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Fälle aus gleicher Erhebung

Falldarstellung

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//hallo hallo heute ist der 1. februar (…2) äh s dritte schülerinterwiev ja fang ich mal an .. wie ich dir erzählt hab interessiern wir uns dafür wie dein leben bisher verlaufen ist . erinnere dich bitte zurück . und erzähle ruhig einmal ausführlich was dabei für dich bedeutsam ist . ich werde erst einmal ruhig sein und dir zuhören// …. also ich hab in x-stadtviertel gewohnt dann bin ich in x-stadtviertel in die schule gegangen bis zur 7. klasse und bin dann nach y-stadtteil umgezogen . und da hier in der nähe gleich die schule war bin ich gleich in die schule gegangen . und das war jetzt nicht so daß meine eltern in die schule gegangen sind oder so . sondern s war einfach . auch aus weggründen //hm// denk ich . ich hab die schule dann erst später kennengelernt ich kannte die nich irgendwie oder hab se mir ausgesucht . oder so .. naja und …… //und so zu deinem leben// ….. hm naja ….. hab eigentlich keine

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probleme jetz mit meinen eltern oder so also daß ich jetz äh daß meine eltern mir vorschreiben was ich nun . in der schule machen soll oder so oder welche schule ich gehen soll oder . irgendwie also ich kann das schon . selbst entscheiden und .. eintlich bin ich …… unabhängig oder so von den ganzen leuten . also ich mach eigentlich immer das was mir gefällt und . wenn ich jetzt nich mehr in de schule gehen würde dann geh ich halt raus oder so .. oder …. (…3) //ähm wie bist du überhaupt zu dieser schule hier jekommen// …. naja es war so daß äh ne freundin hatte //hm// und die hat mir halt gesagt daß se in die schule geht ar das war … also ich wär jetz of ne andre schule jegangen es war jetz nich so daß irgendwo ich gelesen hab irgendwie . naja s.-gymnasium da gibts das und das und so . ich wollte eigentlich mehr in ne sprachschule gehn eintlich //hm// aber . das haich dann zu spät gemerkt daß es hier so mehr

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naturwissenschaftlich rausgeht aber .. naja is ja nich so schlimm kann ja seine kurse wählen wie mer möchte und das is (…1) //hm// also ich hab nich irgendwie durch (…1) oder so daß ich gehört hab daß hier irgendwas besondres an der schule is .. einfach nur so //hm// und eben auch aus weggründen weils eben gleich (…1) //hmh .. und was findest du gut oder was stört dich oder besser gesagt und was stört dich an deiner schule// . ja mich störn eintlich am meisten die schüler also die lehrer störn mich eigentlich nich so . //hm// also so mich stört eigentlich das verhältnis zwischen schülern und schülern //hm// . das es also immer so krasse unterschiede sind daß wenn irndwelche .. ähm .. von andern nich halt gemocht werden oder so daß es halt im ganzen stark zum ausdruck kommt daß man einfach die schüler dann nich in ruhe lassen kann oder so //hm// und daß halt och so krasse unterschiede zwischen den kleineren und den größeren schülern

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//hm// daß die größeren sich sehr wenig oder gar nich irgendwie mit anderen schülern befassen . //hm// also daß die einfach nur in de schule gehen und . die meisten ham ja auch gar keine lust zur schule und weil die halt de tür hinter sich zumachen denen is das eigentlich egal was hier passiert //hm … und was findest du gut// hm … naja .. gut find ich eigentlich daß manchmal der unterricht eintlich spaß macht //hm// also so . na jetz ham se och noch die schule neu gemacht da machts natürlich noch n bischen mehr spaß als wenn mer die alten räume hat so und . wenn man irgendwelche exkursionen macht find ich das eigentlich immer gut also n bischen was irgendwie n unterricht belebt //hm// und wenn n lehrer immer irndwie spaß hat am unterricht . nich daß er irndwie stur seinen stoff da abarbeitet und so sondern mehr also auch . ähm .. irgendwelche interessanten dinge mit einfließen läßt //hm// wo

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auch die schüler mal was machen können //hm// oder am nachmittag auch mal was machen oder so …. //hm du hast bestimmt schon einiges über andere gymnasien gehört . und wenn du die mit dem hiesigen vergleichen würdest . also was denkst du ist charakteristisch für das hier// …. äm na vielleicht daß nich so richtig of die schüler eingegangen wird also wie vielleicht also . in ner andern schule . hm wir ham zum beispiel n ganz andres lehrer-schüler-verhältnis daß die lehrer mehr mit den schülern machen och am nachmittag oder . ähm hm . na verschiedene projekte in der schule mal zwischendurch gemacht werden die bei uns halt nich gemacht werden weil . hm herr a. das nich erlaubt oder sonstwas //hm ….. hm möchtest du in deiner schule bleiben oder würdest du lieber die schule wechseln// …. hm . ja ich wollt schon öfter mal wechseln aber //hm// . ähm bisher hab ich mich immer entschieden wieder hierzubleiben weil ..

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ich weiß nich . ich finds eigentlich gar nich so schlecht also die lehrer sind eijentlich ganz okay //hm// also s geht . und . naja mit dem einen kommt mer immer weniger zurecht mit dem andern besser . also .. kann mer nich so sehen aber wenn se immer alle sagen daß es hier so streng is un daß es immer strengere zensuren gibt als an andern . also das is eigentlich .. würd ich sagen das gleicht sich irgendwie mal aus //hm// weil . ich meine äh wenn mer besser jetzt in der schulzeit ofs abitur vorbereitet wird dann isses besser als wenn ich immer nur . äh richtchen unterricht mache und gute noten bekomme und dann n schlechteres abi kriege als meine noten sonst immer warn //hm// find ichs besser wenn mer strenger vorbereitet wird und . vielleicht och mal schlechtere noten kriegt aber dafür dann irgendwie s abi leichter irndwie //hm// nehmen kann //hm// . ((daß es dann nich so schwer

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wird)) …. //also beschreibe einmal genauer . ähm . wie eine schule aussehen würde die du richtig gut finden würdest// . na zum beispiel daß ähm für jedes fach irgendwie solche räume sind oder irgendwie daß die ausstattung mehr is oder so also für //hm// was weiß ich solche fächer wie musik oder sowas daß da mehr da is also daß mer och ma vielleich instrumente sieht oder so //hm// also . ich persönlich jetz spiel auch n instrument und dadurch find ich das immer schöner wenn irndwelche .. ähm im musikunterricht irndwelche .. dinge gemacht werden wo die schüler och ma mehr mit musik anfangen können nich irgendwas nur gehört oder irndwelche . noten ausenandergenommen oder so oder meinetwegen in geographie wenn da mal der ganze raum voller karten is oder so das find ich dann immer besser //hm// wenn mer in den raum reinkommt un mer weiß schon richtig worums geht //hm// anstatt och mal wenn mer im unterricht praktisch

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heute mal da in dem raum und //hm// mal in dem raum .. (…1) oder mal interessantere bücher oder //hm// was weeß ich . französischräume also zum beispiel also . mit irgendwelchen zeitungen- artikeln oder so mal //hm// in französisch (…1) //hm….. ja was hältst du von euerm schulleiter// … also . ich persönlich finde man kann eintlich also wenn man irndwas vorhat oder sowas man kann schon an ihn rangehen und versuchen irndwie was zu erreichen und das . wird meistens auch durchgesetzt . aber ähm .. ihn stört halt das schülerverhalten sehr und meistens also daß die schüler .. halt kein intresse ham irgendwas an der schule zu machen und dadurch äh verbietet er och einiges eigentlich und . //hm// also das is son kreislauf die schüler machen was und dann . macht herr a. das eintlich auch oder er verbietet auch meistens irgendwelche dinge . die an andern schulen sind aber das liegt dann och viel an schülern . //hm// (schuldong)

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//und du persönlich// . also wenn ich mit ihm mal irgendwas zu bereden hab wegem schülerrat oder so //hm// da . denk ich . also er geht eigentlich of die schüler ein un er setzt sich och eigentlich dafür ein wenn irgend jemand was hat oder so wenn probleme sind mit andern lehrern . (…2) //hm .. un was hältst du von euren lehrern hier oder von deinen lehrern// .. hm naja es gibt schon einige wo mer . also am liebsten wieder nach hause gehen würde weil die einfach ‘so blöd sind’ (lachend gesprochen) . oder manche sind . mit manchen kommt mer halt sehr gut zurecht also mit denen könnte mer n ganzen tag irgendwas machen . und naja ich weeß nich es is halt .. manche sind halt so kumpelhaft und manche also . sind dann wirklich lehrer und . von früh bis abends und dann kann mer och nischt ändern . also . ich finde die sollten einfach ma n bischen . ihren unterricht n bischen lebhafter machen so daß se irn- daß mer irndwie merkt daß daß

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die ihr fach denen irgendwie spaß macht //hm// . nich daß ses einfach nur machen weil se jetz dieses fach nun unterrichten oder so und weil sie denken sie müssen das den schülern beibringen . sondern daß sie vielleicht och ma richtig //hm// ihr fach lehren . weil wenn man dann sich wenn die lehrer irgendwie . das so rüberbringen als ob das irgendwie . äh spaß macht oder so n bischen dann . dann fällt das den schülern och mal leichter irndwie das zu verstehen //hm// äh es kommt dann nich so stressig rüber un so //hm …. hm .. wie siehst du das verhältnis zwischen den lehrern und den schülern . an der schule// … naja so zum beispiel . ähm mehr die jüngeren lehrer oder so die och ma . irgendwas . lustiges dann machen würden oder so un . ähm . dann wenn man da so die älteren lehrer anguckt . die .. denen is das alles dann zuviel irgendwie mit schülern irgendwas zu machen weil s is dann zuviel streß oder so //hm// . ähm

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… is eigentlich unterschiedlich muß ich sagen //hm// es kommt auch n bischen auf die klasse drauf an //hm// . also unsre klasse zum beispiel mit unserm klassenleiter verstehn wir uns . gut eigentlich und .. na klassenfahrt is eigentlich immer ganz lustig anstatt wenn mer dann son lehrer hat der nur immer of de belehrungszettel guckt und dann . wir müssen um um neun ins bett oder um zehn oder so das .. findch einfach lustjer wenn der lehrer da bischen mehr auf die schüler //hm// . sonst is mer ja keen lehrer ich meine . das is ja klar daß man als lehrer immer jüngere schüler hat also als man selber is und dann //hm// kann mer muß mer n bischen tolerant sein find ich //hm// irndwie …. //was denkst du vom unterricht .. den du hier erlebst// hm naja hm . es könnte schon bischen mehr also .. halt ähm .. na mehr .. privat vielleicht och ma n bischen (…1) //hm// oder was . äh vielleicht n bischen mehr freizeitbezogen also .

