Meine Kernklasse begann ihren Unterricht nach den Ferien mit einer Klassenstunde. Die Schüler erzählten was sie in ihren Herbstferien erlebt hatten. Bereits vor den Ferien wurde über eine neue Sitzordnung diskutiert. Um dem Anspruch auf Partizipation gerecht zu werden, entschied sich die Klassenlehrerin, dass die Schüler sich selbstständig einen neuen Sitznachbar wählen durften. Sollte es die Klasse schaffen eine angenehme Arbeitsatmosphäre herzustellen, würden soweit keine weiteren Änderungen mehr vorgenommen werden.
Die Klasse erhielt 10 Minuten, um sich die gewünschten Sitznachbarn und Plätze zu suchen. Die Schüler begannen herum zu wuseln und tauschten sich in Kleingruppen darüber aus, wer an welchem Tisch sitzen könnte. Nach weiteren 5 Minuten saß die gesamte Klasse, abgesehen von N., auf ihren neuen Plätzen. N. blieb vor seinem alten Sitzplatz stehen und gab keinen Ton mehr von sich. Er machte keine Anstalt den letzten freien Platz aufzusuchen, einen Kompromiss zu erwirken oder seinen besten Freund zu fragen, ob sie nebeneinandersitzen wollen. Nach einiger Zeit wies die Klasse ihn gemeinsam darauf hin, dass er nur fragen müsse. O. drehte sich mit dem Rücken zur Klasse, setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und stützt seinen Kopf auf seine Handinnenflächen.
(Student D_3*, Pos. 17-25)