Alle vier Wochen dürfen sich die Kinder im Sportunterricht ein Thema wünschen. Das heißt, dass die Kinder die ganze Stunde so gestalten dürfen, wie sie wollen und sich die Spiele selbst aussuchen. Am Montag war es wieder so weit. Die Kinder kamen freudig in die Halle gelaufen und haben dem Sportlehrer direkt ihre Wünsche mitgeteilt. Doch zu ihrer Enttäuschung, sagte der Sportlehrer, dass das Wunschthema auf nächste Woche verschoben werden muss, weil er heute etwas Anderes geplant hatte. Am nächsten Montag war die Freude wieder groß. Doch auch an diesem Tag wurden die Kinder erneut enttäuscht. Der Sportlehrer hatte wieder etwas Anderes geplant. Die Kinder waren wütend und enttäuscht zugleich. Als kleiner Trost durften sie sich ein Aufwärm- und ein Abschlussspiel wünschen, doch auch dass beruhigte die Kinder nicht, so dass sie nach der Stunde eine Beschwerde bei der Klassenlehrerin einlegten, die nochmal mit dem Sportlehrer sprechen wollte. Auch ich habe den Sportlehrer nach der Stunde gefragt, was es mit dem Wunschthema auf sich hat und warum er es ständig verschiebt. Seine Antwort belief sich darauf, dass er als Referendar noch anstehende Unterrichtsbesuche vor sich hat und die Kinder in den Einheiten davor, darauf vorbereiten muss und er nicht genau weiß, wie er das Wunschthema einbauen kann, damit ihm nicht zu viel Zeit verloren geht.
(Studentin J_2 Autoritätsmodell, Pos. 28-33)