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daß die . hm na so abwechslungsreicher und so was zum beispiel im sprachunterricht irndwas . irgendwelche freundschaften mit irndwelchen auslän- also ausländischen //hm// schülern oder so oder dann austauschen mehr oder //hm// daß das irndwie richtig ins unterrichtsgeschehen mit einfließt //hm// sowas und . oder wenn man jetzt irgendwelche berichte hört oder irgendwelche ausländischen sender oder so mal irgendwelche filme guckt oder so was //hm// daß . der unterricht mal n bischen anders is als nur immer stures lesen und übersetzen oder so //hm//.. //hm …. ja ähm . erzähle ruhig genauer äh wie lehrer und schüler im unterricht mitenander umgehen// … also ich würd sagen wenn . wenn lehrer und schüler sich gut verstehen dann isses so daß der lehrer irgendwie . reinkommt //hm// mit seim mit seinem stoff anfängt oder anreißt und dann . entsteht och ne diskussion

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zwischen schüler und lehrer //hm// aber wenn jetzt zum beispiel die schüler n lehrer überhaupt nich leiden könn dann geht das von anfang an so daß nur gequatscht wird //hm// . und daß dann der lehrer erzählt was er will oder .. setzt sich hin oder gibt irgendwelche aufgaben und dann solln sie die schüler machen und (…3) . (holt luft) und . naja ich finds irndwie . besser wenn hm . wenn die lehrer irgendwie gleich von anfang an so sagt was er will und daß die schüler och ganz genau wissen was se . machen sollen //hm// un halt wenn die schüler keine lust haben of den lehrer (…1) dann solln se halt gehn .. weil ich find das stört irgendwie wenn . schüler oder lehrer sind die sich nich leiden können //hm// das macht immer s ganze die ganze atmosphäre irgendwie runter wenn mer in der klasse sitzt und irgendwas .. für für mich jetzt intressantes dabei is was ich nun wirklich gerne vielleicht mal hören möchte oder so was weil

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ich doch mal . was ich vielleicht o mal später zu hause oder so mal //hm// noch mal nacharbeite oder so . dann . find ich das nich so jut wenn die schüler dann . sich so gegenseitig immer runtermachen //hm// . wenn se jetz n lehrer nich leiden können .. das muß ((mer ja nich zeigen)) …. //ja . beschreib einmal wenn möglich anhand von beispielen . wie die lehrer mit vorschlägen . kritik oder anregungen von seiten der schüler umgehen// .. also ich hab das jetz erlebt daß ne lehrerin ne fragebogenumfrage //hm// gemacht hat . //aha// und die hat halt da hingeschrieben .. hm .. was weiß ich ob die schüler mehr am unterricht teilhaben wollen oder mehr sagen wollen //hm// was se lieber machen oder so und (schuldong) . naja ich (…1) . also es wird bald ausgewertet und //hmh// vielleicht geht se da (…1) drof ein oder sowas sollte mer schon machen . also sollte an ner intensiven zusammenarbeit zwischen lehrern und

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schülern dann //hm// . ich meine okay die ham ja ihrn plan was se machen müssen . und sie könns aber trotzdem noch irgendwie n bischen //hm// so machen daß es für die schüler jetzt n bischen intressant is ich meine einige fäche wie bio chemie oder so da hat mer immer das gleiche dann isses ja von jahr . is ja von jahr zu jahr so . aber wo mer jetz wirklich n bischen . flexibel sein kann dann könnte mer och bischen mehr machen . //hm … ja .. meine nächste frage äh . zielt darauf ab . wie die schüler .. oder besser gesagt äh ja wie die lehrer an der schule ähm mit wünschen sorgen und problemen von jugendlichen umgehen . also von denen der schüler .. wenn irgendwelchen probleme . sind// also .. ich denke daß die lehrer also wenn mer zu nem lehrer hingeht un hat //hm// n problem . dann helfen die einem eigentlich //hm// also es is nich so daß daß mer jetz irgendwie of ablehnung stößt oder so //hm// . es werden auch mal so

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vertrauenslehrer gewählt //hmh// aber ähm . das war so daß das eintlich nich so genutzt wurde //hm// . weil ich meine wenn (…1) lehrer geht dann jetz zum freund oder zur freundin oder //hm// . zu irgendwelchen bekannten oder so aber . das is ja nich so daß mer jetz wenn mer n problem hat daß mer gleich zum lehrer rennt . aber wenn man sich dann gut versteht .. wie zum beispiel hier mit unserm klassenlehrer dann würd ich jetz och hingehen oder so //hm . mhm .. un worauf legen die lehrer hier an der schule besonderen wert// .. also die meisten glaub ich . ähm . daß sie ihren unterricht durchziehen und daß die schüler .. ähm was lernen und dann ihre noten schreiben un das wars dann eigentlich also ich würd nich sagen daß sie jetz .. wert darauf legen daß die schüler hier .. irgendwie was schönes erleben oder so sondern daß die jetz wirklich nur lernen und . //hm// tschüß //hm// .

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also dann abi .. //hm// .. is eigentlich sehr viel aufs abi ausgelegt also //hm// man merkts jetzt schon richtig //hm// in unteren klassen och //ähm .. hm … wie wichtig ist leistung für deine lehrer// … für mich jetzt persönlich . //nee für die lehrer . also für eurelehrer// die lehrer ach ich denke schon (…1) die die machen och eigentlich unterschiede . also bei vielen lehrern merkt man das daß sie jetzt meintwegen merken daß die schüler leistungsstärker sind oder -schwächer und dann .. ähm gibts halt . irndwelche zusatzaufgaben //hm// für die leistungsstärkeren und (…1) sich mal um die leistungsschwächeren zu kümmern . aber is nich bei allen lehrern so . //hm// . is schon unterschiedlich . aber es gibt sowas . //hm …. beschreibe . vielleicht äh kannst du dich ja an irgendwelche ereignisse aus der letzten zeit erinnern ja . äh … wie lehrer reagieren wenn schüler schlechte noten schreiben

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oder .. ja irgendwas nich können nich verstehen nich wissen// . also . bei uns im matheunterricht isses so daß jetz viele schüler probleme haben und .. ähm daß unser mathelehrer ansich eintlich och sehr darum kümmert //hm// daß die leute was verstehen und bietet ooch freiwillig irndwelche nachhilfe an oder sowas ehmt nach der schule . äh . manche lehrer sagen dan halt . na da müßt ihr ehmt ma mit irndwelchen leuten üben oder so . manche . erklärn sich nich bereit irgendwas zu machen und . manche halt .. eigentlich janz schön und die finden das halt och blöd wenn man schlechte noten hat . //hm// die versuchen einem dann immer noch ne chance zu geben irgendwie vorträge oder was ja //hm// . und manche machens halt überhaupt nich ja denen is das total egal //hm// (…1) halt deine sechs und bleibst sitzen is mir eigentlich scheißegal //hm// . mußte selber sehen wie de

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rauskommst un manche .. die helfen einem richtig //hm// also ich find . die lehrer helfen eigentlich besser weil . alleine schafft mer sowas sonst nich und wenn man mit freunden lernt da kommt och eintlich nich so viel bei raus //hm// . und ich find schon . gut wenn n lehrer selbst so n bischen . oder beziehungsweise wenn mer jetzt als schüler merkt ich kann nich mehr oder so mer kann of den lehrer zugehen und der st- der (…1) ab dann find ich das besser //hm// als wenn er sagt . nee ich kann das nich und mach mach das nich und (…2) //hm .. weswegen entstehen meistens auseinandersetzungen zwischen lehrern und schülern an deiner schule// .. na entweder wenn die schüler . irndwie . keine lust mehr drof ham irndwie was zu machen was der lehrer sagt //hm// oder irgendwas is zu viel oder n- zum beispiel in der 8. stunde oder so n n 9. stunde wer hörtn da noch zu //hm// . und dann . wenn halt dann kann der lehrer sagen was er

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will dann machen die schüler einen dann noch dumm oder gehen oder sonstwas und .. (( gibt da schon einige streitpunkte)) . //hm// oder wenn jetzt irgendwie . welche leute von lehrern nich gemocht werden die dann halt immer nur drankommen zur leistungskontrolle dann .. und dann irgendwelchen streit anfangen also //hm// es gibt schon sehr krass . richtig streit zwischen lehrern und schülern //hm . ja darauf zielt eigentlich auch die nächste frage ab . ä kannst du dich an konflikte erinnern die zwischen lehrern und schülern äh . vorgekommen sind . und . oder ehmt zwischen m lehrer und dir und wie sind die entstanden .. äh und wie verlaufen sie . oder ehmt wie sind sie verlaufen// .. naja das is zum beispiel wenn jetzt irgend jemand . ähm … weiß nich eben der lehrer kann irgend jemand nich leiden //hm// oder . n schüler kann n lehrer nich leiden un dann . macht

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der irgendwas nich was der lehrer will dann . kommt dann irndwie . streit dann langsam zustande im laufe des jahres . und . dann hängt das meistens mit n noten zusammen und .. ähm . da wern meistens vielleicht noch die eltern eingeschaltet und dann geht das über .. a. oder so //hm// und dann . entweder mer versucht dann inrndwie in ne andre klasse zu kommen . daß mer den lehrer irndwie los wird //hm// oder so also daß mer nich mehr so viel mit dem zu tun ham will oder . mer lösts halt of ganz normale weise also . es is dann so gewesen daß dann mit herrn a. gesprochen wurde . herr a. hat dann mit dem lehrer gesprochen oder so .. und . und dann wurden halt elterngespräche mit lehrer und schüler //hm// also konkret ehmt . meistens war also .. zumindest wie ich das erlebt hab isses dann aus m weg geräumt worden also . von beiden seiten eigentlich is dann also //hm// wenn einer halt nich mitmacht dann wird das och nischt //hm .. aus

