Am Dienstag wurde ich in dem Begleitseminar zu Praxissemester auf den kommenden Unterrichtsbesuch vorbereitet. Die Seminarleitung hat das Thema „Faltgeometrie“ mitgebracht und vermittelte uns, wie sie dieses Thema durchführen würde. Wir haben unterschiedliche Möglichkeiten gezeigt bekommen, wie Sterne gefaltet werden können. Eine Variante sollten wir uns aussuchen und für den Unterrichtsbesuch nutzen. Die Seminarleitung legte daraufhin fest, wie der Unterrichtsbesuch gestaltet werden sollte. Auf die Nachfrage, ob der Unterrichtsbesuch denn genauso durchgeführt werden muss, sagte sie, dass wir es nicht so machen müssen. Es wäre lediglich ein Vorschlag. Anschließend machte sie allerdings deutlich, dass wir den Unterricht doch genauso durchführen sollen. Den Studenten blieb somit keine Wahl. Der Unterrichtsbesuch muss so durchgeführt werden, wie die Seminarleitung es festgelegt hat. Das ist jedoch nicht für alle Klassenstufen machbar.

Kommentar:

Ich habe mich für diesen Fall entschieden, weil er mich sehr betroffen gemacht hat. Das gesamte Seminar war machtlos und wir mussten uns dem beugen, was uns gesagt wurde. Hier lassen sich ganz deutlich die Symmetrie- und Machtantinomien, sowie die Differenzierungsantinomien erkennen. Ich habe für mich als Lehrperson daraus gelernt, dass zu viel Vorgabe und zu wenig Vertrauen in meine Schüler und Schülerinnen schlecht sind. Das Selbstbewusstsein der Schüler und Schülerin wird damit nicht gestärkt und sie können sich nicht ausprobieren. Daher möchte ich den Schülern und Schülerinnen mehr Vertrauen entgegenbringen. Dieser Fall ist ein Fall von Machtpositionen.