Film in Abschnitten

Lehrfilm Interaktionsanalyse  

Der Film in Abschnitten

Auf dieser Seite haben Sie die Möglichkeit, den Film in insgesamt vier Abschnitten zu schauen.

Lesen Sie zum Film den Lehrtext zur Methode von Götz Krummheuer (hier).
Das Material der Interpretationssitzung finden Sie hier.

Teil 1:
Einführung ins Material und allgemeine Beschreibung (9:08 Min.)

Die allgemeine Beschreibung ist eine erste mehr oder weniger spontane und oberflächliche Schilderung. Es geht hier zunächst lediglich darum, den in einer Erstzuschreibung vermuteten „immanenten“ Sinngehalt zu benennen (s. Bohnsack 2007; Kelle & Kluge 1999).

Teil 2: Turn by Turn Analyse, Zeilen 01 bis 08 (63 Min.)
Eine Übersetzung für das Wort „turn“ lautet „Gesprächszug“. Es geht also um die Analyse des Gesprächs „Zug um Zug“, also des tatsächlichen Verlaufs nach.

Für die generierten Deutungen der Interaktant:innen werden potentielle Folgehandlungen derart entworfen, dass man sich fragt: Wenn B die Äußerung As so und so deutet, was könnte in der Folge als Reaktion von B zu erwarten sein? Tritt dann eine vorausgesagte Folgehandlung ein, so wird sie als eine Stützung der generierten Deutung der Äußerung von A angesehen und man spricht davon, dass sich eine Interpretation bewährt habe. Das heißt, man versucht zu rekonstruieren, ob der zweite Turnnehmer:innen die vorausgehende Äußerung gemäß einer oder mehrerer der diesbezüglich generierten Deutungen interpretiert haben könnte und zu was er diese erste Äußerung durch seine Folgende macht.

Die Frage der Turn-by-Turn-Analyse lautet also gewissermaßen: Wie reagieren andere Interaktant:innen auf eine Äußerung, wie scheinen sie die Äußerung zu interpretieren, was wird gemeinsam aus der Situation gemacht? Indem man diese Beziehung rekonstruiert, rekonstruiert man die gemeinsame, Zug um Zug erfolgende Themenentwicklung in der Interaktion.

Teil 3: Turn by Turn Analyse, Zeilen 9 bis 20 (48 Min.)

In diesem Teil wird die Interpretation der Szene fortgesetzt.

Teil 4: Zusammenfassende Interpretation (13 Min.)

In der zusammenfassenden Interpretation werden die am besten zu begründenden Gesamtinterpretationen der Szene noch einmal zusammengefasst. Sie kann dazu dienen, den Anstoß zur Theoriegenese zu geben. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen werden in der Regel nur diese zusammenfassenden Interpretationen publiziert (Krummheuer 2011). Wir empfehlen diesen Teil erst im Anschluss an die Teile 3 und/oder 4 anzusehen.

Literatur:

Bohnsack, R. (2007). Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Sozialforschung. Opladen, Leske + Budrich; 7. Auflage.

Kelle, U. & Kluge, S. (1999). Vom Einzelfall zum Typus. Opladen, Leske + Budrich.

Krummheuer, G. (2011). Interaktionsanalyse. In: Online-Fallarchiv Schulpädagogik. 10.03.2011