O. beklagte sich bei Frau W., dass ihm die linke untere Bauchseite wehtun würde. Am Wochenende hätte er das auch schon gehabt. Frau G. meinte zu der anderen anwesenden Praktikantin, sie solle sofort in das Sekretariat gehen und die Mutter anrufen. Dabei solle sie unbedingt betonen, dass es sehr dringend und wichtig sei. Wenn die Mutter nicht erreichbar sei, solle der Krankenwagen gerufen werden. Es könne ja der Blinddarm sein und das sei sehr gefährlich. Dies Worte hört O. mit. Ich sollte so lange bei O. bleiben, da Frau W. mit dem Rest der Klasse zum Adventssingen auf den Flur musste. Als O. und ich allein im Klassenraum waren, meinte er zu mir, dass er ziemliche Angst habe. Ich fragte ihn daraufhin nach dem Grund. Er antwortete, dass er ja jetzt vielleicht operiert werden müsse und das mache ihm Angst. Ich versuchte ihn zu beruhigen und versicherte ihm, dass er keine Angst haben brauche, da man nicht so schnell operiert werden würde. O. fasste sich immer wieder an den Bauch und krümmte sich. Schließlich meinte ich, dass er doch mal den Knopf seiner Hose aufmachen solle Vielleicht würde diesen ihn drücken.

O. machte die Hose auf und meinte: „Ja, ich glaube, die Hose hat gedrückt. Mir geht es schon besser.“ Kurze Zeit später kamen Frau W. und die Praktikantin herein. O. meinte erleichtert zu Frau W., dass ihn nur die Hose gedrückt hätte. Frau W. antwortet: „Na wie gut, dass die Mutter erreichbar war und wir nicht den Krankenwagen gerufen haben.“

O. wurde schließlich abgeholt und noch zum Arzt gebracht, nachdem Frau W. noch einmal ausdrücklich darauf hinwies, dass ja immer noch etwas mit dem Blinddarm sei.

 

(Studentin G_1_Bessermacherin, Pos. 33-39)