Weitere Interpretationen
Fälle aus gleicher Erhebung
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Falldarstellung
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//ich hatte dir ja erz- . super . so ich hab jetzt ’ne uhr mit datum heute ist der fünfundzwanzigste . dritte neunzehnhundert- sechsundneunzig .. und im folgenden ist aufgezeichnet ein schülerinterview mit einem schüler der . zehnten klasse .. ja . ja so wir können uns duzen schätz‘ ich mal ja// freilich na // dirk heißt du ich heiß‘ thomas .. äh . ich hatte dir ja beim letzten mal erzählt .. daß wir uns also auch so für lebensgeschichten von schülern interessieren// . hm . //und ich würde dich jetzt einmal bitten . daß du mal so versuchst dich zurückzuerinnern . an die zeit als du ganz klein warst .. und einmal von da an ruhig ausführlich erzählst wie das war . und wie dein leben bis heute so verlaufen ist .// . hm //und ich werd‘ jetzt erstmal ruhig sein und dir zuhören// gut . alles klar .. tja . fang mer mal janz klein an . jeborn wurd ich in . h. . am [datum] . neunsiebzich . //hm// .. ja . dann bin ich da zur kinderkrippe jejang also da erinnere ich mich nich mehr so jenau dran was da so war .. hm kindergarten . im k.-viertel . //hm// da hab ich also erst jewohnt . also nordteil . der stadt
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. tja . dann kamen ziemlich viele schulwechsel . zuerst war ich also in der x-schule . in der ersten klasse .. die schule wurde dann .. dicht jemacht beziehungsweise umjeändert das war dann für .. hörbehinderte oder sowas .. dann . y-schule das war auch im k.-viertel .. //mhm// . tja .. und dann nach bin ich nach süd gezogen . z-schule süd noch zu ddr-zeiten . //hm// . tja was is nennenswertes passiert . hm . ziemliches sorgenkind war ich weil ich etwas tolpatschig war . also diverse äh . kopfverletzungen also genau waren es bis zu meinem siemten lebensjahr jenau sieben kopfverletzungen . //hm// haha das fand mein vater nich so spaßig . //hm// . tja . dann . ham mer dann ne wohnung anjeboten jekricht beziehungsweise meine eltern dann in süd und .. das war damals schon was in der ddr so ne neubauwohnung so mit zentralheizung und so da also . beziehungsweise fernheizung . //hm// und . ham mer dann och zujeschlagen . tja ich hab noch n . kleinen bruder . //hm// der ist och hier of der schule . der ist jetzt dreizehn jahre alt .. der hat da also . von der alten wohnung nich soviel
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mitjekricht .. naja . ansich . schon ne schöne zeit jewesen alljemein weil wir hatten n . garten in t. ham mer also immer noch . und ziemlich viel of m dorf jewesen und . da hat mer natürlich viel mehr freiheiten als in der stadt und besonders k.-viertel ziemlich dreckig alles viel verkehr und so . //hm// schon zu ddr-zeiten also da war nich viel . war zwar n spielplatz aber das war . naja n bißchen keimig um das mal so auszudrücken . und of m dorf wars dann doch schöner und . beide omas auch da und .. also ich einlich eintlich meine meisten freunde warn damals schon of m dorf . //hm// .. tja dann .. kam de wende .. fand ich eindlich janz jut weil . so dann . der schule war gleich nebenan war ne kaufhalle da sin mer immer in der hofpause hin un ham uns westprodukte jeholt gleich nach der wende .. hm na un dann . mein vater schon immer ziemlich sparsam jewesen also . das . war eigentlich so ne sache wo ich bißchen drunter jelitten habe also . was heißt jelitten . im endeffekt kams alles doch der familie zugute aber . er war ehmt auch sparsam und . er hat meiner meinung nach an . an der
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falschen stelle öfters mal jespart . ich mein jut also . gleich nach der wende is er . mit m . mit meim onkel . rüberjefahrn . ham mer sämtliches geld jesammelt . //hm// also was mer dann jekricht ham als begrüßungsjeld und was mer dann . gleich umtauschen konnte .. und da ham mer uns erstmal en westfernseher jeholt so richtig mit fernbedienung und farbfernseher das war schon nich schlecht . das . setzte allerdings voraus daß wir beim erstem mal wo mer in . g. warn . nichts kaufen durften . konnten und sollten weil es war ja alles für n fernseher verplant das jing natürlich nich . //hm// und . war n bißchen deprimierend sich das alles nur angucken zu können und dann . nich irgendwie was weiß ich da wollt ich ne batman-figur ham //hm// da war ich also . ’sehr begeistert‘ (betont gesprochen) . und die hab ich nich jekricht . ja . war schon traurig aber es war . schön wir sin mit der oma hier zusammen also zu fünft sin mer dann im trabi rüberjefahrn . das war cool //hm// .. tja dann . war äh an . der andern also an der schule dann in süd . also wenig mit
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lernen .. da war also die lehrer die warn überfordert die hatten . selber äh keene ahnung wos langjeht . //hm// das war dann . vierte klasse hauptsächlich fünfte klasse .. hm mein zeugnis sah allerdings sehr gut aus . weeß och nich vielleicht . fanden mich die lehrer damals sympatischer als heute .. also ich weeß nich mein . fünfte klasse abjangszeugnis damals von der schule als ich dann hierher wechselte das warn gloobe alles einsen eine zwei oder so war da dabei . //hm// . is leider jetzt nich mehr so aber was solls is vorbei . //hm// . ja hm .. süd ähn . war eigentlich son beweggrund da wegzugehen von der schule es war also schon damals . ziemlich äh so . gewalt und so war an der schule eigentlich schon immer . und .. war eben .. ’nur‘ (betont gesprochen) ne real- beziehungsweise hauptschule also das is ne jesamtschule jetzt .. un . da war also der . naja das niveau war nich so hoch sach ich mal //hm// . un .. och so bißchen . naja streß jehabt mit n lehrern un so dadurch daß ich dann eben . so n paar freunde hatte die eigentlich keine richtjen freunde waren .. tja dann nach der
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wende . wie jesacht äh . alles n bißchen kraß jewesen so . zu hause na jut das jing einjermaßen . mein vater hat ja so es zepter da in der hand . nich unbedingt jetzt negativ jemeint aber . //hm// . er hat doch äh im endeffekt immer s letzte wort . //hm// jehabt . naja und dann .. ach so was ich noch schön fand an meiner kindheit . das war mein vater hat dann im x-werk jearbeitet in t. und die hatten eben immer ferienlagerplätze und da bin ich im . mit m siebten lebensjahr . es erste mal ins ferienlager jefahrn und seitdem eigentlich jedes jahr und manche jahre zweimal also ich war schon elfmal im ferienlager oder so . un . das war doch . tolles ereignis dann zu ddr-zeiten vor allem so unter kumpels und so un . keene eltern die da irgendwie jestreßt ham . un .. was weeß ich dann anjefangen zu rauchen kurz nach der wende im ferienlager . //hm// . dann unterm klo versteckt un heimlich jeraucht also . war schon spaßig . un . die betreuer warn eigentlich och immer ziemlich locker . warn eigentlich och so . achtzehn- neunzehnjährige immer .. un dann . am anfang ham se dann immer ja keen alkohol
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keine zijaretten . un am letzten abend also das war dann . s einemal kann ich mich noch erinnern kam dann die zwee betreuer rein mit m kasten bier . und da ham mer dann erstmal jeder en bierchen jetrunken und //hm// das war schon spaßig . //hm// naja ähm pff was is noch zu sagen . von der erziehung her bin ich en bißchen .. naja so erzogen so stolz ofs vaterland und so . soll jetzt sich nich irgendwie zu kraß aussehen daß ich dann irgendwelche ausländer äh . zusammenschlage das is blödsinn //hm// also in der form . bin ich eigentlich gegen sämtlichen radikalismus ejal in welcher richtung . und das find ich absolut blödsinnig . //hm// was weiß ich und ich meine jut ich hab dann . jetzt schon so meine kumpels und so . dann sin . paar äh sind ehmt och so meine richtung aber . ja in der schule läßt sich das eigentlich wenig vermeiden weil . sind och äh och linksjerichtete dabei und das sind trotzdem kumpels ich meine . //hm// danach kann mer nich jehn ich jeh da nich nach der politischen meinung . ob da nun eener sacht na nazis raus oder ausländer raus . solange der für mich en kumpel is un . och äh
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pf das zu schätzen weeß un so un . is das alles . in ordnung .. naja und dann . a- war da noch son ereignis mit äh . falschen freunden kurz nach der wende . das war dann . so daßßß . ich war vierzehn un n kumpel von mir . und hm . war da jemand der war sechzehn un .. der war für uns ehmt . der chef und .. der konnte nun alkohol kaufen bier kaufen zijaretten kaufen was wir nich konnten //hm// und dadurch ham mer also ziemlich das jemacht was er wollte .. und dann bißchen in konflikt mit m jesetz jeraten also es war nich so toll .. im . endeffekt weeß nich die schuldfrage .. wer da nun schuld war das jing alles ziemlich hastig es . war also nich daß wir jetzt irgendjemanden zusammenjeschlagen hätten oder so . es war einfach nur streß und es war ehmt dummerweise am marktplatz und direkt daneben es polizierevier und . da ham se uns natürlich dann gleich reinjezogen //hm// . naja das war och en ziemlicher knacks dann in der familie also .. meine mutter jeheult und so und . mein vater . hat das och nich so besonders toll verarbeitet .. im endeffekt wars jar nich so weiter schlimm weil . is ja nischt
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weiter rausjekommen und . kam dann ne verwarnung und da wurde keen war keen verfahren oder sowas //hm// aber . ehmt so ne . gutbürgerliche familie sach ich mal da bringt das doch schon n ziemlichen knacks rein . //hm// un . mich hat das ehm . ziemlich belastet daß mein vater mir das immer wieder vorjehalten hat . eben . das kommt teilweise jetzt noch also . was weeß ich . wenn ich mal sage na . ob ich mal nun länger draußen bleiben kann oder so sacht er nee denk an damals un so was da passiert is und das kann jederzeit widder passieren . un er sieht ehmt da nich ein daß ich da . älter jeworden bin und doch was draus jelernt habe . //hm// .. tja was is noch zu sagen .. ja in der schule . fühl ich mich eigentlich recht wohl . bis of en paar sachen so äh en paar diktatorische lehrer sach ich mal //hm// die dann unbedingt ihrn stoff durchziehen wolln und die ehmt nich akzeptieren daß ich das alles en bißchen lockrer sehe .. ich weeß nich du warst ja da- . bei bei der hier zensurenkonferenz und da wurde mein name ja och erwähnt . obwohl ich das finde eigentlich . is blödsinn nur weil ich dann
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im unterricht dann quatsche naja . weeß nich //hm hm// . akzeptiern die lehrer nich was soll ich machen ich hab da sowieso nischt zu sagen .. jut pff . noch irgendwas .. tja . ja ich fahre leidenschaftlich gern moped falls das jemanden intressiert //nur zu// da . weeß nich wenns um lebensjeschichte jeht also . mein vater der hat ne alte schwalbe und da hab ich ehmt mit 13 jahren anjefangen moped zu fahren . eben widder of ‚m dorf draußen weil da . die möglichkeit da war //hm// . of m feldweg da mit m moped rumfahren .. tolles ereignis jewesen immer . un .. ziemlich viel halt mir da selber beijebracht morgen hab ich fahrprüfung . dann darf ich dann regulär auch auf der straße fahrn . //hm// das is dann nich schlecht wenn ich das schaffe . wenn nich würd ich allerdings trotzdem fahrn . //lacht kurz// sach ich so wies is … tja . ansonsten .. pf . weeß nich eigentlich nich so viel zu sagen noch irgendwas was dich intressieren würde oder so . //hm .. ja wenn dir jetzt .. nichts weiter einfällt erstmal dann ..// hm .. nöö . eigentlich nich . //dann äh . kann ich ja noch mal n bißchen vielleicht .
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bestimmte sachen nachfragen also .. äh . das war jedenfalls schon mal . n so das was mich och intressiert also von daher liegste schon richtig . äh .. eine sache .. die müßt ich aber of jeden fall noch mal n bißchen genauer wissen und zwar bist du am anfang wo du anjefangen hast mit deinem . kindheit . ganz früh . biste eigentlich ziemlich schnell so of schule jekommen also hast ziemlich schnell erzählt .. äh daß de dann in der schule warst und viele schulwechsel und so weiter .. äh da würde mich mal intressieren . die andre sache also . praktisch das was außerhalb von schule passiert . was du praktisch so für aufwachsbedingungen hattest . du hast erzählt daß du viel of m dorf warst . äh vielleicht kannst du das mal noch n bißchen erzählen wie das war und wie das dann sich so weiter- ..// hmm //entwickelt hat// . naja das war eben . bei uns damals k.-viertel da war nich so viel mit freunden . obwohl ich eigentlich da so nie so die probleme hatte also kontaktfreudig war ich eigentlich schon immer un .. weeß nich aber . ehmt . die meisten freunde hatt ich dann . ehmt of m dorf das lag .
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wahrscheinlich auch dadran . daß so in . meiner näheren umgebung .. war nich so warn nich so die tollen leute //hm// . äh es eenzje war dann ehm . hatt ich ne sehr jute freundin eigentlich vom .. vierten oder fünften lebensjahr an . die wohnte dann eben zwei häuser . weiter und . war eigentlich äh . sie war eigentlich mehr so so jungentype . //mhm// und da ham mer eben allen möglichen blödsinn zusammen jemacht . was weeß ich dann im keller vom altbauhaus dann zusammen jekokelt und lauter sowas . un eier aus m fenster jeschmissen un lametta of irgendwelche büsche jehangen und //hm// das mitten im hochsommer .. ham mer schon n paar sachen durchjemacht aber . eigentlich nie so daß da dolle streß wär außer wegen dem . kokeln dann im . keller da war mein //hm// vater nich so begeistert von //lacht// oder als wir die scheibe einjeschmissen ham bei unserm nachbarn das fand er auch nich so toll .. naja . gut ansonsten … war im endeffekt war eigentlich alles ne schöne zeit weil .. ähm .. muß mal so sagen meine mutter is eigentlich für mich en . so sowas och wien .
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guter freund äh guter kumpel oder sowas . mit der kann ich mich eben über alles unterhalten unnn . die hat dann uns och jesagt als ich anjefangen habe mit rauchen . jut .. is deine entscheidung . du darfst zwar vom jesetz her noch nich aber . ich kann da sowieso nischt dran ändern . und das war dann was andres als mein vater das erfahren hat der hat mir erstmal eene jeklebt . irgendwie //mhm// und . er fands wohl nich so toll aber . da meine mutter auch heimlich raucht . äh beziehungsweise jetzt darf se äh . offiziell . weil mein vater is en strikter nichtraucher und da ham mer ehmt zusammen immer heimlich jeraucht und . ha . war schon son so ne sache die hat uns da och ziemlich zusammenjeschweißt . //hm// .. naja of m dorf eben . was da jewesen is was weeß ich da warn mer ehmt . da war n tonloch in der nähe ehmt immer baden jewesen und so . sicherlich am anfang bißchen probleme jehabt weil . so de dorfjugend is ehmt so eh der is aus der stadt der is doof . jenau wie ich das am anfang jedacht hab n dorftrottel so unjefähr . aber das hat sich dann mit der zeit jelegt also ich
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hab jetzt . och so ich bin jetzt eigentlich immer noch ziemlich jedes wochenende of m dorf . also in t. da was weeß ich dann is eben jetzt is eben nich mehr kirschenpflücken und baden jehn sondern jetzt jehn mer ehmt da . in de disco . //hm// . un . repariern an unsern mopeds rum weil das is da alljemein so üblich da hat jeder ab vierzehn jahre hat da in irgend ner form e moped . //hm// und . da ham mer och de tollsten ideen wir wolln zum beispiel en ((?)) bauen aber ob das irgendwann was wird is die andre sache .. naja mein vater der sieht das teilweise nich so jerne weil da . sind son paar leute dabei . was weeß ich die ham eben . sind eben in der schule nich so toll und so . aber wie jesacht das intressiert mich irgendwo nich mich intressiert einfach daß derjenige n juter kumpel is daß ich mit dem och mal . was weeß ich quatsch machen kann oder sowas . //hm// und . was intressiertn mich wie der in der schule is oder was der später mal wird oder .. selbst wenn der irgendwann of der straße landet oder so das intressiert mich zu dem zeitpunkt nich . wo ich mich mit ihm jut unterhalten kann was weeß ich n bierchen trinken kann mal was weeß ich .
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zusammen wir uns über weiber unterhalten oder irjend sowas . //hm// .. hm naja . zu meiner frühen kindheit da muß ich also . sagen //hm// nich so die tollen erinnerungen also .. die schulwechsel weeß nich ham mir eigentlich nie soviel ausjemacht .. weil . wie jesacht kontaktfreudig und so war ich . //hm// . allerdings muß ich sagen wenn ich jetzt irgend jemanden aus der . zweiten klasse treffen würde den . da würd ich mich wahrscheinlich kaum dran erinnern . wer das nun war . weil . wie jesacht also erste klasse x-schule zweite klasse war dann y-schule und dritte klasse warn mer dann schon in süd also of der schule . //hm// . un .. war also bißchen durchenander das janze . //hm hm .. na mit dem dorf . hab ich eigentlich jefragt weil ich äh bis jetzt noch nich weiß wie de da eigentlich immer hinjekommen bist also es war . mit dem garten ja hing das mit dem garten zusammen// hm //oder mit großeltern// großeltern und garten also . beide omas wohnen also da .. und eben mit m garten . äh mein vater der is also das is so was weeß ich son steckenpferd von ihm . daß er eben da seinen garten hat und
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//mhm// das da eben jemacht wird und kartoffeln anjepflanzt werden . und lauter sowas . und . er war eben . also meine .. eltern sind eben . da meine omas da wohnen natürlich auch von da . und noch ne enge verbundenheit besteht da . und . war eigentlich .. ich gloobe mein erstes lebensjahr hab ich sojar da jewohnt wenn ich mich recht entsinne bei meiner oma noch im haus weil meine eltern noch nich die wohnung hatten . //hm// . die ham also ziemlich zeitig jeheiratet //hm// .. und .. da war eigentlich immer da sind mer also mindestens jedes wochenende hin und ab und zu mal auch in der woche . //hm// . also erst . wars en bißchen kompliziert weil . weil mer keen auto hatten zu ddr-zeiten .. das war aber eigentlich nich es problem also meine mutter ist dann mit uns los mein . bruder noch im kinderwagen und ich nebenher da sin mer dann bis nach t. jefahrn und dann mit m zug nach t. das is ja bloß eene station .. wo meine mutter dann noch es babyzeug noch in der hand hatte und . ab und zu bin ich och mit meinem vater mitjefahrn ehmt of m moped der hatte . vorne son kindersitz da sin mer dann //hm//
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mit m moped rausjefahrn ejal welches wetter war .. und so alle wichtjen ereignisse sind eigentlich da abjelaufen das war eben jeburtstage sin mer hinjefahrn . weihnachten oder so warn mer eigentlich . immer da und . och ostern und so .. warn immer so schöne sachen weil meine oma großen garten und so und ostereier suchen dann im großen garten . //hm// und im winter war eben immer es größte für mich da war dann immer m . äh mein cousin da . der wohnt in l. . der is .. sieben jahre älter als ich oder so . und . das war mal ne zeit lang so mein großes vorbild .. weil . der hat eben ahnung jehabt und da ham wir dann immer so de tollsten sachen jemacht im winter dann irgendwelche schneehäuser jebaut und sowas . eben richtig feuerfest daß wir da drinne och feuer machen konnten //hm// und .. und im sommer e- hinten am teich nennt sich das da war mal en alter teich also der is mittlerweile ausjetrocknet . das jehört eigentlich nich zum grundstück meiner oma dazu aber das äh wird so von som bach einjeschlossen auf der einen seite und das war of der andern seite ehmt vom grundstück meiner oma . das is vielleicht
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in der länge . pf siebzig meter und in der breite dreißig meter oder so .. //hm// und wachsen son paar bäume und da kümmert sich eigentlich keener drum . und da ham mer eben immer da hinten jesessen und feuer jemacht und kartoffeln im feuer jebraten und würstchen überm feuer jebraten . //hm// und . das waren eben die sachen die mir damals spaß jemacht ham un . eigentlich heute noch mach ich das och noch jerne . //hm// .. naja . mittlerweile hat sich das noch n bißchen jeändert wir ham dann . jetzt mit ‚m mit kumpels ham mer da so e alten bauwagen jefunden der steht da irgendwo verlassen . of m feld .. und den ham wir uns schon janz schön einjerichtet . da is noch n alter ofen drinne das heißt wir ham also so ziemlich en janzen winter dort verbracht und . die hütte renoviert .. also wir sin mittlerweile schon soweit daß mer tapezieren könnten wir ham . die alles sauberjemacht das so war . de reinste rumpelkammer . aber wir hams ehmt ausjeräumt teilweise verbrannt den mist der drinne war teilweise //hm// eben irgendwo .. wegjebracht sach ich mal . //hm// . und . das is
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eben zur zeit das wo wir uns drinne ofhalten weil . is irgendwo so ne sache weil . of m dort is ehmt doch . ju- sicher kann mer teilweise was machen aber vor allem im winter . wo soll mer da großartig hin die janze zeit drinnehocken hat mer einfach keene lust . //hm// und als wir das dann jefunden ham ham mer ehmt jesacht naja das bau mer ehmt aus zu unserm . ‚klubhaus‘ (betont gesprochen) //hm// und .. das isses mittlerweile eigentlich och jeworden .. was weeß ich da hörn mer musik und trinken unser bier und rochen un . spieln karten un sowas .. un das macht einfach spaß das . jeht also nich da drum daß es irjendwie ne toternste anjelejenheit is oder so . sondern einfach nur aus spaß .. //hm .. na . äh .. ja dann hattste vorhin anjedeutet daß de mal mächtig streß hattest mit der polizei . kannste das vielleicht// hm //noch mal bißchen erzähln was da passiert is un . wie das dann so weiterging// ja und zwar war das so . daß ich eben . mit diesem jenigen welchem dem sechzehnjährigen und . kumpel von mir und noch zwee mädels warn noch dabei . sind wir eben dann . vom h.-platz runter zum
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l.-platz jeloofen . un e kumpel von mir hat ehmt so ne dumme bemerkung fallen lassen ich weeß es echt nich mehr was es war aber irgendwie . son opi da anjequatscht oder sowas un der hat das wahrscheinlich irgendwie in de falsche kehle jekricht .. un is da of meinen kumpel los un .. wollten dann . was weeß ich eene scheuern oder sowas . //hm// und der war dann och nich zimperlich der hat dann gleich sein messer jezogen überzogenerweise //hm// . un . fracht was das soll un so weeßte aber eigentlich .. war damals noch mein eindruck daß wir im recht warn weil . meiner meinung nach hatten wir nischt gemacht un . er hatte eben anjefangen also . der opi . //hm// un . dann kam dann noch en . jüngerer mann dazu der hatte ehmt den eindruck . der hatte . nich de hälfte mitjekricht un so . un kam dann dazu un sah dann einfach nur wie mein . freund dann da mit dem . mann da . was weeß ich um das messer rang un so . und der dachte naja aha die wolln den alten mann angreifen oder sowas //hm// un is dann dazwischen hat meim freund . eene jepfeffert und . vor de wand un so . //hm// und is dann ehmt
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gleich zu dem polizeirevier un . wir sin dann . weil wir uns echt im recht jefühlt ham sin hinterher un so . un wollten eigentlich mehr oder wenjer uns dann . da äh . äh rechtfertigen und . //hm// sagen wies wirklich war . ‚und‘ (gedehnt gesprochen) de polizei hat sich da allerdings irgendwie wenig drum jekümmert . weil . die ham ehmt erstmal nur of die aussage von dem mann jehört weil der war erwachsen wir hatten wir ham sowieso keene ahnung nach dem motto . //hm// . un wurden dann sofort äh in . äh was weeß ich in einzelne verhörzimmer jebracht daß mer ehm uns nich unternander absprechen konnten oder sowas . un . selbst nachdem wir dann alle . eindeutig es selbe erzählt hatten un . och so .. eigentlich alles äh ziemlich klar war von unsrer seite . wurden wir dann eben dann doch schuldig jesprochen un . war n bißchen kraß weil wir wurden gleich durchsucht un alles was weeß ich vielleicht wollten se an . uns dann eben exempel statuieren oder sowas . //hm// wurden eben gleich durchsucht un . teilweise eben äh mußt mer uns bis of n schlüpper ausziehn un so und . daß se
