Zugehörig hierzu sind die Dokumente:

Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten

1. Interview Rainer 3. Passage (Konflikte: Orig.: S. 2 12-S. 3 3)

I: wie meinst du das (ausnahmen) kannst du das mal genauer erzählen
R: ähm naja bestimmte tage wo . äh man ich sag mal ein (betont) tag gabs jetzt am anfang des dritten schuljahrs wo ich von der einen lehrerin n bisschen erniedrigt wurde . //hmm// oder gedemütigt wurde vor der ganzen klasse nämlich das war gerade die lehrerin von der a klasse die aufgeteilt wurde //hmm// und da war die grad mal nich in so nen gutem Verhältnis zu unsern lehrern also unsere Frau Böhme und von der andern b klasse die frau weil die klasse dann ( ) aufgeteilt wurden //hmm// (räuspert sich) und da hatse dann nach unser meinung oder nach der meinung von fünf kindern aus unserer ehemaligen c //hmm// würde sie die a kinder n bisschen bevorzugen und da sind fünf kinder zu ihr gegangen ham gesagt . odernie= niemand hat sich getraut zu sprechen da hab ich das gemacht //hmm hm// es war auch n in diesem raum wars nich aber in ner (beschult) bibliothek für die schüler halt
I: ja
R: ja . und vor allen dingen äh aus unserer klasse dann die eine die heißt mona und die is nich grad so stark in Mathe //hm// und mathe ham wir bei der frau mahlke //aham//und da war es so das fünf kinder zu ihr gegangen sind ham gesagt es geht uns nich so weiter //hm// und das sollte aber niemand erfahren jetzt es soll nich überall rumgesprochen werden und ein nee zwei tage später hat se mich dann darauf angesprochen vor der ganzen klasse und selbst und hat dann mal rumgefragt stimmt das . hat sisse auch ruhig geblieben ham einige kinder sich gemeldet . und selbst meine besten beiden freunden die jetzt auch hier waren //ja// selbst die beiden ham da gesagt nein das stimmt nich obwohl die eigentlich auch mit angefangen haben da zu erzählen also da muss man doch irgendwas machen //hm// und selbst die kinder die mit mir da war- da waren . also das eine mädchen war nich da oder waren zwei mädchen nich da waren wir nur noch zwanzig von zwei und zwanzig kindern //hmm// in der klasse jetzt und da warn dann neunzehn kinder gegen mich ich zähle ja nich dazu //hmm// jaa und das war- hat ich dann erst n bisschen zoff mit der lehrerin da hab ich dann da hab ich dann nur dadas (betont) gesagt wenn ich aufgefordert wurde . und solche einzelne n paar tage gabs mal aber das war eigentlich im grunde sch- ziemlich blödste tag in der grundschulzeit //hmm//

Thematische Struktur

OT: S. 2 14-S. 3 3 Erniedrigung vor der Klasse

S. 2 12-13 UT Nachfrage, Ausnahmen

S. 2 14-18 UT Einleitung Demütigung vor der Klasse

S. 2 18-25 UT Aufgrund der Aufteilung hatte die Lehrerin unserer Meinung nach Kinder bevorzugt

S. 2 25-30 UT Kinder sind zu ihr hingegangen und ich hab es gesagt

S. 2 31-33 Einschub Mona nicht stark in Mathe

S. 2 33-37 UT 5 Kinder haben es angesprochen, sollte niemand erfahren

S. 2 37-49 UT warn alle gegen mich

S. 2 50-52 UT „ein bisschen Zoff“

S. 2 5-S. 3 3 Konklusion: „blödeste Tag in der Grundschulzeit“

Formulierende Interpretation

OT: S. 2 14-S. 3 3 Erniedrigung vor der Klasse

S. 2 12-13 UT Nachfrage, Ausnahmen

Wie ist deine Aussage von Ausnahmen in der Grundschulzeit gemeint? Ist es möglich, dass du das genauer erzählst.

S. 2 14-18 UT Einleitung Demütigung vor der Klasse

Naja, es gab so bestimmte Tage, wo man das Gefühl hatte, genauer: Ich hatte am Anfang des dritten Schuljahres einen Tag, an dem ich von einer Lehrerin vor der ganzen Klasse ein wenig erniedrigt oder gedemütigt wurde.

