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Falldarstellung
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//ich hatte dir ja erz- . super . so ich hab jetzt ’ne uhr mit datum heute ist der fünfundzwanzigste . dritte neunzehnhundert- sechsundneunzig .. und im folgenden ist aufgezeichnet ein schülerinterview mit einem schüler der . zehnten klasse .. ja . ja so wir können uns duzen schätz‘ ich mal ja// freilich na // dirk heißt du ich heiß‘ thomas .. äh . ich hatte dir ja beim letzten mal erzählt .. daß wir uns also auch so für lebensgeschichten von schülern interessieren// . hm . //und ich würde dich jetzt einmal bitten . daß du mal so versuchst dich zurückzuerinnern . an die zeit als du ganz klein warst .. und einmal von da an ruhig ausführlich erzählst wie das war . und wie dein leben bis heute so verlaufen ist .// . hm //und ich werd‘ jetzt erstmal ruhig sein und dir zuhören// gut . alles klar .. tja . fang mer mal janz klein an . jeborn wurd ich in . h. . am [datum] . neunsiebzich . //hm// .. ja . dann bin ich da zur kinderkrippe jejang also da erinnere ich mich nich mehr so jenau dran was da so war .. hm kindergarten . im k.-viertel . //hm// da hab ich also erst jewohnt . also nordteil . der stadt
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. tja . dann kamen ziemlich viele schulwechsel . zuerst war ich also in der x-schule . in der ersten klasse .. die schule wurde dann .. dicht jemacht beziehungsweise umjeändert das war dann für .. hörbehinderte oder sowas .. dann . y-schule das war auch im k.-viertel .. //mhm// . tja .. und dann nach bin ich nach süd gezogen . z-schule süd noch zu ddr-zeiten . //hm// . tja was is nennenswertes passiert . hm . ziemliches sorgenkind war ich weil ich etwas tolpatschig war . also diverse äh . kopfverletzungen also genau waren es bis zu meinem siemten lebensjahr jenau sieben kopfverletzungen . //hm// haha das fand mein vater nich so spaßig . //hm// . tja . dann . ham mer dann ne wohnung anjeboten jekricht beziehungsweise meine eltern dann in süd und .. das war damals schon was in der ddr so ne neubauwohnung so mit zentralheizung und so da also . beziehungsweise fernheizung . //hm// und . ham mer dann och zujeschlagen . tja ich hab noch n . kleinen bruder . //hm// der ist och hier of der schule . der ist jetzt dreizehn jahre alt .. der hat da also . von der alten wohnung nich soviel
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mitjekricht .. naja . ansich . schon ne schöne zeit jewesen alljemein weil wir hatten n . garten in t. ham mer also immer noch . und ziemlich viel of m dorf jewesen und . da hat mer natürlich viel mehr freiheiten als in der stadt und besonders k.-viertel ziemlich dreckig alles viel verkehr und so . //hm// schon zu ddr-zeiten also da war nich viel . war zwar n spielplatz aber das war . naja n bißchen keimig um das mal so auszudrücken . und of m dorf wars dann doch schöner und . beide omas auch da und .. also ich einlich eintlich meine meisten freunde warn damals schon of m dorf . //hm// .. tja dann .. kam de wende .. fand ich eindlich janz jut weil . so dann . der schule war gleich nebenan war ne kaufhalle da sin mer immer in der hofpause hin un ham uns westprodukte jeholt gleich nach der wende .. hm na un dann . mein vater schon immer ziemlich sparsam jewesen also . das . war eigentlich so ne sache wo ich bißchen drunter jelitten habe also . was heißt jelitten . im endeffekt kams alles doch der familie zugute aber . er war ehmt auch sparsam und . er hat meiner meinung nach an . an der
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falschen stelle öfters mal jespart . ich mein jut also . gleich nach der wende is er . mit m . mit meim onkel . rüberjefahrn . ham mer sämtliches geld jesammelt . //hm// also was mer dann jekricht ham als begrüßungsjeld und was mer dann . gleich umtauschen konnte .. und da ham mer uns erstmal en westfernseher jeholt so richtig mit fernbedienung und farbfernseher das war schon nich schlecht . das . setzte allerdings voraus daß wir beim erstem mal wo mer in . g. warn . nichts kaufen durften . konnten und sollten weil es war ja alles für n fernseher verplant das jing natürlich nich . //hm// und . war n bißchen deprimierend sich das alles nur angucken zu können und dann . nich irgendwie was weiß ich da wollt ich ne batman-figur ham //hm// da war ich also . ’sehr begeistert‘ (betont gesprochen) . und die hab ich nich jekricht . ja . war schon traurig aber es war . schön wir sin mit der oma hier zusammen also zu fünft sin mer dann im trabi rüberjefahrn . das war cool //hm// .. tja dann . war äh an . der andern also an der schule dann in süd . also wenig mit
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lernen .. da war also die lehrer die warn überfordert die hatten . selber äh keene ahnung wos langjeht . //hm// das war dann . vierte klasse hauptsächlich fünfte klasse .. hm mein zeugnis sah allerdings sehr gut aus . weeß och nich vielleicht . fanden mich die lehrer damals sympatischer als heute .. also ich weeß nich mein . fünfte klasse abjangszeugnis damals von der schule als ich dann hierher wechselte das warn gloobe alles einsen eine zwei oder so war da dabei . //hm// . is leider jetzt nich mehr so aber was solls is vorbei . //hm// . ja hm .. süd ähn . war eigentlich son beweggrund da wegzugehen von der schule es war also schon damals . ziemlich äh so . gewalt und so war an der schule eigentlich schon immer . und .. war eben .. ’nur‘ (betont gesprochen) ne real- beziehungsweise hauptschule also das is ne jesamtschule jetzt .. un . da war also der . naja das niveau war nich so hoch sach ich mal //hm// . un .. och so bißchen . naja streß jehabt mit n lehrern un so dadurch daß ich dann eben . so n paar freunde hatte die eigentlich keine richtjen freunde waren .. tja dann nach der