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eben wirklich sahen daß mer keene waffen oder sowas bei uns hatten .. naja dann eben fingerabdrücke nehmen und fotos also ich kam mir da irgendwie vor wie so’n schwerverbrecher oder sowas //hm// hätten nur noch de handschellen jefehlt aber ich schätze wenn . irgendeener rü- von uns was falsches jesacht hätte dann wärn die wahrscheinlich och noch dazujekommen .. naja und dann ehmt . ham mer ehmt schiß jehabt . ehm . einfach vor unsern eltern un so wie die da drof reagieren und schon übelste pläne jeschmiedet . wie mer abhauen wollen in der nächsten nacht un so . //hm// un . weeß nich ähm . am anfang hat mein vater echt .. bißchen überleiert reagiert verständlicherweise hätt ich wahrscheinlich och wenn ich dann .. mußte mich dann eben vom polizeirevier abholen un . wußte in dem moment nich was vorjefallen war . //hm// die polizei stützte sich dann ehmt of die aussage von dem jungen mann den äh der alte mann war weg also den . hat keener mehr jesehn und der hat dann och nischt weiter ausjesacht . //hm// so und dann äh weitere aussagen von irgendwelchen verkäuferinnen die
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hinterm schaufenster da so de hälfte mitjekricht ham . und das war ehmt für die de wahrheit un . da hat sich keener drof drum intressiert was wir dann jesacht ham . war den irgendwie . ziemlich ejal hatt ich den eindruck . //hm// . naja und . dann zu hause jewesen und erstmal große besprechung und . die meine eltern sind dann zu den . eltern von den andern dann hin . un . und die ham die dann eben beredet was da nun zu tun wäre .. //hm// weil wie jesacht das wär vielleicht in . irgend ner . was weeß ich assozialen familie oder so . wär das überhaupt keen thema jewesen hu warst bein bullen pech . aber . es is ehmt so daß ich . daß das nich . daß das wir nich so ne familie sind daß da wirklich noch en zusammenhalt besteht . und . deshalb das äh . ziemlich .. ähm dolle jehandhabt wurde daß da doch überlecht wurde was jetzt . un . eigentlich wars doch ne erleichterung . für alle obwohl . ich eigentlich von anfang an davon ausjegangen bin daß da nischt großartig kommt weil ich hatte mich mit n paar kumpels unterhalten un so . //hm// und die sachten alle ach . brauchst dir keene sorjen machen das is
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ne lappalie is nischt weiter passiert . nur eben mein vater der hat das ziemlich krass jesehen //hm// .. naja und . in der folje wie jesacht der hats mir dann . des öfteren vorjehalten . un aber es war ehmt . s als keene vorstrafe oder sowas irjendwo einjejangen . stand eben dann nur in dem brief daß es ne verwarnung is . und daß das bis zu meinem sechzehnten lebensjahr vorjemerkt is falls noch was . äh passiert wird das dann eben mit dazujezogen . //hm// aber ansonsten is da erstmal überhaupt nischt mehr . //hm// . und es kam dann och nischt mehr weil .. ich war dann einfach äh . de- in dem moment so einsichtig zu sagen naja dann . mach ich ehmt nischt mehr in der richtung un .. warum . ich fa- das war ja och nich irjendwie jeplant //hm// daß wir da nun durch de stadt ziehn und da terror machen oder sowas . weil is eigentlich nie meine art jewesen .. naja un . mein vater sah sich bestätigt der hat ne- immer vorher jesacht ja der is n . assi jib dich nich mit dem ab un so un . such dir deine freunde woanders un . da isses nun mal so in der jugend da denkt mer sich ach der alte der
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erzählt da irjendwas un . der spinnt sowieso bloß //hm// rum der hat sowieso keen plan .. un ich such mir meine freunde selber aus da hat er sowieso nischt zu sagen . und in dem moment war . ich da irgendwie och nich objektiv der . jings einfach nur dadrum . mein vater widersprechen erstmal und erstmal selber alles austesten ich weeß ja sowieso alles besser . //hm// un . das würd ich ihm natürlich nie ins jesicht sagen daß ich das wirklich so empfinde aber . es is einfach so . //hm// und er sah sich dann bestätigt und . s hat mich dann doch irgendwo n bißchen anjekotzt ehrlich jesacht er hat dann wirklich jesacht na siehste ich hatte recht und ehmt mit diesem erhobenen zeigefinger ich hatte recht .. un . das war das was mich am meis- eintlich am meisten jenervt hat an der sache . der vorfall selber den empfand ich jar nich als so schlimm weil .. is ja nischt weiter passiert wie jesacht . //hm// . und nur eben daß mein vater da so kraß reagiert hat .. //hm// . war ehmt das entscheidende . na jut an der familie weiter im weiteren umkreis oma unter oder so is da einlich nischt jelangt
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.. weil da wollte mein vater ehmt dieses äh . schöne familienbild aufrechterhalten . versteh ich natürlich och warum .. solln sich da irgendwelche entfernten verwandten da . s maul zerreißen ma of jut deutsch un .. kommt doch im endeffekt sowieso nischt bei raus . //hm … hm na jetzt muß ich noch ma kurz überlegen . äh .. ja du hattst ja erzählt du hast einen . bruder . ja der is .. jünger als du// hm . dreizehn .. //äh .. viellei kannste da noch mal so erzählen wie ihr unternander einlich so mitenander umgeht wie so die beziehung zu deinem bruder is .// wow //vielleicht ma och also von// oh //. ja klein . auf wie sich das so . und dann wie sichs so weiterentwickelt hat bis heute// naja von klein auf irgendwie . pff am anfang hat er mich eijentlich wenig intressiert und der hat mich eigentlich och wenig jestört s eenzje wo ich mich dran erinnere .. wo er .. mich echt jenervt hat das war irgendwann mal zu weihnachten da hatt ich dann zu ddr-zeiten son . äh fernjesteuertes auto bekommen . un ehmt an so ner strippe wie das damals so üblich war son polizeiauto . und der trottel is
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natürlich erstmal da drofjetreten noch am selben abend und da wars im eimer . und da war ich doch ziemlich sauer of ihn .. weeß nich da muß ich . fünf oder sechs jahre alt jewesen sein das is so es eenzje wo ich mich dran erinnere .. und . naja ansonsten . eigentlich n recht gutes verhältnis allerdings . wie das ehmt so is zwischen jüngeren jeschwistern . ä un also jüngeren un älteren jeschwistern .. da war eigentlich nie so das perfekte verhältnis obwohls teilweise manchmal hauts hin un manchmal hauts ehmt nich hin //hm// das kommt ehmt . of de laune an .. und es war ehmt bißchen doof weil wir hatten .. in der neubauwohnung is ehmt nur ne dreibau- äh dreiraumwohnung jewesen .. und da hatten wir ehmt . zusammen n zimmer .. und da jeht mer sich doch mittlerweile doch of n .. ziemlich of n senkel . weil er wollte nun seine musik hörn ich will meine musik hörn un er will seine poster da dran machen un ich will meine poster da dranmachen . //hm// un er will . er will ehmt jetzt computer spieln oder ich will computer spieln . lauter sowas das sind ehmt dann so ne punkte . wo mer sich dann doch
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ab und zu mal ofrecht obwohls im endeffekt eigentlich nichtigkeiten sind aber . is ehmt der kleenere bruder und da muß mer ehmt seine rechte wahren und umjedreht denk er sich jenauso von dem .. laß ich mir doch nischt sagen nur weil der da zwee jahre älter is oder . drei jahre .. zweenhalb jahre sinds jenau . un .. naja und dann regt . regen sich dann meine eltern of ja ihr müßt nur zanken un wie das ehmt so üblich is da sind //hm// kommt dann . so en halber familienkrach zustande un . dauernd . sagen dann meine eltern ja dauernd euer jestreite und könnt ihr euch nich mal vertragen . na und dann verbünden wir zwee uns widder jejen de eltern weil . //lacht leise// die ham ja sowieso unrecht das is ja erstmal klar und dann . verziehn wir uns ins zimmer und gucken dann zusammen fernsehen oder sowas und . manchmal läufts ehmt . was weeß ich manchmal spieln mer ehmt zusammen computer was weeß ich irjend n spiel was dann ehmt zu zweet möglich is . //hm// un .. jetzt ham mers allerdings . janz jut jeregelt weil . ehmt dreiraumwohnung war zu eng .. aber wir hams dann ehmt so
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jemacht daß mein bruder jetzt im . schlafzimmer meiner eltern is . ich in meinem zimmer . un meine eltern die ham jetzt ne . so ne ausziehbare couch im wohnzimmer und schlafen dann ehmt da weil die ja . tagsüber sowieso kaum zu hause sind . //hm// eben arbeiten und so .. un . da geht das eigentlich obwohl jetzt im . herbst entweder jeplant is daß wir n haus bauen . in t. natürlich .. wo mer jetzt es . familienland widder zujesprochen jekricht ham . //hm// ‚und‘ (gedehnt gesprochen) dann . oder wenn das ehmt nich klappt mit dem bau weil . wie jesacht äh deutschland un so . äh baujenehmijung kriejen das is manchmal schon ziemlich schwer .. //hm// dann .. is wolln mer uns eben irgendwo ne eigentumswohnung kaufen möglichst ne vierraumwohnung natürlich . //hm .. ja das äh .. läßt ja eigentlich auch bestimmtes .. of bestimmte finanzielle ressourcen so schließen vielleicht kannste mal erzählen was deine eltern eigentlich so machen .// na ähm . na jut finanzielle ressourcen eigentlich nich so . äh . so toll ich meine . jut es läßt sich jut leben mein vater der is wie
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jesacht . ähm .. elektriker im . kraftwerk t. //hm// also im ehemals . war er da im y-kraftwerk das war son kohlekraftwerk das ham se allerdings zujemacht . //hm// un er hatte ehmt . glück er war ehmt von . dreihunderfünfzig äh leuten die in dem alten werk waren . wurden ehmt achtzig oder siebzig gla- äh nur übernommen und er hatte ehmt glück und wurde mit übernommen .. un ehmt . dadurch mit paar lehrgängen und so aber . er is eigentlich janz zufrieden . //hm// . un och . es jeld muß ich ehrlich sagen das stimmt bloß wie jesacht dann is halt widder die äh . geizige knausrige sparsame . äh seite an meinem vater .. daß er eben erstmal s jeld zurücks- hält es könnten ja irgendwann mal schlechte zeiten kommen //hm hm// . tja meine mutter die hat im . zu ddr-zeiten als äh kinderstomaschwester jearbeitet also das heißt zahnarzt- äh helferin . helferin heutzutage . //hm// eben äh . hauptsächlich in irgendwelchen schulen weil zu ddr-zeiten warn ja doch dann äh . im .. in der weststadt und so in den schulen . warn ehm ähm richtje . zahnarztpraxen drinne wo ehmt dann die schüler hinjingen . äh
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weil ja alles organisiert und so daß ehmt //hm// wirklich dann . äh was weeß ich eenma im monat jeder schüler da zum . beim zahnarzt war oder sowas //hm// . und . naja da war se ehmt bis nach der wende und nach der wende wurde das dann zujemacht .. und da hatte se dann ziemliches glück da hat se dann .. ähm . kann ich äh firmennamen nennen oder is das jetzt schlecht //ja ja// hat se dann bei a-firma anjefangen da ehmt auch im . dentaldepot nennt sich das . das is ehmt verkauf und . vertrieb von äh sämtlichen zahnarzttechnischen materialien . das fängt also bei irgendwelchen bohrern un so an und //hm// jeht dann ehm bis hin zu zahnarztstühlen und kompletten einrichtungen von zahnarztpraxen .. und dadurch daß se ehmt zu ddr-zeiten schon in dem bereich jearbeitet hat äh hatte se dann och ne ziemliche ahnung . weil dann zuerst . wirklich die ddr-sachen . noch mit verkauft wurden da hatte se da un konnte dann mit der zeit sich im dann .. noch anpassen an die äh sachen die dann eben aus m westen kamen . //hm . hm// naja gut das war dann . bis vorsjahr im .. januar . hat äh war dann . wurde dann bei a-firma ähm .
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stellen abjebaut . ‚un‘ (gedehnt gesprochen) sie hatten ham dann ehmt jesacht naja das . frau .. so ähm sie könn dann bei uns zwar noch arbeiten allerdings erstmal nur halbtags . //hm// weil wir einfach zu viele stellen ham . na un das wollte se . nich machen weil . s war für sie keene auslastung so nur halbtags .. un da hat se dann sich ehmt beworben und zwar bei . b-firma das is ehmt dieselbe branche und dasselbe jebiet . und daa wurde se dann och anjenommen weil se ehmt schon erfahrung hatte so . un weil se ehmt och über a-firma dann . paar computerlehrgänge jemacht hätte hatte un ehmt och äh . computermäßig e bißchen . bewandert war //mhm// . so wurde se dann ofjenommen dort . in den ‚kreis‘ (betont gesprochen) der b-firma äh mitarbeiter . äh und das is eigentlich isses n ziemlicher saftladen sach ich mal einfach so wies is . weil s wird äh von zwee .. westdeutschen ähm da jeleitet das janze . un die kümmern sich da wenig um irgendwelche mitarbeiter oder ausgaben oder so . also die zahlen eben die miete nich und warten eben is auf n letzten drücker un . mittlerweile isses
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soweit daß die zum äh firma da ziemlich pleite is . //hm// .. un . jetzt hat allerdings ähm . zufälligerweise s äh . da der personalchef von ihrer damaligen a-firma-abteilung anjerufen . hat ehmt jesacht naja so un so könn se nich wieder bei uns anfangen . weil jetzt wieder personalmangel herrscht un so un wir würden ihnen och äh was weeß ich dann . sechs stunden am tag . und wir würden ihnen dann och entsprechend . jutes jehalt zahlen . na und da hat meine mutter natürlich anjenommen . //hm// jetzt und da kommt noch n punkt dazu .. und zwar war die arbeitsstelle jetzt hier b-firma . das war im . im außenbezirk von l. und . //hm// da mußte se ehmt jeden tag .. weeß ich früh um sieme los um dann um achte dazusein und dann . wurden da ehmt überstunden jemacht . dadurch daß die ham . sich da keen plan jemacht . ob dann die leute familie hatten oder nich das war den ziemlich ejal . //hm// . und . dann is se dann manchmal abends um sieme nach hause jekommen und dann hatten se in letzter zeit hatten se inventur . isse dann abends um zehne oder sowas nach hause jekommen und das war ehmt nischt mehr ..
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un . da kam das eben . janz günstig nachdem dann . b-firma sowieso höchstwahrscheinlich pleite macht . //hm// beziehungsweise . äh schon von .. äh . mehreren firmen aufjekauft und dann widder abjestoßen wurde weil se echt jesehn ham die firma bringt nischt mehr .. un da siehts eigentlich ziemlich äh schlecht aus un . es is ehmt doch janz jut daß se nun bei a-firma jetzt widder anfangen kann . //hm// .. bleibt ehmt //na na// in dem jebiet //na ..// (uhr piept) .. //ja vielleicht ne letzte frage noch mal . äh .. du hattest .. vorhin son bißchen anjedeutet daß de son bißchen . erzogen wurdest stolz aufs vaterland .// hm . //äh hast du auch erzählt also ich weiß nich ob das jetzt zusammenhängt kannste ja dann einfach mal sagen . äh daß sich ehmt viel .. äh bei eurer familie jetzt in t. da abspielt wo praktisch auch die großeltern wohnen// hm //. äh vielleicht kannste einfach noch mal n bißchen dann zu den großeltern un so erzählen was das eigentlich so fürn familienleben is bei euch und .. äh .. ehmt son bißchen dazu noch mal stellung beziehen . äh wo das
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vielleicht herkommt mit diesem äh . stolz aufs vaterland oder so// naja ähm zum . direkt jetzt mal zum stolz ofs vaterland wos direkt herkommt weiß ich nich also . //hm// is einfach so ‚unsre‘ (gedehnt gesprochen) familie war eigentlich da schon immer ziemlich nationalbewußt und . äh och äh hauptsächlich eben mein cousin den eben dieser aus l. . der dann //hm// in . so mein vorbild war und mein vater . die ham sich da och ziemlich so en kopp jemacht und so und familie wo kommts her un so . un ehmt da wurde ehmt mit stolz festjestellt daß ehm unsre familie original aus deutschland kommt schon seit weeß ich wievielen generationen . //hm// und . da warn se alle begeistert und . naja und mein vater hat ehmt och jesehen dadurch daß er viele bekannte hat so of m bau un so was weeß ich . ehmt schwarzarbeiter aus m ausland un sowas un was ehmt los is auf der straße . äh mit ausländern und so sicherlich jibts .. überall schwarze schafe und . sind aber immer son paar sachen die da zusammenkommen was weeß ich zum beispiel daß da eben . n türke was auch immer das war . hat ehmt da meine
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freundin dann ähh . auf m markt da was weeß ich anjemacht un . pf of n arsch jefaßt un so . da hab ich jesacht eh verpiß dich un so kann doch nich sein hier . //hm// und da is der einfach janz cool zu mir jekommen mit fünf mann rückendeckung un ich war alleene un hat mir paar ofs maul jehaun .. //hm// einfach . sinnloserweise sicherlich das hätte och en deutscher sein können . aber . es war ehmt in dem moment . n ausländer und . s schürt doch so ne sache ziemlich dolle an .. un . naja pf von der familie her .. jut also ich weeß nich ob e . s einlich . ziemlich .. bei . allen so bei uns in der fami- familie nich jetzt unbedingt . jetzt . hier im richtiggehender haß oder sowas auf ausländer . doch eben diese alljemeine unzufriedenheit un . //hm// daß ehm .. daß ehm . mein cousin vor allem der is äh . da ziemlich ahnenbezogen un so . un . der is was weeß ich den intressiert zum beispiel so es germanische reich un sowas . //hm// un der . geht ehmt davon aus daß ich och so in der richtung . mich da entwickeln sollte un . ich denke eigentlich och daß das so kommt . //hm// bloß es is ehmt
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nich so daß wir da alle nun fanatische hitleranhänger sin oder son blödsinn weil das bringts nich der mann war en trottel un . der hat da ziemlich viel scheiße jebaut . un . deshalb kann man sowas einfach nich verantworten und .. es is natürlich absolut scheiße daß da irgendwelche juden vergast wurden und so un s is der letzte blödsinn da noch zu behaupten das es alles jelogen is von irgendwelchen medien oder so . //hm// daß die das alles nur erfunden ham . un . das wär och es letzte daß ich schätze da würde keener aus meiner familie da mithalten un sagen na hitler das war schon n toller mann der hat das schon toll jemacht und deutschland erweitert un so . //hm// das is unsinn . un . ich bin jetzt och nie . würde och nie irgendwie ne reichskriechsflagge irgendwo in mein zimmer hängen . jut ich sache ehrlich ich hab ne deutschlandfahne in meinem zimmer hängen aber . es . in schwarz rot gold und . das ist einfach of dieses hm . nationalbewußtsein und . weeß nich so deutsche eigenschaften eben diese disziplin un so . sicherlich jibts . en haufen deutsche eigenschaften die ehn da ankotzen können bei
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vielen leuten die mer da sieht . un . weeß nich . aber es is ehmt diese alljemeine . sache . s jefällt mir ehmt denn . un . ich finds wahrscheinlich isses och irgendwo ne trotzbewegung wenn ich dann sehe die irjendwelche leute die dann sagen ähm unser vaterland is doch scheiße und . und dann in andern ländern seh ich was weeß ich irjendwelche amis oder so . die sind doch och stolz of ihr vaterland und die werden dafür irgendwie och nich . zur rechenschaft jezogen oder dann gleich als nazis hinjestellt . //hm// und deshalb find ich das n bißchen blödsinnig was hier in . dem staat jemacht wird //hm// also daß zum beispiel hier bei uns an der schule .. wird ehmt jeduldet daß hier ähm . irgendwelche . linke hier äh . parolen rumschreien un sowas meene die schmiern die nich irjendwo hin aber mer sieht och unter der bank was weeß ich hier anarchie für deutschland un so ne sachen .. was mir nich jefällt un .. dann is widder äh da sind paar kumpels von mir wir sind eben . nationalbewußt und . da mußte der eene . was weeß ich aus irgendwelchen gründen weil da ne lehrerin jesehn hat daß der dann . mir docs rumjerannt is und . dann hat die ehmt jesacht
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na das is en nazi und dann hat n hat gleich bei den eltern anjerufen und zum direktor un so . //hm// und . der hat dann allerdings mit herrn a. jeredet und . hat ehmt seine meinung da klar hinjelecht . und da hat ers dann . hat och herr a. dann . ausnahmsweise ma was einjesehen hat och jesacht naja wenn das so aussieht . daß ihr da nich irgendwie äh . was weeß ich terror macht oder sowas . un solange das im rahmen bleibt un ihr die schule nich f äh irgendwie da mit reinzieht und versucht eure meinung zu verbreiten . //hm// dann is das alles in ordnung und .. //hm// is is ehmt einfach so . daß mich das alles ja was weeß ich mit irgendwelchen linken . einfach ankotzt . wie die hier äh ihre sprüche abziehen un so un einfach sagen na scheiß vaterland und so . ich meine wenns ihn nich jefällt dann solln se jehn . so sehe ich das un . weeß nich irgendwo sollte mer doch denken daß sein vaterland .. äh doch irgendwo ne bedeutung hat un . einfach nur zu sagen es is scheiße das is sinnlos . also versuch ich doch lieber da was zu tun un irgendwie das . was weeß ich in . welcher form auch
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immer zu verbessern . //hm . na .. jut . dann würd ich sagen äh . könn mer den teil ruhig abschließen das war jetzt ja doch ne recht umfangreiche sache .. und kommen dann eben zu den fragen die sich direkt ehmt auf schule beziehen ja// . hm . //äh und da wär also . äh bei den fragen jetzt . vielleicht um das noch mal vorweg zu sagen haste bestimmt zu einigen sachen jetzt schon was jesagt .. äh// hm //in deiner erzählung aber . ich stell die fragen einfach noch mal so wie se kommen und vielleicht// hm //kannste dann ehm . fällt dir da vielleicht noch mehr zu ein oder willstes noch mal so// na klar //. äh zusammen im zusammenhang irgendwie darstellen .. äh die erste frage ebend . wie bist du überhaupt auf diese schule gekommen// .. naja wie ich eben schon jesacht habe . kam das ehmt nach der wende . ‚un‘ (gedehnt gesprochen) die schule äh da in h. hat ehmt einfach in dem moment nicht den ansprüchen genügt un da meine eltern ham ehmt jesehn daß ich in der schule ehmt . top leistungen kann mer eigentlich sagen erbracht habe . aus welchen gründen auch immer teilweise lags sicherlich dadran daß
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die lehrer sowieso keen plan sich da jemacht ham wer da welche noten kricht . un eigentlich mit jeder leistung die da einjermaßen sich überhaupt am . unterricht da beteiligte . //hm// daß die da sofort jesacht ham das war toll . eins . //hm// un dadurch ehm auf die schule und . mer hat ja dann och jehört dann äh gymnasium das is was tolles und wer ofs gymnasium geht der is schon . muß schon jut sein un so . //hm// un . kam ehmt . teilweise doch aus m antrieb meiner eltern aber . ich wäre echt nich hierher jejang wenn ichs nich selber jewollt hätte un . da ichs ehmt selber wollte und .. eben so klar war eigentlich daß mer . mit m abitur de meisten chancen hat dann doch en beruf zu kriegen . denn mer hat das ja dann doch im jesehn in medien was dann für arbeitslosenzahlen da //hm// verkündet wurden . und da wollte mer da sich doch seine chanchen erhalten und möglichst noch verbessern . un das war eigentlich der grund hierherzujehn //hm// . wie jesacht dann ehmt noch äh . brutalität an der alten schule was eigentlich jetzt immer noch is . was weeß ich irgendwelche
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schutzgelderpressungen und das ehmt irgendwelche leute sinnlos zusammjeschlagen wern . //hm// is nich mein stil und . jefällt mir nich und . wollt ich ehmt einfach nich mehr dableim . //hm hm . und gibts da jetzt gründe warum ausjerechnet hierher jekommen seid oder// . hm . tja direkt gründe jut äh das . gymnasium hier wurde von unsrer . ehe- also von meiner ehemaligen schulleitung empfohlen //hm// und och so von der nähe her wars äh mit am günstigsten hat sicherlich och ne rolle jespielt . äh es is hm von h. schon e janzes stückchen weg aber doch es nächste gymnasium was hier die möglichkeit . äh jeboten hat . //hm// un .. mer hat dann ehmt och jehört naja s .-gymnasium also s. das is schon e name jewesen schon .. was weeß ich schon . zu ddr-zeiten . //hm// un . da ham mer uns ehmt jedacht naja wenn die schule en juten ruf hat und . wenns möglich is dann . ehmt hierher //hm .. ja . was findest du jetzt gut . und was stört dich an dieser schule// .. hm ne sehr komplexe frage //ja// würd ich sagen //lacht// . tja . gut find ich .. hm was find ich gut . also erstmal an der schule äh ..