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welchen anlässen ist es in diesem schuljahr zu härteren strafen gegenüber dir oder . deinen mitschülern gekommen// … strafen . inwiefern jetzt strafen . versteh ich jetzt nich . also der lehrer hat jetzt dem schüler irndwelche strafen ofgebrummt naja .. ähm in meim lateinunterricht isses recht laut immer und //hm// dann müssen wir halt irndwelche stundenprotokolle schreim un so aber .. jetzt so richtig strafen also mit schulverweis oder //hm// sowas gibts eigentlich . nich also nur wenn mer jetz irgendwas schlimmes macht . Bombendrohung oder so de scheiße (lacht) //hm// . also es gibt schon verweise . //hm …. hm beschreib ruhig ausführlicher den lehrer oder die lehrerin . äh . den du am besten findest .. und .. den du am meisten ablehnst// …. oja das wird aber schwierig weil .. ähm .. (…2) zurecht und weil . der is halt och noch n bischen jünger und //hm//

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macht halt viel mit uns //hm// und . der kümmert sich auch richtig um uns also wenns jetzt mal irgend jemand nich so gut geht oder so dann . also der is eintlich immer sehr ((privat)) muß mer sagen //hm// . also es is jetzt nich so daß der jetzt lehrer is auf der einen seite un auf der andern seite isser irgend son mensch //hm// sondern der is halt alles in allem und das find ich eintlich gut und .. auch wenn mer . eintlich erzählt der auch genau das gleiche am nachmittag wie wenn er das in der schule erzählt und //hm// das find ich eintlich gut . also .. ablehnung also .. vielleicht mein chemielehrer den ham wir alle nich so gemocht aber .. ich meine … eigentlich also hassen oder so tu ich eigentlich keinen lehrer //hm// . also ich komm eigentlich da doch schon . gut mit denen aus .. //hm . und wenn du dir einen idealen lehrer erträumen könntest wie würde der . seins idealbild eines lehrers// … ach naja ich .. naja wie man ..

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hm .. na halt n bischen meistens noch jünger oder so da ham die meistens noch die gleichen intressen (…1) n bischen //hm// . und . naja daß er auch ähm . vielleicht mal in seiner freizeit irgendwas macht oder so . //hm// daß es ihn nich anödet irndwas zu machen für seine schüler . wenn er dann halt . schluß hat oder so //hm// . daß er auch ma .. sich irgend- um irgendwas kümmert oder so .. (…2) daß der unterricht vielleicht n bischen interessanter wird //hm// . nich so stupide (…1) . //und gibts jemanden in der schule . dem das so dieses idealbild entsprechen würde// . ich finde eintlich herr b. macht eigentlich guten unterricht //hm// und vielleicht och herr c.//hm// .. un ….. ähm . eigentlich sind das die lehrer bei denen man was lernt obwohl se och mal ab und zu späße machen und und . och ihrn stoff eintlich durchziehen //hm// . unsre kunstlehrerin zum

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beispiel //hm . was findest du gut und was stört dich daran wie die schüler in der schule mitenander umgehen .. das hattest du ja vorhin schon kurz angedeutet// . naja jetzt ähm . die größeren schüler halt . zum beispiel jetzt die 11./12. Klasse //hm// daß die halt .. ähm sagen naja ich komm sowieso bald aus der schule raus da brauch ich eh nischt mehr zu machen un die kleen na mein gott . die jucken mich eh nich oder so //hm// . daß die größeren irndwie den kleinen nich helfen oder so . //hm// . hm zum beispiel .. hm .. find ichs gut wenn zum beispiel ähm die größeren schüler irgendwelche nachhilfe oder sowas für die kleineren anbieten und wenns nich so is wie also . na die kleinen die sind doch eh noch .. mit denen geb ich mich doch nich ab oder so //hm// . oder auch die größeren unternander wenn die sich nich leiden können dann ist das immer ein krieg und . s merkt man dann richtig übers janze haus oder so wenn man

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dann . durchs haus geht und dann streiten da sich irndwelche leute .. s find ich irndwie blöd ich mein .. dann solln se sich immer in ruhe lassen oder ausm weg gehen und so //hm// also man sollte das nich . of die andern immer noch mit übertragen . diese schlechte laune oder so die in den zwölften besonders herrscht //ja// würd ich sagen . also besonders in den zwölften klassen weil die halt .. die denken sich echt . ich brauch eh nischt mehr zu machen und so und .. //hm// is das doch scheißegal //hm …. hm . versuch einmal genauer zu beschreiben äh . was es für unterschiedliche gruppen hier an der schule gibt also die du hier wahrnimmst .. von jugendlichen// …. hm .. naja vielleicht die leute die einfach . hier sind weil ihre eltern das gesagt ham oder so . und dann vielleicht noch die die gerne abitur machen wollen und vielleicht ooch n gutes und die vielleicht och

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schon richtje berufsvorstellungen ham //hm// . äh naja . und ansonsten irndwelche . normalen die halt einfach nur in die schule gehen und ihre normalen noten . schreiben und . denen das vielleicht och spaß macht oder manchmal och nich mehr . oder weniger und … die eijentlich . //hm// .. ansonsten würd ich eintlich keene großen gruppierungen jetzt irndwie machen daß … hm . eintlich (…1) //hm .. beschreib mal bitte einen schüler oder eine schülerin die bei euch voll akzeptiert ist . und . äh eine schülerin oder einen schüler . ähm der abgelehnt wird oder . so ne randposition hat also ne außenseiter- .. rolle// . hm ich würd sagen . daß mer das so nich sagen kann weil .. ähm mer hat jetz nich irgendwie die vorstellung hm na der hat immer s neuste und der hat . also das is der beste schüler oder so //hm// also nach leistungen oder so geht das nich also wer am angesehensten ist oder nach klamotten oder . wer

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s meiste geld hat oder sowas ja also so isses nich . aber hm . genauso mit der ablehnung wenn mer jetzt zum beispiel irgend jemand is der halt nich irgendwo immer hm . irgendwas kennt oder so . was weeß ich musik oder .. irgendwelches zeug . disco-szene oder sowas in der art . dann wird der nich ausgeschlossen oder so also . is eijentlich nich so also ich würd sagen . vielleicht isses och nur in meiner klasse so also wir verstehn uns zum beispiel alle . eintlich unternander sehr gut in meiner klasse . aber . in andern klassen is das nich so weil zum beispiel . da is da is ne ganze gruppe zusammen die immer zusammen überall hingehen und alles zusammen machen und so und dann sind welche . die sind halt zu hause und . was weeß ich die machen halt musik zusammen oder so (…1) //hm// . wern se halt blöd gemacht weil se irndwas nich kennen oder so aber . ich persönlich würde eigentlich nich sagen daß . daß ich jetzt zum

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beispiel ausgeschlossen werde oder besonders beliebt bin weil ich das und das habe un . //hm .. hm .. un wie geht ihr unternander mit konflikten oder problemen um// …. naja entweder also . wenn sich irgendwelche leute streiten zum beispiel dann . entweder wird sich dann ne gruppe gebildet um den einen un um den andern und die . pff .. was weeß ich die streiten dann immer gegenseitig son bischen //hm// oder es wird halt . also sich zusammengesetzt und versucht irndwie . zu reden also .. bei mir ich muß jetzt mal von mir sagen aus meiner klasse isses dann meistens so gewesen daß wir dann zusammen diskutiert ham mit unsrem klassenlehrer . und dann is das eintlich wieder okay jewesen //hm// also wir ham uns eingentlich immer wieder verstanden //hm// .. es war nie so gewesen daß jetz zum beispiel sich jemand so doll mit jemand gestrittet hat . gestritten hat daß se von der schule gegangen sind oder so . //hm ….

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wenn ein lehrer druck macht ungerecht ist oder irgend n schüler ofm kiker hat also . ä wie gehst du und wie geht eure klasse damit um// .. naja eigentlich . also . in meiner klasse halt mer eigentlich alle zusammen und //hm// (…1) gegen den lehrer . //hm// und ähm . naja .. was dann bei rauskommt .. das kommt immer drauf an auf den lehrer (…1) //hm// also .. entweder macht er mit und also is dann totale konfrontation immer im unterricht . und . merkt man richtig lehrer gegen schüler oder .. er siehts halt von selbst ein und . sagen dann okay . //hm// . versuch ichs dann halt zu ändern oder so .. //hm .. welche möglichkeiten siehst du für dich .. hm . und andere schüler an eurer schule einfluß auf wichtige entscheidungen zu nehmen// .. ähm naja . ich würd sagen daß .. also erstmal durch den schülerrat vielleicht daß . äh klassensprecher gewählt wern wobei . ähm

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klassensprecher . das hört sich immer so an aber .. ähm es is meistens so daß irgend jemand gewählt wird wo se jetzt sagen . der dumme kanns machen oder so und dann schicken se den da hin .. aber .. jetzt irgendwie so wünsche von schülern kommt eintlich nischt muß mer sagen //hm// und och beim . durch die janzen klassensprecher wenn mer die dann vor sich sitzen hat oder so .. die meisten ham och überhaupt gar keene . vorstellungen und so oder wolln nischt ändern . also wenn mer irgend n ziel hat . und dann kann ich als schülersprecher dann zu herrn a. gehen oder . zu irgendwelchen lehrern die dann für diese verschiedenen probleme oder so . verantwortlich sind . dann . mer kricht das eijentlich of die reihe aber dadurch daß so wenig von den schülern kommt also die sind . die aktivität fehlt irgendwie also die . lust //hm// irgendwie irgendwas zu machen . //hm// irgendwas was mit arbeit . verbunden is oder sowas //hm// ..