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wende . wie jesacht äh . alles n bißchen kraß jewesen so . zu hause na jut das jing einjermaßen . mein vater hat ja so es zepter da in der hand . nich unbedingt jetzt negativ jemeint aber . //hm// . er hat doch äh im endeffekt immer s letzte wort . //hm// jehabt . naja und dann .. ach so was ich noch schön fand an meiner kindheit . das war mein vater hat dann im x-werk jearbeitet in t. und die hatten eben immer ferienlagerplätze und da bin ich im . mit m siebten lebensjahr . es erste mal ins ferienlager jefahrn und seitdem eigentlich jedes jahr und manche jahre zweimal also ich war schon elfmal im ferienlager oder so . un . das war doch . tolles ereignis dann zu ddr-zeiten vor allem so unter kumpels und so un . keene eltern die da irgendwie jestreßt ham . un .. was weeß ich dann anjefangen zu rauchen kurz nach der wende im ferienlager . //hm// . dann unterm klo versteckt un heimlich jeraucht also . war schon spaßig . un . die betreuer warn eigentlich och immer ziemlich locker . warn eigentlich och so . achtzehn- neunzehnjährige immer .. un dann . am anfang ham se dann immer ja keen alkohol
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keine zijaretten . un am letzten abend also das war dann . s einemal kann ich mich noch erinnern kam dann die zwee betreuer rein mit m kasten bier . und da ham mer dann erstmal jeder en bierchen jetrunken und //hm// das war schon spaßig . //hm// naja ähm pff was is noch zu sagen . von der erziehung her bin ich en bißchen .. naja so erzogen so stolz ofs vaterland und so . soll jetzt sich nich irgendwie zu kraß aussehen daß ich dann irgendwelche ausländer äh . zusammenschlage das is blödsinn //hm// also in der form . bin ich eigentlich gegen sämtlichen radikalismus ejal in welcher richtung . und das find ich absolut blödsinnig . //hm// was weiß ich und ich meine jut ich hab dann . jetzt schon so meine kumpels und so . dann sin . paar äh sind ehmt och so meine richtung aber . ja in der schule läßt sich das eigentlich wenig vermeiden weil . sind och äh och linksjerichtete dabei und das sind trotzdem kumpels ich meine . //hm// danach kann mer nich jehn ich jeh da nich nach der politischen meinung . ob da nun eener sacht na nazis raus oder ausländer raus . solange der für mich en kumpel is un . och äh
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pf das zu schätzen weeß un so un . is das alles . in ordnung .. naja und dann . a- war da noch son ereignis mit äh . falschen freunden kurz nach der wende . das war dann . so daßßß . ich war vierzehn un n kumpel von mir . und hm . war da jemand der war sechzehn un .. der war für uns ehmt . der chef und .. der konnte nun alkohol kaufen bier kaufen zijaretten kaufen was wir nich konnten //hm// und dadurch ham mer also ziemlich das jemacht was er wollte .. und dann bißchen in konflikt mit m jesetz jeraten also es war nich so toll .. im . endeffekt weeß nich die schuldfrage .. wer da nun schuld war das jing alles ziemlich hastig es . war also nich daß wir jetzt irgendjemanden zusammenjeschlagen hätten oder so . es war einfach nur streß und es war ehmt dummerweise am marktplatz und direkt daneben es polizierevier und . da ham se uns natürlich dann gleich reinjezogen //hm// . naja das war och en ziemlicher knacks dann in der familie also .. meine mutter jeheult und so und . mein vater . hat das och nich so besonders toll verarbeitet .. im endeffekt wars jar nich so weiter schlimm weil . is ja nischt
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weiter rausjekommen und . kam dann ne verwarnung und da wurde keen war keen verfahren oder sowas //hm// aber . ehmt so ne . gutbürgerliche familie sach ich mal da bringt das doch schon n ziemlichen knacks rein . //hm// un . mich hat das ehm . ziemlich belastet daß mein vater mir das immer wieder vorjehalten hat . eben . das kommt teilweise jetzt noch also . was weeß ich . wenn ich mal sage na . ob ich mal nun länger draußen bleiben kann oder so sacht er nee denk an damals un so was da passiert is und das kann jederzeit widder passieren . un er sieht ehmt da nich ein daß ich da . älter jeworden bin und doch was draus jelernt habe . //hm// .. tja was is noch zu sagen .. ja in der schule . fühl ich mich eigentlich recht wohl . bis of en paar sachen so äh en paar diktatorische lehrer sach ich mal //hm// die dann unbedingt ihrn stoff durchziehen wolln und die ehmt nich akzeptieren daß ich das alles en bißchen lockrer sehe .. ich weeß nich du warst ja da- . bei bei der hier zensurenkonferenz und da wurde mein name ja och erwähnt . obwohl ich das finde eigentlich . is blödsinn nur weil ich dann
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im unterricht dann quatsche naja . weeß nich //hm hm// . akzeptiern die lehrer nich was soll ich machen ich hab da sowieso nischt zu sagen .. jut pff . noch irgendwas .. tja . ja ich fahre leidenschaftlich gern moped falls das jemanden intressiert //nur zu// da . weeß nich wenns um lebensjeschichte jeht also . mein vater der hat ne alte schwalbe und da hab ich ehmt mit 13 jahren anjefangen moped zu fahren . eben widder of ‚m dorf draußen weil da . die möglichkeit da war //hm// . of m feldweg da mit m moped rumfahren .. tolles ereignis jewesen immer . un .. ziemlich viel halt mir da selber beijebracht morgen hab ich fahrprüfung . dann darf ich dann regulär auch auf der straße fahrn . //hm// das is dann nich schlecht wenn ich das schaffe . wenn nich würd ich allerdings trotzdem fahrn . //lacht kurz// sach ich so wies is … tja . ansonsten .. pf . weeß nich eigentlich nich so viel zu sagen noch irgendwas was dich intressieren würde oder so . //hm .. ja wenn dir jetzt .. nichts weiter einfällt erstmal dann ..// hm .. nöö . eigentlich nich . //dann äh . kann ich ja noch mal n bißchen vielleicht .
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bestimmte sachen nachfragen also .. äh . das war jedenfalls schon mal . n so das was mich och intressiert also von daher liegste schon richtig . äh .. eine sache .. die müßt ich aber of jeden fall noch mal n bißchen genauer wissen und zwar bist du am anfang wo du anjefangen hast mit deinem . kindheit . ganz früh . biste eigentlich ziemlich schnell so of schule jekommen also hast ziemlich schnell erzählt .. äh daß de dann in der schule warst und viele schulwechsel und so weiter .. äh da würde mich mal intressieren . die andre sache also . praktisch das was außerhalb von schule passiert . was du praktisch so für aufwachsbedingungen hattest . du hast erzählt daß du viel of m dorf warst . äh vielleicht kannst du das mal noch n bißchen erzählen wie das war und wie das dann sich so weiter- ..// hmm //entwickelt hat// . naja das war eben . bei uns damals k.-viertel da war nich so viel mit freunden . obwohl ich eigentlich da so nie so die probleme hatte also kontaktfreudig war ich eigentlich schon immer un .. weeß nich aber . ehmt . die meisten freunde hatt ich dann . ehmt of m dorf das lag .