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gut finden . s is schwer an ner schule irgendwas gut zu finden weil mer meistens dann doch die negativen aspekte sehr hervorhebt . hm na ich muß sagen daß ich ein- daß mer eigentlich mit ähm . den meisten .. lehrern jut auskommen kann . das mer hier .. ziemlich viele . jute kumpels ham kann wenn mer nich unbedingt . s irgendwie verklemmt oder äh irgendwie abnormal is oder sowas . //hm// hn kann mer dann och hier seine äh . juten kumpels ham .. und naja .. einerseits äh hier jefällt mir die leistungs- äh leistungsanforderung hier schon un andrerseits mißfällt se mir natürlich auch weil wirklich . vorausjesetzt wird daß mer sich zu hause hinsetzt un lernt //hm// was mir eigentlich nie jefallen hat un was ich eigentlich och bis jetzt nich jemacht hatte .. tja . mißfallen jut tut mir auch ähm bißchen . die einstellung von unserm herrn direktor . der dann doch ziemlich vieles ähm . echt irgendwie übertrieben . äh sieht un .. was weeß ich irgendwelche sachen .. daß eben im schulhaus . de mütze abjenommen wird un lauter son blödsinn was eigentlich im grunde keen intressiert ob ich
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da nun mein basecap im schulhaus ofhabe oder nich das is . stört ja an un für sich keen . //hm// un dann . die allbekannte story daß ehmt küssen an unsrer schule verboten is . war ehmt och son . ziemlicher schlag unter de gürtellinie weil . hat mer sich dann doch jefracht was das soll . //hm// ja weiterhin ähm ich als raucher find es natürlich nich so jut daß es keene raucherecke direkt an der schule jibt . sondern daß mer ehmt vors tor jehen muß un . un doch irgendwelche lehrer sich dann doch noch . ähm dann irgendwie dann rausnehmen zu sagen . naja . das is en raucher oder so . also da jibts zum beispiel den herrn b. also dem . jefällt das überhaupt nich daß mer raucht . un . er akzeptierts also och nich un . er läßt dann ab und zu doch mal ne spitze bemerkung fallen . die nich unbedingt sein muß . //hm// . un meine jut . zum beispiel herr c. unser herr sportlehrer der sieht das alles ziemlich locker . was weeß ich wenn ich dann irgendwie in sport ne leistung nich bringe dann sacht er naja . eene wenjer rochen oder sowas also . ihm is das eigentlich ejal ob ich da roche oder nich der sieht das alles von der lockeren seite un . vie- bei vielen lehrern isses och
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so un .. warn schon paar lustje stories vor allem mit m rauchen . was weeß ich das war dann eben .. in der . siemten klasse oder so . daß mer dann alle heimlich in park jerannt sin und dann hinten um drei ecken uns irjendwo versteckt ham und heimlich jeraucht ham . //hm// daß es ja keen lehrer sieht oder so und dann erstmal kaujummi un . parfüm oder was och immer . //hm// um das dann doch . vorn lehrern zu verbergen . was im grunde sinnlos war denn es hätte sich so und so keener dafür intressiert muß ich heute sagen aber es war ehmt für uns damals .. schon . was weeß ich teilweise och äh spinnerei und . war ehmt . spannend sich da hinten zu verstecken vorn lehrern um da heimlich zu rauchen //hm hm// .. nu nochwas naja .. jefallen tut mir ehmt daß das janze hier ähm . jetzt modernisiert wird obwohl mit ziemlichen . umwegen und sinnlosen sachen . nich jefallen tun mir zum beispiel die farben die anjewählt wurden oder zum beispiel diese schönen gelben punkte und wellenlinien die dann sinnloserweise da irjendwohin jemalt wurden . och die farbgebung in den räumen dann irgendwelches türkis oder so also
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dann . die treppenjeländer .. daß dann ehmt der hintergrund die wand selber blau ist und dann e rotes treppenjeländer da drüber also das entspricht nicht meinen farblichen vorstellungen von schönheit . aber das is ja im grunde ejal .. un . was weeß ich in der schule sich wohlfühlen ich kenne eigentlich niemanden der sich direkt in der schule wohlfühlt . un dafür ist das jebäude eigentlich och nich da denk ich es is einfach dafür äh da . daß es den praktischen nutzen hat jemandem was beizubringen un wirklich ofs leben vorzubereiten . //hm// und das denk ich schafft die schule eigentlich schon weil durch die leistungsanforderungen un so . wird mer dann doch äh merkt mer dann doch schon wies dann irgendwann mal weiterjehn wird . //hm . na haste jetzt praktisch meine nächste frage vorwegjenommen (lacht) fühlst du dich an deiner schule wohl .. jut die ham mer . äh könn mer gleich zur nächsten kommen . ja . du hast bestimmt auch schon mal einiges über andre gymnasien gehört .. äh . wenn du jetzt deine schule da mal so mit den andern vergleichst . was denkst du ist jetzt typisch und
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charakteristisch für diese schule hier .// hm . naja pf typisch charakteristisch . hm .. ziemliche äh sache is zum beispiel dieses sammelsurium von schülern äh von sämtlichen ecken und das is bei . einigen gymnasien sicherlich auch so- äh gymnasien sicherlich auch so . allerdings . äh weiß ich nun daß das äh nich überall so kraß is . //hm// und dann eben auch ähm . der ernst hier äh wie an sämtliche sachen ranjejangen wird is ähm . stärker vorhanden . zum beispiel t.-gymnasium da . was weeß ich da intressierts einfach keen wenn mer da mal ne stunde fehlt oder so . fehlt mer ehmt is er is mer ehmt nich da //hm// und da sind . die anforderungen am t.-gymnasium zum beispiel nich so hoch .. dann u.-gymnasium wo eben hier . kumpels und so aus t. hinjehn .. die sachen ehmt och naja . da isses einfach nich so . un . das is allerdings och so ne positive sache unser direktor hält ja nun es zepter in der hand und er schaffts irgendwo auch .. ähm . das janze hier en bißchen in ordnung zu halten och wenn .. mer wirklich wejen jeder sinnlosen sache dann da hinmuß und . sämtliche taten hier rechtfertigen muß
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//hm// . was an andern schulen nich so is dann wird eben in der pause jemanden mal . was weeß ich . paar reinjehauen oder sowas das intressiert einfach kaum jemanden .. un . das is eigentlich schon . och ne schöne sache daß das hier so äh unter kontrolle jehalten wird . bloß eben wie jesacht in . vielen dingen . ziemlich überzogen . //hm// . tja was noch leistungsmäßig . würd ich sagen ähm . licht die schule hier im . oberen mittelfeld nehm ich mal so unjefähr an . also es jibt dann doch noch irgendwo elitegymnasien in h. die dann doch äh höhere leistungsanforderungen ham . es jibt aber ehmt och viele wo die anforderungen nich janz so hoch sind beziehungsweise wesentlich niedriger . //hm .. ja .. ne frage ganz aktuell für dich .. möchtest du an deiner schule bleiben oder würdest du lieber die schule wechseln// . hm da haste natürlich wieder was jehört nehm ich an na haste ja och jesacht . //hm// un . naja . ähm ansich an der schule bleiben .. würd ich in . eigentlich schon . wenns ähh . nich möglich is daß ich dann doch meine äh richtung die ich später mal .. einschlagen möchte .. daß ich
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die nich schon irgendwie wählen kann . und da besteht eben die möglichkeit daß ich of en wirtschaftsgymnasium wechsle . //hm// und da das wirklich das is was mich intressiert .. würd ich das schon vorziehen weil das (lauter knall) wern ehmt bei was weeß ich in irgendwelchen . ähm fachjebieten was weeß ich . bankwirtschaft oder (lautes stimmengewirr) irjendwelche kaufmännischen jebiete . wird dann doch jemand eher jenommen der en fachabitur in wirtschaft hat . als jemand im . alljemeinen abitur und insofern .. wärs nicht schlecht und . is allerdings die frage ob das . äh nun klappt . //hm// weils . es ähm . arbeitsamt beziehungsweise eben de berufsberatung meldet sich nich . //hm// obwohl äh ich .. desöfteren anrufe aber scheinbar hat doch niemand intresse dafür .. tja und die andre frage is natürlich och ob ich da ofjenommen were ich sach janz ehrlich also meine leistungen sind im moment nich so . die besten und . dann sind doch . also zwei vieren of m . halbjahreszeugnis jewesen meine sicherlich das is für jemand anders der sacht ehmt na jut zwee vieren . sind eigentlich och
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nich so die wichtjen fächer also das is sozialkunde und .. was wars noch chemie also is auch nich das unbedingt was nun im wirtschaftlichen bereich intressiert na jut sozialkunde vielleicht doch n bißchen . //hm// aber ähm . chemie intressiert ja eigentlich wenig . wenn ich dann irgendwelche . äh in irgend ner bank arbeite .. na und . is eben die frage ob ich dann jenommen werden würde . //hm// ((2)) .. //hm … ja . und das is jetzt eigentlich ne frage .. äh wo ich dich mal einfach so . of en experiment . äh . hinführen will daß de dir einfach mal irgendwas vorstellst son ideal vielleicht . und zwar .. beschreibe einmal genauer . wie eine schule wäre . die du jetzt wirklich . richig toll fändest und . wo du ehmt absolut gerne hingehen würdest// .. hm .. kurz überlegen .. naja das wär ne schule .. die die schule eigentlich äh schon fast sein könnte . mit n paar ausnahmen .. und zwar einmal ähm . daß wir äh keine lehrer ham die alle über vierzig oder . fünfzig sind und . damit überhaupt nich mehr im leben stehen . //hm// . also irgen- also of jeden fall jüngere lehrer die dann
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. sich och irgendwo ähm . sich mit den problemen der schüler irgendwo assoziieren können und dann ehmt och sehen . naja das is so und das kenn ich noch aus meiner zeit oder so . //hm// un . ich kann mir nich vorstellen daß irgendjemand der dann irgend was weeß ich . in der weimarer republik dann zur schule jejangen is . sich äh vorstellen kann wie das äh für mich jetzt is hier äh was lernen zu müssen weil dann doch andre äh bedingungen da warn . naja und dann eben . die lehrer n bißchen lockrer nich so verkrampft und . jede äh . kleinigkeit dann . eben einfach äh . was weeß ich . als grobe verletzung . der schulordnung sehen was weeß ich mal übern gang rennen oder mal ne sch- tür knallen oder irgend sowas //hm// oder einfach . wie jesacht mit m basecap dann in der schule rumloofen . was wirklich blödsinnig is .. so daß das janze äh . sollte noch n bißchen freundlicher jestaltet wern och so vom . outfit her . daß eben paar mo- bißchen moderner was weeß ich .. zum beispiel . kunstraum oder sowas könnte mer doch mal . irgendwie en graffitty an de wand machen oder sowas weil . dafür is es en
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kunstraum un .. ich meine jut is en gymnasium aber trotzdem kann doch sowas an der wand sein das stört doch keen und . da kann doch och keener irjendwie anstoß dran nehmen . //hm// . und
Kassettenwechsel
//jut . na// . jut ähm .. ja daß eben was weeß ich veranstaltungen nich so eng jesehen wern . daß ehmt . nich punkt zweiundzwanzig uhr wirklich alle lichter ausjehn daß dann doch mal ne halbe stunde länger jemacht wird und ich schätze da würde sich och es kultusministerium nich derartig drüber ofregen . wenn das ne halbe stunde länger jeht . //hm// un .. eben wie jesacht daß dann äh ne raucherecke is und daß ehmt in der pause noch en paar möglichkeiten sind für schüler .. wie ja das jeplant is mit dem schülercafe das find ich wirklich ne coole idee . //hm//äh da is och mal was wo mer sich mal hinsetzten kann oder so un . was weeß ich e kaffee trinken oder en tee trinken . jeder ehmt wie er da lust hat un .. bloß dann is ehmt wieder die sache . daß im schülercafe garantiert wieder 53
es rauchen verboten sein wird . //hm//. was mir natürlich nich so jefällt . ich meene sicherlich äh . jibts en großen anteil nichtraucher an der schule . aber dann könn ses doch wenigstens so machen daß se dann separate ecke machen wo dann ehmt die leute sich hinsetzen können und ihre zijarette rauchen . können . wenn sie wirklich wollen müssen oder was auch immer //hm// . un . dürfte eigentlich kaum jemanden störn da ja so ziemlich alle schulen .. irgendwo ne raucherecke ham un pff . da doch niemand sich drüber aufregt . //hm// .. naja was sollte noch verbessert werden .. hm . zufrieden bin ich eigentlich mit der technischen ausstattung hier an den schulen also is schon nich schlecht also . in wichtigen . fächern was weeß ich jetzt irgendwelchen naturwissenschaftlichen fächern . //hm// daß da ehmt fernseher und videorecorder vorhanden is und daß dann ehmt . polylux überall vorhanden is . un . so ne sachen is schon nich schlecht das . macht sich schon janz günstig … naja . vielleicht noch äh . sportmöglichkeiten . könnten noch verbessert werden an so ner idealen schule //hm// daß eben dann
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im . wirklich die materialien zur verfügung stehen . und daß dann eben nicht jede sportstunde hockey jespielt wird wie das zur zeit üblich is weil wir von eem von irjend em sponsor son hockeyspiel da äh . jekricht //lacht// ham . wird ehmt jede sportstunde hockey jespielt . und ich meine ich hab nischt jejen hockey aber //lacht// mit der zeit wirds etwas langweilig .. tja . un so ne sachen und . daß ehmt zum beispiel drüm in dem äh neuen jebäude isses ehmt verboten dann plakate oder sowas anzubringen .. was ich en bißchen blödsinnig finde weil en . klassenraum das könnte mer ruhig en bißchen schülerfreundlicher jestalten . wie das hier versucht wurde so einjermaßen . was auch immer das sein soll .. ähm daß dann ehmt weeß ich . irgendwelche poster dranjemacht wern das müssen nun nich unbedingt poster ausm playboy sein oder so was natürlich och nich schlecht wäre . aber . weeß ich irgendwelche . musikgruppen oder irgendsowas einfach was das janze e bißchen lockrer macht un daß mer sich eben da nich vorkommt . wie in irgend som keimfreien raum wo dann wirklich alles in .
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irgendwelcher lernstoff in einen reinjedrückt wird . //hm// . ne ideale schule sicherlich noch das is ziemlich alljemein jetzt . daß eben die lehrpläne entscheidend verbessert werden in der hinsicht . daß mehr aktuelle sachen reinkommen un . daß ehm äh . vom . von doch viele lehrer aus lehrersicht unwichtje sachen eben da jestrichen wern . was weeß ich daß ehmt .. jeschichtlich nich äh janz so viel da direkt behandelt wird . wer dann . ich meine sicherlich isses schon kann mer schon mal wissen wer da irgendwann mal könig war oder kaiser oder was auch immer . aber mich intressiert dann ehm nich was seine tochter dann an dem und dem tach um die uhrzeit jemacht hat oder so //hm// weil is einfach sinnlos . un . s dann ehmt irgendwelche zum beispiel in englisch oder so . das der stoff dann n bißchen moderner jemacht wird daß mer dann eben och mal was weeß ich .. äh . über new york oder sowas paar moderne sachen hört ich meine jut mer . liest dann irgendwas über chicago . dann hört mer irgendwas von alcapone in chicago und sowas und das ist dann doch en paar jährchen her und
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intressiert eigentlich en fuchs und . //hm// insofern könnte was weeß ich dann irgendwelche kriminalität in new york oder sowas oder ehmt über irgend ne . sprüher oder skater in new york oder irgend sowas . was dann och wirklich mal jemanden intressieren könnte . //hm// .. na und das war ein- wär eigentlich das was mich da .. tja . ideale schule im grunde kann mer eigentlich sagen jibts nich weil . ideal für jeden schüler denk ich sind eigentlich ferien . //hm// und ich gloobe eigentlich nich daß ich da die große ausnahme bin daß ich ehmt schule liebe oder so .. aber es jibt och en paar sachen die mer da verbessern kann //hm// wie ehm jesacht //hm na .. äh das hattste och schon ma vorhin im gespräch son bißchen drinne .. was hältst du so von eurem schulleiter// .. hm . naja .. naja schulleiter jut er . hat . meiner meinung nach zu altmodische ansichten .. jeht das janze en bißchen zu streng an .. un äh kommt sich meiner meinung nach son bißchen vor wie der große herrscher in . seinem eigenen reich oder sowas also daß er ehmt da . denkt er kann da schalten und walten wie er will //hm//
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und teilweise hat mer ehmt och en eindruck daß ihm der schülerrat da ziemlich im weg is äh daß er dann ehmt doch . von irgendwo . ne kleine maßregelung oder zumindest vorschläge bekommt . was ihm da nich so paßt und . es is dann och so wenn mer dann . da was weeß ich durchs schulhaus jeht oder so und dann kommt dann der . herr a. dann lang . dann stellt mer sich wirklich brav hin grüßt freundlich und ist dann widder froh wenn er weg is . weil er wirklich an . irgendwelchen dingen anstoß nimmt der hat zum beispiel schon schüler zu sich jebeten . weil äh die kleidung ihm nich paßte was weeß ich weil s war ihm zu ausjeflippt oder was äh es entsprach ehmt nich dem stil eines gymnasiums . //hm// un meiner meinung nach ham wir aber äh keine regelung daß irgendwelche schuluniformen jetragen wern müssen wie das in england der fall is . //hm// . un ich meine jut irgendwo . kann mer sagen äh es sin hn jehörts zum juten verhalten daß mer eben im . in dem gebäude oder so seine mütze abnimmt . aber wenn ich dann von einem raum zum andern haste dann intressiert mich einlich nich ob ich dann noch meine mütze
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irgendwie abnehme oder ob ich die of m kopf lasse . //hm// weils die pausen sind so so schon ziemlich knapp bemessen denk ich mal . dadurch daß ehmt . die . raumänderung .. andres thema aber das sach ich jetzt mal trotzdem //hm hm// mit den raumänderungen .. s ziemlich blöd jemacht das hab ich ehmt hab ich ehmt in der ersten stunde hab ich janz unten in der zweiten stunde dann janz oben . und in der dritten stunde in der zweiten etage //lacht// und ich bin eigentlich nur am hin und herrennen und das is n bißchen blöd jemacht würd //hm// ich sagen . jut schulleiter . naja wie jesacht eben . er hat eben das zepter in der hand und der nutzt das also voll aus . er sieht viele sachen zu krass . was weiß ich da wurde im . von irgendjemandem mal im bus ne federmappe rumjeschmissen von irgendjemandem . un nur weil ich da dabei war wurd ich da eben … putzfrau //hm// wurd ich da eben ä hinjerufen und mußte mich dann . als zeuge da hinstellen und sagen was da jenau passiert war obwohl ich da überhaupt keen plan hatte . und dann hat er mich noch verwarnt daß ich es nächste mal da jefälligst
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eingreifen soll und die ordnung da im bus aufrechterhalten soll . was mich einlich nischt anjeht sach ich mal so wies is . un . sin och zu viele sachen . die jetzt irgendwie außerschulisch passieren was weeß ich . n wenn er dann irgendwo was weeß ich n . er hat mich dann mal irgendwann abends of m marcht jesehn . n ich war da . etwas nich mehr janz nüchtern um das mal so auszudrücken .. und da hat er dann och äh . jesacht das das nich sein muß und so un für einen schüler des gymnasiums jehört sich das nich und das is meiner meinung nach blödsinn weil ich kann in meiner freizeit machen was ich will . //hm// wenn mich da jemand irgendwie äh . bevormundet dann sind das meine eltern und of keen fall mein schullehrer . //hm// äh schulleiter //hm// .. (lautes stimmengewirr) //so warte mal is … an … ja . war fertch war . schulleiter// ja //soweit . äh . dann hab ich jetzt son paar fragen zu lehrern . äh vielleicht erstmal allgemein was hältst du so von deinen lehrern// . hm die meisten zu alt und zu knurrig ((oder: knochig)) . äh zu äh . aristokratisch einjestellt also . was weeß ich ehmt alles muß
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seine ordnung ham un un das muß alles mit disziplin vonstatten jehn . un . der lehrer der . hat ehmt das recht sich da maßlos ofzurejen . wenn jemand in der ersten stunde dasitzt un noch nich janz bei der sache is weil er eben noch irgendwie von seinem . bett träumt oder sowas . //hm// was eigentlich ziemlich üblich is wenn ich früh halb achte in der schule bin da bin ich nich munter . un das sehn die meisten lehrer nich ein . daß die een dann sachen du hast munter zu sein du hast jetzt zuzuhören und dann machste das jefälligst och .. und ich muß allerdings sagen daß dann doch en paar lehrer jibt die äh wirklich . absolut . cool sin sach ich mal wies is . also da kann mer wirklich mal . seinen spaß mit denen machen ich meine sicherlich muß mer wissen wo die grenzen sind aber . is eijentlich nich schwer sowas rauszufinden wenn mer das eenmal weeß dann . kann mer eigentlich da wenig . mitje- mit irgendwelchen lehrern zusammenstoßen . //hm// sind ehmt .. weeß nich kann ich ruhig mal nennen herr d. zum beispiel en superlehrer frau e. super lehrerin also das war mal meine
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klassenlehrerin . bis zur . achten klasse . //hm// . un noch n paar andre herr f. zum beispiel frau g. is nich schlecht un . obwohl . frau g. und herr f. doch etwas . älter sind sach ich mal . ar trotzdem ham se irgendwo noch nich äh den sinn für die jugend verloren . wobei zum beispiel ähm . frau h. . die ne enge freundin meiner oma is . //hm// . aber is ja ejal . äh frau h. .. doch äh . das janze ziemlich äh eng sieht und dann doch sacht daß wir in .. mitarbeiten müssen . und sie siehts ehm och nich ein wenn jemand mal abschaltet oder so . was meiner meinung nach völlig normal is in der se- sechsten stunde dann bin ich nich immer voll da und in der ersten stunde och nich . un .. dann akzeptiert se ehmt nich wenn da mal drei schüler nich mitarbeiten . isses für die ne für sie natürlich gleich de halbe klasse die nich mitarbeitet . //hm// und dann is das n wahnsinniges verbrechen an der menschheit für sie … //hm// das is eigentlich zu lehrern so alles //hm hm .. ja . und wie siehst du jetzt einlich so das verhältnis . äh zwischen lehrern und schülern in deiner schule// . na größtenteils janz
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in ordnung . würd ich sagen .. so pf . meisten lehrern kann mer einlich janz jut aus mer grüßt sich ehmt of . der treppe un . halt mit m . ä de meisten lehrer grüß ich och wenn ich se of m marcht sehe oder sowas //hm// un . is einlich nich schlechtes dabei würd ich sagen also . sin . groß . größtenteils sin se in ordnung bloß ehmt . so die älteren lehrer das is nich so mein fall . //hm// und die meisten schüler verstehn sich einlich och janz jut mit den . s jibt ehmt son paar lehrer dies immer jibt wo mer ehmt sacht na . jetzt haich widder bei dem . na der dödel der ä kann mir doch jestohlen bleim oder sowas . aber pff is eigentlich . normale sache da sind daß nun nich jeder jeden lehrer leiden kann un umjedreht isses sicherlich och so daß nich jeder lehrer jeden schüler leiden kann //hm// .. ar . jeht eigentlich kann mer ertragen //hm (lacht) na das is schön (lacht) . äh ja pf . was denkst du einlich jetzt so von dem unterricht . den du täglich so hast// . langweilig . stinklangweilig .. muß ich mal so sagen wies is weil wie jesacht lehrpläne un so . äh ziemlich veraltet äh alles
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ziemlich einjestaubt un so . //hm// paar sachen sind dann schon .. die mich da intressiern ich mache da ehrlich jesacht den fehler . ich jehe ehmt danach was mich intressiert was in der schule wirklich grundfalsch is mer sollte . wirklich überall mitarbeiten aber . ich mache ehmt hauptsächlich das mit was mich intressiert un was mir och spaß macht . //hm// und dadurch ehmt teilweise schlechte noten .. un naja … weeß nich kommt ehmt immer of n lehrer an die wie der den unterricht jestaltet also . manche lehrer verstehns ehm . jut äh irgendwelchen stinklangweiligen stoff dann jut rüberzubringen noch einjermaßen daß mer doch noch mit eem ohr wenichstens hinhört . //hm// un andre lehrer den . scheint das irgendwo vollkomm ejal zu sein die bla . bla bla und dann ihr stoff is fertig und das wars dann für sie und die intressiert dann och nich . ob die schüler nun da mitjekomm sind oder nich und . naja . //hm// und ehm son . is ehmt klar in der zehnten klasse isses nich mehr so einfach wie in der fünften klasse und . da muß mer sich doch dahinterknien .. wers nich macht is selber schuld . //hm … ja
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vielleicht kannste noch mal irgendwie .. äh bißchen ausführlicher erzählen . wie lehrer und schüler jetzt im unterricht eigentlich mitenander umgehen .// . tja lehrer und schüler im unterricht äh es is en . en paar lehrer jibts ehmt die dann äh ab und zu mal ausrasten also wo dann wirklich vollkommen sinnlose dinge jeschehn äh wie zum beispiel in musik da war ehm eene schülerin die sacht normalerweise im halben jahr sacht die dann ä zu ihrer banknachbarin eenma was . und das war wahrscheinlich der falsche tach den se da erwischt hat und sie wurde dann prompt von der musiklehrerin vor de tür befördert un rausjeschmissen . //hm// die wußte überhaupt nich wie ihr jeschah dann in dem moment weil .. das is normalerweise absolut ruhjes mädchen sacht nischt großartig . meene vielleicht bißchen schüchtern und so aber . pf . arbeitet normal och einjermaßen jut mit im unterricht und wurde ehmt dann für eenma quatschen gleich ausm unterricht rausbefördert .. naja un ansonsten .. spezielle lehrer äh frau j. is zum beispiel referendarin verstehts ehmt noch nich janz so jut of
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äh schüler einzujehn . die ähm . peilt dann noch irjendwo noch nich wos langjeht würd ich mal einfach so sagen wies is .. sie was weeß ich sie versucht dann ehmt .. mit allen mitteln ihren stoff durchzuziehen .. versucht dann och krampfhaft witzig zu sein und sowas . //hm// um ehmt die herzen der schüler für sich zu jewinnen ich meine versteh ich sicherlich och is nich einfach als referendarin .. //hm// aber . sie hat dann meistens och ungünstige zeitpunkte zum beispiel die eene lateinstunde is ehmt dann . die achte stunde am freitag . und am freitag in der achten stunde da hat einfach keener mehr bock //hm// of irgendwelches latein . latein is ne tote sprache begrabt sie endlich und es war für mich och der größte fehler daß ich latein jewählt habe .. irgendwann mal .. aber das is jetzt sowieso zu spät .. naja ansonsten . die meisten lehrer die verlangen ehmt dann viel und die denken ehmt . ähm . sin ehmt lehrer und sie können ehmt von den schülern alles verlangen sie sehn ehmt nich ein . wenn da jemand viel zu tun hat schon zu hause was weeß ich ich hab dann n kurzvortrag fürn nächsten tag
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muß ne arbeit vorzubereiten . und dann wird ehmt da trotzdem ne kurzkontrolle jeschriem also die intressiert das schicksal einzelner äh ziemlich wenig . //hm// un . naja jehn da wenig drof ein dann einje lehrer verstehns blendend . zum beispiel frau h. die unterrichtet ehmt deutsch un jeschichte . beide fächer äh ehm in unsrer klasse . und sie verstehts blendend diese fächer äh mitenander äh derartig zu vermischen daß da keener mehr durchblickt . zum beispiel hat ses schon jeschafft in ner jeschichtskurzkontrolle äh de rechtschreibung zu bewerten un lauter so ne dinger un . //hm// weeß nich vielleicht isse doch schon bißchen zu alt un senil oder sowas . aber .. irgendwie es macht dann keen spaß wenn mer dann .. in jeschichte drof hinjewiesen wird wie was jeschriem wird un wenn mer dann äh . in deutsch irgend . stoff behandelt . daß sie dann erzählt was zu der zeit dann grade modern war un welcher kaiser da jeherrscht hat das intressiert mich einlich nich wenn ich irjend ne kurzjeschichte lese . //hm// . das sind eigentlich so die sachen wo mer da mal n bißchen was ändern
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könnte och aber . //hm hm .// lehrereigenheiten … //ja . ähm auch ne sache wo de dir vielleicht en beispiel . so überlegen kannst . äh beschreibe einmal . wie lehrer . äh an der schule hier mit vorschlägen oder mit kritik . von seiten der schüler umgehen// .. na das kommt natürlich widder of de lehrer an //hm// . da is zum beispiel hier ähm . frau e. . ähm unsre ehemalje klassenlehrerin .. äh die hat sich da wirklich äh total dahinterjekniet wenn da jemand was jesacht hat was ihm nich jepaßt hat und . wenns ernst jemeint war dann hat se da wirklich is se der sache och nachjejang . //hm// un . hat sich dann ehmt och beim direktor wenn da irgendwann mal was vorjefallen is was ehmt wo der direktor dachte na das is en verbrechen . dann is se ehmt och hinjejang hat jesacht der schüler der is im unterricht normalerweise so un der is da überhaupt nich so die art das war vielleicht mal irgendwas was mal vorjefallen is . un sie macht das einlich janz jut .. in der beziehung sie äh redet dann och mit schülern wenn da mal irgendwas nich is also . die hat da irgendwie och so äh e
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siemten sinn dafür . //hm// daß se merkt wenn . jemand da oder irjendwas nich in ordnung is irjendwie zu hause oder sowas . und dann unterhält se sich da mit ihm das find ich eben echt top . wobei unsre jetzige klassenlehrerin frau k. der is das irgendwo ziemlich ejal was wir da zu hause erleben oder och nich .. un . weeß nich die . scheint das nich so richtig zu intressieren . was weeß ich zum beispiel klassenfahrt oder sowas . meine jut ich finds in ordnung wenn se uns selber entscheiden läßt aber se sollte sich doch en bißchen mehr drum kümmern . //hm// das ham einlich die lehrer ich weeß nich ob de das mitjekricht hattest dieses jahr alljemein versäumt für sämtliche klassenfahrten . äh . ins ausland muß normalerweise n antrach jestellt wern was weeß ich bei irjend . ministerium oder sowas . //hm// und da ham sich ehmt die lehrer keen plan jemacht ham das nich jemacht das muß normalerweise e vierteljahr vorher jemacht wern . //hm// un jetzt sind ehmt sämtliche klassenfahrten die da irgendwo ins ausland jingen in frage jestellt . weil die das jetzt erst nachjereicht ham un
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jetzt äh is zur zeit da keener da intressiert das keen . un is ehmt dann die frache ob wir dann doch nach h. noch fahrn könn wie mers einlich vorhatten . //hm// oder nich un . find ich eigentlich ne . ziemlich äh . sauerei daß die sich da nich drum kümmern wir solln uns och um unsern schulstoff immer kümmern . und wenn da jemand de hausaufjam verjessen hat dann wird dem och halb der kopf abjerissen . un sie entschuldigt äh sich da so bißchen förmlich und sacht dann naja pf tut uns leid un so daß mer uns da nich jekümmert ham aber das wird schon irjendwie klappen . //hm// un wenn nich fahrn mer nach d. //hm// .. irjendsowas //ja das is bitter (?) (lacht kurz)// naja .. vor allem d. ha //(lacht) hm .. ja .. äh ne ähnliche frage eigentlich . da gibts wahrscheinlich auch unterschiede . ä zwischen verschiedenen lehrern aber .. äh vielleicht kannste ja och ja vielleicht so zwei beispiele mal raussuchen die sich n bißchen gegenüberstehen . erzähle einmal ruhig genauer wie lehrer an eurer schule mit den wünschen . äh oder sorgen oder problemen von jugendlichen umgehen// .. hm ja als äh negatives
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beispiel . herr .. or wie heißt er .. hm hm b. .. den namen . verjißt mer eigentlich nich aber irgendwie (?) //(lacht)// .. äh chemielehrer .. fünfundsechzig jahre er jeht dies jahr in rente nehm ich an … ‚und‘ (gedehnt gesprochen) naja das is ehmt jemand von der alten schule der achtet ehmt . total of disziplin im unterricht da wird ehmt am anfang ofjestanden und . begrüßt und ehmt sachen . zentimeterjenau of m tisch . und am ende wird noch mal ofjestanden und verabschiedet und nich mit m klingelzeichen sondern der lehrer beendet das janze //hm// und da muß wirklich nach der pfeife jetanzt wern . und den intressiert das nich ob da (knallen) schüler äh . was weeß ich mal ne schlechte note kricht oder sowas . un .. hm pf . och was weeß ich wenn mer dann ehmt sacht naja so un so . ähm ich bewerbe mich jetzt mit dem zeugnis da hatt ich en beispiel . ä namen brauch ich ja da jetzt nich nennen is ja //hm// och ejal un .. da hat er ehmt jesacht na was intressierten mich das sie ham die leistung nich jebracht un sie stehen kippe un ich bin der meinung sie äh . sollten die schlechtere note kriegen also
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kriegen sie die schlechtere note . jut dem war das dann ejal ob der dann derjenje dann sich da mit dem zeugnis bewerben mußte . //hm// un mit der note besser vielleicht was weeß ich im endeffekt hat derjenje dann doch das äh . jekricht das jing hier um . umweltschutztechnischen assistenten im äh so ner fach- . schule . //hm// fachhochschule . was weeß ich was das da is . //hm// un . naja und dann . als jutes beispiel kann ich eigentlich nur widder frau e. sagen also . die intressiert das wirklich wie ich dann vorhin schon anjeführt habe .. ob da jemand sorgen hat oder so un .. wie jesacht se merkt das dann och un . jeht da nicht da steht da nich vor der klasse un sacht na was isn mit dir los oder sowas . sondern sie sacht wirklich nach m unterricht eh warte doch mal wasn los un so un . //hm// jeht das eigentlich och wesentlich besser //hm// . und das war zum beispiel of der klassenfahrt mit frau e. zum . pf . sie hat dann äh irgendwie kam dann ihr .. freund oder sowas dahin un wir ham dann unsre witzchen da drüber jemacht weil sie war zu der zeit verheiratet aber is ja och ejal is ja ihre .
