Im Kunstunterricht, 5. Stunde. Die Klassenlehrerin erklärt den Kindern die Aufgabe, dass sie Bienen für die Fenster basteln sollen und dafür hinten im Sitzkreis Pappe und Schablonen ausgelegt sind. Die Biene besteht aus mehreren Einzelteilen und die Kinder sollen erst alles ausschneiden und dann alles zusammenkleben. Sie sollen dabei nicht alle dasselbe machen und jedes Kind soll eigenständig für sich arbeiten. Zudem sollen die Kinder sich nicht ein zu großes Stück Pappe nehmen, damit für alle etwas da ist und sie sollen die Schablonen auflegen und abzeichnen und bevor sie es dann ausschneiden, sollen sie die Schablone zurücklegen, damit ein anderes Kind weiterarbeiten kann, weil nicht für jedes der Kinder eine Schablone vorhanden ist. Die Klassenlehrerin Frau W. lässt die Praktikantin Frau T. für ein paar Minuten alleine, weil sie mit der Lehrerin nebenan etwas besprechen muss. Frau T. ist damit die Verantwortliche für den kurzen Moment. Sie sieht durch die Klasse und entdeckt einen Jungen, welcher auf seinem Platz sechs bunte Pappen liegen hat und jede Schablone einmal. Er legt eine Schablone, die aussieht wie ein Bienen Rumpf mittig auf eine gelbe Pappe und greift nach einem Bleistift. Frau T. geht auf ihn zu und bleibt vor seinem Tisch stehen.

Frau T.: „E., du solltest dir doch nur eine Pappe holen und eine Schablone dazu. Die anderen Kinder brauchen sie doch genauso wie du.“

(Das Kind umrundet weiter mit dem Bleistift die Schablone)

Frau T. „E., du bringst jetzt bitte die restliche Pappe und die Schablonen zurück in den Sitzkreis, damit die anderen Kinder sie auch verwenden können!“

E.: „Gleich.“

(Frau T. wartet vor seinem Tisch und schaut ihn an. Das Kind legt den Stift hin und hebt die Schablone an und steht mit ihr auf.)

Frau T.: „Nimm bitte auch die restliche Pappe und die anderen Schablonen mit.“

(E. dreht sich um)

E.: „Jaaa“

(E. verdreht die Augen)

(Kurze Zeit später geht Frau T. wieder zu seinem Tisch. Auf dem Platz liegt eine Schablone und der Junge hat eine Pappe in der Hand und in der anderen eine Schere. Er schneidet entlang einer Bleistiftlinie aus.)

Frau T.: „E., ich habe dir doch eben gesagt, dass du erst die Schablone wegbringen sollst und dann erst ausschneiden sollst!“

(E. schneidet weiter.)

Frau T.: „Bring die Schablone bitte jetzt erst zurück und dann kannst du weiter ausschneiden!“

E.: „Gleich.“

Frau T.: „Nicht gleich, sondern jetzt!“

(E. schaut Frau T. kurz an und schneidet weiter. Frau T. nimmt ihm daraufhin die Pappe aus der Hand.)

Frau T.: „Du bringst die Schablone jetzt zurück!“

(Das Kind steht auf und verdreht erneut die Augen und seufzt. Er nimmt die Schablone und trägt sie in den Sitzkreis.)

(LaF_Interaktion_so24_stud5)