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wird halt nich jemacht . un dadurch hm . ich würd sagen dadurch wird och viel verschenkt weil . mer könnte eingentlich viel mehr machen oder so .. //hm .. ja und die möglichkeit eben . überhaupt einfluß zu nehmen also die möglichkeit du hast ja jetzt eigentlich nur . beschrieben ähm wies wirklich aussieht und was sind für reale möglichkeiten da// . hm na übern schülerrat irndwie was versuchen also . //hm// . und .. na . daß dann irgendwie zu versuchen umzusetzen also . //hm .. und beschreib äh bitte mal ruhig ausführlicher wie du deine arbeit als . äh schülersprecherin siehst .. oder schülerratsvorsitzende// na also ich . seh eingentlich darin daß ich . die janzen schülersprecher irndwie zusammenrufe und dann irgendwas . denen erzähle was in ihrer klasse da weiterverbreiten sollen und . ähm . die schüler solln ja .. auch mal irndwie drüber nachdenken also mer bekommt doch da immer irgendwas zugeschickt

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oder so und das wird dann den schülern halt angeboten und . ähm ich finde irgendwie daß die sich . da überhaupt nich drum kümmern die die stört das überhaupt nich und . ich kann da irgendwas sonstiges erzähln ich glaub irgendwie . die erzähln das gar nich ihrer klasse (…1) also //hm// . ich weiß nich ob die klassensprecher sich irndwie doof vorkommen um was zu erzählen und . die machen das einfach nich .. also ich versuch eigentlich daß ähm . die klassensprecher wenigstens unternander . irgendwie zusammen sind und irgendwas erreichen wollen . irndwie .. ähm .. zum beispiel irgend ne änderung zum beispiel an der hausordnung (…1) oder so //hm// das klappt ja auch wenn m- . wenn wirklich irndwie . intensiv irndwie arbeitet aber . wenn halt immer . welche fehlen zum beispiel oder so . dann . lohnt sich sowas nich da schafft mans och nich //hm// irndwas zu machen . da fehlt das irndwie einfach weil . eben weil die schüler keine

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lust haben //hm .. hm … und was hältst du überhaupt von der einrichtung der schülervertretung// … also manchmal find ichs irndwie sinnlos weil . das bringt einf- einfach nischt //hm// meistens . aber . also ich würd sagen wenns gut funktionieren würde also wenn wenn //hm// immer alle kommen würden un so un wenn .. och ma vorschläge kommen würden von den schülern .. klassensprechern dann .. dann würdes eigentlich och funktionieren //hm// also … //hm … un wie schätzt du das freizeitangebot an der schule ein// hm .. also ich denke kann mer mehr machen … is eintlich relativ wenig obwohl jetz viel sportarten und so dabei sind also so . viel volleyball und basketball und tanzen und was weeß ich aber .. ich finde mer könnte mehr machen zum beispiel .. hm .na ich bezieh das jetzt mal of de sprachen daß ma n nachmittag halt ma irgendwelche . äh was weeß ich wenn mer französisch hätte oder (…1) russisch hat

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oder so daß mer irgendwelche traditionen davon irndwie //hm// . n bischen kennenlernt oder so und meinetwegen mal n französischen kuchen backt oder irgend sowas //hm// was vielleicht typisch ist oder so //hm// . oder zu irgendwelchen bestimmten zeiten was weeß ich ostern weihnachten oder so . ma irgendwas dazu lernen was mer jetzt nich im unterricht hat //hm// . daß man da noch was dann machen kann .. //hm . und was organisiert ihr selbst// .. als schüler jetzt ähm . was zusammen zu machen mit lehrern .. ach ähm also ich würd sagen zum beispiel theater un so //hmh// oder . jetzt musik . ähm irgendwo hingehen zusammen //hm// . was jetzt vielleicht och in unterricht paßt . und ähm … naja vielleicht ooch kino oder so //hm// (…1) …… //wie wichtig ist deinen eltern die schule// .. also …. also sie wollten gerne daß ich in die schule gehe (lacht kurz) is ja klar aber . also sie schreiben mir jetzt irgendwie nich vor daß ich

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unbedingt jetzt gymnasium und dann studiern muß und das und das und arzt und jura oder so . das kann ich mir eigentlich selber aussuchen also .. sie freun sich natürlich nich wenn ich irgendwelche schlechten noten hab is ja klar aber . sie sagen jetz nich irndwie . ähm jetz gehste runter von der schule oder . (…1) oder ich besorg dir jetzt ne lehre und so und du machst jetzt (…1) also is irndwie kein zwang von meinen eltern oder so //hm// . wenn ich selber merke daß ichs nich mehr schaffe dann würd ich och runtergehen .. (…2) //hm .. erzähle einmal wie deine eltern reagieren das haste ja eben schon angedeutet so wenn du schlechte noten bekommst// .. na also es kommt och n bischen drauf an offs fach (…1) //hm// weil . wenn ich jetz zum beispiel ich . hab zum beispiel noch nie mathe richtig gut gekonnt und wenn ich da hm . irgendwelche schlechten noten anbringe dann sind se

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eigentlich dann .. mehr oder weniger normal aber wenn ich jetzt . wo ich mich och selber manchmal ärgre in irgendwelchen fächern die ich gut kann oder so . dann is das schon eintlich .. traurig //hm// würd ich sagen . oder zum beispiel in irndwelchen fächern wo mer eintlich keine schlechten noten ham muß wie zum beispiel in kunst oder . //hm// . na sport oder so . also . //hm … sollten sich deiner meinung nach eltern stark für die schule interessieren und am schulleben beteiligen . oder findest du das ehr nich so gut// .. also ich find daß ähm . die eltern wenn se berufstätig sind oder sowas //hm// ham se für sowas keine zeit das find ich eigentlich . schade //hm// . weil . die eltern sollten sich schon für ihre kinder irndwie n bischen wenigstens //hm// daß se zumindest wissen in welche schule se gehn und sowas //hm// das wissen ja viele och nich . wie mein vater weeß zum beispiel o nich in welche klasse ich

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gehe oder . welchen klassenlehrer ich hab weil . der hat och (…1) nischt zu tun alo brauch er das och nich wissen also weil ich fänds schon besser wenn es irndwie n bischen . also die familie bischen .. besser ausdiskutiert werden würde oder so //hm// oder wenn jetzt zum beispiel probleme in der schule sind daß vielleicht och mal die eltern .. irndwo hingehen und so und da fragen sie einen mal wo muß ichn da hingehen . also wenn sie noch nie de schule gesehen ham oder so das find ich dann merkwürdig .. //…3// na ich find zum beispiel wenn man probleme hat oder so //hm// . dann .. könnten die lehr- die eltern sich vielleicht och mal kümmern oder so mit den . lehrern dann mal irgendwie reden //hm// . aber wenn se dann erst fragen müssen na wo muß ichn da hingehen //hm// wo issn die schule überhaupt //hm// (…1) //hm// bischen .. bischen ‘na grob’ (lachend gesprochen)

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aber ähm . sie sollten jetzt nich nur an dem kind klammern //hm// und (…2) schon wieder ne schlechte note und . das find ich affig //hm// und so n bischchen wenn se das wissen . in welche . schule sie gehen //hm// welches fach sie gerne mögen oder so //hm . hm .. und was erwarten deine eltern von dir//.. ach . naja eigentlich . also se wollen daß ich abitur mache . //hm// und was ich dann danach machen werde (…3) bestimmen mir mein leben irndwie nich //hm// .. keine erwartungen oder so . //hm// und eigentlich . naja und daß ich eigentlich damit zufrieden bin was ich mache . eigentlich . //hm// daß ich nich halt . zu schlecht bin oder so und .. na vielleicht auch . ich find da spielt och der freundes- kreis eintlich ne janz große rolle weil wenn mer irndwie .. immer alleine is so als schüler . dann hat mer och irndwie .. das wirkt sich dann irgendwie of die leistungen mit aus und . //hm// wenn ich jetzt zum beispiel n großen

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freundeskreis hab und mich da wohlfühle dann . fühln sich meine eltern och wohler als wenn ich immer alleine bin und . irndwie nur wegen der schule jetzt nur .. irndwie depressiv bin oder so //hm … ja . wenn du das noch einmal alles so zusammenfassen würdest . ä was du bisher gesacht hast wie wichtig ist schule für dich// .. also ich . persönlich also . ich geh eigentlich nich so gerne in die schule //hm// muß ich sagen . also wichtig find ich nur wegen jetzt . irgendwelchen berufen ((irgendwie also …)) ich weiß nich manchmal sag ich mir immer naja gott . realschule würde auch vollkommen ausreichen wenn ich realschule machen würde aber .. hm . ach ich denk dann immer wozu ist n gymnasium wichtig was heißt wichtig …. mer lernt halt was und . vielleicht brauch ichs ja mal (lacht leise) //hm// aber .. so richtig wichtig daß ichs jetzt irgendwie vermissen

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würde wenn ich nich hingehen würde . glaub ich eigentlich nicht . wenn ich jetzt .. wenn ich jetzt irgendwo mich bewerben würde und n job bekommen würde ohne daß ich jetzt irndwie schule hab oder so //hm// und dann arbeiten gehen könnte da würd ich das auf jeden fall lieber machen als zur schule gehen //hm .. und wie wichtig is dir s abitur// .. naja … ich weiß nich also … manchmal denk ich naja . machstes einfach und . versuchstes mal und weil ich denke mal daß ichs irgendwie schaffe weils ja doch ganz schön . also … von leistungen her manchmal denke ich immer daß ichs ((nich)) schaffe und so dann . sind halt doch meine eltern meistens die sagen na . versuchs doch noch mal und so und . naja .. un hat mer eigentlich meistens immer so irgendwie seine (…2) //hm//(…2) also .. is aber nich so daß ich jetzt unbedingt mein abi mit 1,0 machen will oder so oder daß ich jetzt unbedingt fürs abi jetzt hier nur lerne und strebe

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und .. also das mach ich eigentlich nich //hm hm … und hast du schon vorstellungen wie dein leben weitergehen wird// … hm berufsmäßig jetzt oder so . naja . eigentlich wollt ich ja mal jounalistin werden also sowas in der art . //hm// dann bei der zeitung also nich jetzt jounalist oder irgendwie bei der zeitung irgendwas machen . aber . inzwischen ((hab ich mir ‘irgendwas andres überlegt’)) (lachend gesprochen) irndwie .. ähm so .. halt so ….. hm na irgendwelche reisegruppen und sowas //hm// . reiseführung un //hm// sowas also .. irndwelche schönen fremden weiten Städte oder so //hm … ja . und das wars . und dann dank ich dir recht herzlich .. wars so schlimm// ja (lacht)

Interpretation

In den verschiedenen Thematiken, die hier als Dimensionierung des schulbiographischen Passungsverhältnisses in den Blick genommen werden, soll zunächst die Interviewpassage betrachtet werden, in der thematisiert wird, wie man auf diese Schule gekommen ist.