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privatanjelegenheit //(lacht)// .. und sie hat das dann och akzeptiert und pf . naja jut die hat dann ehmt ihre witzchen über uns jemacht daß wir ehmt im mädchenzimmer erwusch- erwischt wurden und lauter sowas und .. n war dann och irgendwie von . die eene war dann krank oder so un . da hat se dann sich dann och jekümmert daß dann . die eltern da sich keene sorjen machen oder sowas //hm// und hat sich dann och jekümmert daß die dann jesund un so nach hause kommt un so . wo .. äh eigentlich viele andre lehrer jesacht hätten naja das wird sich schon irjendwie rejeln die eltern komm her holn die ab und fertig . //hm// aber sie hat sich dann ehmt wirklich dahinterjeklemmt un so //hm// . und och bei vielen andern sachen . das is irgendwelche äh hm projekte sind wie fasching oder sowas . da sind eigentlich son paar lehrer was weeß ich frau l. und . eben frau e. und herr f. und so . die dann wirklich sich dann . mit dahinstellen und eijne sachen dann och of de beene stellen was weeß ich jetzt n . letzten fasching hatten se da so ne tanzshow hinjelecht . un . fand ich echt jut
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un (lacht kurz) war nich schlecht . un . das sin und och die die dann naja mit helfen das auszustaffieren . und n paar andre lehrer die sachen ehmt na du du und du ihr helft da mit den fasching vorzubereiten und fertig //hm// und die stelln sich aber dann ehmt selber hin sagen ehmt na das könnt mer so machen un akzeptiern aber och . wenn n schüler sacht na das könn mer aber och so machen da wird das ehmt so jemacht oder so . je nach dem wie dann jeder findet daß es besser is . hm . das is eijentlich nich schlecht jeregelt hier bei manchen lehrern . //hm .. ja un was meinst du jetzt äh// (räuspert sich) //worauf legen die lehrer an dieser schule besonderen wert// .. ordnung und disziplin . sin eigentlich so die sachen . //hm// ähm ordnung . in der beziehung daß ehmt immer sämtliche matrialien da sein müssen zum beispiel in musik . wenn mer da nur es buch verjessen hat da muß mer ehmt am anfang der stunde stehenbleim wenn sich alle in andern hinsetzen . muß ehmt sagen tja . tut mir leid frau m. ich hab mein buch verjessen oder ich hab meine hausaufjam verjessen . un wirklich mittelalterliche methoden
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das mer s dann stehnbleim muß das doch . dumm . mer kann doch och . vor der stunde hinjehn sagen so un so ich hab meine hausaufjam verjessen . oder sich denn mal melden wenn se fracht oder so . //hm// aber da vor der stunde stehnzubleim da vor der janzen klasse oder so das is doch . blödsinn . weil we un dann akzeptiern die meisten och ehmt keene entschuldijung . da kann ehmt was weeß ich . krass jesacht wirklich de oma jestorm sein oder sowas intressiert nich die hausaufjam //hm// ham dazusein . //hm hm// und disziplin ehmt wie jesacht in der beziehung am anfang . äh aufstehen un so . is wie jesacht nich bei allen lehrern so das also . ähm . wie ich dir das schon . im park jesacht hatte . sin eigentlich so das hier die lehrer ziemlich zusammjestückelt sin und daß da eigentlich so zwei fronten sich jebildet ham einmal //hm// die jüngeren lehrer //hm// die dann ihre ansichten vertreten . was weeß ich herr n. frau e. äh herr f. . eintlich älter aber doch mit zu den jüngeren jehörend . frau l. un was weeß ich nich un so und dann die älteren lehrer was weeß ich frau h. frau o. . un .. direktor als rückendeckung
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un so . die dann versuchen die alte ordnung da irgendwo aufrechtzubewahren . was blödsinn is //hm// irgendwo weil . wir sin nich mehr in . zwanzjer jahren oder so und . wir . leben in neunzjern beziehungsweise . //hm// bald im jahr zweitausend un so . un da kann mer doch schon ma n paar sachen eher durchjehen lassen .. //hm … ja und wie wichtig ist leistung . äh für eure lehrer// . sehr wichtig also . wie jesacht also herr a. hat äh die schule selber mal als en elitegymnasium bezeichnet . und die lehrer versuchen also . viele lehrer versuchen das och kräftig da . äh irgendwo zum ausdruck zu bringen daß das en elitegymnasium is . //hm// un . ähm wern ehmt viele hausaufjam umfangreiche hausaufjam aufjejem viele vorträge wern ofjejem . daß ehmt wirklich jeder äh . sich dahinterklemmt und . dann . hm .. sacht naja jut un macht das un macht da . dies mach jenes . //hm// in arbeiten muß wirklich jelernt wern also das is nich mehr so daß . weeß ich hier wie früher of der schule wo ich war . da war ehmt ne arbeit jut das hat mer sich abends noch mal kurz anjeguckt un damit war jut also da muß wirklich jelernt
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wern . //hm// un in . vielen fächern vor allem in der elften merk ich das hab ich ja och . kumpels un so . die sachen ehmt da is echt eijeninitiative jefracht die lehrer die schneiden dann n thema an . sachen das kommt in der arbeit dran und da muß wirklich dann . noch in . zusätzlichen büchern zusätzlicher literatur nachjeschlagen wern . //hm// un . das . fängt och schon in der neunten zehnten klasse an bei kurzvorträgen oder so . da reichts ehmt nich wenn mer den text da der im lehrbuch steht dann abschreibt oder so . sondern da soll mer wirklich noch mindestens zwee lexikas und dann noch . was weeß ich in geographie oder so . zum beispiel in jeschichte en vortrag ham mer jemacht übern vietnamkriech . //hm// das war dann derartig umfangreich . da hab ich dann äh . wurde nur anjefangen mit der jeschichte vietnam . und . äh jing dann geographische lage un so . dann der sämtliche äh verlauf des krieges sowohl in usa wie dort die bevölkerung reagierte mit äh . sämtlichen sämtlichen strategien die dann von amerikanern einjebracht wurden und weitere äh sachen die dann passierten . zusätzlich
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sollt mer noch n video zusammschneiden so aus irgendwelchen bekannten kriegsfilmen äh . die dann wirklich das . realistisch vermittelt ham . um dem janzen noch en letzten schliff zu jeben ich meine jut wir ham das och jemacht wir ham im endeffekt och beede ne eins drof jekricht .. aber im endeffekt ist das äh sowas is ne größere a . äh leistung die eigentlich erbracht wird als für ne arbeit zu lernen un so . und dann zählt ne arbeit im endeffekt doch mehr und das find ich irgendwo . bißchen //hm// (?) jut wir ham uns da wirklich vier wochen oder so . ehrlich jes- dahinterjeklemmt wirklich hart jearbeitet . und da kricht mer da ehmt ne mündliche note eins na . schön das kann ich och in ner kurzkontrolle kriegen wo mal kurz en paar fakten abjefracht wern . //hm .. hm …. na warte . nu muß ich noch mal kurz gucken hier . äh .. ja . beschreibe einmal . und äh . vielleicht kannste da och noch mal dich of bestimmte beispiele beziehen .. wie lehrer eigentlich darauf reagieren wenn schüler jetzt irgendwas nich wissen . wenn sie da . äh häufig bestimmte sachen nich können oder wenn sie oft ehmt
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schlechte zensuren kriegen// . naja die äh . lehrer machen sich da eigentlich nich so den plan also zum beispiel äh . klassenbeispiel sabine ähm .. echt .. dufte kumpel und so un .. mit der kann mer och mal was weeß ich blödsinn machen oder so . und die peilt das ehmt nich in englisch sie . kricht das einfach nich in de reihe un . schreibt da schlechte zensuren . un . frau o. sacht dann ehmt nur .. naja dann müssen se mal mehr lern da müssen se noch mehr lern da müssen sich mal richtig hinsetzten da müssen se öfter de hausaufjam machen oder so . un dann . is das für die lehrer erledigt also die intressiert das da ziemlich wenig ob //hm// ‚denn‘ (gedehnt gesprochen) hier sabine in der nächsten arbeit widder ne fünf schreibt oder sowas .. und och wie jesacht dann war zum beispiel äh hier . halbjahreszeuchnis ähm stand ich zwischen zwei und drei in englisch .. also ziemlich jenau zwei komma fünf . un hab dann och jesacht na das is möglich daß ich das zeugnis brauche ehmt um mich of dem wirtschaftsgymnasium zu bewerben naja is ejal . ich jeb ihn erstmal die schlechtere
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note .. ((andere person: ham sie noch unterricht hier drin)) //ja wir ham hier noch en gespräch drinne .. ja … danke// . alles klar . //hm// un . da hat . un das hat sie ehmt och nich intressiert un . hat sich ehmt für die schlechtere note entschieden un hat ehmt jesacht na wenn de bis zum halb- äh bis zum endjahr so weitermachst kriste deine bessere note un ich sollte mich dann ehmt darüber noch freuen oder so .. un . weeß nich das fand se unheimlich witzig . hatt ich den eindruck . //hm// ich fands wenjer witzig naja och so ähm .. frau k. jut unsre klassenlehrerin muß ich mal ehrlich sagen . och wenn se sich in . der sache mit der klassenfahrt nich so arrangiert hat . bei zensuren da kümmert se sich dann doch schon bißchen wieder wie zum beispiel sabine hat se dann wirklich mit der mutter jeredet und so un . is da och hinjefahrn un so un hat dann . das da versucht zu klären .. //hm// und . da son bißchen eigeninitiative mit reinjebracht . was mer aber äh . garantiert nich von allen lehrern sagen kann . //hm .. hm .. ja .. äh auch mal so aus deiner schicht . äh schicht (lacht kurz) sicht .
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schicht mach mer grade hier . äh .. was meinst du weswegen entstehen so meistens ausenandersetzungen . zwischen lehrern und schülern . an deiner schule hier// . naja direkt ausenandersetzungen würd ich erstmal äh wenjer sagen weil . die meisten traun sich irgendwie nich en lehrer zu widersprechen . is einfach so un . //hm// weil dann . die meisten lehrer doch . zum direktor rennen und sachen na .. ‚der‘ (betont gesprochen) hat das und das jemacht und vorm direktor ham de meisten eigentlich alle jesacht richtigjehend angst also das is nich mehr respekt was eigentlich ne jesunde sache wär . //hm// äh respekt sollte mer doch ham . sondern das is schon wirklich angst weil . die sachen sind blödsinn was der macht ehrlich . //hm// sacht .. un naja konfliktsituationen eben . was weeß ich . aus . teilweise wie jetzt hier das beispiel war aus .. kleenen schwatzereien oder sowas . daß dann die lehrer das zu kraß sehen und daß oder daß sie selber schlechte laune ham und dann sagen . na hier un so du könntest ruhig mal n bißchen mehr mitarbeiten . un . dann . is das ehmt für sie gleich was
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anstößiges un s wird dann gleich zum klassenlehrer äh da jetratscht oder sowas . //hm// .. echt wejen jeder kleen sache un . äh frau h. zum beispiel is dann .. zig mal zum beispiel zum klassenlehrer jerannt . weil ihre meinung damals in der achten klasse war unsre klasse irgendwie jespalten ihrer meinung nach . un . das da warn ehmt grüppchen jebildet und das is janz schädlich und da wurden warn welche außenstehende un außenseiter . un das is aber irgendwo normal wenn sich leute nich einbinden un nich äh . dann mitmachen wolln und in ruhe jelassen wern wolln . dann wern die in ruhe jelassen und das is och klar . daß ich . mich ehmt . für die leute mehr intressiere als für die andern weil ich einfach andre intressen habe .. un . dann . isses klar daß da irgendwo ne jewisse grüppchenbildung . zustande kommt und vor allem . wars ehmt so was sie so anstößig fand . daß eben die jungen ne gruppe bilden und die mädchen ne gruppe bilden na //hm// das is ja wohl es normalste von der welt daß sich äh daß da da nich son totales jemisch entsteht . es is vielleicht möglich daß das in irjend ner
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klasse mal . der fall is oder so . aber das is eigentlich in seltensten fällen . //hm// daß da wirklich äh . hundertprozentige einigkeit in ner klasse herrscht das jeht nich . //hm// dafür sin wir hier individuum . un da kann mer nich sagen ((1)) bildet jetzt ehmt ne gruppe sind hier nich in der ddr und das is keene pionierorganisation oder sowas . un wir sin o nich ‚in nazizeiten‘ (lachend gesprochen) und das is och keene hj wo hier jeder dann . sagen muß na . sie ham recht und klar und wir sin ne einigkeit und wir stehn dazu //hm .. hm ….. hm . ja vielleicht kannste dich trotzdem mal so an äh . irgendwie .. ein ereignis erinnern was noch e bißchen so herausragt wo also wirklich en n . einlich größerer konflikt vielleicht . äh bestand zwischen lehrern und schülern oder auch zwischen einem lehrer und nur einem schüler . un äh da mal einfach darstellen wie eigentlich dieser konflikt entstanden is und wie der so weiter verlaufen is// . naja pf is einlich so die größte sache was so unsre klasse betrifft war eigentlich das .. mit dem äh . mit der grüppchenbildung weil . war
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eigentlich frau h. war eben die gegenpartei die hat ehm jesacht na das is nich in ordnung das kann nich so weiterjehn . //hm// und wir standen dann ehmt of der andern seite und die is dann och damit zum direktor un . hat dann da de sinnlosesten . maßnahmen ergriffen . um das janze zu unterbinden das war irjendwann och ne janze zeit lang äh is se dann ehmt zu frau e. jerannt unsrer klassenleiterin un hat da jedesmal ihr leid da erzählt und anjefang zu heulen oder sowas . und das problem war sie hat dann allerdings ne rückendeckung jekricht von irgendwelchen andern lehrern . //hm// un . die das ehm jenauso jesehn ham und da hat sich das janze wirklich ziemlich ofjespalten . daß ehmt n paar lehrer jesacht ham ja die klasse is die schlimmste da is alles jespalten un da entsteht is keene einigkeit un so . //hm// un die andern lehrer die ham dann ehmt . die modernere ansicht jehabt da daß das völlig normal is daß da nich jeder es selbe sacht wie der andre . //hm// . tja das war einlich der konflikt //hm// unsre klasse hatte da im endeffekt hatten ham das die lehrer unter sich ausjetragen also
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unsre klasse hatten dann überhaupt nischt mehr zu sagen . das war dann mehr oder wenjer ne diskussion zwischen lehrern die dann eigentlich um grundsatz- äh . prinzipien ging . //hm// wo äh wir eigentlich keene rolle mehr jespielt ham am anfang jings ehmt dadrum .. daß ehmt ein bestimmter schüler war ehm außenseiter . //hm// . un . pff . meiner meinung nach war das en spinner der hat nur unsinn jelabert un . weeß nich .. n frau h. hat ehmt verlangt . daß wir äh ihn trotzdem einbinden . //hm// un . das is aber nich wenns nich mein intresse is mit jemandem befreundet zu sein dann kann mich niemand zwingen mit demjem- . äh je- weiligen menschen da befreundet zu sein . und das äh funktioniert in ner klassenjemeinschaft nich un . woanders //hm// funktionierts erst recht nich . //hm// un . insofern hab ich mich hab ich dann och weiter abstand jehalten zu dem hm eigentlich die meisten och . das war nich so daß wir den nach der schule äh jemeinschaftlich verprügelt hätten oder sowas .. der war ehmt einfach außenseiter un . un hat das aber irgendwie och nich weiter jestört er wollte ehmt für sich sein
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. hat seine ruhe jehabt und . //hm// hat ab und zu mal n scherz jemacht jut keener hat jelacht aber das war was andres //hm// . un . ansonsten naja hat er denn ehmt . in h. der hat och in h . jewohnt seine freunde jehabt aus der alten schule noch un . pff . er hat da och nich irjendwie jeheult oder sowas deswejen . daß er hier keene freunde hatte un frau h. hat das . eben total kraß jesehen . sie hat dann eben jesacht naja der hat nur angst daß wenn er jetzt jejen euch spricht ä daß er dann überhaupt nich mehr akzeptiert wird . un hat dann eben de sinnlosesten vermutungen und schlußfoljerungen da äh anjestellt un .. dann kam das ehmt wie jesacht zun lehrern un . //hm// dann hatte frau h. mit ä frau e. debattiert un dann jings ehmt um dieses äh altmodisch oder modern un . im endeffekt hat sich is das im sand verlaufen und das kam allerdings jetzt in der . zehnten klasse noch mal . daß ehmt frau h. diesmal zur frau k. unsrer jetzigen klassenlehrerin jejang is . un ehmt jesacht hat ä daß es noch schlimmer mit der gruppenbildung ich weeß nich das hat se ja gloobe och bei der //hm// klassenkonferenz hatte da hatte
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se das ja och jesacht //hm// . also für sie scheint das irgendwie son hobby zu sein da irgendwelche fehler in . irgendwelchen klassen zu suchen . //hm// un . allerdings sinnloserweise also //hm// großartige . //hm// großartig wirklich äh schlimme ereignisse warn hier an der schule eigentlich noch nich un . es is .. nich so daß hier dauernd jemand zusammjeschlagen wird wie an irgend ner real oder hauptschule un . da kann mer eigentlich och als schüler der schule hier ziemlich stolz drof sein daß das nich passiert . //hm// natürlich paar kleene reibereien un . das is dann immer das wo sich der . direktor dran hochzieht daß eben . da ma ene prüjelei war . aber is irjendwo janz klar daß unter jugendlichen das da mal was weeß ich wejen . ener freundin oder was och immer daß dann irgendwann mal . //hm// kricht dann ehmt och eener eene jescheuert oder so . //hm// un hier an der schule wurde meines wissens nach noch keener krankenhausreif jeschlagen was in andern schulen . äh beinahe wöchentlich der fall is . //hm .. hm . nur mal intressehalber der . äh schüler
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der jetzt hier so diese außenseiterrolle hatte .// hm //is der noch da . bei euch in der klasse oder is der// nee der is dann äh ofgrund von schulischen leistungen is dann äh of de realschule jewechselt und . weeßte der hat da jetzt och seine freunde un pff //hm// . der weint uns keene träne nach un umjekehrt sicherlich jenauso nich un .. es is nich so daß da was fehlen würde jetzt in der klasse oder so //hm// wie jesacht ehmt . war außenseiter .. ich hatte och nich den eindruck daß er da was andres wollte un .. wenn er j- in ruhe jelassen wern un ich och keen intresse da . von ihm an ihm da habe dann //na .. na// zumindest wars dann rein schulisch daß er dann jewechselt ((1)) die leistungen nich mehr jebracht . //hm .. äh .. ja wenn de dir jetzt mal so .. ich weiß nich ob das der fall is ob sowas vorkommt hier . äh wenn de dir vorstellst en lehrer macht jetzt irgendwie druck .. äh is irgendwie . besonders ungerecht vielleicht of einen einzelnen schüler hat den irjendwie of m kieker . äh wie gehst dann du oder deine klasse damit um// . tja hn . sicherlich kommts immer drof an . was das
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für n schüler is wenn . ich den persönlich och nich leiden könnte warum sollte ich mir dann n plan machen ob der lehrer dann druck of den ausübt . allerdings isses dann so was weeß ich das war zum beispiel ne zeitlang in chemie so im . vorjen jahr äh als mer noch bei herrn b. hatten . der hat dann hat dann ähm . eben eine schülerin dann besonders . äh nich leiden können und . manche schüler hat er ehmt besonders jut leiden können . aus welchen gründen och immer er is en bißchen senil . //hm// . oder sowas oder . un naja es war ehmt keen . keene große möglichkeit da besonders mit umzujehn wir sin ähm . nach ner weile äh zu frau k. jejang ham ihr ehmt jesacht daß das . äh da läuft . un . muß allerdings och jesacht wern daß der herr b. hier ne ziemlich jehobene ähm . stellung hat also daß ehmt . äh viele lehrer da zu ihm aufblicken un so . //hm// und das so ne art idol is und . hat ehmt frau k. die ihn persönlich och nich äh . scheinbar och nich so jut leiden kann ich kann das jetzt nich . jenau sagen weil das ja un sie hat uns nich jesacht ob sie ihn leiden kann oder nich . sie hat ehmt einfach
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jesacht naja da müßt ihr ehmt noch warten das is noch jetzt en halbes jahr un . ob sich das bessert oder nich da kann ich im o im endeffekt o nischt //hm// machen . weil . mer kann ja och nischt machen mer kann ja dann . selbst als klassenlehrer kann mer nich hinjehn zu dem lehrer na hörn se mal zu das könn se nich machen der kann ja alles abstreiten der kann ja sagen na . der- . jenje is wirklich schlecht oder der is wirklich //hm// jut //hm// . un da läßt sich im grunde och nischt weiter machen un wenn wir da hinjehn dann . bringts im endeffekt och nischt weil das janze dann meiner meinung nach höchstens noch verschärft wird . //hm .. hm .. äh . aus welchen anlässen isses eigentlich in letzter zeit .. an dieser schule zu härteren strafen . gegenüber . schülern gekommen .. ja . war n bißchen blöd jetzt .. also . erinnre dich einfach so an bestimmte anlässe . wos zu härteren schulstrafen kam// . tja die letzte äh . harte sch- schulstrafe war einfach der grund daß ne schülerin äh eine stunde lang bei herrn b. . unentschuldigt jefehlt hat und . äh scheinbar wars eene der schüler äh . die
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er da of m kieker hatte . //hm// un da is er dann zum direktor un da wurde dann . entsprechend gleich en schulverweis ausjesprochen . //mhm// . tja dann .. war noch in meiner vergangenheit ich hab och schon n schulverweis jekricht . das war dann eben . äh irgendwie ich war da mal of m äh nachhausewech äh s . in der siemten klasse oder so . hatt mer dann irgend . jemanden so irjend son kleen jungen oder so der ä also och aus der schule weeß nich war eene klasse jünger oder so . //hm// der hat uns da irjendwie blöd anjemacht un . zu e kumpel un mir jesacht eh was seid ihr für idioten oder irjend so . was weiß ich weiß das o nich mehr so jenau wies war .. un da ham wir je- eh meise oder was ham eme jefeuert un so . un das kam dann ehmt zum direktor un ach naja dann ehm jesacht naja so un so das . is nich in ordnung . un ihr habt jetzt die unterste stufe der äh . kriminellen leiter er- . klommen oder irjend son blödsinn hat er dann ehm rausjehauen . //hm// un dafür ham mer ehmt en schulverweis einheitlich jekricht weil mer ehmt den jungen da . //hm// so derartig stark mißhandelt
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hatten //hm// . naja un naja weitere schulstrafen pf .. mor so ne kleinen sachen eben .. äh großartige sachen äh strafen spricht der . äh herr a. ja nich aus . is einfach so daß er dann ehmt das schafft ss äh denjenigen vor . den lehrern irgendwie bloßzustellen .. daß er dann sämtliche mittel ergreift daß er ehmt die eltern anruft in die schule bestellt zu ner jemeinsamen aussprache wegen irjendwelchen sachen die vollkommen nichtig sind . //hm// . un das is . zum beispiel war is da so ne sache . daß eben ne zeitlang hat also der herr a. hatte ja och irjendwie mal n herzanfall oder irgend sowas in der art . un da warer ehmt ne zeitlang nich da und da hat ihn .. herr p. vertreten als direktor .. un ich muß sagen so .. wenn wir den als be- direktor behalten hätten wär ich wesentlich glücklicher jewesen weil der mann is echt sympathisch . //hm// der hat wirklich ne beziehung zu seinen schülern . und irgendwie wars seltsam daß in den . vier oder fünf wochen . äh nich einer zum direktor mußte wegen irjend ner sache weil .. für . vielleicht lags dadran daß die sich ehm
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jedacht ham na der is okay bei dem mach mer ma nischt . ar ich schätze es lach einfach dadran daß der sich nich wejen jeder kleinigkeit da irgendwie ofjespielt hat oder so .. //hm// un bei herrn a. is eijentlich so daß alle zwee wochen irjendwie jemand dahin muß . wejen sonstwas für sinnlosen sachen zum beispiel jetzt hier der eene äh aus der neunten weil er ehmt raucht . hatte eben die äh el- hatte ehmt die //hm// klassenlehrerin die eltern anjerufen . un jesacht ja der raucht un außerdem hat er ne glatze das bestimmt en nazi und . äh dann mußte der ehmt och zum direktor un . s ehmt pf sinnlose sachen wie jesacht . //hm// un da kann mer eijentlich nich sagen also große schulstrafen wurden meiner meinung nach och noch nich verhangen . und //hm// von der schule jeschmissen wurde meiner meinung nach och noch keener direkt . vielleicht irgendwie hintenrum bißchen rausjeekelt oder so daß er dann doch of de realschule jewechselt hat oder of e andres gymnasium . ar direkt rausjeschmissen wurde noch keener . //hm … äh . auch noch ma ne frage (krach) äh// (räuspert sich) .. //äh
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beschreibe einmal . ruhig ausführlicher jetzt . wieder die zwei pole mal n lehrer vielleicht .. den du hier einlich äh . gut annimmst an der schule und einen lehrer den de eigentlich mehr so .. äh . am meisten ablehnst// .. noch ausführlicher .. //ich wundre mich och grade . das hatt mer eigentlich och schon mal da oben ja …. jut is quatsch laß mer die weg// . alles klar (lacht kurz) //hm . aber was de noch mal erzählen kannst is äh . wenn du dir jetzt n ideallehrer erträumen könntest .// hm //einfach mal zu beschreiben wie würde der jetzt eigentlich so in deinen augen sein// . also weiblich äh un so war das erstmal klar .. naja ‚eben‘ (gedehnt gesprochen) . jute beziehung zun schülern ähm . möglichst jung noch also das och (räuspert sich) nich jetzt zu jung wie die referendarin ehmt daß die dann ehmt noch keen plan hat wos langjeht . //hm// sondern och n bißchen . autorität sollte schon dahinterstecken also . mer muß och wissen wer der lehrer is un . wer der schüler is . //hm// und dann . aber of jeden fall daß dann ehmt außerschulisch mal n bißchen was unternommen wird daß der lehrer sich ehmt kümmert .
