Der Schüler T. war offensichtlich von der Geschichte mit dem Killer-Clown sehr begeistert. Die Artikel darüber kamen letzte Woche in der Zeitung. Ob er selbst diese Artikel gelesen oder von seinen Eltern gehört hat, weiß ich nicht. In der Schule wollte er die Mädchen in der Klasse beeindrucken. Die Art und Weise, wie er das machte, kam von allein. Er geht auf die Toilette, rennt kurz danach raus und schreit dabei: „Ich habe den gesehen. Er ist da! Der Killer-Clown ist da!“
Komischerweise wird in der Zeit die Küche für den Ganztag renoviert. Einige Handwerker waren auch in der Schule und auf dem Schulhof. Es hat geregnet. Die Handwerker hatten Kapuzen an. Die Kinder haben eine Verbindung zwischen den Männern mit Kapuzen und dem Killer-Clown sehr schnell hergestellt. Die Gerüchte über den Killer-Clown verbreiten sich sehr schnell in der ganzen Schule. Viele Kinder hatten Angst, auf die Toilette zu gehen. Das kam auch zur Schulverwaltung. Die Direktorin hat den gesamten Unterricht abgebrochen. Alle Schüler kamen mit den Lehrern in den Flur. Sie (die Direktorin) hat für alle die Sache mit den Handwerkern und dem Killer-Clown erklärt. Aber noch zwei Stunden später, während des Deutschunterrichts kamen solche Fragen zu mir: „Glaubst du daran? Existiert er wirklich? Kommt er nur in der Nacht?“ Ich war sehr überrascht, wie viele Kinder, sogar die Erstklässler, die Horrorgeschichte mitgekriegt haben. Ich wusste nicht, wie ich die Fragen der Kinder richtig beantworten sollte. Sollte man sich vielleicht mehr Zeit dafür nehmen, damit die Kinder weiter ohne Ablenkungen arbeiten konnten? Und wie tief sollen solche Themen behandelt werden?
(Studentin P_3_“Einstellung“, Pos. 8-13)