Jahrgangsstufe: 3
Am ersten Tag nach den Osterferien war Methodentag in meiner Schule. In den ersten beiden Stunden hospitierte ich regulär in meiner Kernklasse, übernahm aber auf Bitten meiner Mentorin in der 3. Stunde den Unterricht der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aus dieser Klasse. Diese wurden bereits separat von einer anderen Lehrkraft im Nebenraum unterrichtet. Insgesamt gibt es in meiner Kernklasse fünf Kinder mit Migrationshintergrund, wobei ich drei davon noch nicht kannte, da sie erst seit dem letzten Schultag vor den Osterferien an der Schule sind. Meine Mentorin sagte mir, dass mich nach der 3. Stunde eine andere Lehrkraft ablösen würde und ich solange mit ihnen Memory spielen soll. Diese Stunde verlief ruhig, denn die Kinder spielten begeistert mit. Als nach der Stunde jedoch keine andere Lehrkraft kam, erkundigte ich mich bei meiner Mentorin, ob ich mit den Schülerinnen und Schüler nunmehr auch am Methodentag teilnehmen könnte. Sie aber bat mich, die Betreuung im Nebenraum noch eine weitere Stunde zu übernehmen. Auf meine Nachfrage, was ich diese weitere Stunde mit ihnen machen soll und ob sie mir eventuell Material geben könnte, gab sie mir keine Antwort. Ich spielte daraufhin mit den Kindern weiter Gesellschaftsspiele, was zunächst auch einigermaßen klappte, jedoch verständlicherweise mit der Zeit langweilig für sie wurde. Die Kinder wurden unruhiger und lauter und ignorierten immer öfter meine Ermahnungen. Ich wollte aber nicht nochmals zu meiner Mentorin in den Klassenraum gehen und um Unterstützung bitten, da ich weder Schwäche zeigen noch meine Autorität gegenüber den Kindern verlieren wollte.
In der 5. Stunde übernahm ein anderer Lehrer meine Kernklasse, so dass ich die Hoffnung hatte, nunmehr mit den Kindern am gemeinsamen Unterricht teilnehmen zu dürfen. Aber auch er bat mich nur, mit ihnen im Nebenraum zu bleiben und sah es ebenfalls nicht als seine Aufgabe an, mir lehrreiches Unterrichtsmaterial zu geben. Ich war daraufhin ziemlich demotiviert und fühlte mich zudem mit der Situation alleine gelassen.
(Studentin J_4 BSP, Pos. 1-18)