In der Pause kam es zu einem Streit zwischen O. und S. (beide 1. Klasse). S. hatte vor einigen Tagen von ihrer besten Freundin E. eine Freundschaftskette geschenkt bekommen. Die beiden Mädchen spielten in der Pause bis O. dazukam und S. aufforderte, E. die Kette wiederzugeben, weil sie nicht ihr gehöre. S. begann zu weinen und die Pausenaufsicht wurde auf den Konflikt aufmerksam. Nachdem sie einen Überblick über die Situation erhalten hatte, sprach sie O. an: „O., du hast nicht über die Kette zu bestimmen.“
O.: „Du darfst meinen Namen nicht sagen! Sonst komme ich mit einem Messer zu Dir!“
Lehrerin: „Du drohst mir gerade! Außerdem darf jeder Deinen Namen sagen, Lehrer erst recht. Du kommst jetzt mit in die Schule.
O. lief in die entgegengesetzte Richtung davon. Die Lehrerin kam herein und berichtete der Klassenlehrerin der Kinder von der Situation, ich saß daneben und hörte mit. Die Klassenlehrerin Frau T. sagte, jetzt würden ein Gespräch mit der Mutter von O., mit seinem Psychologen und eine Klassenkonferenz sowie Strafe folgen.
Als O. zum Pausenende hereinkam, nahm Frau T. ihn beiseite und fragte ihn, was in der Pause geschehen sei. O. tat als wisse er von nichts, bis er dann berichtete, was er zu S. gesagt hatte. Als Frau T. fragte, was er zur Pausenaufsicht gesagt habe, erinnerte O. sich angeblich nicht. Daraufhin sagte Frau T. ihm noch einmal, dass er einer Lehrerin gedroht hatte. Außerdem habe er nicht über S.s Kette zu bestimmen, die sie von E. geschenkt bekommen habe. Und dann sei er einfach weggelaufen, als er aufgefordert worden sei, mit in die Schule zu kommen. Sie erklärte ihm, dass es jetzt ein Gespräch mit ihm und seiner Mutter geben würde und außerdem eine Klassenkonferenz. Sein Verhalten sei nicht in Ordnung. Bei alledem gab sich O. unschuldig und verletzlich.
(Studentin I_4, Pos. 52-67)