Vier Schüler meiner Praktikumsklasse spielen in der Pause immer wieder StarWars und Polizei. Aus dem Spielen von z.B. einem Laserschwertkampf wird allerdings häufiger Ernst.
Nach der Pause kamen die Schüler in die Klasse und der Pullover eines Schülers war zerrissen. Die Klärung des Streits hatte die Pausenaufsicht in die Klasse vertagt. Es stellte sich heraus, dass die Schüler in der Pause Krieg gespielt hatten und dass alle geschubst, geschlagen und festgehalten hatten. Da wir auch geflüchtete Kinder in der Klasse haben, haben wir thematisiert, was Krieg bedeutet und meine Mentorin hat den Beteiligten eine Nachricht an die Eltern ins Merkheft geschrieben. Auch zu Klärung, wie der Schaden des kaputten Pullovers geregelt wird, wurden die Eltern aufgefordert.
Nach dem Unterricht kam eine Mutter, die die Nachricht sofort gelesen hatte, zu meiner Mentorin, um sich bei ihr zu beschweren, dass ihr Sohn doch sicher nicht der Auslöser für diesen Streit gewesen sei und er sich doch wehren müsste, wenn andere Kinder ihn ärgern. Der Schüler hatte im Klärungsgespräch zugegeben, dass er am Ausbruch des Konflikts beteiligt war. Doch die Mutter wollte dies nicht glauben. Meine Mentorin erwiderte, dass sie den Schülern für ihre Zukunft unsere gesellschaftlichen Werte vermitteln müsse und fragte die Mutter, ob sie sich im Konflikt auch mit ihren Kolleginnen schlagen würde. Sie betonte nochmal die Schulregeln und, dass Schlagen nicht die Art sei, wie der Schüler in Zukunft seine Probleme lösen könne. Ohne wirkliches Verständnis für die Argumente meiner Mentorin hat die Mutter sich verabschiedet und die Klasse verlassen.
(Studentin N_3_BSP, Pos. 26-32)