R …. naja es war so dass äh ne freundin hatte //hm// und die hat mir halt gesagt dass se in die schule geht ar das war … also ich wär jetz of ne andre schule jegangen es war jetz nich so dass irgendwo ich gelesen hab irgendwie . naja s.-gymnasium da gibts das und das und so . ich wollte eigentlich mehr in ne sprachschule gehn eintlich //hm// aber . das haich dann zu spät gemerkt dass es hier so mehr naturwissenschaftlich rausgeht aber .. naja is ja nich so schlimm kann ja seine kurse wählen wie mer möchte und das is (…1) //hm// also ich hab nich irgendwie durch (…1) oder so dass ich gehört hab dass hier irgendwas besondres an der schule is .. einfach nur so //hm// und eben auch aus weggründen weils eben gleich (…1)

Erinnern wir uns der Interpretationen der Ersterzählung (vgl. weitere Interpetationen Romy (2) Romy (3)), dann muss der Stellenwert dieser exmanenten Nachfrage in seiner besonderen Relevanz für Romy berücksichtigt werden. Gerade dort war ja die Frage des Schulbesuchs als zentrales Krisenpotential aber auch als Aufstiegshoffnung herausgearbeitet wurden. Zu erwarten wäre deshalb auch bei dieser Nachfrage, dass Romy auf den eher zufälligen Schulbesuch verweist, zugleich Passungsprobleme deutlich macht und einen autonom gewählten Schulwechsel in Aussicht stellt. Wie schließt nun Romy vor diesem Hintergrund an diese Frage an?

Die Interviewte eröffnet ihre Darstellung der Begründung der Schulwahl – anders als in der Ersterzählung – durch eine Freundschaftsbeziehung. Eine Freundin erzählt ihr, dass sie auf diese Schule wechselt. Mit dieser Eröffnung wäre nun zu vermuten, dass einerseits Romy stärker als bisher angenommen auch in Gleichaltrigenbeziehungen eingebunden ist oder andererseits durch die Erzählung der Freundin eine Attraktivität der Schule vermittelt wurde. Beide Varianten lassen sich am Text nicht weiter belegen. Sie deuten jedoch an, dass die auch im Weiteren einsetzende Relativierung subjektiver Aspirationen bei diesem Schulwechsel schon Bearbeitungsversuche einer Enttäuschung dieser Aspirationen bzw. auch der Zurückweisung durch die Schule sind. Während der Aspekt der Beziehungsorientierung schon dadurch an Gewicht verliert, weil diese Freundschaftsbeziehung hier erstmals erwähnt wird und auch keine Positionierung oder aktuelle Darstellung dazu erfolgt, tritt jedoch der Aspekt der an die konkrete Schule gebundenen Aspiration von Romy deutlicher in den Vordergrund, nicht zuletzt deshalb, weil sich dazu ausführlich, wenn auch negierend positioniert wird.

Im weiteren Text dieser Passage ist es ihr wichtig, zu verdeutlichen, dass sie auch eine andere Schule gewählt hätte und spricht der Schulwahl mit der Beliebigkeit gerade die Bindung an eigene Hoffnungen mit diesem Schulwechsel ab. Dabei wird vor allem auf eine öffentlich bekannte schulische Besonderheit hingewiesen, die sie jedoch zugleich in der Relevanz für diese Schulwahl negiert. Dies ist nun jedoch erklärungsbedürftig, besonders auch dadurch, dass sie im Anschluss das Vorhandensein von Aspirationen an den Schulwechsel (hier die Sprachschule) deutlich macht. Insofern könnte der Eindruck entstehen, dass Romy sehr deutliche Interessen mit dem Eintritt in ein ausgesuchtes Gymnasium verbindet, jedoch dann bei der konkreten Schulwahl diese Interessen nicht artikulieren und durchsetzen kann, was unter anderem für ein eher passives Erleiden des Schulwechsels sprechen würde. Da jedoch diese Thematisierung enttäuschter Erwartungen ausbleibt, muss eher davon ausgegangen werden, dass die Erwartungen selbst nicht direkt artikulierbar sind und die fachliche Spezialisierung der Schule eher ein vorgeschobener Grund für die Schulauswahl darstellt.

Mit den vorangegangenen Interpretationen ist hier davon auszugehen, dass gerade auch entgegen der fachlichen Spezialisierung durch diese Schule deutliche Erwartungen geweckt werden, die vermutlich auf das Renommee der Schule abzielen und damit Aufstiegsaspirationen wecken. Die Enttäuschung dieser Hoffnungen führt nun dazu, dass die Aspirationen selbst negiert werden müssen, um das Leiden an dieser bewussten Schulwahl zu verringern. Man kann also sagen, dass Romy gerade an der Beliebigkeit dieser Schulwahl arbeitet, um die Spannung zu überbrücken, die zwischen den Hoffnungen an diesem Schulbesuch und der faktischen Schulerfahrung entstanden sind. Von daher wiederholt sich hier schließlich das Rechtfertigungsmuster, nur aus Weggründen auf diese Schule gekommen zu sein. Damit kann auch hier Folgendes festgehalten werden:

  • Die enttäuschten Hoffnungen an diesem Schulbesuch generieren bei Romy ein subjektives Leiden.
  • Dieses Leiden kann nur in der Form bearbeitet werden, dass die Relevanz des Schulbesuches selbst negiert wird.
  • Diese Negation aber bewirkt, dass Romy das ‘Nichtpassungsverhältnis’ zur Wahrung subjektiver Autonomie ihrerseits bestärkt, da sie sich von dominanten schulischen Deutungen distanziert.

Damit lassen sich aber abschließend für diese Passage die schulische Bewegungsform sowie die Verstrickung in eine schulbiographische Fallenstruktur, die bereits aus der Ersterzählung rekonstruiert wurden, bestätigen. Es ist also deutlich, dass sich Romy auf diese Schule bzw. den Schulwechsel sehr positiv bezieht, indem sie durch vermittelte schulische Bilder biographische Erwartungen und Hoffnungen generiert und hier mit dem Schulwechsel ein biographisches (Bildungs-)Projekt verbindet. Die Aspirationen sind dabei weniger konkret auf fachliche Spezialisierungen gerichtet, hier hätte ein deutlicher Fachbezug analog zur anvisierten Sprachschule hergestellt werden müssen. Viel eher muss davon ausgegangen werden, dass sich die Aspirationen als Aufstiegserwartungen auf das Renommee der Schule beziehen.

In der schulbiographischen Bewegungsform wird Romy dann jedoch mit der Enttäuschung und Zurückweisung ihrer Erwartungen konfrontiert. Das biographische Projekt droht zu scheitern. Das daraus resultierende biographische Leiden, welches auch nach dem Schulwechsel ein eher passives Erleiden der neuen schulischen Wirklichkeit ist, wird nun darüber bearbeitet, dass die eigenen Aspirationen und die Besonderheit der Schule – also das schulische Versprechen im schulischen Renommee – negiert werden. Damit verstrickt sie sich jedoch in eine Fallensituation, weil sie damit die schulbiographische ‚Nichtpassung‘ – die ja Ausgangs- und Kristallisationspunkt des Leidens ist – weiter vorantreibt und festigt.

Auf die Thematik, was gut und was schlecht an dieser Schule ist, reagiert Romy wie folgt:

R . ja mich störn eintlich am meisten die schüler also die lehrer störn mich eigentlich nich so . //hm// also so mich stört eigentlich das verhältnis zwischen schülern und schülern //hm// . das es also immer so krasse unterschiede sind dass wenn irndwelche .. ähm .. von andern nich halt gemocht werden oder so dass es halt im ganzen stark zum ausdruck kommt dass man einfach die schüler dann nich in ruhe lassen kann oder so //hm// und dass halt och so krasse unterschiede zwischen den kleineren und den größeren schülern //hm// dass die größeren sich sehr wenig oder gar nich irgendwie mit anderen schülern befassen . //hm// also dass die einfach nur in de schule gehen und . die meisten ham ja auch gar keine lust zur schule und weil die halt de tür hinter sich zumachen denen is das eigentlich egal was hier passiert

Ausgangspunkt der hier zitierten Textpassage ist die Aufforderung des Interviewers, einmal darzustellen, was Romy gut und was sie schlecht an der Schule findet. Auch mit dieser Thematik wird erneut der Kern der biographischen Strukturproblematik selbst berührt. Es lässt sich damit auch hier vorab vermuten, dass Romy insgesamt Schwierigkeiten mit der Bearbeitung dieser Thematik hat, vielleicht stärker auf eine Negativbilanz zusteuert, die zentrale Zurückweisung jedoch nicht thematisieren kann, weil dann auch die Aspirationen offengelegt werden müssten und vermutlich eher eine die schulische Besonderheit negierende und distanzierte Darstellung zu erwarten ist.