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wahrscheinlich auch dadran . daß so in . meiner näheren umgebung .. war nich so warn nich so die tollen leute //hm// . äh es eenzje war dann ehm . hatt ich ne sehr jute freundin eigentlich vom .. vierten oder fünften lebensjahr an . die wohnte dann eben zwei häuser . weiter und . war eigentlich äh . sie war eigentlich mehr so so jungentype . //mhm// und da ham mer eben allen möglichen blödsinn zusammen jemacht . was weeß ich dann im keller vom altbauhaus dann zusammen jekokelt und lauter sowas . un eier aus m fenster jeschmissen un lametta of irgendwelche büsche jehangen und //hm// das mitten im hochsommer .. ham mer schon n paar sachen durchjemacht aber . eigentlich nie so daß da dolle streß wär außer wegen dem . kokeln dann im . keller da war mein //hm// vater nich so begeistert von //lacht// oder als wir die scheibe einjeschmissen ham bei unserm nachbarn das fand er auch nich so toll .. naja . gut ansonsten … war im endeffekt war eigentlich alles ne schöne zeit weil .. ähm .. muß mal so sagen meine mutter is eigentlich für mich en . so sowas och wien .
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guter freund äh guter kumpel oder sowas . mit der kann ich mich eben über alles unterhalten unnn . die hat dann uns och jesagt als ich anjefangen habe mit rauchen . jut .. is deine entscheidung . du darfst zwar vom jesetz her noch nich aber . ich kann da sowieso nischt dran ändern . und das war dann was andres als mein vater das erfahren hat der hat mir erstmal eene jeklebt . irgendwie //mhm// und . er fands wohl nich so toll aber . da meine mutter auch heimlich raucht . äh beziehungsweise jetzt darf se äh . offiziell . weil mein vater is en strikter nichtraucher und da ham mer ehmt zusammen immer heimlich jeraucht und . ha . war schon son so ne sache die hat uns da och ziemlich zusammenjeschweißt . //hm// .. naja of m dorf eben . was da jewesen is was weeß ich da warn mer ehmt . da war n tonloch in der nähe ehmt immer baden jewesen und so . sicherlich am anfang bißchen probleme jehabt weil . so de dorfjugend is ehmt so eh der is aus der stadt der is doof . jenau wie ich das am anfang jedacht hab n dorftrottel so unjefähr . aber das hat sich dann mit der zeit jelegt also ich
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hab jetzt . och so ich bin jetzt eigentlich immer noch ziemlich jedes wochenende of m dorf . also in t. da was weeß ich dann is eben jetzt is eben nich mehr kirschenpflücken und baden jehn sondern jetzt jehn mer ehmt da . in de disco . //hm// . un . repariern an unsern mopeds rum weil das is da alljemein so üblich da hat jeder ab vierzehn jahre hat da in irgend ner form e moped . //hm// und . da ham mer och de tollsten ideen wir wolln zum beispiel en ((?)) bauen aber ob das irgendwann was wird is die andre sache .. naja mein vater der sieht das teilweise nich so jerne weil da . sind son paar leute dabei . was weeß ich die ham eben . sind eben in der schule nich so toll und so . aber wie jesacht das intressiert mich irgendwo nich mich intressiert einfach daß derjenige n juter kumpel is daß ich mit dem och mal . was weeß ich quatsch machen kann oder sowas . //hm// und . was intressiertn mich wie der in der schule is oder was der später mal wird oder .. selbst wenn der irgendwann of der straße landet oder so das intressiert mich zu dem zeitpunkt nich . wo ich mich mit ihm jut unterhalten kann was weeß ich n bierchen trinken kann mal was weeß ich .
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zusammen wir uns über weiber unterhalten oder irjend sowas . //hm// .. hm naja . zu meiner frühen kindheit da muß ich also . sagen //hm// nich so die tollen erinnerungen also .. die schulwechsel weeß nich ham mir eigentlich nie soviel ausjemacht .. weil . wie jesacht kontaktfreudig und so war ich . //hm// . allerdings muß ich sagen wenn ich jetzt irgend jemanden aus der . zweiten klasse treffen würde den . da würd ich mich wahrscheinlich kaum dran erinnern . wer das nun war . weil . wie jesacht also erste klasse x-schule zweite klasse war dann y-schule und dritte klasse warn mer dann schon in süd also of der schule . //hm// . un .. war also bißchen durchenander das janze . //hm hm .. na mit dem dorf . hab ich eigentlich jefragt weil ich äh bis jetzt noch nich weiß wie de da eigentlich immer hinjekommen bist also es war . mit dem garten ja hing das mit dem garten zusammen// hm //oder mit großeltern// großeltern und garten also . beide omas wohnen also da .. und eben mit m garten . äh mein vater der is also das is so was weeß ich son steckenpferd von ihm . daß er eben da seinen garten hat und
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//mhm// das da eben jemacht wird und kartoffeln anjepflanzt werden . und lauter sowas . und . er war eben . also meine .. eltern sind eben . da meine omas da wohnen natürlich auch von da . und noch ne enge verbundenheit besteht da . und . war eigentlich .. ich gloobe mein erstes lebensjahr hab ich sojar da jewohnt wenn ich mich recht entsinne bei meiner oma noch im haus weil meine eltern noch nich die wohnung hatten . //hm// . die ham also ziemlich zeitig jeheiratet //hm// .. und .. da war eigentlich immer da sind mer also mindestens jedes wochenende hin und ab und zu mal auch in der woche . //hm// . also erst . wars en bißchen kompliziert weil . weil mer keen auto hatten zu ddr-zeiten .. das war aber eigentlich nich es problem also meine mutter ist dann mit uns los mein . bruder noch im kinderwagen und ich nebenher da sin mer dann bis nach t. jefahrn und dann mit m zug nach t. das is ja bloß eene station .. wo meine mutter dann noch es babyzeug noch in der hand hatte und . ab und zu bin ich och mit meinem vater mitjefahrn ehmt of m moped der hatte . vorne son kindersitz da sin mer dann //hm//
