Während der Frühstückspause bin ich zu meiner Mentorin gegangen und wollte mit ihr eine Idee für eine eigene Unterrichtseinheit mit der ersten Klasse besprechen. Da Halloween bevorstand und viele Kinder sich für dieses Thema interessieren, dachte ich es wäre schön, Halloween zum Unterrichtsthema zu machen. Dazu hatte ich mir überlegt mit Story Cubes zu arbeiten, die Bilder zum Thema Halloween haben (Geister, Mumien, Kürbisse…) und Rechenaufgaben zu erstellen, bei denen ein Summand und das Ergebnis gegeben sind und der zweite Summand von einem Kürbis verdeckt wird, weshalb die Kinder nun die dahinterstehende Zahl ermitteln sollen. Die Unterrichtseinheit wäre demnach fächerübergreifend gewesen.

Als ich meiner Mentorin die Idee nun vorschlug und ihr auch die Story Cubes zeigte, fand sie diese total süß und meine Idee an sich gefiel ihr auch. Doch sie meinte, dass Halloween leider die falschen Signale sendet, wenn man die Geschichte bedenkt. Ich konnte das in dem Moment vollkommen nachvollziehen, da mir die Geschichte von Halloween bezüglich der Hexenverbrennung bekannt ist. Sie meinte, dass aus diesem Grund Halloween überhaupt nicht in der Schule thematisiert wird, weshalb ich deshalb die Unterrichtseinheit nicht machen durfte.

Zu Hause war ich natürlich etwas deprimiert, weil ich mir alles so schön überlegt hatte. Ich dachte noch einmal genau über das Gespräch und ihre Aussage nach, wobei mir auffiel, dass die Arbeit mit Story Cubes und auch die Rechenaufgaben an sich nicht wirklich etwas mit der Geschichte von Halloween zu tun haben und demnach auch keine falschen Botschaften übermitteln.

Ein paar Tage später redete ich mit der Praktikantin aus der Parallelklasse und sie berichtete mir vom Unterricht dort. Sie hatten an dem Tag Halloween behandelt und auch Spukgeschichten vorgelesen bekommen. Ich erzählte ihr daraufhin von meiner Unterrichtsplanung und der Aussage von meiner Mentorin. Auch sie fand die Idee sehr gut und sah auch nicht wirklich einen Grund dagegen, da ja auch in ihrer Klasse Halloween thematisiert wurde. Ich hätte mir einfach ein wenig mehr Handlungsraum gewünscht, da die Unterrichtsplanung mit Einbezug des Montessori-Materials ja ohnehin schon schwer ist. In meiner Einheit wäre eigenes Material vorgekommen, was den Kindern bestimmt gefallen hätte, vor allem, da sie es nicht kennen.

(Studentin G_5_x, Pos. 57-70)