Interessant ist nun der Anschluss, den Romy auf diese Nachfrage realisiert. So wird – nach den bisherigen Interpretationen zunächst scheinbar irritierend – als erste und damit zentrale Negativeinschätzung auf ein schlechtes Schülerverhältnis verwiesen und damit die Beeinträchtigung des Schulklimas angedeutet. Damit wird in deutlicher Absetzung zu einen offensichtlich wenig oder weniger problematischen Verhältnis zu den Lehrern der Schule das schlechte Verhältnis unter den Schülern genannt. Dabei kann festgestellt werden, dass dieses schlechte bzw. gestörte Verhältnis für Romy generell auf die Schule bezogen wird und nicht etwa auf einzelne Schüler oder Schülergruppen beschränkt bleibt. Bei der Explikation des schlechten Schülerverhältnisses wird dann auf ‚krasse Unterschiede‘ verwiesen, die unter den Schülern zu konflikthaften Anerkennungsverhältnissen führen. Im Weiteren wird dieses konflikthafte Anerkennungsverhältnis dann am Beispiel der Beziehung zwischen älteren und jüngeren Schülern konkretisiert und in eine Problematik transformiert, die durch eine generelle Schuldistanz und ein Desinteresse an schulischen Belangen gekennzeichnet ist. Wie lässt sich nun diese Thematisierung mit ihrer offensichtlichen Transformation der Problematik verstehen?

Betrachten wir dazu die Darstellungslogik insgesamt, dann muss festgehalten werden, dass auch hier wieder die Problemkennzeichnung mit Problembearbeitungsversuchen durch Romy vermischt sind. Gerade die auffallende Modifikation des Problemfokus muss vor diesem Hintergrund als reaktive Bearbeitung der krisenhaft erfahrenen konflikthaften Anerkennungsverhältnisse unter den Schülern verstanden werden. Wir können deshalb davon ausgehen, dass mit der zunächst skizzierten Problematik die eigentliche Konflikthaftigkeit für Romy markiert ist. Wie stellt sich diese nun vor dem Hintergrund der bisherigen Interpretationen dar?

Wenn Romy hier auf ‚krasse Unterschiede‘ unter den Schülern verweist und diese direkt an konflikthafte bzw. problematische Anerkennungsverhältnisse unter Schülern anbindet, dann kann davon ausgegangen werden, dass die Zurückweisung als Schüler und besonders der an die Schule gebundenen Aufstiegshoffnung vor allem innerhalb der Schülerschaft zugrunde gelegt ist. Es sind also offensichtlich nicht dominant die Lehrer, die Romy das Gefühl vermitteln, nicht auf diese Schule zu passen. Stattdessen kann mit den impliziten Zusammenhängen, die von ihr skizziert werden, vermutet werden, dass innerhalb der Schülerschaft die Besonderheit der Schule und damit die Besonderheit als ‚ s.-Schüler‘ im Sinne dominanter Schülerorientierungen wirksam sind. Wir können damit weiter vermuten, dass Romy hier vor allem unter den Mitschülern erhebliche Anerkennungs- und Akzeptanzprobleme hat, da sich ihre Schulaspiration scheinbar nicht mit der dominanten Schülerorientierung deckt. Insofern würde auf der latenten Ebene die elitäre und milieureproduzierende Rekrutierungsstrategie gerade durch die Schüler selbst verbürgt und bestätigt, womit aber die Frage der Passung an dieser Schule stillschweigend unter den Schülern ausgehandelt wird. Dies führt nun dazu – und hat bei Romy offensichtlich dazu geführt –, dass Schüler, die sich z.B. aufstiegsorientiert auf diese Schule beziehen, die also nicht auf die zu reproduzierenden Milieubezüge verweisen können, mit hochgradigen Anerkennungsdefiziten konfrontiert werden und somit ihnen Anerkennung verweigert wird. Das diese ‚Nichtpassung‘ in der Schülerschaft ‚sehr stark zum Ausdruck kommt‘ und besonders die ‚nichtpassenden Schüler‘ ‚nicht in Ruhe gelassen werden‘, deutet einen starken seelischen Druck und Prozesse des Erleidens solcher Schüler an. Schließlich bliebe damit auch festzuhalten, dass – auch wenn die Frage der Passung in der schulischen Kultur wurzelt – die Problematik des schulbiographischen Passungsverhältnisses sich für Romy vor allem als eine Differenz zu den anderen Schülern und zu dominanten Schülerorientierungen zeigt. Damit spitzt sich für Romy aber gerade auch in der Frage der Annahme oder Zurückweisung innerhalb der Schülerschaft die Problematik ihres schulbiographischen Wandlungsprozesses zu. Mit der Annahme wäre die Wandlung begünstigt, mit der Zurückweisung wird jedoch diese Wandlung behindert und abgebremst. Gerade die Positionierung zur Schülerschaft bzw. zu den dominanten Schülerorientierungen kann deshalb als Ausdruck des Standes innerhalb des biographischen Projektes angesehen werden. Dass sich Romy hier und auch in der Ersterzählung deutlich von diesen dominanten Schülerorientierungen distanziert, also auch ihre ‚Nichtpassung‘ kennzeichnet, zeigt dabei, dass das hierin wurzelnde Widerstandspotential für den Wandlungsprozess bisher nicht überwunden ist.

Betrachten wir nun den zweiten Teil der Passage. Hier wird das spannungsvolle Anerkennungsverhältnis unter den Schülern, welches zuvor als Milieudifferenz gedeutet wurde, auf eine Altersdifferenz und schließlich als eine Distanzierung von der Schule gedeutet. Das mit dieser Problemdarstellung nicht dieselbe Krisenhaftigkeit zum Ausdruck kommt und insofern hier ein Sprung bzw. eine Modifikation im Verlauf einer scheinbar kontinuierlichen Darstellung erfolgt ist, wird vor allem darüber deutlich, dass mit der signalisierten Distanzierung von der Schule als dominante Schülerorientierung genau das Gegenteil von dem markiert ist, was zuvor als dominant durch die Schüler transportierte schulische Besonderheit herausgearbeitet wurde. Wie ist nun dieser Widerspruch zu verstehen?

Wenn von einer dominanten Schülerorientierung ausgegangen wird, die auf deutliche Grenzziehungen und die schulische Besonderheit auch im Sinne einer Milieureproduktion abzielt, dann wäre die Abweisung anderer Lebensformen besonders innerhalb der Schülerschaft stimmig vorstellbar. Romy wäre dann gerade mit ihrer Differenz und ‚Nichtpassung‘ innerhalb der Schülerschaft konfrontiert und würde dort massiv die Ausgrenzungen erfahren. Diese Ausgrenzung muss nun bearbeitet werden. Sie wird es – nach der bisherigen Interpretation – durch eine autonomiestärkende selbstgewählte Abgrenzung zu den dominanten Orientierungen. Vor diesem Hintergrund kann nun mit der Modifikation der zweiten Passage festgehalten werden, dass hier zunächst Solidarisierungen stattfinden, die Romy sich in die Nähe anderer ‚Entrechteter‘ und ‚Ausgegrenzter‘ stellen lässt. Dies kann dazu führen, dass Romy ein Verantwortungsgefühl für diese Schülerkategorie entwickelt und sich hier z.B. für die Belange der jüngeren Schüler einsetzt. Dieser Einsatz wiederum steht nun in offensichtlichen Kontrast zu der dominanten Schülerorientierung, wonach Verantwortungsübernahme und Engagement im schulischen Zusammenhang nicht erstrebenswert sind. Damit scheint sich aber für Romy ein Weg durch die Krisenhaftigkeit ihrer schulbiographischen Passung aufzutun, der in einer schulengagierten und auf ausgegrenzte Schüler bezogenen Verantwortungsübernahme besteht. Mit diesem Weg wäre es ihr möglich, einerseits Autonomie zu entfalten und sich von den dominanten Schülerorientierungen abzugrenzen – ja diese sogar aktiv zu bekämpfen –, und andererseits an der stärkeren Integration und Aufnahme solcher Schüler mitzuwirken, die wie sie in problematische Passungsverhältnisse geraten sind. Zu vermuten wäre also, dass Romy besonders für die Übernahme von Funktionen einer partizipativen Schülerpolitik prädestiniert ist. Somit verschiebt sich Romys Kampf um Anerkennung von der Ebene der Akzeptanz einer aufstiegsorientierten Passung hin zur Ebene schulischen Engagements und schulischer Verantwortungsübernahme.

Was findet Romy gut an dieser Schule?

R hm … naja .. gut find ich eigentlich dass manchmal der unterricht eintlich spaß macht //hm// also so . na jetz ham se och noch die schule neu gemacht da machts natürlich noch n bisschen mehr spaß als wenn mer die alten räume hat so und . wenn man irgendwelche exkursionen macht find ich das eigentlich immer gut also n bisschen was irgendwie n unterricht belebt //hm// und wenn n lehrer immer irndwie spaß hat am unterricht . nich dass er irndwie stur seinen stoff da abarbeitet und so sondern mehr also auch . ähm .. irgendwelche interessanten dinge mit einfließen lässt //hm// wo auch die schüler mal was machen können //hm// oder am nachmittag auch mal was machen oder so ….

Auch hier kann man zunächst angesichts der vorhergehenden Ausführungen vermuten, dass positive Einschätzungen stärker auf die Lehrerschaft der Schule oder die Schule als Institution insgesamt bezogen werden. Von Romy wird dann auch als erster und damit auch als relevant gekennzeichneter Punkt der Unterricht eingeführt, der ‚manchmal eigentlich Spaß macht‘. Die bereits in dieser Eröffnung einer positiven Einschätzung schulischer Aspekte zum Ausdruck kommenden Relativierungen verdeutlichen, dass Romy Schwierigkeiten hat, eindeutig positive Bilanzierungen vorzunehmen. Dies ist vor dem Hintergrund der rekonstruierten problematischen Passung zur Schule auch nicht irritierend. So kann davon ausgegangen werden, dass die eigentliche Anziehungskraft der Schule für Romy in dem schulischen Renommee und damit als Türöffner für andere soziale Zusammenhänge besteht, zugleich aber diese schulische Bedeutung durch die Ausgrenzungen besonders innerhalb der Schülerschaft gefährdet ist und darüber hinaus ihr sehr wahrscheinlich nicht direkt verfügbar ist. Insofern kann Romy zwar einen positiven Bezug zur Schule haben, der sich jedoch einer bewussten Thematisierung versperrt. Als Resultat entsteht dann die Suche nach positiven Bilanzierungsmöglichkeiten, die sich hier auf die Dimension ‚Spaß‘ im Unterricht konzentrieren. In dieser Kategorie wird nun der Versuch einer positiven Einschätzung unternommen, gleichwohl dieser aufgrund der faktischen Erfahrungen des Unterrichtes an dieser Schule nur in relativierender Form gelingt.