S. 2 18-25 UT Aufgrund der Aufteilung hatte die Lehrerin unserer Meinung nach Kinder bevorzugt

Weil das war nun ausgerechnet die Lehrerin der A-Klasse, die aufgeteilt wurde. Und zu diesem Zeitpunkt hatte die keine gute Beziehung zu unserer Lehrerin, also unserer Frau Böhme. Und zu der anderen Lehrerin der B-Klasse, da die Klassen aufgeteilt wurden. Und sie hat dann unserer Ansicht nach oder der Ansicht von 5 Kindern aus der ehemaligen C-Klasse ein wenig die Kinder aus der A-Klasse bevorzugt.

S. 2 25-30 UT Kinder sind zu ihr hingegangen und ich hab es gesagt

Und folglich sind fünf Kinder zu ihr hingegangen, doch niemand außer mir hat sich getraut zu sprechen. Dieses Ereignis war ebenfalls in diesem Raum, nein hier war es nicht, es hat in der Schülerbibliothek stattgefunden.

S. 2 31-33 Einschub Mona nicht stark in Mathe

Und insbesondere auch Mona aus unserer Klasse ist mit hingegangen, obwohl die nicht so stark in Mathe ist und wir haben bei Frau Mahlke Mathe.

S. 2 33-37 UT 5 Kinder haben es angesprochen, sollte niemand erfahren

Und es hat sich dann so abgespielt, dass fünf Kinder Frau Mahlke angesprochen haben und ihr sagten, dass es nicht in dieser Art und Weise (der Bevorzugung) weitergehen könnte. Jedoch sollte das niemand mitkriegen und es sollte nicht herumgesprochen werden.

S. 2 37-49 UT warn alle gegen mich

Und zwei Tage danach hat mich Frau Mahlke vor der gesamten Klasse angesprochen und die anderen Schüler gefragt, ob die Vorwürfe gerechtfertigt wären (der Wahrheit entsprechen). Sie ist dabei ruhig geblieben und einige Mitschüler haben sich gemeldet und selbst meine besten Freunde haben gesagt, dass die Vorwürfe nicht stimmen, obwohl diese auch damit angefangen haben, dass man gegen diese Ungerechtigkeit was unternehmen muss. Und sogar die Kinder, die mit mir zu Frau Mahlke gingen, waren gegen mich. Also ein Mädchen, zwei Mädchen waren nicht da, so dass 20 von 22 Kindern da waren und dann 19 Kinder gegen mich waren. Ich gehöre ja nicht dazu.

S. 2 50-52 UT „ein bisschen Zoff“

Und dann hatte ich erstmal ein bisschen Ärger mit der Lehrerin und habe nur nach Aufforderungen etwas zum Unterricht beigetragen.

S. 2 50-S. 3 3 Konklusion: „blödeste Tag in der Grundschulzeit“

Und derart vereinzelte Tage kamen mal vor, allerdings war das grundsätzlich ziemlich der dümmste Tag in der Grundschulzeit.

Reflektierende Interpretation

OT: S. 2 12-S. 3 3 Erniedrigung vor der Klasse

S. 2 12-13 UT Proposition: Nachfrage, Ausnahmen

I: wie meinst du das (ausnahmen) kannst du das mal genauer erzählen

Der Interviewer zielt mit seiner immanenten Nachfrage auf eine bisher eher theoretisch, begriffliche Ausführung („die Ausnahmen“) Rainers, um weiteres Erzählpotential auszuschöpfen. Damit erzeugt der Interviewer nochmal einen Detaillierungsdruck „kannst du das malgenauer erzählen“. Die Nachfrage bezieht sich dabei auf die Ausnahmen einer „perfekten“ Grundschulzeit.