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was weeß ich daß ma irjend ne theatervorstellung is oder so da muß nich jeder hinjehn wer ehmt keen intresse hat jeht ehmt nich hin . aber daß ehmt der lehrer sacht na hier is was un so ich könnte da karten organisiern könn mer doch ma hinjehn . //hm// un ich schätze da wern och de wenichsten abjeneigt dajejen . //hm// und daß ehmt . was weeß ich daß ehmt of klassenfahrten das äh nich wie schule behandelt wird . daß dann wirklich absolutes rauchverbot und kein alkohol und so ich meine . äh . wir sin sechzehn un . laut jesetz dürf mer unser bierchen trinken . un solange sich keener sinnlos besäuft un dann irgendwo in de ecke reihert das is dann . das is nich mehr schön aber . ehmt isses isses nich so daß es äh dann . irgendwie tragisch wäre wenn dann eener da en bier trinkt oder so //hm// und das sollte son lehrer eigentlich och akzeptiern .. un . ehmt . och freundlich sein ich meene jut mer kann nich erwarten daß en lehrer immer jute laune hat weil das . kann von mir keener erwarten also kann ich das och von keem andern dann erwarten . //hm// aber er sollte doch schon ähm .. verstehen
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die ähm . was weeß ich privaten probleme . dann doch irgendwo zu hause zu lassen dafür is er lehrer . um dann doch ähm bißchen of die schüler einzugehn . is klar jibt nich immer hat jeder sein juten tach aber . //hm// hm . n lehrer solltes doch trennen sein privates von der schule dann . irgendwie .. //na . und dann eben noch die frage gibst so jemand .. son ideallehrer// naja das wäre eigentlich wie jesacht frau e. schon ziemlich nah dran . //hm// also //hm// . sicherlich perfekt is niemand un ohne fehler is och niemand un . ar sie is doch schon ziemlich nah dran an der sache . //hm .. un bloß ma zeichen jemacht zu der frage vorhin// ja //weil das irjendwie .// (räuspert sich) //ha ich mich jetzt selber och jewundert warum die hier noch ma kommt . ja . na n paar sinds noch .. äh .. jetzt son// (hustes) //äh wo de auch schon bißchen etwas zu jesacht hast wie . schüler mitenander umgehen so .. äh vielleicht kannste da mal darstellen . was du eigentlich jetzt gut findest . daran oder was dich stört . wie eben schüler an deiner schule mitenander so .// hm //umgehen// na was ich in
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letzter zeit äh ziemlich cool finde daß es ehmt . diese akzeptanz von . äh anderen . politischen meinungen . äh //hm// das is wirklich . ä ziemlich astrein . sicherlich im . frühjahr wurd ich äh . was weeß ich als nazi bezeichnet oder sowas ar das is war eigentlich mehr oder wenjer ziemlich scherzhaft also das hat mir keener deshalb äh eene reinjehaun oder sowas . //hm// und das find ich also top daß hier äh keener deswegen . irgendwie beleidigt oder belastet wird . un ich jehe .. mittlerweile hab ich och e paar kumpels hier an der schule die . bißchen so mit meiner meinung übereinstimmen . //hm// un deshalb jeh ich da aber nich zu irjendjemanden hin der dann hier links is un sache eh scheiß zecke oder sowas . //hm// und weil ich das ehmt blödsinn finde . und das find ich eben okay daß das akzeptiert wird von allen seiten . //hm// und daß mer ehmt och kumpels ham . kann die ehmt ne andre politische meinung ham . weiterhin okay find ich alljemein daß hier äh . nich so so ne jewalt herrscht oder sowas . wie mer immer hört von irgendwelchen andern schulen was weeß ich
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schutzgelderpressung un dauernd schläjerein oder sowas . //hm// das findet hier ja überhaupt nich statt oder . wirklich nur im sehr jeringen maße und schutzjelderpressung da hab ich o noch nischt von jehört .. und das find ich eben . top also .. kann mer eijentlich nischt sagen . //hm .. un was stört dich jetzt so gibts da was// tja . stören .. naja von meiner politischen meinung her stört mich das irgendwie schon also es kratzt mich schon irgendwie daß dann äh de meisten dann hier im . also daß dann viele mit m iro rumrennen oder sowas . //hm// oder ehmt lange haare ham oder so aber . das is . ne private meinung un . pf da kann . kann ich mich eijentlich nich drüber ofrejen . //hm// n bißchen stört mich daß hier äh so drogen un so ziemlich kraß bei manchen sin aber . das is jeden seine sache ich habs och schon probiert un . s hat mir nich jefalln un wenns jemanden jefällt soll er machen aber ich finds eben bißchen kraß in letzter zeit . //hm hm . äh da muß ich hm glei mal nachfragen was für drogen// ‚war klar‘ (lachend gesprochen) //was denkstn was da so .// tja was heeßt denken //worums da
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geht// äh pf . großteil weiß ichs also hm . es nenn ich äh . am besten ma keene namen weil das //hm// is dann doch jedem seine sache . //hm// eben . als ziemlich äh bei vielen jetzt schon vor drei jahren oder so anjefangen ehm haschisch rauchen un sowas .. jut pf . haschisch rauchen wird sowieso bald legalisiert wie das aussieht un . mer kanns in . jedem jeschäft koofen so unjefähr . //hm// un . so krass isses nich mir persönlich hat selbst das nich jefalln also ich hatte da n ziemlichen blackout von . un . deshalb hat mich nischt weiter anjetörnt oder so daß ich dann sache ach das mach ich das is cool . un ich würd mich o nich hinstellen un deshalb irjendwie . haschisch rauchen . //hm// bloß das problem is daß ehmt bei vielen hn . ä oder bei . naja bei .. mindestens zehn schülern wo ich jetzt och namen sagen könnte . das och in letzter zeit so härtere sachen dazukommen . das jing ehmt los mit ecstasy irgendwelche chemischen sachen die da äh irgendwie reinjezogen wurden .. //hm// n paar leute ham ehmt schon koks jeschnüffelt un so ne sachen . da ich meine in der zeitung liest mer da
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nischt drüber aber mer hört dann doch äh . von allen seiten daß es doch schon so weit is . //hm// un . mir hat och schon jemand anjeboten hier von der schule eh willste nich ma mitkommen un so koksparty un . ich hab keen bock drof und . //hm// das jefällt mir einfach nich . //hm// un . ich weeß nich heroin spritzen oder so haich bis jetzt noch nischt jehört un . weeß nich .. es jibt n paar leute wo den ichs zutrauen würde daß ses irjendwie ma probieren würden aber meines wissens nach hats noch keener jemacht also . //hm// wär schon nich schlecht wenns dabei bleibt . //hm// aber koks is doch schon . ne janze spur zu hart //na hm// und ecstasy och . //na also das . verblüfft mich jetzt an der stelle auch n bißchen weil ich das .// hm //noch nich so mitbekommen// naja das äh //also mit diesen haschisch . un so . das könnt ich mir och gut vorstellen bei einigen leuten aber// hm //das// na es wird es wird ziemlich //hm// unter also es wird ne nich . groß äh jesacht //ja// es war mal so . sojar mal ne zeitlang so daß hier ähm . eener en an der schule ehmt hasch je- dealt hatte un so . //hm// un och
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en paar äh pillen so unter de leute jebracht hat .. un . is nich in ordnung //hm// . kann mer sagen was mer will . //hm// . un . das is ehmt so ne sache . wo der direktor mal n bißchen mehr da hinterher sein sollte als zwischen äh als irjendwelcher schlägereien zwischen fünftkläßlern . //hm hm// was ja wirklich nich so kraß is . //hm … ja .. äh versuche mal vielleicht zu beschreiben . so hast ja jetzt auch schon also grad von dieser politischen ausrichtung hastes jemacht ar vielleich jibts ja da noch äh . andere spielarten . äh versuche mal genauer zu beschreiben welche unterschiedlichen gruppen von jugendlichen . du jetzt hier an dieser schule wahrnimmst// . hm naja das . äh muß ich sagen das is eigentlich äh so ziemlich aus sämtlichen äh politischen freizeitlich aktiviert äh aktiven leuten . so ziemlich alles dabei is licht warscheinlich dadran daß eben aus allen teilen von h. und umgebung //hm// sojar aus m umkreis teilweise leute hier sin . also wir ham hier äh linksautonome linksradikale wir ham äh . rechtsjerichtete wir ham teilweise och rechtsradikale hier . wir ham äh . sprüher un . skater äh
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rapper hip-hopper . dann . viele sportlich äh . versierte le- leute kumpel von mir was weeß ich hier basketball un so wird hier ziemlich groß jeschriem . //hm// volleyball och un . paar die fußball spieln ehmt . hn so ziemlich aus allen richtungen un och n paar computerfreaks un so äh //hm// . weeß nich das is so son paar richtungen ich kann mich eigentlich zum beispiel in drei richtungen also computer intressiert mich janz cool äh dolle un . was weeß ich dann äh hip hop un so hör ich mir jerne an . hn klamottenmäßig sieht mers wahrscheinlich och en bißchen . un dann ehmt noch diese äh rechtsjerichtete meinung aber . da sieht mer dann zum beispiel och widder daß das nich so kraß is bei mir weil . //hm// normalerweise äh jeder äh richtje nazi . sach ich mal der en hip hopper sieht der klatscht den weg und . das is wirklich blödsinn und . deshalb //hm// hör ich och hip hop weil mir die musik jefällt //hm .. also is bunt jemischt ja// bunt jemischt //na// un . //hm// ehmt das is ehmt das coole daß hier keener deshalb paar ofs maul kricht weil er hip hopper is oder so . //hm … ja . äh vielleicht gibts das ja
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be- bei euch jetzt irgendwie versuch mal zu beschreiben . vielleicht einen schüler oder eine schülerin . äh die also beim . recht großen teil . von . den andern mitschülern so anerkannt wird un akzeptiert is// . naja das is eigentlich . weeß nich das is so äh . wenn de so rausguckst in der pause die leute die da rauchen . //hm// sin eigentlich so die äh . zu der gruppe zähl ich mich och . //hm// weil . das is widder irgendwie die raucher das is so ne eigene gruppe das is zwar dann och aus den andern bereichen so jemischt . //hm// aber die ähm . ham teilweise nich so viel mit den andern am hut was weeß ich aus welchen gründen aber irgendwie hat sich das son bißchen rauskristallisiert . weil die in jeder pause draußen sind die andern machen hier drinne ihr ding in der pause un wir sin ehmt draußen un rochen //hm// und dadurch sind eben . äh wir dort draußen und da würd ich aber nich sagen daß da eener mehr oder wenjer anerkannt is . //hm// was weeß ich es jibt hier son paar schillernde persönlichkeiten sach ich mal wie zum beispiel äh . guido . tom jenannt x. . ähm darauf läßt sich zurückfügen äh
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zurückführen y. y. un . das is eben auch einer dieser jenigen welchen . //hm// äh aber so richtig jetzt hier . eener mehr oder wenjer anerkannt jut äh zum beispiel .. z. ähm ein- . z. jenannt heißt hans müller oder sowas . äh . jemand der desöfteren mal n bißchen so dumm jemacht wird oder so . //hm// aber och nich jetzt so kraß daß der jetzt deswegen heulend nach hause rennt oder sowas . //hm// sondern einfach mal so hm paar spitzen dem jejenüber weil er is halt n bißchen komisch rum . //hm// den haste bestimmt schon jesehen son langer son dunkelgrüner ähm . mantel so gummiartiger stoff . und haare sind nach hinten und son zopf nach hinten . //hm// so bißchen breiter a ich gloob . müßteste eijentlich schon jesehn ham //hm bestimmt . hm … aber da könntste jetzt nich also . so bestimmte merkmale aufzählen warum jetzt jemand praktisch so von ner größeren schicht anjenommen wurden oder warum jemand abgelehnt wird .// naja . einfach das merkmal daß äh jemand .. besser reden kann besser mit äh irgendwelchen andern leuten umjehn kann .. weil pf ich seh das bei mir ich hab jetzt im ..
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n kleinen kreis von leuten wo ich sage das sind beste freunde von mir . //hm// und dann aber hn .. ziemlich riesengroßen kreis von leuten wo ich sage das einfach nur kumpels . //hm// das komme eenerseits dadurch eben durch ferienlager dadurch daß ich mal hier äh in h. bin mal of m dorf draußen un . dann ehmt hier in der schule und dadurch widder kumpels und . //hm// . das is eigentlich riesengroß und die leute . ich weeß nich d- ich würde jetzt deshalb nich sagen daß ich dann . (lautes klappern) daß ich das . daß ich zum beispiel deshalb .. dolle anerkannt werde oder so .. aber . ich würde schon sagen .. jetzt nich irgendwie eigenlob aber ich bin eigentlich schon ziemlich akzeptiert un . aber eigentlich zum beispiel kerstin is ziemlich akzeptiert äh kerry aus meiner klasse is ziemlich akzeptiert . //hm// un noch .. drei
Kassettenwechsel
//ja … gut un wenn das jetzt praktisch äh doch mal äh zu . konflikten oder problemen kommt . in der schülerschaft äh// hm //wie geht ihr dann da mitenander um//.. naja pf äh . es hört 105
sich jetzt ‚vielleicht n bißchen‘ (lachend gesprochen) äh äh klischeehaft an aber das wird einfach ausdiskutiert . also da wird ehmt gesacht eh hn . machst machst hier scheiße oder sowas muß nich sein un so un halt dich mal n bißchen zurück oder sowas . //hm// un is eigentlich o noch nich so daß jemand da irgendwie dolle negativ ofjefallen wäre oder sowas .. eben . höchstens hier eben .. dodo eben mit seim hasch oder so . da wird ehmt jesacht eh . laß doch mal die kacke oder so hier an der schule muß nich sein aber de meisten pf . die sagen ehmt naja . soll er machen is doch sein ding un .. s äh teilweise äh isses ne jute mischung aus ähm . neutralität jejenüber andern sachen und teilweise och wo mer wo mer mal mitredet . //hm// eben daß eigene sachen private sachen wirklich akzeptiert werden . weil . wie jesacht das sind unternander äh nich beste freunde sondern einfach nur kumpels un unter kumpels da kann mer nich sagen na du hast jetzt das zu machen oder du hast das zu machen .. sondern da kann mer wensten ma sagen naja findch nich in ordnung aber mach ruhig oder so . //hm// un . da hat
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ehmt jeder zu entscheiden seine meinung und . das is einlich das was ich hier och so okay finde . //hm …. wenn de jetzt mal so an äh möglichkeiten vielleicht denkst .. äh . wo für die schule bestimmte entscheidungen getroffen werden jetzt vielleicht . schülercafe als beispiel// . hm //äh wie siehst du das eigentlich gibts da oder wie siehst du so die möglichkeiten .. daß schüler an dieser schule einfluß auf solche entscheidungen nehmen können// .. jar nich und zwar licht das daran begründet äh daß . daß es hier en sehr großes desintresse an solchen dingen herrscht . //hm// also .. (andere person: ich hab mal ne frage könnten sie vielleicht neman hin) //nebenan . äh ..// (gerät wird abgeschaltet) ja äh wie jesacht das große desintresse hier un .. es gibt schon die möglichkeit daß da was jemacht wird an der schule .. ähm der schülerrat hat sich da schon dahinterjeklemmt der hat dann ehmt jesacht naja hier so un so die ham ja dann drüm en briefk- briefkasten einjerichtet wo wir ehmt vorschläje äh //hm// sojar anonym da . reinbringen konnte . //hm// also mer mußte da nich ma hintreten . aber .
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ich gloobe da wird hn hm in dem eem monat wo der hängt wurde äh eene janze ä meldung da drinne jefunden un die war och gloobe sojar noch bißchen stumpfsinnig oder sowas . naja .. als schülerrrat selber ähm . is da schon intressiert un .. paar so leute jibts dann schon die dann hinjehn zu ihrm klassenleiter un äh klassen- . sprecher . //hm// un ehmt sagen naja das könn mer doch so un so machen . un . wern dann meistens och die vorschläge vorjebracht . und der schülerrat muß ich sagen so . wie er im moment besteht die äh .. machen da schon äh janze sachen also .. is schon nich schlecht was die machen bloß . is ehmt wie jesacht von den . was weeß ich knapp tausend schülern oder was wir hier ham . //hm// ähm die meisten .. wenig intressiert an dem was hier passiert also . //hm// die ziehn ihrn stoff durch und sind froh wenn se nach hause kommen also . die intressiert das dazwischendurch oder so was danach is relativ wenig . //hm .. hm …// (räuspert sich) //ja . un da haste jetzt praktisch schon mit angefangen aber vielleicht kannste ruhig noch mal . äh da noch n bißchen mehr zu sagen
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wie du eigentlich so die arbeit der schülervertreter .. äh siehst// .. naja erstmal .. ziemlich wichtje arbeit weil wenn die andern keen intresse ham da was zu machen dann sollten wenichstens die leute die dann och . bißchen was zu sagen ham . //hm// och äh . ihre möglichkeiten wahrnehmen .. un . machen se äh großteils nich schlecht wird natürlich ä viele sachen . werden dann im endeffekt vom von n lehrern oder vom direktor oder so jesacht was wie das dann im endeffekt jemacht wird . aber es hat sich in letzter zeit schon jebessert daß dann ehmt doch äh der schülerrat n bißchen mehr zu sagen hatte . //hm// wenn de das zum beispiel mit dem schülercafe daß das durchjedrückt wurde un so .. das is schon nich schlecht da . äh wurde schon seit ewigen zeiten wird da schon drüber diskutiert ob das nun kommt oder nich . //hm// aber scheinbar siehts jetzt so aus als obs dann doch endlich durch is . //hm// . weil wir ham schon mittlerweile schon leute jesucht die da . hm dran mitarbeiten wolln un so .. un . das is zum beispiel eene entscheidung die da janz günstig da jetroffen wurde . dann noch
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son paar andre sachen so mit klassenfahrten un . klausurregelungen un so da ham se dann och . nich unbedingt das letzte wort aber dann doch schon bißchen da mit //hm// äh vorschlagss- . ähm . vorschlagsanteil . die sich da reinbringen können //hm .. hm .. ja und dann äh könnte man sich ja .. grad . ähm . wir wissen das ja alle noch von andern zeiten wo also (es knallt) schülervertretungen nich so . großjeschrieben waren . äh vielleicht kannste da mal sagen was de eigentlich überhaupt so von der einrichtung .. von schülervertretung so hältst// . naja pf wie jesacht das ne . coole sache . weil . is so ziemlich ne de einzje möglichkeit da wirklich was zu machen weil wenn da n einzelner zum klassenlehrer jeht . un sacht na . könn se das nich so machen der denkt naja pf der eenzelne der //hm// will dann will da hat da mal ne meise der will dann mal das un das . intressiert keen . aber so ne schülervertretung das ä sieht dann doch n . äh so aus daß dann doch n äh paar mehr leute dahinterstehen . un das sin meistens dann och äh sachen die irgendwo wichtig sind oder wo wirklich en echtes
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intresse dafür besteht . //hm// und das is eigentlich ne jute möglichkeit sowas rüberzubringen . //hm// ich meine so ne art schülervertretung war ja in der ddr och bloß daß da ehmt keener was zu sagen hatte //hm// sondern daß da vorschläje von . andern seiten dann ehmt anjenommen wurden einfach mal . //hm// .. (stimmengewirr im hintergrund) insofern is das schon .. jute sache //hm … ja wie schätzt du so . das freizeitangebot an eurer schule ein// .. doch . würd ich schon sagen is nich schlecht . //hm// äh hat sich schon . ziemlich verbessert also . was sich dann so ergeben hat also vor allem so in sportlicher richtung ehmt basketball volleyball fußball gloobe och noch oder wird is noch im äh gange das einzurichten . //hm// dann eben äh . astronomie daß da n kurs besteht wo mer dann ehm och mal sterne beobachten kann wer da unbedingt lust dazu hat . //hm// un äh . computerkabinett steht ehmt dann äh . offen daß mer dann .. nach anmeldung oder ehmt in der äh . arbeitsjemeinschaft dann ehmt sacht . naja mach mer ehmt das und das .. un hauptsächlich aber ehmt sport es jibt dann ehmt
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noch hier die . theater-ag die dann . schon seit ner janzen weile besteht . //hm// die dann eigentlich och schon paar janz jute sachen rausjebracht ham würd ich sagen .. ja zum dann gibts ehmt noch äh musikmäßig jibts da noch was da jibts ehmt n . jazzchor .. jazz blues ach irjend ne musik weeß ich nich . zumindesten n irgendwelche äh .. chöre chore //hm .. chöre ja// chöre es is okay un un ehmt so ne sachen //hm// da sin . es kommt ä nur immer drof an wo sich . wo och äh lehrer da sind die das machen . //hm// die dann och intresse an sowas ham das is zum beispiel in astronomie äh herr q. . der sich dann dafür intressiert un das deshalb och ofjemacht hat . //hm// weil es is nich so daß die . schulleitung oder so grundsätzlich dagegen wäre daß sowas besteht .. das is ehmt nur immer ne sache ob dann die lehrer wirklich intresse ham sowas dann durchzuziehn . //hm// un bei vielen lehrern besteht dann eben der fall und zum beispiel die volleyball-ag . die wird dann von nem . äh ehemaligen schüler dieser schule jeleitet der is mittlerweile .. sechzig .. sechzig also die schule besteht doch schon ne
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weile wie ich das so //hm hm// jemerkt habe //hm// . un der leitet das eben und da könn mer ehmt oben in die turnhalle rein und . basketball eben von herrn b. un . herrn r. . //hm// . und sind ehmt doch viele lehrer die sich außerschulisch dann doch noch irgendwo intressiern . och wenn se innerschulisch äh wenig intresse an ihrer schule zu sch- äh ham schein //hm hm .. ja und äh .. gibts da och so möglichkeiten daß ihr als schüler selbst bestimmte . sachen organisiert jetzt freizeitangebote hier an der schule oder .// hmm //wie siehts damit aus// na sicherlich äh irgendwo . besteht die möglichkeit schon es hat se wahrscheinlich nur noch keener wahrjenomm . äh es is ehmt so daß ehmt bei . den janzen arbeitsjemeinschaften doch e großes mitbestimmungsrecht besteht . //hm// also eben . daß eben .. es is wie jesacht das is freizeit und es soll nich sein wie schule daß ehmt der lehrer oder . ag-leiter oder wer och immer . dann sacht na jetzt wird das jemacht jetzt wird das jemacht . sondern daß ehmt wirklich die leute dann entscheiden können . //hm// is klar daß bei irgend ner sportart der trainer dann
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doch zu //hm// sagen hat was jemacht wird soll und es kommt nischt invo- sinnvolles dabei raus . //hm// ar daß zum beispiel in der theater-ag daß dann einije vorschläge jemacht wern daß dann äh . leute ankomm un sachen ja hier . das stück jefällt mir könn mer das hier nich ma machen oder so . daß eben da von der theater-ag aufführungen äh jemacht wern . die dann . wie ich das so mitjekricht habe nich unbedingt von frau h. ausjehn die das leitet . //hm// sondern doch äh auch von den schülern die dann sagen na wir könnten doch zu dem und dem äh . was weeß ich die veran- zu der und der veranstaltung //hm// oder so was weeß ich tach der offnen tür oder so . könnt mer doch ruhig ma was machen . //hm// und ehmt daß eben hier bein wenn fasching is oder sowas . daß dann doch och n intresse der schüler besteht daß dann äh was weeß ich irjendwelche mädels aus der elften daß die da dann äh äh . gymnastischen tanz da oder sowas machen was weeß ich was das war . //hm// sah of jeden fall nich schlecht aus //hm// . und äh . daß dann da jemand irgendwelche würstchen grillt oder so . un daß da och wirklich intresse
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besteht un . och die schülerzeitung zum beispiel daß . was macht schülerzeitung wa ich weeß ja nich großartig isse jetzt nich mehr nur das was nur in der schulleitung is . //hm// daß dann och äh in der . von schülern mit artikel äh rausjejeben werden . un .. das och wirklich äh die schüler da intresse zeigen un och wirklich welche machen . ich meene jut ich hab noch keene artikel jemacht . //hm// un ich hab keen intresse aber wenn jemanden wirklich mal . was nich jefällt un . das ehmt ne möglichkeit is dann . wird die och schon jenutzt //hm . hm … ja . vielleicht kannste noch mal von deinen eltern erzählen wie wichtig is eigentlich so deinen eltern die schule// .. hm das is en bißchen ähm . unterschiedlich widder also meine mutter sacht ehmt . naja es is dein leben du bist irgendwo alt jenuch es is nich so daß se ehmt desintresse hat aber sie sacht ehmt . du mußt .. mehr oder wenjer irgendwann och selber lernen . äh was da zu tun ist . //hm// sie sacht dann . äh sicherlich äh fällt se mir nich um hals oder sowas wenn ich da mit ner vier oder sowas nach hause komme . //hm//
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aber . sie äh . meckert och nich en janzen ahmd drof rum . wo mein vater widder das äh . absolute gegenstück is er sacht dann ehmt hm das darfste nich machen das kannste nich machen da mußte dich verbessern . //hm// irgendwo äh . wenn ich nur . was weeß ich wenn jetzt nur meine mutter alleine was sa- . was sagen würde wenn mein vater nich wäre würde och meine mutter nich wäre umjedreht //hm hm// dann würde das zwar irgendwo in ne falsche richtung jehn aber das gleicht sich dann irgendwo aus un da äh find ich dann dadurch irgendwo n richtjen mittelweg also is schon nich schlecht wie das so is //hm// . ehmt daß ehmt mein vater sacht du mußt dich wirklich dahinter knien und meine mutter sacht naja . mach das mal locker du krichst das schon irjendwie hin //hm// ehmt . meine mutter die äh . schafft das dann irgendwie mich . irgendwie selber wieder ofzubauen also das sich daß die mich da widder selber n bißchen optimistischer macht . //hm// un mein vater äh sacht dann eben den macht dann eben den teil wo . wirklich die leistung erforderlich is . //hm … ja und das is eigentlich äh die
