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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten

Sitzordnungen als Geschlechterarrangements

Sitzordnungen bestimmen für die einzelnen Schülerinnen und Schüler den Ort im Raum und die Verortung im sozialen Arrangement der Klasse. Beide regulieren die Interaktionsmöglichkeiten zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern sowie zwischen Schülerinnen und Schülern untereinander. Doing gender greift für die Anordnungen als vorrangiges Anordnungskriterium, dies gilt für Lernende ebenso wie für Lehrende. Die Beispiele verdeutlichen jedoch auch, dass die Klassenkameradinnen und Klassenkameraden durchaus situativ und kontextuell differenzieren, wenn es um die Kriterien der Sitzanordnungen geht. In wenigen Fällen, welche vor allem für die Klasse C protokolliert sind, weichen beide Seiten von Geschlecht als zentralem Zuordnungsprinzip ab, z. T. entstehen Abweichungen mit zunehmendem Alter durch geschlechterheterogene Freundschaften. Deutlich ist dies jedoch auch in den anderen Klassen zu beobachten, wenn die Lernenden das Anordnungskriterium des doing gender durch ein vorrangiges doing student ersetzen. Die Darstellungen zu den Zuordnungsprozessen in den Fächern greifen diesen Aspekt auf.

Klasse B: Aushandlungen

In ihrem Klassenraum sitzt die Klasse B im 7. Jahrgang jeweils an Zweiertischen zusammen, die frontal zum Lehrer ausgerichtet sind.98 Der Klassenlehrer legte zunächst die Sitzordnung der Klasse fest. Im Gespräch erklärt er dies als Versuch, einen günstigen Einfluss auf die Klassengemeinschaft zu nehmen. Ohne seinen dirigierenden Eingriff könne es zu Außenseiterpositionen kommen (vgl. Bz81007d).

Nach dieser Sitzordnung (vgl. Abbildung 7) sitzen nur zwei der Jungen, Joe und Frederik, zusammen, alle anderen Jungen sitzen jeweils neben einem Mädchen. Auf diese Weise gibt es sechs gemischtgeschlechtlich besetzte Tische, einen ,Jungentisch’, fünf ,Mädchentische’ und eines der Mädchen, Jolanda, sitzt allein.

In der zweiten Oktoberwoche, nach den Herbstferien, wird die Sitzordnung geändert (vgl. Abbildung 8). Von dieser Klassenstunde liegen Protokolle vor (vgl. Bb81007n und By81007d), in denen ein Eindruck davon vermittelt wird, wie die Schülerinnen und Schüler aushandeln, wo sie in der Klasse sitzen. Die Geschlechtszugehörigkeit spielt dabei für die Jugendlichen wie auch für den Lehrer eine erhebliche Rolle:

Der Lehrer hatte bereits angekündigt, dass Schülerinnen und Schüler ab den Herbstferien wieder umgesetzt werden würden. Nun schlägt er vor, dass die Umsetzung in dieser Stunde gemacht werden könnte. Die Klasse stimmt zu. Der Lehrer erklärt, dass die neue Umsetzung im Prinzip freiwillig erfolgen würde, abgesehen von einigen Ausnahmen. Er erklärt näher: „Einige sollen nicht hinten sitzen.“ (Nach der Stunde erklärt er uns, dass er die Sitzordnung stark gelenkt hätte, insbesondere was die Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler betrifft.) Er erkundigt sich nun bei der Klasse, ob er bereits irgendwem „etwas versprochen“ habe. Er sagt, dass er es nicht mehr so genau wisse. Einige Jungen und Mädchen melden sich (ich glaube etwa vier oder max. fünf, teilweise auch erst verzögert). Als erstes sagt eine Schülerin, dass er versprochen habe, dass […] zusammensitzen könnten (ich glaube sie nennt drei Namen). Es sind drei Mädchen und der Lehrer stimmt nur kurz mit einem: „O.K.“ zu. Schließlich kommt Sieghard dran. Er sagt mit neutraler, leicht aufgeregter Stimme: „Sie haben versprochen, dass alle Jungen zusammen in der Reihe hinten sitzen können.“ Der Lehrer lacht und sagt: „Nee, das hab ich nicht versprochen. Bestimmt nicht!“. Marianne wirft nun leicht provozierend ein, dass er XX (unverständlich, N.G.) versprochen hätte. L weist auch das amüsiert von sich und sagt, dass er das nicht versprochen habe.