S. 2 14-18 UT Einleitung Demütigung vor der Klasse

R: ähm naja bestimmte tage wo . äh man ich sag mal ein (betont) tag gabs jetzt am anfang des dritten schuljahrs wo ich von der einen lehrerin n bisschen erniedrigt wurde . //hmm// oder gedemütigt wurde vor der ganzen klasse

Die abstrakte, theoretische Eröffnung „naja bestimmte tage“ bricht ab und wird durch eine Beispielerzählung der Ausnahmen konkretisiert „ein tag gabs“. Doch bereits „bestimmte tage“ verweisen auf Ausnahmetage, die er mit Erfahrungen belegen könnte. Rainer kann diesen Tag zeitlich in seiner Schulkarriere verorten. Die Ankündigung „ich sag mal“ verweist auf eine Wendung von der theoretischen zur konkreten Erzählung und auf den Ausnahmecharakter und die Bedeutung des noch zu explizierenden. Das verweist darauf, dass Rainer an dieser Stelle den theoretischen Rahmen nicht halten kann und die fatalistisch erlebten Ausnahmen narrativ erzählt, da er diese bedrohlichen Ausnahmeerfahrungen nicht begrifflich, allgemein oder theoretisch fassen kann. Hierin dokumentiert sich eine Unsicherheit diese Erfahrungen an einen schulexternen Interviewer weiterzugeben. Das konkrete Beispielthema der Demütigung durch die Lehrerin vor der ganzen Klasse ist vor dem Hintergrund anderer Textpassagen eine extreme Kontrasterfahrung und Krisensituation. An anderen Stellen entwirft er sich als einen aufgeklärten, distinguierten, abgegrenzten und besonderen Schüler außerhalb der Gleichaltrigen. Diese Passage verweist als negativer Gegenhorizont auf eine fundamentale Umkehrung seiner Orientierungen (indem er erniedrigt, ohne Anerkennung in der extremen Form außerhalb der Peers steht) und eine extreme Form der Anerkennungsverweigerung. Sein Selbstwert ist damit bedroht: Im schulischen Kontext mit hoher Passung und Affinität von Rainer mit der Schule. Die Einführung „die eine Lehrerin“ ohne Namen und Fachbezug deutet auf eine Fremdheit gegenüber dieser Person.

S. 2 18-25 UT Aufgrund der Aufteilung hatte die Lehrerin unserer Meinung nach Kinder bevorzugt

R: nämlich das war gerade die lehrerin von der a klasse die aufgeteilt wurde //hmm// und da war die grad mal nich in so nen gutem Verhältnis zu unsern lehrern also unsere Frau Böhme und von der andern b klasse die frau weil die klasse dann ( ) aufgeteilt wurden //hmm// (räuspert sich) und da hatse dann nach unser meinung oder nach der meinung von fünf kindern aus unserer ehemaligen c //hmm// würde sie die a kinder n bisschen bevorzugen

Mit der Themenfortführung „nämlich“ wird eine belehrende Passage eingeleitet. Dabei führt Rainer eine Hintergrundkonstruktion in Form einer Bedingungsanalyse, die zur Erniedrigung geführt hat, ein. Somit verweist dies auf den Anspruch Rainers, für die bedrohlich erfahrene Situation der Anerkennungsverweigerung eine rationale, analytische Ursachenforschung als Bearbeitungsform zu betreiben. Die fremden Kontexte, Klassenzusammenlegung und das Verhältnis der Lehrer zu dieser Zeit, sind Auslöser für seine Situation der Erniedrigung und somit erhalten diese äußeren Faktoren hohe Relevanz. Für diese Analyse bedarf es so auch ein Wissen der Informationen. Die Aufteilung der Klassen ist für Rainer Auslöser, dass Kinder von der Lehrerin der ehemaligen A-Klasse bevorzugt werden und so neue Statuszuweisungen am Anfang der 3. Klasse bestehen. Das verweist darauf, dass sich Rainer benachteiligt fühlt und seinen bisherigen Status bedroht sieht. Mit anderen Worten: Durch die Neuaufteilung kommt es bezüglich der Leistungserbringung zur Brechung der bisherigen Statusplatzierungen. Rainer sieht seine bisherige Statusleistungsplatzierung und damit seine priveligierte Stellung in Gefahr. Hier artikuliert Rainer eine subjektiv erlebte, nicht legitime Ungleichbehandlung und Ungleichheit, dass Anerkennung nicht nach Leistung, sondern nach bisherigen Bindungen und Beziehungen durch die Lehrerin bewertet wird.