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mit m moped rausjefahrn ejal welches wetter war .. und so alle wichtjen ereignisse sind eigentlich da abjelaufen das war eben jeburtstage sin mer hinjefahrn . weihnachten oder so warn mer eigentlich . immer da und . och ostern und so .. warn immer so schöne sachen weil meine oma großen garten und so und ostereier suchen dann im großen garten . //hm// und im winter war eben immer es größte für mich da war dann immer m . äh mein cousin da . der wohnt in l. . der is .. sieben jahre älter als ich oder so . und . das war mal ne zeit lang so mein großes vorbild .. weil . der hat eben ahnung jehabt und da ham wir dann immer so de tollsten sachen jemacht im winter dann irgendwelche schneehäuser jebaut und sowas . eben richtig feuerfest daß wir da drinne och feuer machen konnten //hm// und .. und im sommer e- hinten am teich nennt sich das da war mal en alter teich also der is mittlerweile ausjetrocknet . das jehört eigentlich nich zum grundstück meiner oma dazu aber das äh wird so von som bach einjeschlossen auf der einen seite und das war of der andern seite ehmt vom grundstück meiner oma . das is vielleicht
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in der länge . pf siebzig meter und in der breite dreißig meter oder so .. //hm// und wachsen son paar bäume und da kümmert sich eigentlich keener drum . und da ham mer eben immer da hinten jesessen und feuer jemacht und kartoffeln im feuer jebraten und würstchen überm feuer jebraten . //hm// und . das waren eben die sachen die mir damals spaß jemacht ham un . eigentlich heute noch mach ich das och noch jerne . //hm// .. naja . mittlerweile hat sich das noch n bißchen jeändert wir ham dann . jetzt mit ‚m mit kumpels ham mer da so e alten bauwagen jefunden der steht da irgendwo verlassen . of m feld .. und den ham wir uns schon janz schön einjerichtet . da is noch n alter ofen drinne das heißt wir ham also so ziemlich en janzen winter dort verbracht und . die hütte renoviert .. also wir sin mittlerweile schon soweit daß mer tapezieren könnten wir ham . die alles sauberjemacht das so war . de reinste rumpelkammer . aber wir hams ehmt ausjeräumt teilweise verbrannt den mist der drinne war teilweise //hm// eben irgendwo .. wegjebracht sach ich mal . //hm// . und . das is
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eben zur zeit das wo wir uns drinne ofhalten weil . is irgendwo so ne sache weil . of m dort is ehmt doch . ju- sicher kann mer teilweise was machen aber vor allem im winter . wo soll mer da großartig hin die janze zeit drinnehocken hat mer einfach keene lust . //hm// und als wir das dann jefunden ham ham mer ehmt jesacht naja das bau mer ehmt aus zu unserm . ‚klubhaus‘ (betont gesprochen) //hm// und .. das isses mittlerweile eigentlich och jeworden .. was weeß ich da hörn mer musik und trinken unser bier und rochen un . spieln karten un sowas .. un das macht einfach spaß das . jeht also nich da drum daß es irjendwie ne toternste anjelejenheit is oder so . sondern einfach nur aus spaß .. //hm .. na . äh .. ja dann hattste vorhin anjedeutet daß de mal mächtig streß hattest mit der polizei . kannste das vielleicht// hm //noch mal bißchen erzähln was da passiert is un . wie das dann so weiterging// ja und zwar war das so . daß ich eben . mit diesem jenigen welchem dem sechzehnjährigen und . kumpel von mir und noch zwee mädels warn noch dabei . sind wir eben dann . vom h.-platz runter zum
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l.-platz jeloofen . un e kumpel von mir hat ehmt so ne dumme bemerkung fallen lassen ich weeß es echt nich mehr was es war aber irgendwie . son opi da anjequatscht oder sowas un der hat das wahrscheinlich irgendwie in de falsche kehle jekricht .. un is da of meinen kumpel los un .. wollten dann . was weeß ich eene scheuern oder sowas . //hm// und der war dann och nich zimperlich der hat dann gleich sein messer jezogen überzogenerweise //hm// . un . fracht was das soll un so weeßte aber eigentlich .. war damals noch mein eindruck daß wir im recht warn weil . meiner meinung nach hatten wir nischt gemacht un . er hatte eben anjefangen also . der opi . //hm// un . dann kam dann noch en . jüngerer mann dazu der hatte ehmt den eindruck . der hatte . nich de hälfte mitjekricht un so . un kam dann dazu un sah dann einfach nur wie mein . freund dann da mit dem . mann da . was weeß ich um das messer rang un so . und der dachte naja aha die wolln den alten mann angreifen oder sowas //hm// un is dann dazwischen hat meim freund . eene jepfeffert und . vor de wand un so . //hm// und is dann ehmt
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gleich zu dem polizeirevier un . wir sin dann . weil wir uns echt im recht jefühlt ham sin hinterher un so . un wollten eigentlich mehr oder wenjer uns dann . da äh . äh rechtfertigen und . //hm// sagen wies wirklich war . ‚und‘ (gedehnt gesprochen) de polizei hat sich da allerdings irgendwie wenig drum jekümmert . weil . die ham ehmt erstmal nur of die aussage von dem mann jehört weil der war erwachsen wir hatten wir ham sowieso keene ahnung nach dem motto . //hm// . un wurden dann sofort äh in . äh was weeß ich in einzelne verhörzimmer jebracht daß mer ehm uns nich unternander absprechen konnten oder sowas . un . selbst nachdem wir dann alle . eindeutig es selbe erzählt hatten un . och so .. eigentlich alles äh ziemlich klar war von unsrer seite . wurden wir dann eben dann doch schuldig jesprochen un . war n bißchen kraß weil wir wurden gleich durchsucht un alles was weeß ich vielleicht wollten se an . uns dann eben exempel statuieren oder sowas . //hm// wurden eben gleich durchsucht un . teilweise eben äh mußt mer uns bis of n schlüpper ausziehn un so und . daß se
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eben wirklich sahen daß mer keene waffen oder sowas bei uns hatten .. naja dann eben fingerabdrücke nehmen und fotos also ich kam mir da irgendwie vor wie so’n schwerverbrecher oder sowas //hm// hätten nur noch de handschellen jefehlt aber ich schätze wenn . irgendeener rü- von uns was falsches jesacht hätte dann wärn die wahrscheinlich och noch dazujekommen .. naja und dann ehmt . ham mer ehmt schiß jehabt . ehm . einfach vor unsern eltern un so wie die da drof reagieren und schon übelste pläne jeschmiedet . wie mer abhauen wollen in der nächsten nacht un so . //hm// un . weeß nich ähm . am anfang hat mein vater echt .. bißchen überleiert reagiert verständlicherweise hätt ich wahrscheinlich och wenn ich dann .. mußte mich dann eben vom polizeirevier abholen un . wußte in dem moment nich was vorjefallen war . //hm// die polizei stützte sich dann ehmt of die aussage von dem jungen mann den äh der alte mann war weg also den . hat keener mehr jesehn und der hat dann och nischt weiter ausjesacht . //hm// so und dann äh weitere aussagen von irgendwelchen verkäuferinnen die
