Donnerstag. 3. Stunde in einer ersten Stufe der Friedrich-Wöhler-Schule in Kassel. In der individuellen Arbeitszeit arbeiten die Schülerinnen und Schüler an ihren Wochenplänen. Ich gehe rum und sehe, dass T. immer noch an der gleichen Matheaufgabe sitzt, wie am vorherigen Tag und frage ihn daraufhin, ob er zurechtkommt. T. antwortet: „Ja danke. Ich brauche keine Hilfe.“.
Ich gehe nun zu anderen Schülern, die eine Frage an mich haben. Ich bemerke, dass es laut wird und dass T. nicht an seiner Aufgabe sitzt, sondern mit einem Klassenkameraden Quatsch macht. Ich gehe zu ihm hin und sage, dass er in der Arbeitszeit doch bitte an seiner Aufgabe arbeiten soll, da er immer noch nicht weitergekommen ist. T. setzt sich wieder an seinen Platz.
Nachdem mir nach einigen Minuten wieder auffällt, dass er sich ablenken lässt, gehe ich nochmals zu ihm und setze mich auf den freien Stuhl neben ihn. Daraufhin reagiert T. etwas angespannt und lässt sich jedoch nicht mehr von seinem Klassenkameraden ablenken. Er wird ruhig und versucht, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren. T. sagt dann: „Was muss ich hier machen?“. Ich erkläre ihm die Aufgabenstellung und er löst die ersten zwei Teilaufgaben mit meiner Hilfe.
Ab dann scheint T. die Aufgabe verstanden zu haben und löst alle Aufgaben während meiner Anwesenheit. Dabei arbeitet er still und konzentriert. Nach zehn Minuten ist er dann fertig und hat alle Aufgaben richtig gelöst. Ich lobe T.: „Das hast du echt gut gemacht und vor allem warst du sogar schnell fertig! Du musst darauf achten, dich nicht ablenken zu lassen und deine Aufgaben zu bearbeiten. Wenn du eine Frage hast, kannst du dich gerne melden und wir helfen dir.“. T. antwortete mit einem „Okay“.
(Studentin K_3_BSP, Pos. 44-54)