Deutlich wird mit der Einschätzung der ‚guten Qualität‘ des Unterrichtes, dass diese sehr stark durch die Erlebnisperspektive der Schüler geprägt ist. Diese Erlebnisqualität wird nun in den Ausführungen Romys beeinflusst durch die Sanierung des Schulgebäudes und die daran gebundene bessere Ausstattung einzelner Fachräume. Als weitere ‚Faktoren‘ werden offene Unterrichtsformen (‚Exkursionen‘) und eine belebte Unterrichtsführung angegeben, die interessante Randthemen mit einfließen lässt und die Schüleraktivität fördert. Schließlich wird auch die Möglichkeit positiv genannt, wenn man am Nachmittag Angebote der Schule nutzen kann.

Mit den hier aufgezählten positiven Faktoren zeigt sich abschließend folgendes Bild:

  • Insgesamt ist Romy zwar positiv auf die Schule bezogen, kann aber diese positive Bezogenheit nicht in Form lobender schulischer Einschätzung explizieren.
  • Damit muss als Äquivalent dieses positiven Bezuges eine ersatzweise positive Einschätzung schulischer Bedingungen formuliert werden.
  • Mit dem gewählten Bereich wünschenswerter Unterrichtsgestaltung wird einerseits ein positiver Bezug zur Lehrerschaft und zu den Fachinhalten signalisiert, andererseits aber sind in den Darstellungen zumeist die Wunschvorstellungen formuliert, so dass die Einschätzung selbst deutlich relativiert wird. Gerade aber in der relativierten Form der positiven Einschätzung zeigt sich der Ersatzcharakter, da ein positiver Bezug zwar hergestellt werden soll, jedoch über die Konkretion nicht thematisiert werden kann.

Wie bestimmt Romy im Vergleich mit anderen Schulen das Typische der Schule?

R …. äm na vielleicht dass nich so richtig of die schüler eingegangen wird also wie vielleicht also . in ner andern schule . hm wir ham zum beispiel n ganz andres lehrer-schüler-verhältnis dass die lehrer mehr mit den schülern machen och am nachmittag oder . ähm hm . na verschiedene projekte in der schule mal zwischendurch gemacht werden die bei uns halt nich gemacht werden weil . hm herr a. das nich erlaubt oder sonstwas

Im Versuch Romys, das Typische der Schule im Vergleich zu anderen Schulen herauszustellen, zeigt sich erneut der insgesamt problematische Bezug auf diese Schule im Spannungsfeld positiver Bezüge und Erwartungshaltungen einerseits und den Zurückweisungen und Brechungen dieser Erwartungen andererseits. So wird – irritierend zu den vorhergehenden Ausführungen – als zentrales Merkmal dieser Schule auf die schlechte Qualität des Lehrer-Schüler-Verhältnisses hingewiesen. Dies ist insofern irritierend, weil in den vorhergehenden Passagen eher das Verhältnis der Schüler untereinander als problematisch ausgewiesen war und insofern von einem weniger problematischen Verhältnis zu den Lehrern ausgegangen werden konnte. So wird hier eine insgesamt große Abstinenz der Lehrer gegenüber den Fachunterricht übergreifenden Aktivitäten beklagt. Lehrer an dieser Schule würden zu wenig mit den Schülern machen, z.B. keine Projekte ‚zwischendurch‘, weil der Schulleiter dies nicht erlaubt oder ‚sonstwas‘.

Insgesamt betrachtet, scheint die kritische Position jedoch selbst sehr diffus und in der Bedingung ihrer schulischen Konstituiertheit unbekannt. Die Kritik richtet sich von daher wahrscheinlich auf atmosphärische Aspekte, die nicht direkt expliziert werden können. Schließlich bleibt auch die Position des Schulleiters eher unklar.

Wenn wir nun nach einem stringenten Sinnzusammenhang fragen, dann scheint dieser am ehesten darin zu liegen, dass die Kritik eigentlich auf eine starke Fachorientierung der Lehrer zielt, die mit einer gewissen Innovationssperre gegenüber neuen und offeneren Lernarrangements einhergeht. Stellvertretend und pointiert kommt diese Orientierung, die hier als typische Schulorientierung ausgewiesen wird, in der Position des Schulleiters zum Ausdruck. Das heißt, unter der Hand wird hier die Schule als eine sehr fach- sowie eher konventionsorientierte Institution eingeführt. Gerade diese Orientierung, so kann vermutet werden, macht aber zu erheblichen Anteilen das Renommee der Schule aus, weshalb sich viele Schüler – und eben auch Romy – positiv auf diese Schule beziehen.

Die kritische Position gegenüber dieser schulischen Besonderheit kann vor diesem Hintergrund einerseits eine erneute selbstgewählte Abgrenzung zu den dominanten schulischen Orientierungen beinhalten, die zur Aufrechterhaltung der illusionären Autonomie beitragen soll. Sie kann aber andererseits auch Ausdruck des angestrebten Mandats sein, die Interessen der ‚Schwachen‘ und ‚Entrechteten‘ an dieser Schule zu vertreten, also auch hier zur Festigung der Autonomie beitragen. Damit bleibt die Position jedoch auch in die Spannung der Selbstausgrenzung gestellt, insofern die Differenz zu dominanten schulischen Orientierungen weiter vorangetrieben wird.

Als letzte inhaltliche Fokussierung soll auf die Interviewpassage orientiert werden, in der Romy auf die Frage reagieren muss, ob sie an der Schule bleiben möchte.

R …. hm . ja ich wollt schon öfter mal wechseln aber //hm// . ähm bisher hab ich mich immer entschieden wieder hierzubleiben weil .. ich weiß nich . ich finds eigentlich gar nich so schlecht also die lehrer sind eijentlich ganz okay //hm// also s geht . und . naja mit dem einen kommt mer immer weniger zurecht mit dem andern besser . also .. kann mer nich so sehen aber wenn se immer alle sagen dass es hier so streng is un dass es immer strengere zensuren gibt als an andern . also das is eigentlich .. würd ich sagen das gleicht sich irgendwie mal aus //hm// weil . ich meine äh wenn mer besser jetzt in der schulzeit ofs abitur vorbereitet wird dann isses besser als wenn ich immer nur . äh richtchen unterricht mache und gute noten bekomme und dann n schlechteres abi kriege als meine noten sonst immer warn //hm// find ichs besser wenn mer strenger vorbereitet wird und . vielleicht och mal schlechtere noten kriegt aber dafür dann irgendwie s abi leichter irndwie //hm// nehmen kann //hm// . ((dass es dann nich so schwer wird)) ….

Die längere Textpassage auf die Frage eines möglichen Schulwechsels mag bereits symptomatischer Ausdruck dafür sein, dass hier erneut eine zentrale Frage der eigenen Krisenhaftigkeit berührt ist. So wurde bereits in den Interpretationen der Ersterzählung herausgearbeitet, dass der mögliche Schulwechsel eine imaginäre Lösungs- bzw. Überbrückungsmöglichkeit der konflikthaften schulbiographischen Passung bereitstellt. Es wurde aber auch darauf hingewiesen, dass dieser Schulwechsel nicht wirklich vollzogen werden kann, ohne umfassend das eigene an diese Schule gebundene biographische Bildungsprojekt aufzugeben. Insofern wurde vermutet, dass die Frage des Schulwechsels nur dann Stütz- und Kompensationsfunktionen übernehmen kann, wenn die Entscheidungsmöglichkeit als Kennzeichen autonomer Gestaltung der eigenen Lebensbereiche auf Dauer gestellt wird, also letztlich vertagt bleibt.

Mit der Eröffnung in dieser Passage finden wir nun Belege, dass faktisch wirklich die Frage des Schulwechsels oft ventiliert wurde, jedoch nie zu einem Entschluss hin zu einem Schulwechsel geführt hat. Diese Tatsache, die auch von Romy während des Interviews als Widerspruch intuitiv erfasst wird, muss nun erklärt werden. Diese Erklärung versucht Romy dann durch die Begründung der Entscheidung für diese Schule zu plausibilisieren. Dass sie damit Schwierigkeiten hat, bringt sie explizit zum Ausdruck (‚ich weiß nicht‘). Die Schwierigkeit Romys, diesen Widerspruch plausibel aufzuheben, zeigt sich schließlich auch darin, dass sie nunmehr die ‚guten‘ Lehrer zum Hauptgrund der Entscheidung für diese Schule erhebt. Damit widerspricht sie aber offensichtlich der Lehrerkritik in der vorhergehenden Passage und verstrickt sich damit in erneute Begründungsverpflichtungen. Hier kann sie den Widerspruch mit der vagen Andeutung von einzelfallspezifischen Unterschieden noch abmildern.

Schließlich wird jedoch zur Stützung der begründungsbedürftigen Entscheidung für diese Schule ein weiterer Argumentationszusammenhang entfaltet. Dieser bezieht sich auf die schulisch hohen Leistungsanforderungen, die zu einer dominanten Schülerorientierung der ‚strengen‘ bzw. schweren ‚Notengebung‘ an dieser Schule führen. Unter der Hand wird damit deutlich ein Argument zum Wechsel der Schule ausgeführt. Denn weiter gedacht würde dieser Zusammenhang kenntlich machen, dass mit einem Wechsel der Schule die Chance auf einen besseren Zensurendurchschnitt und damit letztlich auch die Chance auf ein besseres Abitur und bessere Berufs- oder Studieneinmündungsmöglichkeiten gegeben sind. Von daher ist die hier entfaltete Argumentation nicht geeignet, den Verbleib auf dieser Schule zu rechtfertigen. Für Romy scheint dieser Zusammenhang jedoch insofern hier anzuschließen, als sie erneut die Abgrenzung von dominanten Schülerorientierungen deutlich machen kann.