Als Knut hinten sitzen möchte, sagt der Lehrer etwas von: „Solange bis Du wieder negativ auffällst.“ Knut erwidert: „Als wäre ich jemals negativ aufgefallen!“ und dann beschwert er sich kokettierend bei dem Lehrer, dass die Gäste (er meint Damaris und mich und sieht kurz zu uns nach hinten) jetzt einen schlechten Eindruck von ihm bekommen würden. […]. Es werden nun von den Schülern und Schülerinnen weitere Vorschläge bezüglich des Sitzplans gemacht, wobei der Lehrer auf jeden Vorschlag eingeht, nachdenkt und verhandelt. Es werden einige Wünsche vorgetragen, wovon ich nur wenige mitschreiben kann, da sie zu schnell vorgebracht werden und ich den ,Verhandlungen‘ nicht folgen kann: Sonja, Sabine und Juliana. Knut neben Mark in der vorletzten Reihe. Sieghard möchte „hier“ bei Frederik bleiben (er sitzt neben Melinda und auf der anderen Seite des Ganges sitzt Frederik), Mareika und Almut wollen neben Melanie (Als der Lehrer dem zustimmt, ruft Knut, dass doch auch noch XX (unverständlich, N.G.) neben Melanie sitzen wolle, der Lehrer nimmt das zur Kenntnis, ändert aber zunächst nichts am Plan). Olin sagt nun, wer „dort sitzen soll, wo Almut saß“ (Almut sitzt nach wie vor neben ihm). Mark wirft ironisch ein, dass er neben Melanie sitzen wolle (er sitzt neben Melanie). Es wird nun wild gestikuliert und verhandelt, wer wo sitzen könnte. Der Lehrer löst ein Sitzproblem von Mareika, Almut und Melanie, indem er sagt, dass er vorschlagen würde, dass die es sich aussuchen dürften und zusammensitzen könnten, weil sie ja das letzte mal „in den sauren Apfel haben beißen müssen“. (Ich frage mich warum und denke, dass sie neben Melinda die einzigen Mädchen sind, die neben Jungen sitzen.). Marianne wiegt ab, mit Blick nach hinten zu Sonja, Juliana und Jolanda: „Oh, nicht in die Gammelecke!“ Dann aber fällt ihr ein: „An die Anlage?“. Juliana will es schmackhaft machen und ruft: „Hier, der ganze Schrank für Dich allein!“. Einen Moment ist es recht still in der Klasse. […]. Nach Knut geht der Lehrer rüber zu Mareika, die weint. L fragt sie, was denn los sei. Sie kann vor Schluchzen gar nicht richtig reden. Sie sagt etwas, dass sie es ungerecht und blöd findet, wo sie sitzt. L verspricht ihr, dass er sie vormerkt für die nächste Umsetzung. Mareika ist aber nicht getröstet. Er spricht einige Zeit mit ihr, sie weint aber weiter und sagt nichts mehr. Schließlich sagt der Lehrer: „O.K., dann rück den Tisch ran. Aber ich will nichts hören!“. Mareika schiebt sofort ihren Tisch an den Tisch von Almut und Melanie und beruhigt sich. Sie tauscht nun den Platz mit Almut, so dass Mareika an der Außenwand sitzt, Melanie in der Mitte und Almut auf der Klassenraum-Seite.
Dem Lehrer fällt nun auf, dass Erik noch keinen Platz hat, weil er nicht da ist. Er geht auf Knut zu und fragt diesen, ob das ein Problem werden würde. Knut ist nicht richtig interessiert und antwortet etwas gelangweilt: „Vielleicht.“. Der Lehrer fragt Dirk, ob er mit Erik klar kommt. Als der bejaht, sagt der Lehrer, dass Erik neben Dirk sitzen soll. (Erik setzt sich aber später an den hintersten Tisch, wo auch erst Mareika und dann Almut sitzt.) Nun ist alles geklärt. (Bb81007n)

