Im Rahmen des Literaturprojekts malten und schrieben die Kinder nach dem Vorlesen des Buches auf, was ihnen wichtig bei der Geschichte war und was ihnen besonders gefallen hatte. Die Texte, die dabei entstanden, wurden nicht im Unterricht korrigiert und die Schüler durften auch Fehler machen beim Schreiben. Die Texte und Bilder nahm ich mit nach Hause, um sie mir genauer anzuschauen und auch um die Texte zuhause am PC korrigiert abzutippen und auszudrucken. Die Ausdrucke nahm ich am nächsten Tag mit in die Schule.
An dem Tag wurde eine Tapete mit allen Schülerprodukten, also allen Texten und Bildern gestaltet, um das Ergebnis der Vorlesesituation entsprechend zu präsentieren. Bei den Texten der Schüler kam dann jeweils der PC-Ausdruck darunter, damit alles korrekt geschrieben war und auch gut zu lesen ist.
Meine Mentorin kam am Ende der Stunde und fragte mich, warum ich die PC-Ausdrucke immer darunter geklebt hatte. Ich antwortete ihr, dass ich das gemacht habe, damit alles ordentlich und orthografisch korrekt zu lesen ist. Dabei sagte ich auch, dass uns dieses Vorgehen in der Universität empfohlen wurde. Meine Mentorin konnte meine Erklärung zwar nachvollziehen, doch sie fand die Schrift der Kinder gut lesbar und meinte, dass meine PC-Ausdrucke die Kinder in ihrer Schreibmotivation einschränken. Daraufhin versuchte sie die Ausdrucke von der Tapete abzureißen und erregte damit auch die Aufmerksamkeit der Kinder, welche mich unsicher anschauten. Ich glaube die Kinder konnten nicht ganz verstehen, warum sie sich mit mir gemeinsam solch eine Mühe gemacht haben, um alles auf die Tapete zu kleben und meine Mentorin dann einfach versuchte das alles wieder abzureißen.
(Studentin G_5_x, Pos. 44-56)