Es ist Deutschunterricht in der ersten Klasse, die Kinder sollen in Einzelarbeit in ihren Arbeitsheften arbeiten. F. und X. sitzen über Eck nebeneinander. Immer wieder beginnen sie Gespräche, streiten und lenken sich ab. Nach kurzen ruhigen Momenten beginnt immer wieder ein anderer der beiden, den anderen abzulenken.

Inzwischen habe ich sie schon mehrmals aufgefordert, einander in Ruhe zu lassen und ihre eigenen Aufgaben zu machen. Dann bekomme ich mit, wie X. wieder anfängt, F. zu stören.

Ich: X., ich habe es jetzt oft genug gesagt. Ihr sollt aufhören! Warum redest du schon wieder mit F.?!

X.: Immer ich! Warum kriege ich immer nur Ärger?! X. beginnt zu weinen. Ich knie mich zu ihm.

Ich: Du bist nicht der einzige, der Ärger kriegt. Ich habe doch gesehen, dass eben auch F. schon mal angefangen hat, aber du auch. Und Ihr wusstet, dass Ihr aufhören sollt. Diesmal hast du angefangen, das habe ich genau gesehen!

X. weint immer noch.

Lehrerin: Du brauchst gar nicht zu weinen, X.. Du hast wirklich angefangen und Du weißt, dass Ihr Euch in Ruhe lassen sollt! Außerdem stimmt es nicht, dass nur Du immer Ärger kriegst.

(Studentin I_4, Pos. 13-30)