S. 2 25-30 UT Kinder sind zu ihr hingegangen und ich hab es gesagt

S. 2 31-33 Einschub Mona nicht stark in Mathe

S. 2 33-37 UT 5 Kinder haben es angesprochen, sollte niemand erfahren

R: und da sind fünf kinder zu ihr gegangen ham gesagt . odernie= niemand hat sich getraut zu sprechen da hab ich das gemacht //hmm hm// es war auch n in diesem raum wars nich aber in ner (beschult) bibliothek für die schüler halt
I: ja R: ja . und vor allen dingen äh aus unserer klasse dann die eine die heißt mona und die is nich grad so stark in Mathe //hm// und mathe ham wir bei der frau mahlke //aham//und da war es so das fünf kinder zu ihr gegangen sind ham gesagt es geht uns nich so weiter //hm// und das sollte aber niemand erfahren jetzt es soll nich überall rumgesprochen werden

Mit dem Versuch, den direkten Weg zur Lehrerin zu suchen, drückt sich ein Enaktierungspotential (handlungsschematischer Entwurf) aus, die verschobene Statushierarchie zu ändern. Der Hinweis, dass mehrere Kinder diesen Weg gehen, deutet auf Kommunikation unter den Schülern und einen kollektiv geteilten Horizont des Gefühls dieser Ungleichbehandlung. Andererseits ist die Thematisierung dieser Vergemeinschaftung brüchig. Nicht alle fünf Kinder, sondern nur Rainer spricht zur Lehrerin. Das gemeinsame Leiden an der Situation wird damit in Frage gestellt. Dass Rainer das Unbehagen formuliert, verweist auf ein Vertrauen in seine Kompetenzen und sein Fähigkeitsselbst. Der Extra-Raum weist auf eine besondere Situation der Aussprache hin. Mona deutet auf eine Kontrastfigur hin, dass er prädestiniert war, Wortführer zu sein, oder auf die Anerkennung, dass er sich die Ansprache traut. Der Weg zu Lehrerin verweist auf eine Kritik an der Professionalität (nicht dem professionellen Auftrag einer gerechten Selektion und Bewertung) und dem Verhalten der Lehrerin und damit auf ein Selbstbewusstsein und Mündigkeit diese Kritik zu äußern. Mehrere gehen für die Umsetzung ihres Orientierungsrahmens mit der direkten Kritik sehr weit, da eine Eskalation möglich ist. Die Aushandlung und die Aussprache mit der Lehrerin werden nicht ausgeführt und bleiben damit unausgesprochen. Die Forderung muss so eine Zurückweisung erhalten haben.

S. 2 37-49 UT warn alle gegen mich

R: und ein nee zwei tage später hat se mich dann darauf angesprochen vor der ganzen klasse und selbst und hat dann mal rumgefragt stimmt das . hat s- isse auch ruhig geblieben ham einige kinder sich gemeldet . und selbst meine besten beiden freunden die jetzt auch hier waren //ja// selbst die beiden ham da gesagt nein das stimmt nich obwohl die eigentlich auch mit angefangen haben da zu erzählen also da muss man doch irgendwas machen //hm// und selbst die kinder die mit mir da war- da waren . also das eine mädchen war nich da oder waren zwei mädchen nich da waren wir nur noch zwanzig von zwei und zwanzig kindern //hmm// in der klasse jetzt und da warn dann neunzehn kinder gegen mich ich zähle ja nich dazu //hmm//

