Die Lehrerin geht nach der Bearbeitungsphase in das Vergleichen der erarbeiteten Ergebnisse im Plenum über. Sie will nur die letzten zwei Aufgaben auf dem Arbeitsblatt besprechen. Es handelt sich um zwei Sachaufgaben. Zuerst soll einer der Schüler*innen die Aufgabe vorlesen, danach fragt die Lehrkraft, wie die Schüler*innen vorgegangen sind, um die Aufgabe zu bearbeiten. Es melden sich nur sehr wenig Schüler*innen. Während des Vergleichens wird die Lehrkraft sichtlich gereizter. Als die letzte Aufgabe besprochen werden soll und sich immer noch wenig Schüler*innen beteiligen, spricht sie direkt zwei Schüler an, von denen sie weiß, dass sie diese Aufgaben bereits gelöst und verglichen haben. Sie fragt, wieso sie sich nicht beteiligen. Daraufhin schweigen die Schüler betreten. Da ich neben ihnen sitze, sehe ich, dass sie einen anderen Lösungsweg gewählt haben als den, der an der Tafel besprochen wird. Nachdem die Lehrkraft auf eine Antwort gewartet hat, nimmt sie einen Schüler dran, der sich meldet. Als die Stunde zu Ende geht und das Vergleichen abgeschlossen ist, geht die Lehrkraft zu den beiden Schülern und fragt sie wütend, wieso sie sich nicht beteiligt haben. Die beiden Schüler wirken sehr verunsichert und ängstlich. Die Lehrkraft beugt sich über die Notizen der Schüler und beginnt sehr laut, sodass die ganze Klasse es hören kann, zu sagen, dass die Lösung falsch und die einzelnen Rechnungen auch falsch seien. Anschließend fragt sie die Schüler, ob sie überhaupt kontrolliert hätten. Einer der beiden Schüler flüstert daraufhin, dass sie es kontrolliert hätten und dass es in den Lösungen auch so stehen würde. Ich konnte, von meinem Platz aus, sehen, dass der eine Junge bei einer Rechnung eine falsche Zahl stehen hatte, aber trotzdem mit der richtigen weitergerechnet hat. Sie haben anders gerechnet als an der Tafel, ihre Rechnung war aber, ebenso wie das Ergebnis, richtig.
(StudentIn F_7)