Im Musikunterricht haben die SchülerInnen in Gruppen gearbeitet. Vor dem Musikraum wurde es laut und die Lehrerin ging nach draußen. Sofort kam sie wieder rein, packte ihr Handy und sagte zu mir: „Halt die Kinder ruhig!“ Ich dachte, dass sich draußen jemand prügelt und ging schnell nach draußen. Doch vor dem Raum standen einige Lehrer und ein Kind, welches keine Luft mehr bekam. Da wurde mir bewusst, dass ich die Klasse beaufsichtigen sollte, damit die Lehrerin den Notruf rufen und sich um das Kind, welches keine Luft mehr bekam, kümmern konnte. Ich war total geschockt vom Anblick des Kindes und überfordert, da die SchülerInnen sofort merkten, dass etwas nicht stimmte und auch raus wollte. Die Situation habe ich retten können, indem ich auf die Gruppenarbeit einging und mit den Kindern mitarbeitete. Wenige Minuten später flog ein Rettungshubschrauber über der Schule und landete auf dem Schulhof. Die SchülerInnen waren, genau wie ich, sehr geschockt und aufgeregt, alle liefen zum Fenster und ich musste den Kindern erklären, dass es sich nicht gehört, zu „gaffen“, denn das verletzte Kind fühlt sich dann noch schlechter, da alle anderen Kinder es beobachten. Ich war in dieser Situation total überfordert und auch den Tränen nahe, da ich das Kind, welches keine Luft mehr bekam, immer noch vor Augen hatte und dieses schon blau angelaufen war. Jedoch durfte ich mir das vor den SchülerInnen nicht anmerken lassen, damit nicht noch mehr Unruhe entstand. Ich habe dann die Frühstückspause noch mit den Kindern im Musikraum verbracht, da das Kind vor dem Raum ärztlich versorgt wurde.

(StudentIn K_6_BSP, Pos. 19-23)