Die Freiwilligkeit der Sitzordnung wird vom Lehrer betont und gegenüber den Schülerinnen und Schülern hervorgehoben. Zugleich schränkt er sie ein – allerdings nur bezogen auf die Frage, wer hinten oder vorne sitzen müsse. Offensichtlich wird die Aushandlung der Sitzordnung wohl von beiden Parteien als Versuch der Durchsetzung der je eigenen Interessen angesehen. Dass der Lehrer dabei über eine Machtposition verfügt, ist allen Beteiligten bewusst – er selbst offenbart dies, indem er nachfragt, was er „versprochen habe“. Die Interessen, die hier eingebracht werden, beziehen sich zum einen auf die Frage, wer mit wem zusammen sitzen darf oder muss, zum anderen auf den Ort, an dem man sitzen darf oder muss. Geschlecht ist bei diesen Aushandlungen eine relevante Kategorie: Von Sieghard wird behauptet, es hätte ein Versprechen gegeben, die Jungen wieder zusammen und in der letzten Reihe sitzen zu lassen. Der Lehrer dementiert dies zwar, im Endeffekt erreichen die Jungen jedoch zumindest, dass sie alle zusammen sitzen  die letzte Reihe allerdings erkämpfen sich die Mädchen. Knut und Mark kokettieren mit der Sitznachbarschaft mit Melanie, die Ironie, mit der sie dies tun, zeigt, wie wenig eine solche Sitzordnung akzeptierbar ist. Genau dies verstärkt der Lehrer durch seinen Hinweis, die Mädchen hätten beim letzten Mal – als er nämlich geschlechtsheterogene Paarbildungen angeordnet hatte – in „den sauren Apfel“ beißen müssen. Der „saure Apfel“ ist dabei eine Metapher für Unerwünschtes, Erzwungenes, und gerade nicht für Normales oder gar Erfreuliches die Verwendung dieser Metapher zeigt klar, dass Sitzordnungen eine institutionelle Reflexivität in der Herstellung von Zweigeschlechtlichkeit haben (vgl. hierzu auch Goffman 2001).

Im 8. Jahrgang durften sich die Schülerinnen und Schüler zunächst ihre Sitzplätze selbst aussuchen. Allerdings schien es Probleme mit dieser Sitzordnung zu geben, die daher rührten, dass sie sich viel miteinander unterhielten, statt ihre Aufmerksamkeit dem Unterricht zu widmen. Der Klassenlehrer äußert sich in dieser Richtung:

Am Anfang konnten sie erst mal so sitzen, wie sie wollten. Aber dann hat das nicht geklappt. Es gab auch Beschwerden von anderen. (Ich glaube er meint Lehrer.) Und dann habe ich sie umgesetzt, wo sie sich dann nicht ganz so viel zu sagen haben. (Bz91207d)

Der neue Sitzplan bringt eine Änderung hinsichtlich der Geschlechterverteilung. Die Schüler und Schülerinnen hatten von sich aus zunächst mehr geschlechtshomogene Tischgemeinschaften gebildet als nach der neuen Sitzordnung. Aber auch in dieser neuen Verteilung ist eine geschlechtliche Abgrenzung der Jungen und Mädchen untereinander zu beobachten, wie in folgendem Protokollauszug verzeichnet ist:

Mir fällt auf, dass die beiden Tischhälften bei den gemischtgeschlechtlichen Sitzpaaren deutlich angegrenzt sind, die gleichgeschlechtlichen Paare sitzen eher auch dem Tischnachbarn bzw. der -nachbarin zugewandt bzw. auch über die (imaginäre) Mittellinie des Tisches hinüber. Die gemischtgeschlechtlichen Paare sitzen eher gerade und nach vorne gewandt, bis auf Knut und Melinda, die mehr auf ihrem Tisch liegen, aber jede/r nur auf seiner/ihrer Seite. (Bb91201kVideo)