Die Absprache des Settings einer vertraulichen Behandlung dieser Geschichte wird von der Lehrerin gebrochen. Dabei wird nur Rainer und nicht die anderen fünf Kinder, die mit zur Lehrerin gegangen sind, angesprochen, was auf seine herausragende Rolle bei der Aushandlung hinweist. Rainer wird mit der Ansprache vor der ganzen Klasse besondert. Die Lehrerin stellt die Aussagekraft der Kritik hinsichtlich der Benachteiligung in Frage. Das Befragen der Schüler durch die Lehrerin weist auf eine Überprüfung oder Validierung der Vorwürfe hin. Diese klassenöffentliche Erhebung einer objektiven Wahrheitskraft der Anklage, deutet auf ein Einholen einer nachträglichen Legitimation, die eindeutig zu ungunsten von Rainer ausfällt. Die Situation, mit Ausgangspunkt der Enaktierungspotentiale, wird so zur doppelten Niederlage: der Bruch mit den Regeln der Absprache durch die Lehrerin einerseits und andererseits auf Gleichaltrigenebene, der Verrat der Mitstreiter und der besten Freunde. Der Versuch etwas an der Situation zu ändern ist gescheitert. Damit ist die Passage, vor dem Hintergrund seiner besonderen Stellung aufgrund seiner Interessen und Exzellenzansprüche, ein Ausdruck der umgekehrten Exponierung von Rainer, da er nicht in der Lage ist, bestimmte Situationen wie die Aufteilung der Klassen, angemessen einschätzen zu können und berechtigte Transformationsforderungen zu stellen. Rainer ist ausgegrenzt aufgrund von Nicht-Wissen und einer Falscheinschätzung. Das eindeutige Votum gegen Rainer dokumentiert somit einen hochgradigen Kompetenzabspruch „waren alle gegen mich“. Folglich erlebt sich Rainer hier als ein ausgegrenzter Schüler aufgrund falscher Einschätzungen und der Infragestellung seiner Fähigkeiten. Der Kampf um den eigenen Status aufgrund eigener hoher Leistungsansprüche scheitert und endet mit Anerkennungsverlusten. Der Versuch von Anerkennungsgewinnen bei der Lehrerin misslingt und verkehrt sich ins Gegenteil. Der eigene Statuskampf von Rainer in dieser Geschichte wird ausgeblendet und in die Formel der Gleichbehandlung eingebettet.

S. 2 50- 52 UT: „ein bisschen Zoff“

R: jaa und das war- hat ich dann erst n bisschen zoff mit der lehrerin da hab ich dann da hab ich dann nur da- das(betont) gesagt wenn ich aufgefordert wurde .

In Folge dieser schmerzlichen Anerkennungsniederlage kommt es zur Konfrontation mit der Lehrerin im Unterricht. „Ein bisschen Zoff“ spricht dabei für eine Eskalation der Situation mit der Lehrerin. Damit zeigt sich auch nochmal der positive Gegenhorizont eines gerechten und adäquaten Umgangs mit seiner Person. Die Niederlage wird impulsiv und eher affektiv bearbeitet. Die bisher gescheiterten Enaktierungspotentiale transformieren sich hier zur Minimalbeteiligung im Unterricht („nur da- das gesagt wenn ich aufgefordert wurde“) und so zur Verweigerung der bisherigen, als besonders wertvoll konstruierten Mitarbeit.

S. 2 52-S. 3 3 Konklusion: „blödeste Tag in der Grundschulzeit“

R: und solche einzelne n paar tage gabs mal aber das war eigentlich im grunde sch- ziemlich blödste tag in der grundschulzeit //hmm//

Diese Geschichte steht für eine Ausnahmesituation und -lehrerin. Jedoch wird das geschilderte Ereignis besonders abgesetzt und ist vor allem der „blödste Tag in der Grundschulzeit“. Das deutet darauf, dass es andere Situationen gab, in denen sein Exzellenzentwurf und seine Besonderung ebenfalls in Anerkennungskämpfen in Frage gestellt wurden. Die erzählte Geschichte stellt jedoch das umfassende Scheitern der Enaktierungspotentiale für den eigenen Orientierungsrahmen (und Status) am Anfang der 3. Klasse durch die Aufteilung der Schüler und Lehrer dar. Er nützt den Rückgriff auf Verfahren der Partizipation, um eigene Interessen durchzusetzen. Es kommt ein Verhalten des kritischen, mündigen, reflexiven und selbstbewussten Menschen, der sich für seine Orientierungen einsetzt zum Ausdruck.

Nutzungsbedingungen:
Das vorliegende Dokument ist ausschließlich für den persönlichen, bzw. nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt – es darf nicht für öffentliche und/oder kommerzielle Zwecke außerhalb der Lehre vervielfältigt, bzw. vertrieben oder aufgeführt werden. Kopien dieses Dokuments müssen immer mit allen Urheberrechtshinweisen und Quellenangaben versehen bleiben. Mit der Nutzung des Dokuments werden keine Eigentumsrechte übertragen. Mit der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an.