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frage och noch mal die sich da anschließt . äh erzähle einmal wie deine eltern dann reagieren eben wenn du wirklich äh . mit schlechten noten da nach hause kommst// .. naja ähm . gott sei dank isses ja so daß ich nun nich jede woche mit ner fünf oder ner sechs nach hause komme . un deshalb jeht das eigentlich och so . ähm . tja zu meinem eigenen schutz zeig ich nun fünfen . nich unbedingt meim vater . weil muß ja nich sein reicht ja wenn meine mutter unterschreibt oder das sieht . //hm// un . es is . (lautes stimmengewirr im hintergrund) was weeß ich in ner kurzkontrolle oder so kommt das schonma vor ausrutscher pech kann passieren un . is och nich so daß ich nun dadurch absolut schlecht stehe un .. viel äh paar fächer hab ich mittlerweile von der drei och schon of de zwei un so . un vors jahr in latein ne vier of ne drei runterjearbeitet un . //hm// die drei scheine ich ja och zu halten .. un . meine mutter schafft das dann ehmt noch zu sehen daß ich ehm äh die sieht dann den zusammenhang mein vater sacht fünf oh gott is das schlecht . //hm// un meine mutter sacht ehm naja vergleiche ma dann die
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andern noten da haste da janz schlecht normal äh . äh nich janz so schlecht und dann wars ma e ausrutscher . //hm// kann passieren //hm// . unterschreibt se dann och ma siehts meistens locker un dann roch mer zusamm eene un (lacht) dann is das janze jeritzt . //na das is ja cool (lacht) ja .. was meinst du sollten sich äh . eltern eigentlich stark für schule intressiern un och so am schulleben beteiligen . oder fändest du das eher nicht so gut// . hmmm na krasse frage weil es is . mer hört ja immer wieder beispiele das äh schüler . zu dollen leistungsdruck und dann was weeß ich laut //hm// bildzeitung erhäng se sich dann wahrscheinlich oder sowas . //hm// ich meine sicherlich kommt vor . un das is of jeden fall falsch also .. mer soll die eltern sollten dann schon sagen . komm . knie dich dahinter aber . //hm// eben of ne art un weise daß se eben den- . jenjen dann nich an schreibtisch prüjeln und dann dem das buch vor de nase un jetzt lerne . sondern daß se ehmt versuchen das janze bißchen äh . ehmt wie meine mutter das macht so en bißchen . optimistischer //hm// dann zu äh aussehen
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zu lassen daß se ehmt sagen naja .. kann passieren ne schlechte note mach doch mal n bißchen was un . versuchs doch wirklich ma . //hm// nich un aber was dann och falsch is daß dann son son . son nach dem motto na mach ma du krichst das schon hin . das is och blödsinn weil dann denkt der schüler naja meinen eltern is das sowieso ejal . ich selber ich wer das schon irjendwie hinkriegen . ich kann das schon un . pech . //hm// die äh giebts ja an der schule hier och paar beispiele . paar ehmt die . wo die eltern dann ehmt sagen naja . mach mal ruhig ma bißchen mehr un paar sagen dann ehmt . du mußt jetzt du mußt das jetzt lernen und . andre ham dann ihre ehmt überhaupt keen intresse un das sieht mer dann aber och in beeden richtungen führt das irgendwohin aber zum gegenteil . //hm// wo die . oder ehmt wo die eltern keen intresse ham das wird dann .. fällt dann irgendwann ziemlich schlecht äh . runter und dann is natürlich is jeschrei von den eltern her groß . //hm// . und dann wo ehmt zu doller druck is dann eben durch die nervosität ofrejung was weeß ich . wo dann der leistungsabfall dadurch
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stattfindet . //hm// . also muß wie jesacht son . mittelding da jefunden wern . //hm … ja un was erwarten deine eltern von dir// .. in welcher beziehung (lacht kurz) .. meinst du jetzt . //ja . überhaupt also gibts bestimmte erwartungen die deine eltern irnwie an dich mal so// . naja meine eltern //herantragen// . erwarten äh of jeden fall . daß ich en lieber junge bin .. un nee daß ehmt . das ich .. äh hauptsächlich erstmal daß ich in der öffentlichkeit keenen . irgendwie terror mache oder so . was weeß ich äh . zu irgendwelchen demonstrationen jehe und bullen mit steinen beschmeiße oder sowas . //hm// muß nich sein un . wer ich och nich machen . un .. eben . schulisch erwarten se . daß ich meine leistungen bringe daß ich es bestmögliche aus mir raushole aber mich och nich überarbeite daß ich eben och nich dann . en janzen tach nur dasitze . sie wollen irgendwo och daß ich irgendwie am jesellschaftlichen leben doch irgendwo teilhabe . //hm// weil vor allem meine mutter sacht dann . eben paß of du bist . ä bist nur eenma jung und dann nutze deine jugend wesent-
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wesentlich äh aus solange es ehmt noch jeht . //hm// un .. mein vater hat dann zwar die ansicht .. das was äh so jut wie de jetzt lernst desto wenjer brauchst du später arbeiten aber das is och blödsinn im endeffekt arbeitet jeder irgendwo jenausoviel wenn er arbeitet //hm// . un dann denk ich sollt ich wenichstens meine zeit jetzt noch nutzen .. und das sehen meine eltern größtenteils och ein . //hm// … naja dann erwarten se vor allem noch irgendwo n familienbewußtsein . das muß ehmt da sein . //hm// .. verständlicherweise . //hm// . also . is nich bei allen so aber .. bei allen familien aber meine eltern sagen dann ehmt naja äh guck doch mal wieder zu oma un so un .. die freut sich och wenn se dich sieht un .. äh . guck ma bißchen nach deim bruder un . hm was weeß ich unterhalt mer uns ehmt mal ne runde manchmal is e bißchen sinnlos . sitzt ehmt mein vater am ahm- äh am ahmbrotstisch un . versucht ehmt krampfhaft ne unterhaltung da zustande zu bringen . //hm// wo ich fertig bin vom tach den ich dann so habe un eigentlich keen bock habe mit mein eltern dann noch zu
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reden welche probleme ich in der schule habe . ar das block ich dann meistens irjendwie ab . //hm .. hmm .. ja . wenn de jetzt noch mal einfach .. bißchen so an das denkst was de jetzt alles so erzählt hast äh .. kannste dann vielleicht mal zusammenfassend sagen . wie wichtig is eigentlich die schule für dich// … hm .. tja . wie wichtig ist die schule … of jeden fall äh in .. bezug of beruf un späteres leben un geld un so of äh .. vom logischen standpunkt her sehr wichtig . //hm// äh allerdings von meinem eijenen schweinehund her und vom äh . faulen standpunkt her .. hm wenjer wichtig ehmt es . jeht ehmt äh . dann doch äh . freundschaft und . was weeß ich disco oder sowas jeht dann doch vor . un . irgendwo muß ichs schaffen da .. widder den den einklang dazu finden daß ich ehmt da zwischen den zwee sachen da son weg finde //hm// daß ich of keenen fall mich äh hier irgendwie fertigmache und dann . übelster streber bin oder sowas . weil sowas licht mir nich un . wer ich nich machen . un . daß ich aber och nich äh .. zu sehr äh dann im desintresse verfalle und dann einfach sache ach das jeht schon
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seinen jang . //hm// .. also is doch schon .. in dem lebensabschnitt . ne . jehobene stellung also an //hm// wichtigkeit . //also das is dann praktisch äh . das abitur ja was die .// das is of jeden fall . ejal äh . obs jetzt fachabitur das wird äh wenn ich of das wirtschaftsgymnasium //hm// jehe oder en alljemeines abitur . aber of jeden fall is erstmal das ziel wo ich hinarbeite //hm hm .. ja na dann noch mal eigentlich so die frage . äh was du so für vorstellungen hast wies dann in deinem leben weitergehen wird// .. tja äh .. naja . was ich eigentlich hoffe daß ich nich äh irgend son . schreibtischhengst da were der da n janzen tach hinterm schreibtisch sitzt sowas licht mir nich . //hm// un . mein traum wäre eigentlich irgendwas . was weeß ich äh so bißchen durch de welt ziehen oder sowas irgendwo was weeß ich .. äh ideale wäre von irgend m reichen onkel in amerika . n was weeß ich ne million erben und dann erstmal durch de weltjeschichte das wär erstmal das was mich am meisten reizen würde .. weil . trotz äh nationalbewußtsein äh hab ich doch nicht das intresse
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an andern ländern verloren un . //hm// . wär ja och blödsinn . es jibt och überall äh of der welt schöne plätze un . deshalb muß kann mer sich das würd ich mir . alles . jerne ma angucken was weeß ich hier . irgendwelche pyramieden oder sowas oder . //hm// südamerika ma n dschungel oder sowas wär schon nich schlecht . //hm// fehlt ehmt das nötige kleinjeld un . ich hoffe irgendwie daß ich das schaffe jetzt mit m abitur .. un dann . hn lehre äh machen oder ne ausbildung . un nachdem ich dann meine ausbildung fertig habe dann . irgendwie vielleicht ma n jahr nach amerika oder irgend sowas daß wenigstens der ansatz da ist . wenn s jeld vorhanden is //hm hm// un so ne sachen //hm .. und so dann äh . vielleicht noch im familiären bereich// naja familiär . ich denke eigentlich schon daß ich ne familie gründen möchte . //hm// mer weeß nie was passiert aber . s doch so äh . das was ich machen will . //hm// hmm welcher art jetzt un . wieviele kinder und was jenau das weeß ich noch nich un . ich weeß och noch nich wo ich dann später ma wohnen werde sicherlich äh in deutschland in . ha dem land möcht ich
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eigentlich bleiben . //hm// aber äh ob ich jetzt nun unbedingt noch in h. wohne oder äh durch berufliche bedingungen irgendwie was weeß ich wohin ziehe //hm hm// . weil einfach dort bessre möglichkeiten sind weeß ich echt noch nich //hm . na . jut das war meine letzte frage jetzt ham mers jeschafft .. äh viellei kannste noch ma einfach kurz so . hm erzählen wie de jetzt insgesamt die situation . praktisch . das jespräch jetzt hier so empfunden hast .. // hm na of jeden fall ziemlich locker un so .. fands nich schlecht äh . och so mit dem lebenslauf ich meine das jibt n intressanten einstieg of jeden fall //hm// . kommt natürlich äh von of jeden drof an //hm// wie er äh wie sein lebenslauf bis jetzt war .. und naja . die fragen jut äh . muß ich ehrlich sagen teilweise en bißchen . zu sehr wiederholung . //hm// vielleicht lichts och an mir daß ich nich zu äh konkret of die fragen einjejangen bin sondern is so ne art von mir da son bißchen auszuschweifen und dann äh . //hm// . ziemlich //nee is einlich// andre andre sachen noch mit einzubeziehen . //is ja eijentlich schön wenn man das och en
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bißchen komplex sieht ja// hm //un nich bloß so// naja //na// weil ich find finds en bißchen sinnlos dann of jede frage dann drei sätze fertig das //hm hm// licht mir nich mach ich nich //na . und hier so mit dem jerät un so hatts de da irjendwie .// hm na am anfang . schon bißchen komisch aber . //hm// . da ich jemanden habe dem ich in de augen gucken kann beim erzähln //na// da jeht das eijentlich //na .. na schön freut mich . jut . ich denk och is janz jut jelaufen also .// na //na// dann jehts doch //na schöne sache . jut dann könn wirs ausmachen war// . alles klar //stop//
Interpretation
Die Einschulung, als eine erste Dimension der Ausdifferenzierung des schulbiographischen Passungsverhältnisses, ist kein Thema im Interview. Hier zeigte die Interpretation, dass für Dirk der Wechsel zwischen den Schulen größere biographische Relevanz entfalten kann, während die Einschulung offensichtlich als kontinuierliche, problematische Einbettung erfahren wurde, mit der Individualisierungen durch Besonderungsforderungen gehemmt und schließlich das Selbst tendenziell aufgelöst wurde (vgl. Dirk (3) und Kramer (2002)). Daraus ergibt sich riskant die Vermutung eines problematischen schulbiographischen Passungsverhältnisses, wenn die Schulen solche Besonderungsforderungen stellen. In diesem Fall ist das Selbst gehemmt und gebunden und damit tendenziell konditionell verstrickt. Weniger problematisch scheint das schulbiographische Passungsverhältnis dagegen dann, wenn die Besonderungsforderungen nicht durch die Schule vermittelt werden, sondern das Selbst hier durch Standardisierungen abgestützt wird und sich darüber im Rahmen entfalten kann.
Wie erfährt Dirk seinen Weg auf diese Schule?
D: . . naja wie ich eben schon jesacht habe . kam das ehmt nach der wende . ‚un‘ (gedehnt gesprochen) die schule äh da in h. hat ehmt einfach in dem moment nicht den ansprüchen genügt un da meine eltern ham ehmt jesehn dass ich in der schule ehmt . top leistungen kann mer eigentlich sagen erbracht habe . aus welchen gründen auch immer teilweise lags sicherlich dadran dass die lehrer sowieso keen plan sich da jemacht ham wer da welche noten kricht . un eigentlich mit jeder leistung die da einjermaßen sich überhaupt am . unterricht da beteiligte . //hm// dass die da sofort jesacht ham das war toll . eins . //hm// un dadurch ehm auf die schule und . mer hat ja dann och jehört dann äh gymnasium das is was tolles und wer ofs gymnasium geht der is schon . muss schon jut sein un so . //hm// un . kam ehmt . teilweise doch aus m antrieb meiner eltern aber . ich wäre echt nich hierher jejang wenn ichs nich selber jewollt hätte un . da ichs ehmt selber wollte und .. eben so klar war eigentlich dass mer . mit m abitur de meisten chancen hat dann doch en beruf zu kriegen . denn mer hat das ja dann doch im jesehn in medien was dann für arbeitslosenzahlen da //hm// verkündet wurden . und da wollte mer da sich doch seine chanchen erhalten und möglichst noch verbessern . un das war eigentlich der grund hierherzujehn //hm// . wie jesacht dann ehmt noch äh . brutalität an der alten schule was eigentlich jetzt immer noch is . was weeß ich irgendwelche schutzgelderpressungen und das ehmt irgendwelche leute sinnlos zusammjeschlagen wern . //hm// is nich mein stil und . jefällt mir nich und . wollt ich ehmt einfach nich mehr dableim .
Mit der Nachfrage des Interviewers, wie der Interviewte auf diese Schule gekommen ist, wird im Kern auf eine erzählende Darstellung abgezielt, mit der die Wege und Prozessverläufe in Bezug auf die Schule eruiert werden sollen. In diesem Fall löst die Nachfrage des ‚Wie‘ vor allem argumentative und begründende Passagen aus, die hier eher die Frage des ‚Warum‘ in den Blick nehmen. Bereits aus dieser Kennzeichnung der formalen Struktur der Darstellung kann man Ableitungen über die Beziehung zur Schule treffen. Hier ist zunächst davon auszugehen, dass die Frage des ‚Wie‘ – also der Erfahrungsdimension der Schule – deutlich durch ein ‚Warum‘ – also einem Begründungszusammenhang – überlagert ist. Dabei kann prinzipiell von einer Begründungsnotwendigkeit ausgegangen werden, mit welcher der Aufenthalt an dieser Schule gerechtfertigt werden muss. Hier lassen sich zwei Varianten gegenüberstellen:
- In einer ersten Variante wäre die Begründungsnotwendigkeit schulisch motiviert. Das heißt, man könnte hier von einer Schule ausgehen, die ein Image oder Profil der Besonderheit tradiert, das von den Schülern ebenfalls eine gewisse Besonderung erfordert. Die Begründung könnte dann die eigene biographische Besonderung herausstellen und damit die starke Verbundenheit und Analogie zur Schule untermauern. In dieser Variante würde über die Begründung zum Ausdruck gebracht, dass man quasi zwangsläufig – im Sinne einer schicksalhaften Erwähltheit – auf diese Schule kam. Hier wäre also das warum bedeutsam, um die starke Harmonie der schulbiographischen Passung zu verdeutlichen. Mit der quasi schicksalhaften harmonischen Passung wäre zugleich die Frage nach der Erfahrung der Schule und der schulischen Bezogenheit beantwortet bzw. obsolet.
- In einer zweiten Variante kann die Begründungsnotwendigkeit deshalb dominant in der Frage der Erfahrung dieser Schule werden, weil aus der eigenen biographischen Perspektive es begründungsnotwendig ist, warum man auf diese Schule geht. Dies ist aber nur dann stimmig, wenn auf der Ebene der biographischen Erfahrung eine starke Differenz konstatiert wird. Die Begründung der Schulwahl würde dann gerade diese Differenzerfahrung grundlegen und fundieren und kann/muss damit an dieser Stelle vor der Darstellung des ‚Wie‘ platziert werden, insofern daraus ein problematisches und vielleicht sogar konflikthaftes Passungsverhältnis resultiert.
Betrachten wir diese Überlegungen über die formale Struktur der Darstellung, dann kann zusammengefasst werden, dass sich – wenn auch in sehr gegensätzlichen Ausprägungen, was die Qualität betrifft – doch in beiden Varianten eine analoge Bezogenheit auf diese Schule finden lässt. In beiden Fällen ist die Erfahrungsqualität der Schule und die Bezogenheit auf die Schule dadurch deterministisch festgelegt, unter welchen schicksalhaften Konstellationen bereits vor dem Schuleintritt durch kulturelle oder habituelle Passungsverhältnisse der schulische Bezug vorentschieden war. In beiden Varianten führt damit die Begründungsnotwendigkeit des Schulbesuchs zu einer Annäherung an die Bedingungen und Motivationen der aktuell erlebten schulischen Bezogenheit zwischen Reflexivität und Fatalismus. Dies kann mit der ersten Variante in den Entwurf eines schulbiographischen Handlungsschemas auslaufen, bei dem über den Ausgangspunkt der Erwähltheit und der harmonischen Passung Ziele und Wege einer biographischen Entwicklung antizipiert werden, oder bei der Dominanz fatalistischer Verortungen in eine positive (Passungs-)Verlaufskurve überführen. In der zweiten Variante deutet sich einerseits eine Nichtpassungsverlaufskurve an, die jedoch tendenziell durch die Reflexion der Bedingungen der Nichtpassung überwunden werden kann. Um diese Differenzierungen genauer zu klären, soll nun die inhaltliche Ausführung der argumentativen Absicht betrachtet werden.
Zu Beginn der Ausführung macht Dirk deutlich, dass der Schulwechsel selbst eng mit den Wendeereignissen zusammenhängt. Hier kann ein Zusammenhang derart angenommen werden, dass mit der Wende die bisher besuchte Schule drastische Statuseinbußen zu verzeichnen hatte (vgl. Dirk (3) und Kramer (2002)). Eingelagert in – die gesamte Familie betreffende – Statusverunsicherungen und die Anstrengungen der Statussicherung bzw. -erhöhung wird deutlich, dass diese Schule nicht mehr den ‚Ansprüchen‘ genügt. Dabei zeigt sich direkt im Anschluss, dass hier vor allem elterliche Maßstäbe angelegt wurden. Für die Eltern ergibt sich aus der Konstellation eine neue Option der Statussicherung, indem die sehr guten schulischen Leistungen von Dirk, der Statusverlust der Schule und die Notwendigkeit der Umorientierung genutzt werden, um den Sohn an einer auch unter den neuen Bedingungen repräsentativen Schule unterzubringen. Hier deuten sich einerseits Instrumentalisierungen in der Hinsicht an, dass der Interviewte hier elterliche Aufträge der Statussicherung erhält, um derentwillen eigene Befindlichkeiten zurückgestellt werden müssen. Andererseits kann jedoch hier auch das Potential für ein gesteigertes und frei entfaltetes schulisches Handlungsschema lagern, wenn der Interviewte auch biographisch hier eine Option des Aufstieges und der Zielerreichung sieht.
Im Anschluss zeigen sich dann jedoch deutliche Distanzierungen und Unverständnis gegenüber den guten schulischen Leistungen, die doch in dieser Argumentation ursächlich für den aktuellen Schulbesuch gemacht werden. Damit wird (schon vor dem Hintergrund des Scheiterns) nicht nur ganz klar jedes handlungsschematische Potential negiert, sondern auch die dramatische Problematik dieser Täuschung für den aktuellen Schulbesuch ausgewiesen. Im Endeffekt wird hier der vorhergehenden Schule, die ja erst zur Entfaltung eines schulbiographischen Handlungsschemas führte (vgl. Dirk (3) und Kramer (2002)), eine inflationäre Leistungsbewertung vorgeworfen, die ein unrealistisches Begabungsselbstbild generierte und damit die folgenden Enttäuschungen und Abstriche an diesem Begabungsselbstbild provozierte. Mit dieser impliziten Schuldzuweisung gegenüber der Vorgängerschule und der Negation handlungsschematischer Impulse ist schließlich auch die oben ausgewiesene Varianz der Begründungsnotwendigkeit eingestellt und kann die zweite Variante bestätigt werden, wonach eine problematische Passung zur Schule und die daraus resultierende Erfahrungsqualität durch das ‚Warum‘ des Schulbesuches ausgelöst sind.
Welche eigenen Verletzungen mit dem Scheitern des schulbiographischen Handlungsschemas zusammenhängen, das überhaupt eine solche Prozessstruktur angelegt war und welche Konsequenzen aus dem Scheitern für das eigene Selbstwertgefühl resultieren, zeigt sich dann sehr schön im weiteren Fortgang dieser Passage. Hier macht der Interviewte deutlich, dass das schulische Handlungsschema eng mit den gesellschaftlichen Transformationsprozessen verknüpft war, insofern nach der Wende die gymnasiale Schulbildung das Statuskriterium war, um nicht zu den ‚Wendeverlierern‘ zu gehören.
Deutlich ist also hier der Bezug auf das Gymnasium durch die ‚Abstiegsdrohung‘ anderer Schulformen begründet. Dieser Bezug ist durchaus auch strategisch ausgerichtet. So zeigt sich gerade in der Korrektur zwischen dem Leistungsvermögen der Gymnasiasten gegenüber Schülern anderer Schulformen und dem auratisch verbürgten jedoch nicht faktisch nachweisbaren Sonderstatus der Gymnasiasten, dass in Bezug auf das Gymnasium in dieser Zeit und auch in der Familie strategische Statuserwägungen dominant im Spiel waren. Man sah durch die medial vermittelten Bilder, welche Abstiegsdrohungen mit der gesellschaftlichen Transformation neu für die Familie und den Einzelnen in Erscheinung traten, und wollte vor dem Hintergrund dieser Risiken die eigenen ‚Chancen erhalten oder möglichst noch verbessern‘.
Die eigene Disposition auf das Gymnasium wird dann von Dirk darin expliziert, dass er zum Ausdruck bringt, durchaus mit den elterlichen Erwägungen konform gewesen zu sein. Das heißt, dass auch Dirk sich mit strategischen Statuserwägungen auf dieses Gymnasium bezieht, was zugleich die Fortführung des schulischen Handlungsschemas und eine schulische Aufstiegsorientierung implizieren kann. Hier würde gerade das Strategische auf das Moment der geplanten Zielerfüllung verweisen. Zugleich äußert sich in dieser Passage auch ein Autonomiebestreben von Dirk, der sich hier dagegen verwahrt, gegen den eigenen Willen auf diese Schule gegangen zu sein.
Entscheidend ist dabei nun, dass offensichtlich diese Aspirationen und Hoffnungen nicht erfüllt wurden, sondern gescheitert sind. Dies manifestiert sich vor allem in dem Misslingen, den gymnasialen Leistungsanforderungen zu entsprechen (vgl. auch Dirk (3) und Kramer (2002)). Gerade vor diesem Hintergrund, dem Scheitern am Gymnasialen und der Enttäuschung der Aufstiegs- und Statusaspirationen ist nun aber die Erfahrung des Schulischen zu verorten und die Bilanzierung des Wechsels auf diese Schule vorzunehmen. Hier zeigt sich im Schlussteil der Passage, dass Dirk den Wechsel und den Schulaufenthalt trotz offensichtlicher Passungsprobleme und habitueller Differenzen weiter zu rechtfertigen versucht. Dies gelingt z.T. über eine stark überhöhte Negativetikettierung der vorhergehenden Schule als kriminelle anomische Schulkultur. Damit wird aber letztlich auch deutlich, dass Dirk die strategischen Statuserwägungen noch im Blick hat, hier also Anerkennungsverweigerungen im schulischen Zusammenhang in Kauf nimmt (vgl. die lehrerseitige Etikettierung in Dirk (3)), um den bei Schulaustritt drohenden Abstiegsrisiken zu entkommen. Damit scheint eine labile Balance zwischen strategischer Bezogenheit auf die Schule und der erlittenen Anerkennungsverweigerung aufgrund habitueller Differenzen hergestellt, die dann aufbrechen wird, wenn sich die Anerkennungsverweigerungen häufen und die Verletzungen ansteigen.
Wie positioniert sich Dirk auf die Frage, warum gerade dieses Gymnasium ausgewählt wurde?
D: hm . tja direkt gründe jut äh das . gymnasium hier wurde von unsrer . ehe- also von meiner ehemaligen schulleitung empfohlen //hm// und och so von der nähe her wars äh mit am günstigsten hat sicherlich och ne rolle jespielt . äh es is hm von h. schon e janzes stückchen weg aber doch es nächste gymnasium was hier die möglichkeit . äh jeboten hat . //hm// un . . mer hat dann ehmt och jehört naja s.-gymnasium also s. das is schon e name jewesen schon . . was weeß ich schon . zu ddr-zeiten . //hm// un . da ham mer uns ehmt jedacht naja wenn die schule en juten ruf hat und . wenns möglich is dann . ehmt hierher
Vom Interviewer wurde nun der konkrete Bezug nicht auf das Gymnasium allgemein, sondern auf diese konkrete Schule nachgefragt, weil zuvor die Argumentation doch sehr allgemein auf die Statusambitionen des Gymnasiums gerichtet waren. Mit der Antwort wird hier deutlich, dass man wirklich dominant von einer generellen Bezogenheit auf das Gymnasium ausgehen kann. Dabei ist der konkrete Schulbezug weniger bedeutsam und hat eher Optimierungsfunktionen. Hier äußert sich in der Passage ein eher schwacher konkreter Bezugspunkt. So weist der Interviewte bei der Entscheidung für diese Schule einerseits auf Empfehlungen und dem ‚guten‘ Ruf der Schule auch schon in der DDR hin, während andererseits die Pragmatik der Anfahrtswege und der lokalen Entfernung zum Wohnort genannt werden. Man kann hier auf zwei Sachverhalte schließen. Auf der einen Seite deutet sich an, dass zusätzlich zu den gymnasialen Aufstiegsaspirationen auch von der konkreten Schule und deren Ruf ein Maximierungs- und Erfolgsversprechen für die Umsetzung der Statussicherungsstrategien bereitgestellt wurde, das man als Einzelperson und als Familie wenn möglich in Anspruch nehmen wollte. Auf der anderen Seite lag die Auswahl dieser Schule auch nahe, weil der Zugang zu anderen Schulen mit noch weiteren und vielleicht auch stärkeren zusätzlichen Verunsicherungen und Komplikationen verstrickt war. Insofern lässt sich hier die maximale Umsetzung der Aufstiegs- und Statussicherungsstrategien auf der einen Seite mit einer möglichst großen lokalen Kontinuität bzw. möglichst minimalen lokalen Differenz auf der anderen Seite verbinden.