Auch die Lehrkräfte nutzen Gelegenheiten, geschlechterhomogene Sitzanordnungen zumindest für den Ausnahmenfall wieder herzustellen. Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler agiert dabei übereinstimmend. Folgende Szene aus dem Deutschunterricht belegt dieses:

Herr Weiland gibt eine Aufgabe, die in Paargruppen bearbeitet werden soll. Er schaut sich um, wer zusammenarbeiten kann. Die meisten sitzen sowieso zu zweit am Tisch, […] dabei gibt es neun „geschlechterhomogene“ Tische und drei „heterogene“, Jolanda sitzt alleine. Herr Weiland sagt: „Jolanda, Du arbeitest mit Nina.“ Der Platz neben Nina ist frei, weil ihr Nachbar Olin nicht da ist. Jolanda verzieht unwillig das Gesicht und wendet etwas ein. Nina, die drei Tischreihen vor ihr sitzt, ruft nach hinten: „Olin ist nicht da!“ Schließlich nimmt Jolanda ihre Sachen und setzt sich neben Nina. Jemand (Erik?) ruft: „Und was ist mit Joe?“ Der Nachbar von Joe, Mark, ist nämlich auch nicht da. Herr Weiland antwortet: „Joe arbeitet alleine.“

Dabei läuft er auf die andere Seite der Klasse, an die Stelle, wo Joe sitzt. Jemand schlägt vor, dass Frederik mit Joe arbeitet. Frederik sitzt neben Almut, eine Tischreihe hinter Joe. Herr Weiland fragt: „Möchtest Du alleine, Almut?“ Almut scheint einverstanden, denn nun setzt sich Frederik an Joes Tisch. In dieser Konstellation bleiben die Tisch- und Arbeitsgruppen dann bestehen. Später, als Mark doch noch kommt, sitzt Mark dann wieder an seinem normalen Platz neben Joe und Frederik geht wieder nach hinten an seinen Platz neben Almut. (Bd90930d)

Als Olin zur zweiten Deutschstunde doch noch erscheint, bestätigt sich das Vorgehen des Lehrers: Olin wird an den Einzelplatz von Jolanda gesetzt, obwohl er versucht hatte, sich seinen Stammplatz vorne neben Nina zu erobern. Der Lehrer lässt jedoch Jolanda dort und erhält damit das geschlechterhomogene Paar aufrecht, anders als auf der anderen Klassenseite bei Mark, bei dem ein geschlechterheterogenes Paar nicht zu vermeiden gewesen wäre.

Deutlich wird, dass der Lehrer versucht, auf jeden Fall geschlechtshomogene Sitzpaare herzustellen, es kommen nur Sitzplatzverschiebungen in Frage, bei denen dieses Kriterium aufrechterhalten wird. Dabei scheint es auch naheliegender, einen geschlechterheterogenen Sitzplatz aufzulösen, um daraus ein geschlechterhomogenes Arbeitspaar und eine gegengeschlechtliche Einzelperson arbeiten zu lassen, als das heterogene Paar und eine Einzelperson bestehen zu lassen. Auch die Schülerinnen und Schüler haben dagegen keine Einwände. Rückgängig gemacht wird das Muster erst, als Mark doch noch kommt und ,seinen’ Platz beansprucht. Dies scheint Vorrecht gegenüber der Ausnahmezuteilung zu haben, denn daraufhin geht Frederik zurück zu Almut. Bei der Anordnung geschlechterhomogener Sitzräume handelt es sich also offenbar um eine ritualisierte Praktik, welche die Beteiligten zum großen Teil mittragen bzw. durch eigene Vorschläge stützen. Es gibt jedoch auch Widerstände: Jolanda, die sich zunächst gegen den vorgeschlagenen Sitzplatzwechsel wehrt, oppositioniert ebenso zunächst kurz gegen die angewiesene Konstellation wie Olin, welcher den heterogenen Stammplatz einem Einzeltisch vorzieht. Jolanda und Olin fügen sich jedoch letztlich den Lehrervorschlägen, Jolanda stützt auch Olins Wunsch nicht, obwohl sie damit die Möglichkeit gehabt hätte, auch ihren Einzeltisch wieder zugewiesen zu bekommen. Die Motive für die Sitzwünsche der beiden, nach denen sie nicht so übereinstimmend wie die anderen dem vorrangigen Prinzip der grenzziehenden Geschlechteranordnung entsprechen, bleiben hier offen, zu vermuten wäre das Kriterium der ,Sitztradition’, welches ebenso greifen würde wie bei Mark.