Mit der Abgrenzung von den strategischen Überlegungen eines Schulwechsels zeigt sich aber auch, dass sie gerade nicht aus notenstrategischen Überlegungen auf diese Schule bezogen ist. Stattdessen muss Romy als eine Schülerin markiert werden, welche die hohen schulischen Leistungsanforderungen verbürgt, auch oder gerade angesichts der strategisch-kalkulierenden Aushöhlung dieser Anforderungen. Denn hier zeigt sich, dass damit die Frage des schulischen Renommees und der schulischen Besonderheit angesprochen ist. Gerade diese schulische Ausstrahlung verbindet sich aber mit ihren Aufstiegsaspirationen, die sie mit einem Wechsel aus notenstrategischen Überlegungen negieren müsste. Ein Wechsel käme aus diesen Überlegungen aber dann mit einer Bankrotterklärung an ihre Aufstiegshoffnungen gleich. Insofern muss Romy nun dieses strategische Kalkül widerlegen, gleichwohl deren Sinnhaftigkeit aus rationaler Sicht kaum widerlegt werden kann.

Die weiteren Textpassagen zeigen dann auch, dass diese Widerlegung nicht mit rationalen Argumenten geführt werden kann. Stattdessen ist Romy hier bemüht, den Nutzen der hohen Anforderungen entgegen rationalen Erwägungen zu verbürgen, womit sie letztlich eine auratische Verbürgung der Schule generiert, die sie zum deutlichen Träger des Schulmythos werden lässt. Interessant ist dabei nun, dass in Romy ein eigentlich randständiger und zudem zurückgewiesener Schüler das Renommee und den Mythos der Schule verbürgt. So transportiert sie den (unbegründeten) Glauben, ‚irgendwie‘ leichter das Abitur zu bewältigen, als dies an anderen Schulen gelingen könnte, gleichwohl das Argument des rationalen Kalküls genau vom Gegenteil ausgeht. Damit bleibt festzuhalten, dass Romy durch ihren aufstiegsorientierten Bezug auf diese Schule trotz starker Zurückweisungen, Ausschließungen und Verletzungen positiv auf diese Schule bezogen bleibt und zum verbürgenden Schüler des schulischen Renommees und der schulischen Besonderheit wird.

Abschließend sollen nun die Interpretationsergebnisse zur Frage des schulbiographischen Passungsverhältnisses in einer Strukturhypothese zusammengefasst werden:

Wenn hier abschließend eine Strukturhypothese zum schulbiographischen Passungsverhältnis und damit zugleich eine Bewegungsform durch die Schule formuliert werden soll, dann muss der Ausgangspunkt unter Rückgriff auf die Interpretationen der Ersterzählung in den spezifischen Erwartungen und Hoffnungen Romys verortet werden, mit denen sie sich auf den Schulwechsel und diese Schule bezieht. Hier konnte herausgearbeitet werden, dass sich Romy aufgrund vermittelter schulischer Bilder, die einen herausgehobenen Status der Schule und ein besonderes Renommee verbürgen, sehr positiv auf diese Schule bezieht und die neue schulische Einbettung mit einem umfassenden biographischen Wandlungs- bzw. Bildungsprozess verbindet. Die von Romy entwickelten Aspirationen lassen sich dabei in zwei Dimensionslinien nachzeichnen. Auf der einen Seite stehen der Umzug und der neue schulische Rahmen für eine Freisetzung aus der bisher dominanten Erfahrungsqualität von durch das sozialräumliche Milieu deterministisch enggeführten Gestaltungsspielräumen. In dieser Linie verbindet sich als biographisches Projekt mit der Entfaltung von Aktivitätspotentialen und einer expansiven Stärkung der handlungspraktischen Autonomie. Auf der anderen Seite, und dies durchaus in einem Spannungsverhältnis dazu, werden der Umzug und der neue schulische Rahmen als Chance zum Aufstieg in neue soziokulturelle Milieus gedeutet. Das Spannungsverhältnis gründet sich nun darin, dass mit dieser Hoffnung zugleich der deterministische Bezug auf das (nun neue) sozialräumliche Milieu reproduziert wird. Dabei ist gerade diese Linie sehr umfassend auf das schulische Renommee bezogen, von der Integration und der Aufnahme in den neuen schulischen Zusammenhang abhängig und somit am stärksten von Zurückweisungen bedroht.

In der mit dem Schulwechsel neu herzustellenden schulbiographischen Passung wird nun in der Bewegungsform durch die Schule eine neue Qualität dadurch generiert, dass gerade der Aspekt der Aufstiegsaspiration bedroht ist, insofern Romy in Form von Differenzkennzeichnungen deutliche Zurückweisungen erfährt und der unproblematische Anschluss bzw. die Integration in den neuen schulischen Zusammenhang zunächst scheitert. Dabei zeigt sich als interessantes Ergebnis, dass Romy hier besonders innerhalb der Schülerschaft mit ihrer Differenz und ‚Nichtpassung‘ konfrontiert wird und damit in konflikthafte Anerkennungsverhältnisse gestellt ist. Mit diesem Scheitern einzelner Linien des biographischen Wandlungsprojektes verbindet sich nun nicht nur der Umschlag von aktiv-euphorischer Bezogenheit auf die neue Schule hin zu einem eher passiven Erleiden der schulischen Wirklichkeit, sondern auch die Notwendigkeit, die Spannungen oder die Kluft zwischen den Hoffnungen an diesem Schulbesuch und den faktischen Schulerfahrungen zu überbrücken, also zu bearbeiten.

Der weitere Weg durch die Schule und die spezifische Form des schließlich generierten Passungsverhältnisses sind nun maßgeblich durch die Bearbeitungsstrategien geprägt. Als solche lassen sich mindestens drei Strategien bestimmen, die jeweils auch die dominante Bearbeitungsform in aufsteigender Linie zum Ausdruck bringen:

  • Zunächst führen die Zurückweisung der ersehnten Zugehörigkeit und die Entwertung ihrer Aufstiegsorientierung zu einer reaktiven Bearbeitung, bei der diese Aufstiegsaspiration selbst negiert wird. Dies geschieht nun in so umfassender Form, dass nicht nur die Aufstiegshoffnungen selbst, sondern auch das entsprechende Versprechen im schulischen Renommee auf der Ebene manifester Deutungen in ihrer biographischen Relevanz abgewehrt werden. Auf dieser Ebene wird also die Besonderheit der Schule destruiert, die Beliebigkeit der Schulwahl behauptet und – bereits in die nächsten Punkte überführend – ein Schulwechsel als ‚Lösung‘ entworfen. Gerade mit dieser Position verstrickt sich Romy jedoch in eine Fallenstruktur, weil sie die schulbiographische ‚Nichtpassung‘, die ja Ausgangspunkt des Leidens ist, weiter vorantreibt und festigt.
  • Im Zusammenhang mit der Zurückweisung einer der beiden dominanten Linien des biographischen Wandlungsprojektes und der erstgenannten reaktiven Bearbeitung der Zurückweisung durch Negation generiert sich eine Stärkung der anderen Linie des biographischen Projektes, die sich auf die Entfaltung und Festigung eigener Handlungsautonomie bezieht. Diese Stärkung der autonomieentfaltenden Linie gelingt Romy nun vor allem über die bewusste Abgrenzung von dominanten Schülerorientierungen und -deutungen. Mit der eigenen Abgrenzung von den dominanten Schülerorientierungen gelingt es Romy einerseits innerhalb der Abwehr problematischer Anerkennungsverhältnisse Autonomie zu entfalten und andererseits Verletzungen zu kompensieren.
  • Schließlich spitzt sich die Relevanz der eigenen Handlungsautonomie weiter zu und wird als dominante Linie des biographischen Wandlungsprojektes gleichermaßen deren zentraler Nachweis wie die zentrale Überbrückungsform der noch immer problematischen schulbiographischen Passung. Einerseits bezieht sich der hohe Autonomieanspruch auf die Übernahme von Verantwortung und Engagement in der Schule besonders als aktive Auseinandersetzung mit den dominanten Schülerorientierungen und zugleich als Form, andere ‚nichtpassende‘ oder zurückgewiesene Schüler zu stützen. Andererseits zeigt sich der Autonomieanspruch und dessen Überbrückungs- bzw. Lösungsfunktion der konflikthaften schulbiographischen Passung in der fortgesetzten Thematisierung der Möglichkeit eines Schulwechsels.

Auf der letzten Stufe einer schulischen Bewegungsform, in der die hohen Autonomieansprüche gekoppelt an die Frage des Schulwechsels die schulische Krisenhaftigkeit bearbeiten sollen, generiert sich nun die Fallenstruktur, mit der Romy dauerhaft leidend an diese Schule gebunden bleibt und die einzige entwicklungsoffene Bearbeitung in der Übernahme schulischen Engagements und schulischer Verantwortung besteht. So stellt die Option des Schulwechsels zwar eine imaginäre Lösungs- bzw. Überbrückungsmöglichkeit der konflikthaften schulbiographischen Passung bereit. Jedoch kann dieser Schulwechsel nicht wirklich vollzogen werden, ohne umfassend das eigene an diese Schule gebundene biographische Bildungsprojekt aufzugeben. Insofern kann die Frage des Schulwechsels nur dann Stütz- und Kompensationsfunktionen übernehmen, wenn die Entscheidungsmöglichkeit als Kennzeichen autonomer Gestaltung der eigenen Lebensbereiche auf Dauer gestellt wird, also letztlich vertagt bleibt.

Mit der aus dieser Fallenstruktur sich generierenden Begründungsnotwendigkeit ist Romy gezwungen, auch plausible rationale Argumentationen abzuwehren und den Verbleib auf dieser Schule auratisch – weil rational nicht nachprüfbar – zu verbürgen. Damit wird sie aber nun, obwohl sie ein randständiger und zurückgewiesener Schüler ist, zum Träger und Bürgen des schulischen Renommees und des Schulmythos. Somit bleibt abschließend auf die Frage der Passung festzuhalten, dass Romy trotz starker Zurückweisungen, Ausschließungen und Verletzungen aufgrund des an diese Schule angebundenen Wandlungsprojektes sehr positiv auf diese Schule bezogen bleibt und schließlich zu einem verbürgenden Träger des Schulmythos wird.

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