In diesem Zusammenhang wird schließlich auch noch einmal deutlich, dass der Besuch des Gymnasiums durch den Interviewten ein gemeinschaftliches familiales Projekt war, bei dem die Entscheidung für diese Schule als kollektive Entscheidung gefällt wurde. Zugleich zeigt sich bei dieser Entscheidungsfindung auch, dass in dem Orientierungsrahmen Werte und Maßstäbe aus der DDR tradiert werden. So ist in dieser Passage einer der zentralen Gründe für diese Schulwahl, dass es der Schule gelungen ist, einen guten Ruf in der DDR aufzubauen und über die Wende hinweg kontinuierlich fortzuschreiben. Wichtig ist für die familiale Orientierung also besonders auch das Versprechen von Stabilität, Kontinuität und Solidität der schulischen Ausbildung, um die daran gebundenen Statussicherungsaspirationen möglichst maximal umsetzen zu können. Deutlich wird damit, dass die schulbiographische Passung gerade auch durch die elterlichen Projektionen und familialen Aufgaben der Statussicherung zu einem Spannungsfeld wird, das zwischen einer positiven und auratischen Verbürgung einerseits und den erlittenen Verletzungen aufgrund habitueller Differenzen andererseits aufgespannt ist.
Was findet Dirk gut und was stört ihn an dieser Schule?
D: hm ne sehr komplexe frage //ja// würd ich sagen //lacht// . tja . gut find ich . . hm was find ich gut . also erstmal an der schule äh .. gut finden . s is schwer an ner schule irgendwas gut zu finden weil mer meistens dann doch die negativen aspekte sehr hervorhebt . hm na ich muss sagen dass ich ein- dass mer eigentlich mit ähm . den meisten . . lehrern jut auskommen kann . das mer hier . . ziemlich viele . jute kumpels ham kann wenn mer nich unbedingt . s irgendwie verklemmt oder äh irgendwie abnormal is oder sowas . //hm// hn kann mer dann och hier seine äh . juten kumpels ham . und naja . einerseits äh hier jefällt mir die leistungs- äh leistungsanforderung hier schon un andrerseits missfällt se mir natürlich auch weil wirklich . vorausjesetzt wird dass mer sich zu hause hinsetzt un lernt //hm// was mir eigentlich nie jefallen hat un was ich eigentlich och bis jetzt nich jemacht hatte . tja . missfallen jut tut mir auch ähm bisschen . die einstellung von unserm herrn direktor . der dann doch ziemlich vieles ähm . echt irgendwie übertrieben . äh sieht un . was weeß ich irgendwelche sachen . dass eben im schulhaus . de mütze abjenommen wird un lauter son blödsinn was eigentlich im grunde keen intressiert ob ich da nun mein basecap im schulhaus ofhabe oder nich das is . stört ja an un für sich keen . //hm// un dann . die allbekannte story dass ehmt küssen an unsrer schule verboten is . war ehmt och son . ziemlicher schlag unter de gürtellinie weil . hat mer sich dann doch jefracht was das soll . //hm// ja weiterhin ähm ich als raucher find es natürlich nich so jut dass es keene raucherecke direkt an der schule jibt . sondern dass mer ehmt vors tor jehen muss un . un doch irgendwelche lehrer sich dann doch noch . ähm dann irgendwie dann rausnehmen zu sagen . naja . das is en raucher oder so . also da jibts zum beispiel den herrn b. also dem . jefällt das überhaupt nich dass mer raucht . un . er akzeptierts also och nich un . er lässt dann ab und zu doch mal ne spitze bemerkung fallen . die nich unbedingt sein muss . //hm// . un meine jut . zum beispiel herr c. unser herr sportlehrer der sieht das alles ziemlich locker . was weeß ich wenn ich dann irgendwie in sport ne leistung nich bringe dann sacht er naja . eene wenjer rochen oder sowas also . ihm is das eigentlich ejal ob ich da roche oder nich der sieht das alles von der lockeren seite un . vie- bei vielen lehrern isses och so un .. warn schon paar lustje stories vor allem mit m rauchen . was weeß ich das war dann eben .. in der . siemten klasse oder so . dass mer dann alle heimlich in park jerannt sin und dann hinten um drei ecken uns irjendwo versteckt ham und heimlich jeraucht ham . //hm// dass es ja keen lehrer sieht oder so und dann erstmal kaujummi un . parfüm oder was och immer . //hm// um das dann doch . vorn lehrern zu verbergen . was im grunde sinnlos war denn es hätte sich so und so keener dafür intressiert muss ich heute sagen aber es war ehmt für uns damals . schon . was weeß ich teilweise och äh spinnerei und . war ehmt . spannend sich da hinten zu verstecken vorn lehrern um da heimlich zu rauchen //hm hm// . . nu nochwas naja . . jefallen tut mir ehmt dass das janze hier ähm . jetzt modernisiert wird obwohl mit ziemlichen . umwegen und sinnlosen sachen . nich jefallen tun mir zum beispiel die farben die anjewählt wurden oder zum beispiel diese schönen gelben punkte und wellenlinien die dann sinnloserweise da irjendwohin jemalt wurden . och die farbgebung in den räumen dann irgendwelches türkis oder so also dann . die treppenjeländer . . dass dann ehmt der hintergrund die wand selber blau ist und dann e rotes treppenjeländer da drüber also das entspricht nicht meinen farblichen vorstellungen von schönheit . aber das is ja im grunde ejal . . un . was weeß ich in der schule sich wohlfühlen ich kenne eigentlich niemanden der sich direkt in der schule wohlfühlt . un dafür ist das jebäude eigentlich och nich da denk ich es is einfach dafür äh da . dass es den praktischen nutzen hat jemandem was beizubringen un wirklich ofs leben vorzubereiten . //hm// und das denk ich schafft die schule eigentlich schon weil durch die leistungsanforderungen un so . wird mer dann doch äh merkt mer dann doch schon wies dann irgendwann mal weiterjehn wird .
Auf die Frage des Interviewers, was Dirk an der Schule gut und was er schlecht findet, reagiert er mit einer längeren geschlossenen Darstellung, die mit der Schwierigkeit eingeleitet wird, etwas Positives über die Schule auszusagen, ohne gleich das Negative hinterher zu schieben. Diese Einführung verweist tendenziell darauf, dass Dirk die Komplexität des schulischen Erfahrungsraumes bewusst und die ambivalente Wirkung auf die eigene Lebensführung verfügbar ist. Zugleich zeigt sich aber an dieser Eröffnung auch, dass keine unkritische und nicht reflektierte positive Einschätzung der Schule vorgenommen werden kann, ja die Kennzeichnung positiver Momente prinzipiell schwierig sein kann. Gesteigert kommt dies darin zum Ausdruck, dass Dirk die Schwierigkeit benennt, auch nur ‚irgend etwas gut zu finden‘, was unterschwellig auch heißt, dass es auch auf noch so nichtige und unrelevante Aspekte des Schulischen bezogen sein kann. Insofern zeigt sich hier die Schwierigkeit, bewusst die positiven Bezüge darzustellen.
Die Schwierigkeiten von Dirk, eine uneingeschränkte positive Einschätzung des Schulischen zu geben, zeigen sich neben dem Genannten dann auch in den beiden dargestellten Sachverhalten. Als erste positive Eigenschaft wird hier herausgestellt, dass man sehr gut mit den Lehrern auskommen kann. Dies kann auf der einen Seite auf sehr gelungene Lehrer-Schüler-Beziehungen verweisen, in denen die Lehrer auf Schüler eingehen und deren Belange ernst nehmen. Es kann aber auch stärker unter dem Aspekt des ‚in-Ruhe-gelassen-werdens‘ auf geringe Stressfaktoren verweisen, die gerade in einem Desinteresse der Lehrer für die Schüler wurzeln. Von Letzterem ist auch deshalb auf der einen Seite auszugehen, weil der Aspekt der gelungenen und engen Lehrer-Schüler-Beziehungen nicht deutlicher markiert und umfassender dargestellt wird. Somit zeigt sich die positive Einschätzung gerade auch mit dem von Dirk angedeuteten janusköpfigen Doppelgesicht zugleich als kritisch beurteiltes Desinteresse der Lehrer. Auf der anderen Seite kann dieser ambivalente Stellenwert der Lehrer-Schüler-Beziehungen deshalb angenommen werden, weil gerade diese Beziehungen als zentrale Komponente der Einschätzung des Schulischen an erster Stelle ausgewiesen sind. Schule ist für Dirk demnach im Kern ein sozialer Zusammenhang, in dem Beziehungen hergestellt und unterhalten werden. Die Erfahrungsqualität des Schulischen bestimmt sich demnach vor allem über die Qualität dieser Beziehungen.
An zweiter Stelle der Prioritätenliste der Einschätzung der Schule werden dann die Beziehungen unter den Schülern genannt. Dabei ist zunächst auffällig, dass diese in der Prioritätenfolge hinter den Lehrern zurückstehen. Dies verweist nun aber nicht darauf, dass für den Interviewten die Gleichaltrigenbeziehungen von geringer Bedeutsamkeit sind, sondern eher, dass für Dirk das Schulische, was ja Gegenstand der Einschätzung ist, dominant durch die Beziehungen zu den Lehrern bestimmt wird. Zudem sind die primären und relevanten Gleichaltrigenbeziehungen aus der Schule ausgelagert und fungieren z.T. als deren Kompensation. Die Schülerbeziehungen sind aber dennoch dem Modus und Ideal der egalitären und verschworenen Kumpelbeziehungen unterworfen. So kann man schon davon ausgehen, dass hier Schule und Schülerbeziehungen z.T. instrumentalisiert und z.T. in eine andere Strukturlogik transformiert werden. Jedoch bleibt die Qualität dieser ‚guten Kumpelbeziehungen‘ deutlich hinter dem Relevanzgehalt aus den Darstellungen der Beziehungen im Dorf und der rechtsorientierten Jugendgruppe aus der Ersterzählung zurück. Man kann hier vermuten, dass Dirk diesen dominanten Beziehungsmodus auch auf die Schule anzuwenden versucht, um schulische Problemlagen bearbeiten zu können. Dabei muten die Beziehungen jedoch teilweise instrumentell und strategisch an und scheinen nicht die Relevanz der dörflichen bzw. rechtsorientierten Kumpelbeziehungen zu haben.
Sowohl bei den Beziehungen zu den Lehrern wie bei den Beziehungen zu den Schülern wird zudem deutlich, dass hier neben Beziehungsidealen auch Beziehungsmöglichkeiten benannt sind. Somit wird von Dirk weniger der konkret erfahrene Zustand, als vielmehr der schulische Möglichkeitsraum positiv eingeschätzt. Gut findet Dirk somit an der Schule, dass sie in ihrem institutionellen Rahmen Möglichkeitsräume enthält und eröffnet, in denen informelle und egalitäre Gleichaltrigenbeziehungen hergestellt werden können, die anschlussfähig an die eigenen Beziehungsideale der Kumpelbeziehungen sind. Hier ist damit eine Nahtstelle im Passungsverhältnis zwischen Biographie und Institution markiert. Diese Möglichkeit zeichnet entweder ein Kontrastbild zu anderen Schulen, in denen diese Nahtstellen zu eigenen Beziehungsidealen nicht so ausgeprägt gegeben sind. Oder sie kennzeichnet eine generelle biographisch bedeutsame Überformung des Schulischen, die Dirk auch gegenüber anderen Schulen entfalten würde. Auf diesen generalisierenden Aspekt dieser positiven Kennzeichnung der Schule verweist die Formulierung, mit der diese Möglichkeitsräume parallel zu ‚normalen‘ Individuationsverläufen entworfen werden. Damit wird jedoch derjenige Bezug auf die Schule pathologisiert, der nicht der Transformation der schulischen in eine Gleichaltrigenbeziehungslogik folgt. Zugleich wird der eigene transformatorische Umgang mit der schulischen Strukturlogik normalisiert, obwohl damit doch eine Umformung vollzogen wird, die nur aus dem problematischen Bezug zur schulischen Logik resultieren kann. Gewissermaßen zeigt sich auch hier die zentrale Bedeutsamkeit der egalitären und solidarischen Beziehungsentwürfe für die Bearbeitung biographischer Krisenproblematiken.
Schließlich wird dann als dritter Aspekt zur positiven Einschätzung des Schulischen die Leistungsorientierung der Schule benannt. Damit wird nun einerseits erstmals ein genuin schulischer Aspekt zur schulischen Einschätzung ausgewiesen. Hier könnte also neben der Transformations- und Umformungserforderlichkeit auch auf Nahtstellen des Schulischen hingewiesen werden, an die zwar weniger bedeutsam, jedoch parallel durchaus angeknüpft werden kann. Andererseits zeigen sich in der Ausweisung dieser genuin schulischen Komponente bereits deren Brechung und damit deren geringere verbürgende Relevanz für die Darstellung eines positiven Schulbezuges. Diese Brechung offenbart sich z.B. in dem Abbruch der Formulierung Leistungs-(orientierungen) und der Korrektur in die Formulierung Leistungsanforderungen, mit denen stärker das Äußerliche, Heteronome und Überfordernde dieser schulischen Ausrichtung zum Ausdruck gebracht wird. Sie zeigt sich aber auch in der nachgeschobenen Kennzeichnung der ambivalenten Wirkung dieser Charakteristik, weil damit eine stärkere Bereitschaft der Eigenleistung und ein stärkeres sich einlassen auf die schulische Strukturlogik verbunden ist.
Dennoch irritiert hier, warum überhaupt die Leistungsorientierung in der Schule als positiver Aspekt der Einschätzung dieser Schule aufgeführt wird, obwohl doch offensichtlich gerade diese Orientierungen Forderungscharakter entfalten und damit Krisenpotentiale in der schulbiographischen Passung bereitstellen. Hier wird mit Einbezug der vorhergehenden Passagen deutlich, dass in dieser (überfordernden) Leistungsorientierung ein zentrales Versprechen der Schule erfüllt ist, das die Schulauswahl mit beeinflusst hat. Somit steht die hohe Leistungsorientierung einerseits für eine Bestätigung des guten Rufes der Schule und für eine Verbürgung der an diese Schulwahl gebundenen Statusambitionen. Zugleich enthält diese Leistungsorientierung aber auch das große Krisenpotential, an den schulischen Anforderungen zu scheitern und darüber auch die Aufstiegshoffnungen nicht erfüllen zu können. Dieses Krisenpotential ist dabei schon vor dem Schuleintritt angelegt, weil hier von den Schülern eine Leistungsorientierung gefordert ist, die in der bisherigen Schullaufbahn nicht entfaltet werden konnte und deshalb auch nur schwer (das heißt, über einsetzende Bildungsprozesse) entfaltet werden kann.
Nachdem mit den Leistungsorientierungen neben positiven Einschätzungen zugleich auch negative Momente des schulischen Bezuges angesprochen sind, wird in der folgenden Passage nun vollständig die kritische Perspektive eingenommen. Damit stehen die schulischen Leistungsorientierungen als genuiner Repräsentant der schulischen Strukturlogik genau in der Mitte des Spannungsfeldes zwischen schulisch bereitgestellten Kompensationsstrategien und schulisch ausgelösten Krisenproblematiken, die nun im Weiteren genannt werden.
Als erste zentrale Krisenproblematik wird hier auf die Orientierungen (‚Einstellungen‘) des Schulleiters der Schule verwiesen. Zwar steht damit zunächst eine Person im Mittelpunkt der kritischen Auseinandersetzung, jedoch kann hier von einem schulischen Spannungsfeld ausgegangen werden, weil der Schulleiter selbst stark auf die Schule bezogen sein muss und damit in seinen Orientierungen auch die schulische Ausprägung repräsentiert wird. Hier kann aber auch vorab festgestellt werden, dass die Kritik an diesen Orientierungen selbst schon relativiert wird (‚ein bisschen missfallen‘).
Die in Rede stehende Orientierung wird nun zunächst exemplarisch vorgestellt. Aus seiner Sicht reagiert der Schulleiter an einigen Stellen übertrieben, wenn z.B. jemand im Schulhaus ein ‚basecap‘ trägt. Dieses Beispiel verweist seinerseits auf eine gewisse Transformationsproblematik der Schule. So kann man davon ausgehen, dass hier im Gefolge der Wende und mit der Entfaltung kultureller Freisetzungen und west- bzw. konsumorientierter Pluralisierungen ein Bedrohungspotential für die Reproduktion der Vorwendeschulkultur ausgeht. Gerade in der DDR gehörte es zum Ausweis von Disziplin und schulischer Ordnung, wenn jugendliche und jugendkulturelle Ausdrucksformen in der Schule domestiziert und zurückgedrängt wurden, was jedoch nach der Wende für die Schulen ungleich schwieriger und nahezu unmöglich geworden ist. So steht gerade das ‚basecap‘ für eine jugendkulturelle Ausdrucksgestalt, die nach der Wende für viele Jugendliche zum zentralen Nachweis jugendlicher Autonomie und des Anschlusses an die ‚Westkultur‘ wurde. Für die Schulen ging damit jedoch eine Bedrohung ihrer Reproduktionsbemühungen einher.
Vor dem Hintergrund der Überlegungen erscheint der Schulleiter als der zentrale und dominante schulische Akteur, der die Reproduktionsbemühungen der schulischen Ordnung gegen die Bedrohungen jugendkultureller Ausdifferenzierungen durchzusetzen versucht. In diesem Sinne ist auch die Ambivalenz der Einschätzung dieses Schulleiters zu verorten. Auf der einen Seite steht der Schulleiter gerade als Beispiel und Garant dessen, was zur Auswahl bzw. zum positiven Bezug auf diese Schule mit dem Wechsel auf ein Gymnasium geführt hat, nämlich der gute Ruf und dessen kontinuierliche Sicherung durch die Umbruchszeiten der Wende hindurch. Auf der anderen Seite wirkt sich dieses dominante Kontinuitätsbestreben jedoch einschränkend auf die eigenen jugendkulturellen Expansionen in den schulischen Raum aus. Und gerade diese werden auch vom Interviewten als Strategie (hier die Kumpelbeziehungslogik) zur Bearbeitung schulischer Problemlagen genutzt. Damit stehen sich zwei einander ausschließende Problemlösungsstrategien paradox gegenüber: Aufstieg bzw. Statussicherung durch Reproduktion tradierter Ordnungen (also auch Standardisierungen) versus Ordnungsopposition und jugendliche Transformation der Ordnung.
Noch deutlicher wird dieser Gegensatz mit dem nächsten Beispiel. Hier wird auf eine Episode aus der Schule verwiesen, die stärker noch als das genannte Mützen-Thema ein schulisch kollektives Thema repräsentiert (‚die allbekannte Story‘), an dem exemplarisch die Gegensätze zwischen Reproduktion der schulischen Ordnung trotz gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse mit der Wende und der Bedrängnis der schulischen Ordnung durch jugendliche und jugendkulturelle Freisetzungen auch in der Schule deutlich wird. Hier geht es beim Thema ‚Küssen verboten‘ ganz ähnlich wie beim ‚Mützen-Thema‘ um Konfliktlagen, die gerade aus der Perspektive der Jugendlichen (der Schüler) kaum nachvollziehbar sind, da aus ihrer Sicht die Umsetzung ihrer Interessen kaum jemanden direkt beeinflussen oder benachteiligen kann. Dass die Bedrohungspotentiale für die schulische Ordnung nicht gesehen werden können, führt nun bei Schülern (auch bei Dirk) dazu, dass die Gegenreaktionen durch schulische Akteure (hier durch den Schulleiter) als starres Festhalten am Alten und als Konservativismus ver- bzw. beurteilt werden (‚hat man sich dann gefragt, was das soll‘).
Trotz der vertretenen Gegenposition scheint die Relativierung von einer geringen eigenen Betroffenheit herzurühren. Die scheint im nächsten Beispiel bzw. Thema deutlich anders zu sein. Hier wird eine persönliche Betroffenheit mit Bezug auf die fehlende Raucherecke expliziert. Dabei ist deutlich, dass hier mit der fehlenden Raucherecke die Verweigerung lebenspraktischer Rechte und Autonomie zusammenfällt, und die Wahrung dieser Rechte tendenziell negativ etikettiert und von einzelnen Lehrern sanktioniert wird. Gerade die negativen Reaktionen einzelner Lehrer werden hier von Dirk als deutliche Übertretung der eigenen lebenspraktischen Autonomie verstanden. Dies hängt aber nun auch damit zusammen, dass pädagogische Überlegungen und Motivationen hier nicht berücksichtigt werden. Man kann hier riskant soweit gehen, dass für Dirk die Übernahme pädagogischer Arbeitsbündnisse gerade aus diesen Grund nicht akzeptabel sind und damit scheitern, wenn sie die Ansprüche und Ideale der Schüler bei der Umsetzung der eigenen lebenspraktischen Autonomie nicht berücksichtigen.
Im weiteren Anschluss wird dann die Aufkündigung bzw. das ‚Nichtzustandekommen‘ des pädagogischen Arbeitsbündnisses an einem Lehrer exemplarisch deutlich, weil dieser die Schülerperspektive nicht berücksichtigt und darüber nicht deren erreichten Grad an lebenspraktischer Autonomie anerkennt. Als Gegenbeispiel wird dann ein Lehrer vorgestellt, der eher beim Interviewten anerkannt ist. Dieser sieht das eben ‚lockerer‘. Aber auch hier scheitert ein pädagogisches Arbeitsbündnis, weil diese Lockerheit mit einem Desinteresse gegenüber den jugendlichen Lebenswelten verbunden ist und darin die pädagogische Verantwortungsübernahme negiert. Jedoch sind diese Lehrer für das Wohlfühlen an dieser Schule entscheidend, weil sie die harte schulische Logik brechen und die Möglichkeit einräumen, in der Schule Spaß zu erleben. Insgesamt zeigt sich jedoch an diesen Äußerungen, dass Dirk pädagogische Arbeitsbündnisse anerkennt und auch wünscht, wenn diese die Nähe zum und das Interesse am Schüler mit der Anerkennung und Berücksichtigung des bereits erreichten Grades an lebenspraktischer Autonomie verbinden.
Wenn jedoch pädagogische Arbeitsbündnisse nicht zustande kommen können und die Schule vor allem über die sozialen Aspekte der Lehrer-Schüler- und Schüler-Schüler-Beziehungen wahrgenommen wird, dann stellt sich die Frage nach der Erfahrung des Schulischen noch einmal drastischer. Was kann an dieser Schule dazu beitragen, dass der Interviewte sich hier wohl fühlt? Im weiteren Text können wir hier Hinweise erhalten. Denn hier dockt der Interviewte eine Erzählung darüber an, wie gemeinsam mit anderen Schülern die als Eingrenzung erfahrenen schulischen Regeln gebrochen und unterwandert werden. Hier ist vor allem ein Wissen über die schulische Hinterbühne gefragt, was zudem unter den Schülern für Anerkennung sorgt. So wird über die Hinterbühnenaktivitäten und die Unterwanderung der schulischen Ordnung gleichermaßen der Bindungsbezug unter den Schülern gestärkt und das Erleben von Spaß ermöglicht. Hier sind zugleich zwei Strategien ausgewiesen, wie man sich nicht nur den schulischen Anforderungen und Einengungen entziehen kann, sondern zugleich auch auf der Hinterbühne solche Stützkomponenten installiert, die eine Umsetzung jugendlicher Orientierungen und Verhaltensweisen ermöglichen.
Dann distanziert sich jedoch Dirk von diesen früheren Aktivitäten. Hierbei scheint jedoch die Distanzierung eher oberflächlich darauf gerichtet, dass man mit der Feststellung des lehrerseitigen Desinteresses und der damit verbundenen Destruktion der Hinterbühne die Enttäuschung über die fehlenden pädagogischen Ambitionen verarbeitet werden muss, selbst wenn diese nur auf der Hinterbühne gebrochen werden sollten. So schwingt gerade bei dieser Distanzierung auch die Enttäuschung darüber mit, dass die Lehrer der Schule nicht das Interesse an den Schülern entwickeln und sich damit nicht um die Installierung eines pädagogischen Arbeitsbündnisses bemühen, selbst wenn dieses ebenfalls von Dirk abgelehnt wird, insofern diese nicht seine lebenspraktische Autonomie berücksichtigen.
Die Passage geht dann noch einmal dazu über, positive Aspekte des Bezuges auf die Schule darzustellen. Dies irritiert als offensichtlicher Bruch in der Darstellungslogik zunächst einmal. Es zeigt sich dann jedoch, dass mit diesem Ausweis eines positiven Moments kontinuierlich an die kritische Auseinandersetzung mit der Schule angeknüpft werden soll, jedoch die Kritik selbst nicht konsistent formuliert werden kann, weil sich der Interviewte auf kollektive Deutungen aus der Schule stützt, die nicht seinen eigenen Einschätzungen entsprechen. So soll eigentlich die Restaurierung der Schule kritisiert werden, weil hier scheinbar jugendliche ästhetische Empfindungen nicht berücksichtigt sind. Insofern ist hier schon eine materialer Bruch und eine Konfrontation mit jugendlichen Interessen gegeben, als deren Perspektive bei der Restaurierung der Schule offensichtlich systematisch ausgeschlossen bleibt. Kritisiert wird damit die Verweigerung von Schülerpartizipation bei auch die Schüler betreffenden schulischen Fragen. Inkonsistent wird jedoch die Kritik dort, wo diese Partizipation nicht eingeklagt wird und der Interviewte mit der Restaurierung prinzipiell einverstanden ist.
Schließlich führt diese Betrachtung direkt in die Frage über, ob er sich an dieser Schule wohlfühlt. Dabei wird die Frage jedoch auf den äußerlichen Zustand des Schulgebäudes und die Ausgestaltung der Räume fokussiert und die Frage selbst aufgeworfen, aber nicht beantwortet. Stattdessen folgt eine Bilanzierung aus der Wir-Perspektive, welche die gesamte Schülerschaft mit einbezieht. In dieser Perspektive wird das ‚Nicht-Wohlfühlen‘ als schulische Normalität ausgewiesen. Schließlich wird aber auch diese kritische Haltung relativiert und auf die schulische Strukturlogik verwiesen, wonach die räumliche Gestaltung in der Schule vor allem nach praktischen Nutzen-Kalkülen konzipiert ist, wobei zugleich eine Eloge auf die schulische Umsetzung dieser Zielvorgaben, anderen etwas beizubringen, vorgenommen wird. Hier ist also riskant zu vermuten, dass Dirk die generelle kritische Haltung der Schülerschaft nicht uneingeschränkt verbürgt und zudem deutlich und explizit der Schule eine Umsetzung ihrer pädagogischen Absichten bescheinigt. Dabei wird die Schule derart auratisch verbürgt, dass die gelungene Vorbereitung auf das Leben behauptet wird, gleichwohl aus der eigenen Erfahrung und den öffentlichen Kritiken gerade diese Lebensvorbereitung recht brüchig sein müsste. Dabei wird die Leistungsfähigkeit der Schule explizit an den Leistungsanforderungen festgemacht, mit denen man schon als Schüler in Leistungsprinzipien einsozialisiert würde, gleichwohl Dirk gerade diese Leistungsanforderungen offensichtlich kaum erfüllen kann und von daher seine Lebensvorbereitung eher als unzureichend eingeschätzt werden müsste. Man kann an dieser auratischen Verbürgung noch einmal die Wirksamkeit der Aufstiegs- und Statusambitionen in Bezug auf diese Schule herauslesen, mit der unterschwellig trotz habitueller Differenzen und besonders der nicht erfüllten Leistungsanforderungen der positive Bezug auf die Schule tradiert und an dem Ruf der Schule festgemacht wird.