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hinterm schaufenster da so de hälfte mitjekricht ham . und das war ehmt für die de wahrheit un . da hat sich keener drof drum intressiert was wir dann jesacht ham . war den irgendwie . ziemlich ejal hatt ich den eindruck . //hm// . naja und . dann zu hause jewesen und erstmal große besprechung und . die meine eltern sind dann zu den . eltern von den andern dann hin . un . und die ham die dann eben beredet was da nun zu tun wäre .. //hm// weil wie jesacht das wär vielleicht in . irgend ner . was weeß ich assozialen familie oder so . wär das überhaupt keen thema jewesen hu warst bein bullen pech . aber . es is ehmt so daß ich . daß das nich . daß das wir nich so ne familie sind daß da wirklich noch en zusammenhalt besteht . und . deshalb das äh . ziemlich .. ähm dolle jehandhabt wurde daß da doch überlecht wurde was jetzt . un . eigentlich wars doch ne erleichterung . für alle obwohl . ich eigentlich von anfang an davon ausjegangen bin daß da nischt großartig kommt weil ich hatte mich mit n paar kumpels unterhalten un so . //hm// und die sachten alle ach . brauchst dir keene sorjen machen das is
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ne lappalie is nischt weiter passiert . nur eben mein vater der hat das ziemlich krass jesehen //hm// .. naja und . in der folje wie jesacht der hats mir dann . des öfteren vorjehalten . un aber es war ehmt . s als keene vorstrafe oder sowas irjendwo einjejangen . stand eben dann nur in dem brief daß es ne verwarnung is . und daß das bis zu meinem sechzehnten lebensjahr vorjemerkt is falls noch was . äh passiert wird das dann eben mit dazujezogen . //hm// aber ansonsten is da erstmal überhaupt nischt mehr . //hm// . und es kam dann och nischt mehr weil .. ich war dann einfach äh . de- in dem moment so einsichtig zu sagen naja dann . mach ich ehmt nischt mehr in der richtung un .. warum . ich fa- das war ja och nich irjendwie jeplant //hm// daß wir da nun durch de stadt ziehn und da terror machen oder sowas . weil is eigentlich nie meine art jewesen .. naja un . mein vater sah sich bestätigt der hat ne- immer vorher jesacht ja der is n . assi jib dich nich mit dem ab un so un . such dir deine freunde woanders un . da isses nun mal so in der jugend da denkt mer sich ach der alte der
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erzählt da irjendwas un . der spinnt sowieso bloß //hm// rum der hat sowieso keen plan .. un ich such mir meine freunde selber aus da hat er sowieso nischt zu sagen . und in dem moment war . ich da irgendwie och nich objektiv der . jings einfach nur dadrum . mein vater widersprechen erstmal und erstmal selber alles austesten ich weeß ja sowieso alles besser . //hm// un . das würd ich ihm natürlich nie ins jesicht sagen daß ich das wirklich so empfinde aber . es is einfach so . //hm// und er sah sich dann bestätigt und . s hat mich dann doch irgendwo n bißchen anjekotzt ehrlich jesacht er hat dann wirklich jesacht na siehste ich hatte recht und ehmt mit diesem erhobenen zeigefinger ich hatte recht .. un . das war das was mich am meis- eintlich am meisten jenervt hat an der sache . der vorfall selber den empfand ich jar nich als so schlimm weil .. is ja nischt weiter passiert wie jesacht . //hm// . und nur eben daß mein vater da so kraß reagiert hat .. //hm// . war ehmt das entscheidende . na jut an der familie weiter im weiteren umkreis oma unter oder so is da einlich nischt jelangt
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.. weil da wollte mein vater ehmt dieses äh . schöne familienbild aufrechterhalten . versteh ich natürlich och warum .. solln sich da irgendwelche entfernten verwandten da . s maul zerreißen ma of jut deutsch un .. kommt doch im endeffekt sowieso nischt bei raus . //hm … hm na jetzt muß ich noch ma kurz überlegen . äh .. ja du hattst ja erzählt du hast einen . bruder . ja der is .. jünger als du// hm . dreizehn .. //äh .. viellei kannste da noch mal so erzählen wie ihr unternander einlich so mitenander umgeht wie so die beziehung zu deinem bruder is .// wow //vielleicht ma och also von// oh //. ja klein . auf wie sich das so . und dann wie sichs so weiterentwickelt hat bis heute// naja von klein auf irgendwie . pff am anfang hat er mich eijentlich wenig intressiert und der hat mich eigentlich och wenig jestört s eenzje wo ich mich dran erinnere .. wo er .. mich echt jenervt hat das war irgendwann mal zu weihnachten da hatt ich dann zu ddr-zeiten son . äh fernjesteuertes auto bekommen . un ehmt an so ner strippe wie das damals so üblich war son polizeiauto . und der trottel is
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natürlich erstmal da drofjetreten noch am selben abend und da wars im eimer . und da war ich doch ziemlich sauer of ihn .. weeß nich da muß ich . fünf oder sechs jahre alt jewesen sein das is so es eenzje wo ich mich dran erinnere .. und . naja ansonsten . eigentlich n recht gutes verhältnis allerdings . wie das ehmt so is zwischen jüngeren jeschwistern . ä un also jüngeren un älteren jeschwistern .. da war eigentlich nie so das perfekte verhältnis obwohls teilweise manchmal hauts hin un manchmal hauts ehmt nich hin //hm// das kommt ehmt . of de laune an .. und es war ehmt bißchen doof weil wir hatten .. in der neubauwohnung is ehmt nur ne dreibau- äh dreiraumwohnung jewesen .. und da hatten wir ehmt . zusammen n zimmer .. und da jeht mer sich doch mittlerweile doch of n .. ziemlich of n senkel . weil er wollte nun seine musik hörn ich will meine musik hörn un er will seine poster da dran machen un ich will meine poster da dranmachen . //hm// un er will . er will ehmt jetzt computer spieln oder ich will computer spieln . lauter sowas das sind ehmt dann so ne punkte . wo mer sich dann doch
