Die Kinder meiner Praktikumsklasse haben ausnahmslos alle einen ausländischen Migrationshintergrund. Viele sind mit ihren Eltern aus ihrer Heimat geflohen. Einige lernen recht schnell die neue Sprache, wohingegen andere noch große Probleme mit der deutschen Aussprache und der Grammatik haben. F. ist im dritten Schuljahr zur Klasse gestoßen, da er mit seinen Eltern aus einem Krisengebiet flüchten musste. Er hat im Vergleich zu manch anderem Kind der Klasse sehr schnell deutsch sprechen gelernt. Leider wird er von der Klasse aber nicht richtig in der Gemeinschaft aufgenommen. In den Pausen ist er allein auf dem Schulhof und im Unterricht wird der häufiger aggressiv gegenüber seinen Mitschülern. Während einer Hofpause kam er zu mir, um mir zu zeigen, wie schnell er rennen kann. Nachdem er ein paar Runden über den Schulhof gerannt war, unterhielten wir uns. Ich fragte ihn unter anderem, warum er nicht mit den anderen spielen würde und im Unterricht manchmal so wütend ist. Er wäre lieber allein, weil die anderen häufig gemein zu ihm seien und ihn oder seine Familie beleidigen würden. Sein Vater hätte ihm erklärt, dass man sich mit Gewalt Respekt verschaffen müsse. Aus diesem Grund ginge er auf die Kinder los, die ihn beleidigten.
(StudentIn BB_7)