Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten

Misstrauen SchülerInnen

Da ich zuerst am Schulalltag der SchülerInnen teilnahm, entwickelten die SchülerInnen nur in geringem Maße Misstrauen mir gegenüber. Anfangs zeigten sich zwar einzelne SchülerInnen schüchtern, skeptisch oder zurückhaltend, fragten ob LehrerInnen meine Notizen zu lesen bekämen, aber das Vertrauen, das sie mir entgegenbrachten, überwog eindeutig.

11.11.02
Seda, Vivienne und Anna wollten von mir wissen, was ich denn immer für die LehrerInnen aufschreibe. Als ich ihnen zum wiederholten Male sagte, daß die Notizen nicht für die LehrerInnen seien, sagte Vivienne: „Cool!“

Die Ungläubigkeit der SchülerInnen, die in der wiederholten Frage, ob ich meine Notizen für LehrerInnen anfertige, zum Ausdruck kommt, zeigt, dass es nicht normal ist, dass sich in der Schule Erwachsene für die Perspektive der SchülerInnen interessieren, ohne damit eine bestimmte Absicht in Sache der LehrerInnen zu verfolgen. Entsprechend freudig findet mein Vorhaben Zustimmung: „Cool!“
Ob das Misstrauen der SchülerInnen mir gegenüber wuchs, als ich in der zweiten Untersuchungsphase die Sicht der LehrerInnen fokussierte, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich in dieser Zeit keinen intensiven Kontakt mehr zu den SchülerInnen unterhielt bzw. aufrechterhalten konnte.

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