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ab und zu mal ofrecht obwohls im endeffekt eigentlich nichtigkeiten sind aber . is ehmt der kleenere bruder und da muß mer ehmt seine rechte wahren und umjedreht denk er sich jenauso von dem .. laß ich mir doch nischt sagen nur weil der da zwee jahre älter is oder . drei jahre .. zweenhalb jahre sinds jenau . un .. naja und dann regt . regen sich dann meine eltern of ja ihr müßt nur zanken un wie das ehmt so üblich is da sind //hm// kommt dann . so en halber familienkrach zustande un . dauernd . sagen dann meine eltern ja dauernd euer jestreite und könnt ihr euch nich mal vertragen . na und dann verbünden wir zwee uns widder jejen de eltern weil . //lacht leise// die ham ja sowieso unrecht das is ja erstmal klar und dann . verziehn wir uns ins zimmer und gucken dann zusammen fernsehen oder sowas und . manchmal läufts ehmt . was weeß ich manchmal spieln mer ehmt zusammen computer was weeß ich irjend n spiel was dann ehmt zu zweet möglich is . //hm// un .. jetzt ham mers allerdings . janz jut jeregelt weil . ehmt dreiraumwohnung war zu eng .. aber wir hams dann ehmt so
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jemacht daß mein bruder jetzt im . schlafzimmer meiner eltern is . ich in meinem zimmer . un meine eltern die ham jetzt ne . so ne ausziehbare couch im wohnzimmer und schlafen dann ehmt da weil die ja . tagsüber sowieso kaum zu hause sind . //hm// eben arbeiten und so .. un . da geht das eigentlich obwohl jetzt im . herbst entweder jeplant is daß wir n haus bauen . in t. natürlich .. wo mer jetzt es . familienland widder zujesprochen jekricht ham . //hm// ‚und‘ (gedehnt gesprochen) dann . oder wenn das ehmt nich klappt mit dem bau weil . wie jesacht äh deutschland un so . äh baujenehmijung kriejen das is manchmal schon ziemlich schwer .. //hm// dann .. is wolln mer uns eben irgendwo ne eigentumswohnung kaufen möglichst ne vierraumwohnung natürlich . //hm .. ja das äh .. läßt ja eigentlich auch bestimmtes .. of bestimmte finanzielle ressourcen so schließen vielleicht kannste mal erzählen was deine eltern eigentlich so machen .// na ähm . na jut finanzielle ressourcen eigentlich nich so . äh . so toll ich meine . jut es läßt sich jut leben mein vater der is wie
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jesacht . ähm .. elektriker im . kraftwerk t. //hm// also im ehemals . war er da im y-kraftwerk das war son kohlekraftwerk das ham se allerdings zujemacht . //hm// un er hatte ehmt . glück er war ehmt von . dreihunderfünfzig äh leuten die in dem alten werk waren . wurden ehmt achtzig oder siebzig gla- äh nur übernommen und er hatte ehmt glück und wurde mit übernommen .. un ehmt . dadurch mit paar lehrgängen und so aber . er is eigentlich janz zufrieden . //hm// . un och . es jeld muß ich ehrlich sagen das stimmt bloß wie jesacht dann is halt widder die äh . geizige knausrige sparsame . äh seite an meinem vater .. daß er eben erstmal s jeld zurücks- hält es könnten ja irgendwann mal schlechte zeiten kommen //hm hm// . tja meine mutter die hat im . zu ddr-zeiten als äh kinderstomaschwester jearbeitet also das heißt zahnarzt- äh helferin . helferin heutzutage . //hm// eben äh . hauptsächlich in irgendwelchen schulen weil zu ddr-zeiten warn ja doch dann äh . im .. in der weststadt und so in den schulen . warn ehm ähm richtje . zahnarztpraxen drinne wo ehmt dann die schüler hinjingen . äh
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weil ja alles organisiert und so daß ehmt //hm// wirklich dann . äh was weeß ich eenma im monat jeder schüler da zum . beim zahnarzt war oder sowas //hm// . und . naja da war se ehmt bis nach der wende und nach der wende wurde das dann zujemacht .. und da hatte se dann ziemliches glück da hat se dann .. ähm . kann ich äh firmennamen nennen oder is das jetzt schlecht //ja ja// hat se dann bei a-firma anjefangen da ehmt auch im . dentaldepot nennt sich das . das is ehmt verkauf und . vertrieb von äh sämtlichen zahnarzttechnischen materialien . das fängt also bei irgendwelchen bohrern un so an und //hm// jeht dann ehm bis hin zu zahnarztstühlen und kompletten einrichtungen von zahnarztpraxen .. und dadurch daß se ehmt zu ddr-zeiten schon in dem bereich jearbeitet hat äh hatte se dann och ne ziemliche ahnung . weil dann zuerst . wirklich die ddr-sachen . noch mit verkauft wurden da hatte se da un konnte dann mit der zeit sich im dann .. noch anpassen an die äh sachen die dann eben aus m westen kamen . //hm . hm// naja gut das war dann . bis vorsjahr im .. januar . hat äh war dann . wurde dann bei a-firma ähm .
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stellen abjebaut . ‚un‘ (gedehnt gesprochen) sie hatten ham dann ehmt jesacht naja das . frau .. so ähm sie könn dann bei uns zwar noch arbeiten allerdings erstmal nur halbtags . //hm// weil wir einfach zu viele stellen ham . na un das wollte se . nich machen weil . s war für sie keene auslastung so nur halbtags .. un da hat se dann sich ehmt beworben und zwar bei . b-firma das is ehmt dieselbe branche und dasselbe jebiet . und daa wurde se dann och anjenommen weil se ehmt schon erfahrung hatte so . un weil se ehmt och über a-firma dann . paar computerlehrgänge jemacht hätte hatte un ehmt och äh . computermäßig e bißchen . bewandert war //mhm// . so wurde se dann ofjenommen dort . in den ‚kreis‘ (betont gesprochen) der b-firma äh mitarbeiter . äh und das is eigentlich isses n ziemlicher saftladen sach ich mal einfach so wies is . weil s wird äh von zwee .. westdeutschen ähm da jeleitet das janze . un die kümmern sich da wenig um irgendwelche mitarbeiter oder ausgaben oder so . also die zahlen eben die miete nich und warten eben is auf n letzten drücker un . mittlerweile isses
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soweit daß die zum äh firma da ziemlich pleite is . //hm// .. un . jetzt hat allerdings ähm . zufälligerweise s äh . da der personalchef von ihrer damaligen a-firma-abteilung anjerufen . hat ehmt jesacht naja so un so könn se nich wieder bei uns anfangen . weil jetzt wieder personalmangel herrscht un so un wir würden ihnen och äh was weeß ich dann . sechs stunden am tag . und wir würden ihnen dann och entsprechend . jutes jehalt zahlen . na und da hat meine mutter natürlich anjenommen . //hm// jetzt und da kommt noch n punkt dazu .. und zwar war die arbeitsstelle jetzt hier b-firma . das war im . im außenbezirk von l. und . //hm// da mußte se ehmt jeden tag .. weeß ich früh um sieme los um dann um achte dazusein und dann . wurden da ehmt überstunden jemacht . dadurch daß die ham . sich da keen plan jemacht . ob dann die leute familie hatten oder nich das war den ziemlich ejal . //hm// . und . dann is se dann manchmal abends um sieme nach hause jekommen und dann hatten se in letzter zeit hatten se inventur . isse dann abends um zehne oder sowas nach hause jekommen und das war ehmt nischt mehr ..
