Nach der großen Pause kamen die Schülerinnen und Schüler meiner Kernklasse wieder in den Klassenraum. Eine Schülerin (G.) weinte. Als die Klassenlehrerin nachfragte, stellte sich heraus, dass die anderen Schüler der Klasse eine Unterschriftenliste angefertigt haben, in der es darum ging, wer Schülerin G. nicht mag. Die Klassenlehrerin fragte zunächst, wer für die Aktion verantwortlich sei und wer alles auf dem Zettel unterschrieben habe. Einige Schüler meldeten sich. Es stellte sich heraus, dass zwei andere Schülerinnen den Zettel geschrieben hatten und die Unterschriften gesammelt hatten. Einzelne Schüler meldeten sich und gaben zu, auf der Liste unterschrieben zu haben. Schüler T. erklärte, er habe zwar unterschrieben, wusste aber nicht, worum es bei der Liste ging. Daraufhin machte die Lehrerin die Schüler noch einmal darauf aufmerksam, dass man nicht einfach so irgendwo unterschreiben sollte, ohne zu wissen, um was es geht.

Ausschlaggebend für die Aktion war wohl, dass sich Schülerin G. mit den zwei Verfasserinnen der Liste gestritten hatte. Durch ein langes Gespräch konnte die Situation geklärt werden. Dabei blieb die Lehrerin stets sehr ruhig und gelassen und stellte auch klar, dass diese Art von Unterschriftenaktion nicht in Ordnung ist.

(StudentIn H_5, Pos. 40-49)