Handwerk des Lernens (8 Videos)
Handwerk des Lernens. Kamera-Ethnographische Studien zur verborgenen Kreativität im Klassenzimmer.
Der Alltag jugendlicher Schülerinnen und Schüler ist Dreh- und Angelpunkt der kamera-ethnographischen Studien einer JÜL-Klasse (Jahrgänge 4, 5 und 6 einer Grundschule) in Berlin Wedding: Die 11 kurzen Videos befassen sich mit den alltäglichen Praktiken der Schülerseite im Umgang mit Lernsituationen, Unterrichtsritualen und materiellen Arrangements im Klassenzimmer. Indem die Kamera insbesondere auf die Hände der Schülerinnen und Schüler fokussiert, rückt mit dem „Hand-Werk“ die überaus faszinierenden Mikro-Interaktionen von Kindern in den Blick, die – obgleich die Klasse statistisch einer „Brennpunktschule“ zuzuordnen ist – vorführen, wie es sich Hand in Hand arbeiten lässt. [/one_half][one_half_last]Begleitend zu den Videos bietet die DVD kommentierende Texte aus unterschiedlichen Perspektiven an: ethnographische Lernforschung, angewandte Pädagogik und Mikroanalyse der Interaktion. Beim Drehen wurden Beobachtungen in fokussierte Videobilder übersetzt und anschließend durch digitalen Schnitt interpretativ verdichtet. Die Kreativität und visuelle Ausdruckskraft eines solchen Kameragebrauchs ist in den Erziehungs- und Sozialwissenschaften noch wenig erprobt. Kamera-Ethnographie hat ein „dichtes Zeigen“ zum Ziel und erweitert in methodisch innovativer Weise den forschenden Zugang zu schulischen Lebenswelten. Jürgen Streeck befasst sich in seinem Text „Hände, Handeln, Händel“ anhand von Szenen der Videos mit dem Tun der Hände und der Beschaffenheit der Dinge. Er nimmt dabei eine mikroanalytische Perspektive auf die Entfaltung von Interaktion ein.[/one_half_last]
Handwerk des Lernens
Die Videos sind erschienen auf der DVD „Handwerk des Lernens. Kamera-Ethnographische Studien zur verborgenen Kreativität im Klassenzimmer.“ Neben den kurzen kamera-ethnographischen Studien enthalten die Videos ein Angebot unterschiedlicher Kommentarperspektiven:
• Kommentare aus der ethnographischen Lernforschung (Jutta Wiesemann)
• Kommentare aus der Unterrichtspraxis in der untersuchten Klasse (Heike Schreyer)
• Ausführlicher Kommentar im separaten Text „Hände, Handeln, Händel“ (Jürgen Streeck), eine mikroanalytische Betrachtung von Interaktion.
Die Vorstellung, es gäbe das eine passende Wort zum Bild, kann getrost zu den Akten gelegt werden. Weiterlesen …
Handwerk des Lernens 1.1. Die Klasse
Der erste „Vorfilm“ stellt die Klasse vor. Wir befinden uns in der Rudolf Wissell Schule in Berlin Wedding und hier in einer sogenannten „JÜL-Gruppe“ (Jahrgangsübergreifende Lerngruppe), die in Berlin als Modell von der GEW gefördert wurde. In dieser Klasse sind die Kinder von der vierten bis zur sechsten Klasse gemischt. Weiterlesen …
Handwerk des Lernens 1.2. Aufs Handwerk gucken
Das Video „Aufs Handwerk gucken“ ermöglicht wie in einer Blickschule, eigene Erfahrungen mit dem Beobachten der Hände zu machen. Was sehen wir, wenn wir auf die Hände der Kinder blicken, die ihren alltäglichen Beschäftigungen als Schülerinnen und Schüler nachgehen? „Ein Paar Hände schrauben einen Patronenfüller auf. Weiterlesen …
Handwerk des Lernens 2.1. Pferdchen im Morgenkreis
Jedes Handeln im Kreis ist mit dem Pferdchen in der Hand potentiell im Fokus aller Teilnehmer und damit öffentlich. Das Pferdchen wird zum Spielobjekt des Sprecherwechsels: Weiterlesen …
Handwerk des Lernens 2.2. Fotos, Gegenverkehr im Kreis
Wir können zunächst beobachten, dass der Objekttransfer – wie der Turntransfer – scheitern kann. So wie es einerseits zum overlapping talk kommen kann, kann andererseits das Transferobjekt fehlplaziert werden oder auf eine schon volle Hand stoßen. Die Fehlleistungen, die das System zulässt bzw. produziert, sind dabei für den Turn-Transfer und den Objekt-Transfer nicht analog: beide unterliegen unterschiedlichen strukturellen Erfordernissen. Weiterlesen …
Handwerk des Lernens 2.3. Trennwände
Offene Unterrichtssituationen provozieren unterschiedliche und neue Handlungsprobleme. Wenn nicht jeder zur gleichen Zeit dasselbe macht, entsteht ein Rhythmus der Ungleichzeitigkeiten statt der Gleichzeitigkeiten: Eine Unruhe entsteht, die aus Sicht der Lehrerin und einigen Schülern und Schülerinnen dazu führen kann, sich nicht mehr auf die Schulaufgaben konzentrieren zu können. Diese Trennwände bieten eine Lösung an: Die Lernbox! Weiterlesen …
Handwerk des Lernens – 3.1. Lehrerin-Schülerin spielen
Die Hände am laminierten Arbeitsblatt erzählen von einer Lerngruppe und den unterschiedlichen Akteuren in ihren unterschiedlichen Rollen. Die drei Mädchen beschäftigen sich mit einem schulischen Arbeitsauftrag. Eine hat „das Blatt in der Hand“. Sie ist die ältere und die Lehrerin. Ihre Aufgabe ist es den anderen beiden zu helfen, einen Vortrag vorzubereiten. Weiterlesen …
Handwerk des Lernens 3.2. Lehrer-Schüler werden
Zwei Jungen lassen uns teilhaben an der Entstehung und Etablierung eines Lehrer-Schüler-Paares. Die Lehrerin, ein Mitschüler, der zum Kommentator oder Hilfslehrer wird und die Kamera finden sich bei den beiden ein. Im Hin- und Her des Blattes entfaltet sich ein klassisches Lehrer-Schülerverhältnis: Weiterlesen …
Handwerk des Lernens – 3.3. Hand in Hand. Verkehrsquiz im Trio
Die drei scheinen sich einig: im Wechsel und Drehen der Karten, im Weiterreichen und Stapeln. Die Hände sind in fließender Bewegung. Das Lernspiel wird mit Leichtigkeit vollzogen. Der Rhythmus vom Wechsel der Rollen der Spielerinnen ist im Takt. Weiterlesen …