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un . da kam das eben . janz günstig nachdem dann . b-firma sowieso höchstwahrscheinlich pleite macht . //hm// beziehungsweise . äh schon von .. äh . mehreren firmen aufjekauft und dann widder abjestoßen wurde weil se echt jesehn ham die firma bringt nischt mehr .. un da siehts eigentlich ziemlich äh schlecht aus un . es is ehmt doch janz jut daß se nun bei a-firma jetzt widder anfangen kann . //hm// .. bleibt ehmt //na na// in dem jebiet //na ..// (uhr piept) .. //ja vielleicht ne letzte frage noch mal . äh .. du hattest .. vorhin son bißchen anjedeutet daß de son bißchen . erzogen wurdest stolz aufs vaterland .// hm . //äh hast du auch erzählt also ich weiß nich ob das jetzt zusammenhängt kannste ja dann einfach mal sagen . äh daß sich ehmt viel .. äh bei eurer familie jetzt in t. da abspielt wo praktisch auch die großeltern wohnen// hm //. äh vielleicht kannste einfach noch mal n bißchen dann zu den großeltern un so erzählen was das eigentlich so fürn familienleben is bei euch und .. äh .. ehmt son bißchen dazu noch mal stellung beziehen . äh wo das
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vielleicht herkommt mit diesem äh . stolz aufs vaterland oder so// naja ähm zum . direkt jetzt mal zum stolz ofs vaterland wos direkt herkommt weiß ich nich also . //hm// is einfach so ‚unsre‘ (gedehnt gesprochen) familie war eigentlich da schon immer ziemlich nationalbewußt und . äh och äh hauptsächlich eben mein cousin den eben dieser aus l. . der dann //hm// in . so mein vorbild war und mein vater . die ham sich da och ziemlich so en kopp jemacht und so und familie wo kommts her un so . un ehmt da wurde ehmt mit stolz festjestellt daß ehm unsre familie original aus deutschland kommt schon seit weeß ich wievielen generationen . //hm// und . da warn se alle begeistert und . naja und mein vater hat ehmt och jesehen dadurch daß er viele bekannte hat so of m bau un so was weeß ich . ehmt schwarzarbeiter aus m ausland un sowas un was ehmt los is auf der straße . äh mit ausländern und so sicherlich jibts .. überall schwarze schafe und . sind aber immer son paar sachen die da zusammenkommen was weeß ich zum beispiel daß da eben . n türke was auch immer das war . hat ehmt da meine
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freundin dann ähh . auf m markt da was weeß ich anjemacht un . pf of n arsch jefaßt un so . da hab ich jesacht eh verpiß dich un so kann doch nich sein hier . //hm// und da is der einfach janz cool zu mir jekommen mit fünf mann rückendeckung un ich war alleene un hat mir paar ofs maul jehaun .. //hm// einfach . sinnloserweise sicherlich das hätte och en deutscher sein können . aber . es war ehmt in dem moment . n ausländer und . s schürt doch so ne sache ziemlich dolle an .. un . naja pf von der familie her .. jut also ich weeß nich ob e . s einlich . ziemlich .. bei . allen so bei uns in der fami- familie nich jetzt unbedingt . jetzt . hier im richtiggehender haß oder sowas auf ausländer . doch eben diese alljemeine unzufriedenheit un . //hm// daß ehm .. daß ehm . mein cousin vor allem der is äh . da ziemlich ahnenbezogen un so . un . der is was weeß ich den intressiert zum beispiel so es germanische reich un sowas . //hm// un der . geht ehmt davon aus daß ich och so in der richtung . mich da entwickeln sollte un . ich denke eigentlich och daß das so kommt . //hm// bloß es is ehmt
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nich so daß wir da alle nun fanatische hitleranhänger sin oder son blödsinn weil das bringts nich der mann war en trottel un . der hat da ziemlich viel scheiße jebaut . un . deshalb kann man sowas einfach nich verantworten und .. es is natürlich absolut scheiße daß da irgendwelche juden vergast wurden und so un s is der letzte blödsinn da noch zu behaupten das es alles jelogen is von irgendwelchen medien oder so . //hm// daß die das alles nur erfunden ham . un . das wär och es letzte daß ich schätze da würde keener aus meiner familie da mithalten un sagen na hitler das war schon n toller mann der hat das schon toll jemacht und deutschland erweitert un so . //hm// das is unsinn . un . ich bin jetzt och nie . würde och nie irgendwie ne reichskriechsflagge irgendwo in mein zimmer hängen . jut ich sache ehrlich ich hab ne deutschlandfahne in meinem zimmer hängen aber . es . in schwarz rot gold und . das ist einfach of dieses hm . nationalbewußtsein und . weeß nich so deutsche eigenschaften eben diese disziplin un so . sicherlich jibts . en haufen deutsche eigenschaften die ehn da ankotzen können bei
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vielen leuten die mer da sieht . un . weeß nich . aber es is ehmt diese alljemeine . sache . s jefällt mir ehmt denn . un . ich finds wahrscheinlich isses och irgendwo ne trotzbewegung wenn ich dann sehe die irjendwelche leute die dann sagen ähm unser vaterland is doch scheiße und . und dann in andern ländern seh ich was weeß ich irjendwelche amis oder so . die sind doch och stolz of ihr vaterland und die werden dafür irgendwie och nich . zur rechenschaft jezogen oder dann gleich als nazis hinjestellt . //hm// und deshalb find ich das n bißchen blödsinnig was hier in . dem staat jemacht wird //hm// also daß zum beispiel hier bei uns an der schule .. wird ehmt jeduldet daß hier ähm . irgendwelche . linke hier äh . parolen rumschreien un sowas meene die schmiern die nich irjendwo hin aber mer sieht och unter der bank was weeß ich hier anarchie für deutschland un so ne sachen .. was mir nich jefällt un .. dann is widder äh da sind paar kumpels von mir wir sind eben . nationalbewußt und . da mußte der eene . was weeß ich aus irgendwelchen gründen weil da ne lehrerin jesehn hat daß der dann . mir docs rumjerannt is und . dann hat die ehmt jesacht
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na das is en nazi und dann hat n hat gleich bei den eltern anjerufen und zum direktor un so . //hm// und . der hat dann allerdings mit herrn a. jeredet und . hat ehmt seine meinung da klar hinjelecht . und da hat ers dann . hat och herr a. dann . ausnahmsweise ma was einjesehen hat och jesacht naja wenn das so aussieht . daß ihr da nich irgendwie äh . was weeß ich terror macht oder sowas . un solange das im rahmen bleibt un ihr die schule nich f äh irgendwie da mit reinzieht und versucht eure meinung zu verbreiten . //hm// dann is das alles in ordnung und .. //hm// is is ehmt einfach so . daß mich das alles ja was weeß ich mit irgendwelchen linken . einfach ankotzt . wie die hier äh ihre sprüche abziehen un so un einfach sagen na scheiß vaterland und so . ich meine wenns ihn nich jefällt dann solln se jehn . so sehe ich das un . weeß nich irgendwo sollte mer doch denken daß sein vaterland .. äh doch irgendwo ne bedeutung hat un . einfach nur zu sagen es is scheiße das is sinnlos . also versuch ich doch lieber da was zu tun un irgendwie das . was weeß ich in . welcher form auch