Im 9. Jahrgang gibt es ein Losverfahren für die Verteilung der Sitzplätze im Klassenraum. Interessanterweise entsteht dadurch eine weitgehend geschlechtsgetrennte Sitzordnung. Dass diese ausgeloste Sitzordnung nicht so ganz auf Zufall beruht, offenbart Ariane im Gespräch:

Ariane erklärt mir nun, dass die Sitzordnung gelost wurde. Ich frage sie wie das Losverfahren ausgesehen hat und sie erklärt, dass jeder Platz eine Nummer bekommen hat und den Schülern somit die Plätze durch das Los zugeteilt wurden. Ich frage weiter, wie es denn dann kommt, dass fast alle Mädchen auf der rechten und fast alle Jungen auf der linken Seite sitzen, worauf sie antwortet, sie hätten Glück gehabt. Dann räumt sie ein, dass Marianne zunächst auf der Jungenseite, und einer der Jungen zunächst auf der ,Mädchenseite, saß (ich erinnere leider nicht wer). Die beiden seien aber so unzufrieden gewesen, dass die Klassenlehrerin ihnen erlaubt hat die Seiten zu wechseln. (Bw01110j)

Demnach wurde nach der Verlosung der Sitzplätze noch einmal in der Klasse die Sitzordnung verhandelt. Der Geschlechtszugehörigkeit der Lernenden kommt hier eine große Bedeutung zu, sie zeigen eine deutliche Neigung, sich in geschlechtshomogenen Gruppen zusammenzusetzen. Marianne mochte nicht auf der ,Jungenseite’ bleiben, ein Junge wiederum nicht auf der ,Mädchenseite’. Die Klassenlehrerin ließ sich auf diese Begründung ein und erlaubte den beiden, sich umzusetzen. Ilka sitzt zwischen den beiden Jungen Stephan und Frederik, sie soll dort sitzen, damit diese sich nicht so viel miteinander während des Unterrichts unterhalten können. Sobald aber einmal ein Platz auf der ,Mädchenseite’ frei ist, wechselt sie hinüber, weil auch sie nicht gern zwischen Jungen sitzt. Wie sie sagt, wird dies von vielen Lehrkräften akzeptiert (vgl. Bw01110j).

In der Klasse B steuern die Lehrkräfte die Sitzordnung verhältnismäßig stark. Ein Argument ist dabei, auf diese Weise zu verhindern, dass Schüler und Schülerinnen im Unterricht miteinander schwätzen können. Auch gegen die Steuerungen bzw. zum Teil durch ein gegenkulturelles Unterlaufen der verordneten Sitzvorschriften stellen die Schülerinnen und Schüler häufig geschlechtsgetrennte Ordnungen her

 

Fußnote:

98 Nur die Französischlehrerin lässt vor ihrem Unterricht die Tische in eine Huf-
eisenform stellen. Wie sie im Gespräch sagt, sei es ihr im Sprachenunterricht
wichtig, dass die Schülerinnen untereinander Blickkontakt hätten, des Weiteren
ändere sie mehrmals im Laufe des Schuljahres die Sitzordnung (vgl. Bz81009d).

 

Mit freundlicher Genehmigung des transcript Verlages
http://www.transcript-verlag.de/978-3-89942-688-5/schulische-fachkulturen-und-geschlecht

 

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