In der dritten Klasse wird das Thema „Gewichte“ eingeführt. In dieser dritten Klasse gibt es ein Inklusionskind M.. Das Mädchen wird mit dem Förderschwerpunkt Lernen unterrichtet. Sie hat differenziertes Material und wird nicht zielgleich unterrichtet. Während sie sonst mit differenziertem Material arbeitet und dies auch gut klappt, läuft an diesem Tag alles anders. Das Mädchen fragt mich, was sie machen soll, nachdem alle anderen Kinder ihre Bücher aufgeschlagen haben. Ich habe diese Frage an die Mathematiklehrerin weitergegeben, weil ich nicht in der Position bin, solche Dinge zu entscheiden. Die Lehrerin fordert T. auf, bei I. mit ins Buch zu schauen und ihr Buch dem Inklusionsmädchen zu geben. Mit Wiederwillen gibt T. ihr Buch ab, um mit I. ins Buch zu schauen. So kann das Inklusionsmädchen das Buch von T. allein nutzen. Die Stunde vergeht. Die Mathematiklehrerin gibt Hausaufgaben im Buch auf. Das Inklusionsmädchen kommt wieder zu mir und fragt: „Wie oder was soll ich nun machen? Ich habe doch kein Buch und habe aber heute normal mitgemacht. Und jetzt?“ M. schaut sehr traurig. Ich muss wieder zur Mathematiklehrerin gehen und fragen, was wir mit dem Inklusionsmädchen machen. Darauf antwortet die Lehrerin: „Mach was in deinem kleinen blauen Heftchen!“.
(StudentIn M_6, Pos. 33-44)