Gemeinsam mit unserer Begleitseminargruppe planten wir eine Unterrichtseinheit zu einem Bilderbuch. Jeder von uns passte die Einheit anschließend an seine entsprechende Klassenstufe an. Ich machte in dieser Unterrichtseinheit sowohl meinen Unterrichtsversuch als auch meinen Unterrichtsbesuch. In stundenlanger Arbeit plante ich alles und bereitete meinen Unterricht sehr pflichtbewusst vor. Dies geschah immer in Absprache mit meiner Mentorin aus der Schule, schließlich hatte sie das notwendige Knowhow. Sie gab mir viele Tipps, die einen mehr und die anderen weniger nützlich. Ich setzte alles nach ihrem Belieben um, auch wenn ich mit einigen Dingen überhaupt nicht einverstanden war. Aber ich dachte, sie weiß es besser, also höre ich auf sie. So kam es, dass ich fast täglich Änderungen an meinem Unterrichtsentwurf vornahm. Endlich war es soweit und ich hatte alles fertig – ich war so erleichtert! Ein letztes Mal wollte ich meiner Mentorin nun sagen, wie genau ich meinen Unterricht gestalten werde. Plötzlich gefiel ihr das alles aber nicht mehr. Sie hatte an allem etwas auszusetzen und konnte ihre Aussagen noch nicht mal zufriedenstellend begründen. Fest stand aber, dass ich nun noch einmal gezwungen war, alles komplett umzuschmeißen – und das wenige Tage vor meinem Unterrichtsbesuch. Ich war einfach nur verzweifelt und hätte in diesem Moment am liebsten alles hingeschmissen – ihr vor die Füße – und hätte gesagt: „Mach’s selber!“

(Studentin K_1_BSP, Pos. 52-60)