Meine Mentorin Frau T. befand sich in der fünften Unterrichtsstunde. Nach dieser Stunde hatten sowohl die Kinder als auch die Lehrerin Frau T. Schulschluss.
Die Klasse war ziemlich unruhig, es stand Kunst auf dem Plan. Der Unterricht war ziemlich frei, die Kinder konnten sich bewegen und sich Inspiration im Klassenraum holen. Hin und wieder kam es zu kleineren Rangeleien zwischen A. und C. Diese hatten während der ersten Pause schon eine Auseinandersetzung. Zum Ende der Stunde leitete die Lehrerin Frau T. den Abschiedskreis ein. Es entstand ein großes Durcheinander, wobei einige Kinder blitzschnell vorne im Kreis standen. Kind A. und Kind C. gerieten aneinander, wobei Kind A. über den Fuß von Kind C. stolperte. Kind A. schlug Kind C. mit der flachen Hand und einem großen Ausholschlag ins Gesicht. Frau T. sah diese Reaktion des Kindes und verwies das Kind aus dem Abschiedskreis. Es musste sich in die Tür stellen, wo es von allen gesehen werden konnte. Das Geschehen wurde an diesem Tag nicht weiter thematisiert. Das lautstarke Auftreten der Lehrerin sowie das Ausschließen des Kindes aus dem Kreis hatte ebenfalls Auswirkungen auf das Verhalten der anderen Kinder. Der Abschlusskreis verlief reibungslos. Die Stunde musste pünktlich enden, da viele Kinder auf den Linienbus angewiesen waren, so auch Kind A. Beide beteiligten Kinder verließen die Schule, ohne ein klärendes Gespräch.

Kommentar:
Ich habe mich für diesen Fall entschieden, weil ich ziemlich geschockt von der Umgangsweise und Impulsivität des Kindes gewesen bin. Von Kindern in der Grundschule erwartet man ein solches Verhalten nicht unbedingt. Zum Anderen hat mich die Umgangsweise der Lehrerin mit diesem Vorfall beunruhigt, denn ich bin der Meinung, solch ein Vorfall muss unbedingt situativ geklärt werden. Für mein späteres Lehrerdasein ist dieser Fall wichtig, denn ich habe gelernt, dass man eben solche Situation sofort mit den Kindern klären sollte und nicht erst am nächsten Tag, denn dann ist es bei den Kinder schon gar nicht mehr präsent.