Jahrgangsstufe: 3
Es war eine Vertretungsstunde in meiner Kernklasse im Fach Deutsch, in der ich das neue Unterrichtsthema „Wortstämme in Wortfamilien“ einführte. Für den Einstieg wählte ich einen stummen Impuls, woraufhin die Schülerinnen und Schüler wie gewohnt eine Redekette bilden und sich gegenseitig drannehmen sollten. Ich habe schon des Öfteren im Unterricht meiner Mentorin beobachtet, dass die Redekette dafür benutzt wird, um seinen besten Freund oder seine beste Freundin dranzunehmen. Auch in dieser Stunde war dies der Fall, indem ein Junge nach dem anderen drangenommen wurde. Ich gab der Klasse eine letzte Chance und verwies darauf, dass sich auch Mädchen seit einiger Zeit melden würden. Als dennoch nicht drauf eingegangen wurde, beendete ich schließlich die Redekette und nahm die Schülerinnen und Schüler selbst dran. Daraufhin folgten Proteste wie „Ich wurde doch aber gerade drangenommen“, ein anderer Schüler mischte sich ein und sagte „Das ist unfair, wir dürfen dran nehmen wen wir wollen!“ und eine Mitschülerin wiederum entgegnete „Ja, aber dann kommen nur Jungs dran!“.
(Studentin J_4 BSP, Pos. 70-86)