Was empfindet Dirk als Typisch für diese Schule?
D: hm . naja pf typisch charakteristisch . hm . . ziemliche äh sache is zum beispiel dieses sammelsurium von schülern äh von sämtlichen ecken und das is bei . einigen gymnasien sicherlich auch so- äh gymnasien sicherlich auch so . allerdings . äh weiß ich nun dass das äh nich überall so krass is . //hm// und dann eben auch ähm . der ernst hier äh wie an sämtliche sachen ranjejangen wird is ähm . stärker vorhanden . zum beispiel t.-gymnasium da . was weeß ich da intressierts einfach keen wenn mer da mal ne stunde fehlt oder so . fehlt mer ehmt is er is mer ehmt nich da //hm// und da sind . die anforderungen am t.-gymnasium zum beispiel nich so hoch .. dann u.-gymnasium wo eben hier . kumpels und so aus t. hinjehn . . die sachen ehmt och naja . da isses einfach nich so . un . das is allerdings och so ne positive sache unser direktor hält ja nun es zepter in der hand und er schaffts irgendwo auch . . ähm . das janze hier en bisschen in ordnung zu halten och wenn . . mer wirklich wejen jeder sinnlosen sache dann da hinmuss und . sämtliche taten hier rechtfertigen muss //hm// . was an andern schulen nich so is dann wird eben in der pause jemanden mal . was weeß ich . paar reinjehauen oder sowas das intressiert einfach kaum jemanden . . un . das is eigentlich schon . och ne schöne sache dass das hier so äh unter kontrolle jehalten wird . bloß eben wie jesacht in . vielen dingen . ziemlich überzogen . //hm// . tja was noch leistungsmäßig . würd ich sagen ähm . licht die schule hier im . oberen mittelfeld nehm ich mal so unjefähr an . also es jibt dann doch noch irgendwo elitegymnasien in h. die dann doch äh höhere leistungsanforderungen ham . es jibt aber ehmt och viele wo die anforderungen nich janz so hoch sind beziehungsweise wesentlich niedriger .
Bei der Frage nach dem Typischen dieses Gymnasiums im Vergleich mit anderen Gymnasien wird direkt an die vorhergehende Frage der Einschätzung und des Wohlfühlens angeknüpft. Von daher ist es naheliegend, dass der Interviewte hier erneut die zentralen Themen der vorhergehenden Passagen aufgreift. Tatsächlich deutet sich dies in der ersten Kennzeichnung des Typischen der Schule an, wenn Dirk hier die Perspektive der Schülerbeziehungen aufgreift. Hier wurde zuvor herausgestellt, dass es gerade ein Merkmal der Schule sei, dass man hier ‚viele gute Kumpels‘ haben kann, wenn man wolle. In dieser Passage wird nun jedoch die bunte Mischung der Schülerschaft hervorgehoben. Vielleicht ist gerade auch diese Mischung ein Bedingungsfaktor dafür, dass jeder Schüler in Beziehungsnetzwerke integriert sein kann und nicht isoliert und vereinzelt erscheint.
Die Mischung der Schüler erscheint dabei mit den Formulierungen als ‚Sammelsurium aus sämtlichen Ecken‘ als eine besonders stark gestreute Schülerschaft. Dies könnte auf ein stark geöffnetes Gymnasium verweisen, das nur geringe Vorabselektionen vornimmt oder aber gerade mit dem Ansturm der Bildungsexpansion und der Ausdifferenzierung der Herkunftsmilieus konfrontiert ist. Unter der Hand würde damit das Gymnasium als eine offene, wenig selektive und damit weniger elitäre Bildungseinrichtung erscheinen, die gerade auch die Integration solcher Schüler wie Dirk garantiert. Der Gefahr eines Prestigeverlustes der Schule, die in dieser Kennzeichnung enthalten ist, versucht Dirk intuitiv zu entgehen, indem die Streuung auch für andere Schulen ausgewiesen wird. Jedoch bleibt die besonders gesteigerte Streuung als typisch für diese bestehen, wobei es noch einmal gesteigert wird (‚so krass wie hier‘).
Im nächsten Charakteristikum wird fast konträr und im Gegensatz dazu auf die besonders ‚strengen‘ Orientierungen der Schule hingewiesen. So werden hier Projekte und Vorhaben mit besonderem ‚Ernst‘ angegangen. Als exemplarischer Beleg wird im direkten Vergleich eine andere Schule genannt, die Fehlstunden der Schüler nicht registriert und geringere Leistungsforderungen stellt. Diese Art des Beleges wird dann wiederholt und auf eine weitere Schule mit geringeren Anforderungen verwiesen. Während also zu Anfang als Besonderheit der Schule eher die breite Streuung der Schülerschaft und damit die geringere Exklusivität und Selektion der Schule zum Ausdruck kommt, wird nun gerade auf die stärkere Selektivität und die höheren Anforderungen an dieser Schule verwiesen. Hier deutet sich also ein offensichtlicher Widerspruch in der Einschätzung der Schule im Vergleich zu anderen Schulen an. Denn die Offenheit auf der einen Seite schließt die Exklusivität auf der anderen Seite aus. Zugleich schien jedoch der Interviewte auch mit beiden Ausformungen einverstanden zu sein und brachte hier keine deutlich kritische oder ablehnende Position zum Ausdruck. Man kann hier vermuten, dass die Exklusivität der Schule dem tradierten Ruf aus der DDR entspricht und der Interviewte gerade deshalb sehr positiv auf diese Schule bezogen ist. Diese Exklusivität ist jedoch durch die starke Streuung in Gefahr, die hier im Gefolge der Wende als Bildungsexpansion wirksam wurde und die zugleich auch den Interviewten auf diese Schule brachte. Zudem sichert die Streuung auch, dass die für Dirk notwendigen Kumpelbeziehungen aufgebaut werden können. Das heißt, was aus der Perspektive der Institution als Bedrohung der Exklusivität erscheint (die Streuung der Schülerschaft), ermöglicht Dirk die Generierung kompensatorischer Beziehungen, mit denen die Passungsdifferenzen und Anerkennungsverweigerungen abgefedert werden können.
Schließlich wird hier erneut der Schulleiter als dominanter schulischer Akteur markiert, der gerade trotz der Streuung und der von dieser ausgehenden anomischen Bedrohung die Reproduktion der schulischen Ordnung zu sichern versucht. Dies wird nun als Besonderheit der Schule auch sehr positiv eingeschätzt, weil es darüber gelingt, sich von anderen Schulen abzusetzen und den schulischen Zusammenhang in Ordnung und unter Kontrolle zu halten. Hier finden sich auch Parallelen zur Einschätzung der väterlichen Autorität während der Wendezeiten. So werden in beiden Fällen Einschränkungen eigener Spielräume in Kauf genommen, wenn darüber ein notwendiges Maß an Sicherheit und Orientierung vermittelt werden kann (vgl. auch die kritische Absetzung von der Orientierungslosigkeit und Anomie der Vorgänger-Schule zur Wende in den weiteren Interpretationen). Die Einschränkungen zeigen sich z.B. darin, dass man ‚wegen jeder sinnlosen Sache dann‘ zum Direktor muss.
Zum Schluss wird noch einmal explizit auf die Leistungsanforderungen der Schule Bezug genommen. Während diese zuvor implizit als überdurchschnittlich hoch (als exklusiv) ausgewiesen wurden, so werden diese nun eher im ‚oberen Mittelfeld‘ einer schulischen Ranking-Liste verortet. Allerdings scheint diese Verortung eher eine Relativierung der Exklusivität zu beinhalten, mit der die Leistungsanforderungen gemindert werden, denn als Schulen mit höheren Anforderungen werden schließlich die Elite-Schulen genannt, während es auch Schulen gibt, in denen diese Anforderungen wesentlich niedriger liegen.
Betrachten wir diese Unstimmigkeiten in der Positionierung der Schule zu anderen Gymnasien zwischen größerer Offenheit (also größerer Inklusion) und größerer Selektivität (also Exklusion), so steht eine abschließende Erklärung noch aus. Als möglicher Sinnzusammenhang, der jedoch einer weiteren Prüfung bedarf, kann angenommen werden, dass hier von Dirk gerade zugleich die schulischen Komponenten der Exklusivität zugelassen und abgewehrt werden. Zugelassen sind diese dort, wo sie zur Verbürgung des von den Eltern projizierten Statussicherungsprojektes im Gefolge der Bildungsexpansion nach der Wende dienen und den kontinuierlich fortgeschriebenen guten Ruf des Gymnasiums auratisch begründen, hier die Schüler besonders gut auf das spätere Leben vorbereiten zu können. Zugleich muss jedoch diese Exklusivität dann abgewehrt werden, wenn sie zu deutlich als Besonderung in Erscheinung tritt, mit Individualisierungsforderungen überfordert oder das Selbst/den Selbstwert durch Anerkennungsverweigerungen bedroht.
Als nächste Dimension betrachten wir die Ausführungen Dirks auf die Frage, ob er auf der Schule bleiben oder wechseln möchte.
D: . hm da haste natürlich wieder was jehört nehm ich an na haste ja och jesacht . //hm// un . naja . ähm ansich an der schule bleiben . . würd ich in . eigentlich schon . wenns ähh . nich möglich is dass ich dann doch meine äh richtung die ich später mal . . einschlagen möchte . . dass ich die nich schon irgendwie wählen kann . und da besteht eben die möglichkeit dass ich of en wirtschaftsgymnasium wechsle . //hm// und da das wirklich das is was mich intressiert . . würd ich das schon vorziehen weil das (lauter knall) wern ehmt bei was weeß ich in irgendwelchen . ähm fachjebieten was weeß ich . bankwirtschaft oder (lautes stimmengewirr) irjendwelche kaufmännischen jebiete . wird dann doch jemand eher jenommen der en fachabitur in wirtschaft hat . als jemand im . alljemeinen abitur und insofern .. wärs nicht schlecht und . is allerdings die frage ob das . äh nun klappt . //hm// weils . es ähm . arbeitsamt beziehungsweise eben de berufsberatung meldet sich nich . //hm// obwohl äh ich . . desöfteren anrufe aber scheinbar hat doch niemand intresse dafür .. tja und die andre frage is natürlich och ob ich da ofjenommen were ich sach janz ehrlich also meine leistungen sind im moment nich so . die besten und . dann sind doch . also zwei vieren of m . halbjahreszeugnis jewesen meine sicherlich das is für jemand anders der sacht ehmt na jut zwee vieren . sind eigentlich och nich so die wichtjen fächer also das is sozialkunde und . . was wars noch chemie also is auch nich das unbedingt was nun im wirtschaftlichen bereich intressiert na jut sozialkunde vielleicht doch n bisschen . //hm// aber ähm . chemie intressiert ja eigentlich wenig . wenn ich dann irgendwelche . äh in irgend ner bank arbeite . . na und . is eben die frage ob ich dann jenommen werden würde . //hm// ((2)) ..
Hier greift der Interviewte vor der Beantwortung auf Vorgespräche und damit auf gemeinsames Kontextwissen zurück und sichert damit strukturell die weiteren Ausführungen ab, was auch heißt, dass brisante Themen angerissen sind. Brisant ist dieses Thema aber vor allem dann, wenn ein Schulwechsel kalkuliert wird, weil damit die zuvor auratisch verbürgte optimale Vorbereitung auf das Leben in dieser Schule bricht und die an diese Schule gekoppelten Aspirationen als gescheitert angenommen werden müssen.
So wird die Thematisierung mit einer prinzipiellen Bereitschaft eröffnet, an dieser Schule bleiben zu wollen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Diese Bedingungen werden dann negativ mit der verhinderten Möglichkeit bezeichnet, ein Fachabitur auf einem Wirtschaftsgymnasium zu erwerben, also der Möglichkeit, die Schule zu wechseln. Dies scheint nun zunächst tautologisch: denn wenn man die Schule wechseln möchte und kann, dann bleibt man selbstverständlich nicht auf der Schule und möchte auch nicht dort bleiben. Sinnhaft wird diese Figur dann, wenn man die vorhergehenden Überlegungen hinzu nimmt und die Notwendigkeit bedenkt, dass mit dem Wechsel auch die auratische Verbürgung und die unterschwelligen Aspirationen auf diese konkrete Schule als gescheitert anerkannt werden müssen. Dies verdeutlicht dann auch der weitere Anschluss in dieser Passage.
So wird deutlich, dass der Wechsel aus berufsstrategischen Überlegungen resultiert und in der neuen Schule die optimale Vorbereitung auf das Berufsleben mit den besseren Startbedingungen vermutet wird. In diesen strategischen Überlegungen zeigt sich nun aber ein handlungsschematischer Impuls, mit dem sich auf Schule bezogen wird. Dieses Handlungsschema ist hier als Berufshandlungsschema zu kennzeichnen, wobei es eine spezifische schulische Bezogenheit impliziert. Besonders deutlich wird dieser Impuls dort, wo der Interviewte auf seine Kontakte zum Arbeitsamt und zur Berufsberatung verweist und die Entscheidung bzw. die Möglichkeiten für diesen Schulwechsel dort auch trotz der erlittenen ‚Funkstille‘ ‚des öfteren‘ nachfragt. Das Berufshandlungsschema sieht eine Lehre und spätere Berufstätigkeit als Bankkaufmann vor. Jedoch lassen sich neben diesen handlungsschematischen Impulsen auch Unsicherheiten und Krisenpotentiale feststellen. So sind einerseits die Leistungen des Interviewten nicht unbedingt für diese Berufslaufbahn ausreichend und andererseits ist damit zusammenhängend der erfolgreiche Wechsel selbst noch ungewiss, so dass sich bereits fatalistische Deutungen im Falle eines Scheiterns andeuten (‚scheinbar hat auch niemand Interesse dafür‘). Man kann deshalb annehmen, dass die Entfaltung des Handlungsschemas weiterer Stützungen durch interessierte Andere bedarf. So kommt gerade in diesem noch unsicheren handlungsschematischen Entwurf zum Ausdruck, dass in der gegenwärtigen Schule die Hindernisse zu dessen Entfaltung noch umfassender und zu dominant sind. Der Schulwechsel wäre demnach ein handlungsschematischer Versuch, sich aus der konditionellen Verstrickung in der gegenwärtigen Schule zu befreien, wobei gerade die projizierten Aufstiegshoffnungen zur Stabilität der konditionellen Verstrickung beizutragen scheinen. Mit dem ermöglichten Wechsel auf ein Wirtschaftsgymnasium wäre allerdings die Möglichkeit gegeben, dass sich die Impulse zu einem berufsbiographischen Handlungsschema verdichten und den Selbstwert stabilisieren.
Abschließend sollen nun die Interpretationsergebnisse zur Frage des schulbiographischen Passungsverhältnisses in einer Strukturhypothese zusammengefasst werden:
Um das in dieser Schülerbiographie ausgeformte Passungsverhältnis zu dieser Schule in seiner Komplexität und – wie die Rekonstruktion zeigt – seiner Ambivalenz nachzeichnen zu können, sind einerseits Rückgriffe auf die zentrale Strukturproblematik des Individuationsprozesses (vgl. Dirk (2)) sowie andererseits auf die schulbiographische Bewegungsform und deren Beeinflussung durch die Wende (vgl. Dirk (3) und Kramer (2002)) notwendig. Im Folgenden soll deshalb auch auf die bereits vorliegenden Interpretationsergebnisse rekurriert werden, gleichwohl diese nicht in der deutlichen Detaillierung in den hier abschließend betrachteten Interviewpassagen vorzufinden sind.
Für die Zeit, bevor sich der Interviewte auf diese Schule bezieht, sind hier zwei zentrale Entwicklungen als Strukturmomente des später generierten schulbiographischen Passungsverhältnisses auszuweisen:
- Zunächst ist der Bezug auf diese Schule ganz grundlegend durch die früheren und vorhergehenden Erfahrungsaufschichtungen im Wechselverhältnis von institutioneller Einbindung und lebensgeschichtlichem Verlauf gerahmt. Hier konnte nachgezeichnet werden, dass über erste institutionelle Einbettungserfahrungen und spätere Einbindungen eine spezifische Strukturproblematik generiert wurde, die den Bezug auf Institutionen prädisponiert. Während in der Kinderkrippe die Freisetzung von Aktivitäts- und Individualisierungspotentialen angelegt war, werden diese im Kindergarten und in der Schule vor allem deshalb zurückgedrängt, weil die dort zum Ausdruck gebrachte Besonderung und distinguierte Absetzung für Dirk besonders unter dem Aspekt der Individualisierungsaufforderung und damit als fremdbestimmte Überforderung erfahren werden. Somit enthält eine exklusive Ausrichtung einer Institution für Dirk dominante Gefährdungspotentiale, die über eine Zurückweisung der Besonderung abgewehrt werden. Zugleich bieten die Institutionen jedoch dann Stützkomponenten an, wenn diese über tradierte Standardisierungen Sicherheit und Orientierung versprechen und zudem Räume eröffnen, in denen kompensatorische Gleichaltrigenbeziehungen (Kumpels) generiert werden können.
- Als zweite ganz zentrale Entwicklungslinie muss weiter auf die Beeinflussungen des Bezuges auf Institutionen mit der Wende verwiesen werden. Mit den Wendeereignissen, die bei Dirk recht umfassend auf die schulische Bewegungsform einwirken, erfährt er eine breit angelegte (heteronom erfahrene) Entwertung des Status der Vorgängerschule und den Abbruch des an dieser Schule generierten schulischen Handlungsschemas. Die in dieser Schule gewährleisteten Standardisierungen und der fehlende Besonderungsdruck, die hier zur Freisetzung des biographischen Handlungsschemas erst führten, geraten mit der Wende unter Legitimationsdruck. Dies besonders deshalb, weil deren auratische Verbürgung von Sicherheit und Orientierung durch anomische Tendenzen der Schule nicht bestätigt werden kann. Dies führt gekoppelt zu einer Orientierungsnotwendigkeit, die sich besonders auf die nachfolgende Schule richtet.
Mit den hier genannten Entwicklungen ist nun knapp die Ausgangslage für den Bezug auf das folgende Gymnasium markiert. Zugleich muss jedoch weiter ergänzt werden, dass der Bezug auf die neue Schule besonders stark durch die elterlichen (väterlichen) Statussicherungsbemühungen gerahmt ist. Somit ist die Wende nicht nur als heteronomer Einschnitt in die schulische Bewegungsform und als Abbruch des schulbiographischen Handlungsschemas relevant, sondern darüber hinaus als familiale Verunsicherung, die verstärkte Anstrengungen der Statussicherung hervorbringt. Dirks Schulwechsel wird so zum Bestandteil kollektiver Statussicherungsstrategien der Familie. Seine schulischen Leistungen vor der Wende – selbst Resultat eines sich entfaltenden schulischen Handlungsschemas – ermöglichen den Übergang auf ein Gymnasium, welches durch elterliche Überlegungen ausgewählt wird. Die ausgewählte Schule wird dabei anvisiert, weil sie durch ihren Ruf eine Maximierung der Aufstiegs- und Statussicherungsambitionen der Eltern verspricht.
In dieser elterlich gerahmten Bezugnahme auf die Schule lagern nun bereits ambivalente Möglichkeiten der weiteren schulbiographischen Passung. Auf der einen Seite ist die Gefahr einer familialen Instrumentalisierung der Schullaufbahn gegeben und die Übernahme elterlicher Erwartungshaltungen und familialer Aufgaben mit einer Zurücksetzung eigener Verbindlichkeiten verbunden. Darin ruht ein ‚explosives‘ Krisenpotential, was sich noch zuspitzt, wenn man die betonte schulische Exklusivität bedenkt, derenthalben man auf die Schule bezogen ist und die jedoch frühere Krisenproblematiken des Individuationsprozesses aktualisiert. Auf der anderen Seite lagert in dieser Konstellation aber auch die (Neu-)Entfaltung eines schulbiographischen Handlungsschemas, das in der eigenen positiven Bezogenheit und den eigenen Statusaspirationen wurzelt. So hat Dirk gerade über die Unsicherheiten mit der Wende (hier besonders über den Berufsverlauf der Mutter) strategische und kalkulierende Orientierungen ausgeprägt, die über eine positive Bezogenheit auf die Schule die Verwirklichung biographischer Ziele (z.B. Berufsvorstellungen) anstreben.
Somit ist bereits hier ein kontrastiver Verlauf der schulbiographischen Bewegungsform angelegt, der sich zwischen konditioneller und heteronomer Verstrickung einerseits und handlungsschematischer Entfaltung andererseits aufspannen kann. Die Entscheidung über den weiteren Verlauf der schulischen Bewegungsform wird dabei vor allem durch die Frage der Passung auf diese Schule bestimmt. Bei der Frage nach der schulbiographischen Passung sind neben dem bereits vorgestellten Spannungsfeld besonders zwei zentrale Krisenpotentiale zu kennzeichnen.
- Auf der einen Seite ergibt sich aus dem Abbruch des schulbiographischen Handlungsschemas mit der Wende und der parallel dominant werdenden jugendkulturellen Orientierung ein Krisenpotential, weil die eigene Leistungsorientierung zurückgedrängt ist und diese doch gerade an einem als exklusiv ausgewiesenen Gymnasium gefordert wird.
- Auf der anderen Seite resultiert ein Krisenpotential gerade aus der positiven Bezogenheit auf diese Schule, insofern die strategische Aufstiegsorientierung selbst auf eine kulturelle Differenz verweist, die man zu überwinden beabsichtigt, zugleich jedoch auch reproduziert.
Aus diesen Krisenpotentialen resultiert dann in der Schule eine Verletzungsdisposition des jugendlichen Selbst, da die schulischen Leistungsanforderungen nicht erfüllt werden können und Dirk zugleich mit der habituellen Differenz zum Gymnasialen über die schulischen Reaktionen auf die breite Streuung der Schülerschaft konfrontiert wird. Aufgrund der hier erfahrenen Anerkennungsverweigerungen kann das handlungsschematische Potential mit dem Schulwechsel nicht genutzt werden. Somit festigt sich eine eher konditionelle Erfahrung des Schulischen, wobei die schulischen Problematiken fatalistisch auf die Vorgängerschule rückgeführt werden, ohne dabei die dort genutzten Möglichkeiten der Freisetzung des Selbst zu beachten.
Schließlich pegelt sich das schulbiographische Passungsverhältnis auf einem labilen Gleichgewicht ein, in dem einerseits die strategischen Aufstiegshoffnungen fortgeschrieben werden und andererseits die erlittenen Anerkennungsverweigerungen kompensiert werden können. Die Fortschreibung der Aufstiegsaspirationen ist durch massive Abstiegsängste motiviert, die ihrerseits eine Stärkung in der familialen Verunsicherung mit der Wende erfahren. Sie führen dazu, dass Dirk trotz des Scheiterns an den schulischen Leistungsanforderungen und trotz habitueller Differenz über die Richtigkeit des Schulwechsels auch die Wirksamkeit der Schule auratisch verbürgen muss. In dieser Konstellation wird Dirk – wenn auch nicht ungebrochen und spannungsfrei – zum Träger der schulischen Besonderheit und des Schulmythos. In dieser Linie steht auch die Verbürgung der dominanten Bemühungen des Schulleiters, die schulische Ordnung trotz einsetzender (modernisierungsbedingter) Bedrohungen kontinuierlich zu reproduzieren, auch wenn damit Einschränkungen jugendkultureller Ausdrucksformen und lebenspraktischer Autonomie verbunden sind.
Die erfahrenen Verletzungen, die sich deutlich in der Enttäuschung über die nicht gelungene Fortschreibung des schulbiographischen Handlungsschemas zeigen, werden in der Schule vor allem über die Aktivitäten auf der schulischen Hinterbühne und die Überformung schulischer Beziehungen nach dem Modus der egalitären Gleichaltrigenbeziehungen (die Kumpels) kompensiert. Dabei ist es zentral, dass alternative und zur Schule konkurrierende Anerkennungsverhältnisse in der Schule etabliert werden können. Hier bietet die Schule auch zentrale Anknüpfungspunkte, gerade weil die Schülerschaft als Folge der Bildungsexpansion weit gestreut ist und damit die Räume für derartige Beziehungen bereitgestellt sind. Jedoch gelingt die Kompensation nicht ausreichend und bleibt das Krisenpotential der Passungsdifferenz dominant. Dies nicht nur deshalb, weil durch das Desinteresse einiger Lehrer die Wirksamkeit der Hinterbühne destruiert wird, sondern vor allem, weil diese Kompensationslogik der Aufstiegsaspiration konträr gegenübersteht und sich die Spannungen durch nicht erfüllte Leistungsanforderungen und die daran gebundenen Anerkennungsverweigerungen zuspitzen. Ein zusätzliches Krisenpotential resultiert aus den Brechungen der Autonomieansprüche des Schülers, die in den Lehrer-Schüler-Beziehungen unzureichend berücksichtigt werden.
Als Effekt ergibt sich hier, dass die labil überbrückte Spannung zwischen Verbürgung und Abwehr der schulischen Exklusivität aufbricht und zunehmend das Selbst und den Selbstwert gefährdet. Die Exklusivität der Schule tritt somit immer deutlicher als Gefährdung in Erscheinung und kann gerade angesichts näher rückender Berufswahlentscheidungen immer weniger als Garant der Richtigkeit des Schulwechsels ausgewiesen werden.
Mit der hier sich anbahnenden Verschärfung der Problematiken des schulbiographischen Passungsverhältnisses und der immer deutlicher werdenden Unzulänglichkeit der Kompensationsstrategien generiert sich schließlich ein neues handlungsschematisches Potential, das aus den strategischen und berufsorientierten Erwägungen gespeist wird. Hier wird von Dirk ein Schulwechsel auf ein stärker berufsorientiertes und weniger leistungsbetontes Gymnasium erwogen. In den strategischen Kalkülen der schulischen Bezogenheit und der Antizipation des Nutzens für spätere Berufseinmündungsprozesse lagern nun die handlungsschematischen Impulse. Jedoch ist deren vollständige Entfaltung noch offen und überschattet. Einerseits ist die Möglichkeit des Wechsels noch nicht bestätigt und andererseits verbindet sich damit die Akzeptanz des Scheiterns der Aspirationen, die an die gegenwärtige Schule gebunden sind. So kann hier nur ein Potential für ein biographisches Handlungsschema konstatiert werden, das im Falle eines gelungenen Wechsels die Chance der Entfaltung und der Überwindung der konditionellen Verstrickung im gegenwärtigen Passungsverhältnis hätte, das jedoch im antizipierten Scheitern des Übergangs in vorweggenommene fatalistische Positionierungen des Selbst zurückverweisen würde.
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