Ich erzählte meiner Mentorin, dass ich am 16.11.2015 meinen Unterrichtsbesuch absolvieren möchte. Sie fragte mich, ob ich schon Vorstellungen diesbezüglich hätte und da dies der Fall war, stellte ich ihr meine Idee vor. Der Vorschlag, eine komplette Unterrichtseinheit zu diesem Thema aufzubauen, damit ich in der Klasse „warm werde“, kam von ihr und ich war begeistert.
Mir war bewusst, dass dies für mich einen enormen Arbeitsaufwand bedeutete, aber ich wusste, dass ich dadurch Routine gewinnen würde, die Klasse besser kennen zu lernen und im Allgemeinen nur profitieren konnte.
Ich erhoffte mir insbesondere, dass ich danach auch etwas besser selbst reflektieren konnte, ob ich mich wohl fühle im Beruf als Lehrerin oder nicht.
Die Unterrichtseinheit bestand aus fünf Unterrichtsstunden, wovon in der 5. Der Unterrichtsbesuch war. Das Thema lautete: Versuchsbeschreibungen anfertigen.
Meine Mentorin zeigte mir ein Arbeitsblatt und ich stellte ihr tags zuvor immer meinen tabellarischen Verlauf und meine entwickelten Arbeitsblätter vor. Sie gab mir Tipps und half mir bei geschickten Redewendungen. Im Allgemeinen kommunizierten wir unheimlich viel. Auch meinen Unterrichtsentwurf hat sie gelesen und mir Feedback gegeben. Sie hat mir wenig über die Klasse erzählt und gab mir somit die Chance, die Schüler aus einer unvoreingenommenen Perspektive kennen zu lernen. Teilweise stellte ich ihr sogar einzelne Sequenzen szenisch vor, so wie ich sie mir in meinem Unterrichtsbesuch vorstellte.
Vor meiner Stunde bestärkte sie mich, während der Stunde unterbrach sie mich nicht und ich war somit alleiniger Ansprechpartner für die Schüler. Nach der jeweiligen Stunde tauschten wir jeweils unsere Reflexionen aus.
Mir hat es ungemein geholfen, so viel Handlungsraum zu haben und da ich ihr sehr dankbar dafür bin, habe ich es ihr auch gesagt.
Nach dem Unterrichtsbesuch hat sie mir nun den Vorschlag gemacht, für eine Stunde den Raum zu verlassen.
(Studentin M_1, Pos. 12-30)