Als ich in der großen Pause nach draußen ging und ein bisschen Aufsicht machte, kam ein wütender J. auf mich zu. Er spielte im Wald mit einigen Klassenkameraden an den sogenannten Lagern.
„L., die lassen mich nicht mehr mitspielen, obwohl ich gar nichts gemacht habe.“ Er war den Tränen nahe und schaute wütend zu der Gruppe der anderen Kinder. Während er bei mir stand, kam ein anderer Schüler dazu und rief von Weitem: „L., lass dich nicht von ihm veräppeln und anlügen. Der hat angefangen mit Steinen und Stöcken zu werfen. Und wir haben ihm dann gesagt, dass er nicht mehr mitspielen darf, weil es uns, ja äh, weil es halt nervt und weh tut.“
Ich drehte mich zu J. um und fragte ihn: „Stimmt das denn, was C. da sagt? Hast du die Gruppe geärgert?“
J. schaute betroffen zu Boden und nickte mit dem Kopf. C. drehte sich nochmal zu uns um und sagte dann: „Wenn er sich jetzt benimmt und an die Regeln hält, darf er wieder mitspielen. Macht er das wieder, fliegt er wieder raus.“
Daraufhin sprach ich J. nochmal an: „Hast du das verstanden? Die haben dir ein Angebot gemacht, wenn du dich an die Regeln hältst. Schließlich möchtest du doch auch nicht abgeworfen werden.“ J. lief erfreut zu der Gruppe zurück.
Ich entfernte mich von meinem Platz und ging in die andere Richtung, um mit meiner Mentorin über J. zu reden, da er seit längerer Zeit auffällig ist. Mitten im Gespräch hörten wir ein Schreien und Schimpfen der Kinder, drehten uns dorthin um und sahen gerade noch, wie J. einen Stein warf. Frau A. ging daraufhin sofort zu der Gruppe und klärte die Situation mit ihnen. Aus diesem Gespräch habe ich mich jedoch herausgehalten, da Frau A. dies allein klären wollte.
(Studentin M_4_BSP, Pos. 92-101)