K. ist ein Mädchen in der ersten Jahrgangsstufe unserer Klasse. In der Montessori-Schule ist es üblich, dass meistens zwei Lehrpersonen im Raum sind. Durch die spezielle Schulform ist das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern generell etwas näher und persönlicher. Interessant zu sehen ist dabei, dass mindestens einmal in der Woche K.s Mutter – ebenfalls Lehrerin an der Schule – als Lehrerin in der Klasse eingesetzt wird. Größer könnte die Spannung zwischen Nähe und Distanz kaum sein. Erstaunlich dabei finde ich, dass dies dennoch problemlos abläuft: bis auf die Tatsache, dass K. sie nicht mit „Frau X“, sondern eben mit Mama anspricht, gibt es auch keinerlei Auffälligkeiten, die durch dieses Gefüge entstehen.
(Student M_3*_ protokolliertes seq. Int., Pos. 16-20)