Schlagwort: Heterogenität

Der beschriebene Fall fand in einer ersten Klasse statt und konnte während der Frühstückspause (ca. 9:20 Uhr) beobachtet werden. Es war kurz vor Weihnachten und die Lehrperson las eine Geschichte bezüglich dieser Thematik vor. Nach Beendigung des Vorlesens begann sie mit der Klasse ein Gespräch: „Weiß denn Jemand, was wir Weihnachten feiern?“ Nach mehrere Wortbeiträgen der Kinder führte die Lehrkraft das Thema weiterhin aus, indem sie den Kindern erklärte, dass in dieser Zeit Gottes Sohn geboren wurde. Daraufhin entgegnete
S1: „Frau K., warum muss Sab. ein Kleid tragen?“ Frau K. *verwirrt*: „Was meinst du?“ S1: „S2 hat gesagt sie muss ein Kleid tragen.“ S2: „Meine Mutter hat das für mich ausgesucht. Sie gibt mir Klamotten.“ S1: „Ja, aber warum?“ Frau K.: „Achso. Das ist immer unterschiedlich. Bei S2 wird das eben so gemacht, dass die Mutter die Klamotten raus legt. Das ist bei jeder Familie anders.“ S2: „Ja.“ S1: „Ok.“ Beide Schülerinnen gingen wieder in die Klasse. (StundentIn
Frau R.: „S., sagt Mama, niemand steckt Geschenke in Schuhe. Wer sollte denn so etwas Verrücktes tun. Außerdem bekommt ihr doch Geschenke, zum Geburtstag und zum Zuckerfest.“ (dreht sich zur Schülerin K) Weißt du was Zuckerfest ist? H: Ich weiß es. L: Ich weiß es. Frau R.: Wer weiß denn was Zuckerfest ist? I: Ich weiß nicht. Lu: Da isst man Zucker. [alle lachen] L: Ja, so ungefähr. Frau R.: Was denkst du, äh, N? N: Weihnachten oder Ostern.
Im letzten Förderunterricht vor den Weihnachtsferien war ich allein mit zwei Schülerinnen. Meine Mentorin wies mich an, die beiden etwas zu beschäftigen und zu beaufsichtigen. Das Ganze war also mehr eine „Abschluss-Weihnachtsstunde“ als eine Förderstunde. Während ich den Klassenraum aufräumte und die Tafel putze, malten die beiden Schülerinnen (D. und M.) Mandalas aus und lauschten zu leiser Weihnachtsmusik, die ich anmachen sollte. Da beide Mädchen durchaus ruhiger und schüchterner sind und auch an verschiedenen Tischen saßen, versuchte ich die
In dieser Stunde wurde der Religionsunterricht in der Klasse zum ersten Mal gehalten. Die Schülerin M. und der Schüler P. durften nicht am christlichen Religionsunterricht teilnehmen, da der Religionsunterricht konfessionell abläuft. Die beiden SchülerInnen wurden somit vom Unterricht ausgeschlossen und mussten in dieser Zeit mit der Sozialpädagogin in einem Extraraum Mathematikaufgaben erledigen. Bevor die Lehrerin mit dem Religionsunterricht anfing, fragten viele Kinder, warum die anderen beiden SchülerInnen nicht am Religionsunterricht teilnehmen durften. (StudentIn Z_7)
In der Mathestunde sollten die SuS zwei Sachaufgaben bearbeiten. Da diese jedoch schwieriger waren, wollte die Lehrerin zunächst mit den SuS die Aufgaben besprechen und erste Lösungsansätze finden. Nachdem die erste Aufgabe mehr ratend als wissend besprochen wurde und bei der zweiten Aufgabe die erste falsche Aussage kam, hat die Lehrerin abgebrochen und den SuS gesagt, dass das anscheinend zu schwer für sie sei, sie versuchen sollten, die erste Aufgabe zu lösen und dann mit einer anderen Aufgabe weitermachen
Die Schüler rechnen Aufgaben in ihren Rechenheften und nutzen dabei das Material. Bei Additionsaufgaben rechnen sie mit farbigen Perlen, die je unterschiedlich gefärbt sind. Der Zehnerstab ist beispielsweise golden. Bei den Aufgaben suchen sie also den passenden Stab für jeden Summanden, wobei sie oft die Perlen zählen müssen, weil sie das Farbsystem noch nicht so gut kennen. Dabei nutzen auch Kinder der zweiten Klasse die farbigen Perlen und zählen das Ergebnis ihrer Aufgaben lediglich ab. Zuerst war das schockierend,
M. kam mit ihrem Leseblatt zu mir und fragte, ob ich mit ihr das Lesetraining machen kann. Wir setzten uns auf das Sofa in der Leseecke im Klassenraum und sie erzählte mir, dass sie in den Ferien fleißig das Lesen geübt hat. Dabei sagte sie voller Stolz, dass sie alles auswendig kann. Ich antwortete daraufhin, dass sie ja eigentlich zeigen soll, dass sie schon lesen kann und nicht nur, dass die gut darin ist Texte auswendig zu lernen. M.
Das folgende Dokument ist eine Audiotranskription eines freien mathematischen Interviews zur Lernstandbestimmung. Bei der Durchführung des Interviews wurde eine selbsterstellte Zahlenfabrik verwendet. Die Schülerin wählt eine ihrer selbsterstellten leichten Subtraktionsaufgaben aus. Schüler: (Wählt 50 – 10) Student: Was hast du denn da aufgeschrieben? Schüler: 50 – 10. Student: Wie würdest du das rechnen? Schüler: Also ich würde erst mal 50, also 5 minus 4… 5 minus 10… 5 minus 1 ist 4 und die große Aufgabe ist 50 minus
In meiner Praktikumsklasse (einer zweiten Klasse) wird in Mathe jede Woche ein Kopfrechentest geschrieben, welcher ein bis zwei Tage später zurückgegeben wird. Dieser wird immer wieder diktiert und die Schülerinnen und Schüler (SuS) schreiben das Ergebnis auf einen Zettel, auf dem Platz für fünf Kopfrechentests ist. In der beschriebenen Situation ist meine Mentorin durch die Klasse gelaufen und hat die Kopfrechentests verteilt und den Kindern eine kurze individuelle Rückmeldung gegeben. Ich selbst war nicht am eigentlichen Geschehen beteiligt und