Der beschriebene Fall spielte sich am Dienstag der letzten Schulwoche vor den Weihnachtsferien ab. Da der eigentliche Klassenlehrer krank war, wurde der Unterricht an dem Tag von einer Vertretungslehrerin (U+ Kraft) und mir geleitet.

Vor Unterrichtsbeginn kam eine Mutter eines Schülers mit in den Klassenraum. Da die Familie ursprünglich aus Polen kommt, spricht die Mutter nur gebrochen Deutsch.

Nachdem sie ihren Sohn zum Platz begleitet hatte, kam sie auf mich und die Vertretungskraft zu. Sie fragte uns bzw. sie teilte uns mit, dass sie bereits am Donnerstag nach Polen in den Urlaub fahren würden und ihr Sohn somit nur noch am Mittwoch am Unterricht teilnehmen würde. Sie begründete dies damit, dass es freitags immer so voll auf den Straßen sei und sie deswegen nicht pünktlich zu Heiligabend bei der Familie wären. Dann fragte sie uns, ob das denn in Ordnung wäre, da es ja eigentlich kein Problem darstellen würde. Die Vertretungskraft guckte mich fragend an, da sie nur selten in der Klasse ist, konnte sie mit der Situation überhaupt nichts anfangen. Nach kurzer Absprache machten wir sie dann darauf aufmerksam, dass wir keine Entscheidung treffen dürfen und sie sich bitte an den Schulleiter wenden solle. Außerdem machten wir ihr klar, dass ihre Bitte sehr kurzfristig sei und sie sich dementsprechend nicht allzu große Hoffnung machen solle, dass der Schulleiter dies genehmigt. Sie versuchte noch ein wenig mit uns zu diskutieren, merkte dann aber schnell das es eh keinen Sinn hat und verließ den Klassenraum.

 

(Studentin A_5, Pos. 50-62)