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immer zu verbessern . //hm . na .. jut . dann würd ich sagen äh . könn mer den teil ruhig abschließen das war jetzt ja doch ne recht umfangreiche sache .. und kommen dann eben zu den fragen die sich direkt ehmt auf schule beziehen ja// . hm . //äh und da wär also . äh bei den fragen jetzt . vielleicht um das noch mal vorweg zu sagen haste bestimmt zu einigen sachen jetzt schon was jesagt .. äh// hm //in deiner erzählung aber . ich stell die fragen einfach noch mal so wie se kommen und vielleicht// hm //kannste dann ehm . fällt dir da vielleicht noch mehr zu ein oder willstes noch mal so// na klar //. äh zusammen im zusammenhang irgendwie darstellen .. äh die erste frage ebend . wie bist du überhaupt auf diese schule gekommen// .. naja wie ich eben schon jesacht habe . kam das ehmt nach der wende . ‚un‘ (gedehnt gesprochen) die schule äh da in h. hat ehmt einfach in dem moment nicht den ansprüchen genügt un da meine eltern ham ehmt jesehn daß ich in der schule ehmt . top leistungen kann mer eigentlich sagen erbracht habe . aus welchen gründen auch immer teilweise lags sicherlich dadran daß
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die lehrer sowieso keen plan sich da jemacht ham wer da welche noten kricht . un eigentlich mit jeder leistung die da einjermaßen sich überhaupt am . unterricht da beteiligte . //hm// daß die da sofort jesacht ham das war toll . eins . //hm// un dadurch ehm auf die schule und . mer hat ja dann och jehört dann äh gymnasium das is was tolles und wer ofs gymnasium geht der is schon . muß schon jut sein un so . //hm// un . kam ehmt . teilweise doch aus m antrieb meiner eltern aber . ich wäre echt nich hierher jejang wenn ichs nich selber jewollt hätte un . da ichs ehmt selber wollte und .. eben so klar war eigentlich daß mer . mit m abitur de meisten chancen hat dann doch en beruf zu kriegen . denn mer hat das ja dann doch im jesehn in medien was dann für arbeitslosenzahlen da //hm// verkündet wurden . und da wollte mer da sich doch seine chanchen erhalten und möglichst noch verbessern . un das war eigentlich der grund hierherzujehn //hm// . wie jesacht dann ehmt noch äh . brutalität an der alten schule was eigentlich jetzt immer noch is . was weeß ich irgendwelche
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schutzgelderpressungen und das ehmt irgendwelche leute sinnlos zusammjeschlagen wern . //hm// is nich mein stil und . jefällt mir nich und . wollt ich ehmt einfach nich mehr dableim . //hm hm . und gibts da jetzt gründe warum ausjerechnet hierher jekommen seid oder// . hm . tja direkt gründe jut äh das . gymnasium hier wurde von unsrer . ehe- also von meiner ehemaligen schulleitung empfohlen //hm// und och so von der nähe her wars äh mit am günstigsten hat sicherlich och ne rolle jespielt . äh es is hm von h. schon e janzes stückchen weg aber doch es nächste gymnasium was hier die möglichkeit . äh jeboten hat . //hm// un .. mer hat dann ehmt och jehört naja s .-gymnasium also s. das is schon e name jewesen schon .. was weeß ich schon . zu ddr-zeiten . //hm// un . da ham mer uns ehmt jedacht naja wenn die schule en juten ruf hat und . wenns möglich is dann . ehmt hierher //hm .. ja . was findest du jetzt gut . und was stört dich an dieser schule// .. hm ne sehr komplexe frage //ja// würd ich sagen //lacht// . tja . gut find ich .. hm was find ich gut . also erstmal an der schule äh ..
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gut finden . s is schwer an ner schule irgendwas gut zu finden weil mer meistens dann doch die negativen aspekte sehr hervorhebt . hm na ich muß sagen daß ich ein- daß mer eigentlich mit ähm . den meisten .. lehrern jut auskommen kann . das mer hier .. ziemlich viele . jute kumpels ham kann wenn mer nich unbedingt . s irgendwie verklemmt oder äh irgendwie abnormal is oder sowas . //hm// hn kann mer dann och hier seine äh . juten kumpels ham .. und naja .. einerseits äh hier jefällt mir die leistungs- äh leistungsanforderung hier schon un andrerseits mißfällt se mir natürlich auch weil wirklich . vorausjesetzt wird daß mer sich zu hause hinsetzt un lernt //hm// was mir eigentlich nie jefallen hat un was ich eigentlich och bis jetzt nich jemacht hatte .. tja . mißfallen jut tut mir auch ähm bißchen . die einstellung von unserm herrn direktor . der dann doch ziemlich vieles ähm . echt irgendwie übertrieben . äh sieht un .. was weeß ich irgendwelche sachen .. daß eben im schulhaus . de mütze abjenommen wird un lauter son blödsinn was eigentlich im grunde keen intressiert ob ich
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da nun mein basecap im schulhaus ofhabe oder nich das is . stört ja an un für sich keen . //hm// un dann . die allbekannte story daß ehmt küssen an unsrer schule verboten is . war ehmt och son . ziemlicher schlag unter de gürtellinie weil . hat mer sich dann doch jefracht was das soll . //hm// ja weiterhin ähm ich als raucher find es natürlich nich so jut daß es keene raucherecke direkt an der schule jibt . sondern daß mer ehmt vors tor jehen muß un . un doch irgendwelche lehrer sich dann doch noch . ähm dann irgendwie dann rausnehmen zu sagen . naja . das is en raucher oder so . also da jibts zum beispiel den herrn b. also dem . jefällt das überhaupt nich daß mer raucht . un . er akzeptierts also och nich un . er läßt dann ab und zu doch mal ne spitze bemerkung fallen . die nich unbedingt sein muß . //hm// . un meine jut . zum beispiel herr c. unser herr sportlehrer der sieht das alles ziemlich locker . was weeß ich wenn ich dann irgendwie in sport ne leistung nich bringe dann sacht er naja . eene wenjer rochen oder sowas also . ihm is das eigentlich ejal ob ich da roche oder nich der sieht das alles von der lockeren seite un . vie- bei vielen lehrern isses och
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so un .. warn schon paar lustje stories vor allem mit m rauchen . was weeß ich das war dann eben .. in der . siemten klasse oder so . daß mer dann alle heimlich in park jerannt sin und dann hinten um drei ecken uns irjendwo versteckt ham und heimlich jeraucht ham . //hm// daß es ja keen lehrer sieht oder so und dann erstmal kaujummi un . parfüm oder was och immer . //hm// um das dann doch . vorn lehrern zu verbergen . was im grunde sinnlos war denn es hätte sich so und so keener dafür intressiert muß ich heute sagen aber es war ehmt für uns damals .. schon . was weeß ich teilweise och äh spinnerei und . war ehmt . spannend sich da hinten zu verstecken vorn lehrern um da heimlich zu rauchen //hm hm// .. nu nochwas naja .. jefallen tut mir ehmt daß das janze hier ähm . jetzt modernisiert wird obwohl mit ziemlichen . umwegen und sinnlosen sachen . nich jefallen tun mir zum beispiel die farben die anjewählt wurden oder zum beispiel diese schönen gelben punkte und wellenlinien die dann sinnloserweise da irjendwohin jemalt wurden . och die farbgebung in den räumen dann irgendwelches türkis oder so also
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dann . die treppenjeländer .. daß dann ehmt der hintergrund die wand selber blau ist und dann e rotes treppenjeländer da drüber also das entspricht nicht meinen farblichen vorstellungen von schönheit . aber das is ja im grunde ejal .. un . was weeß ich in der schule sich wohlfühlen ich kenne eigentlich niemanden der sich direkt in der schule wohlfühlt . un dafür ist das jebäude eigentlich och nich da denk ich es is einfach dafür äh da . daß es den praktischen nutzen hat jemandem was beizubringen un wirklich ofs leben vorzubereiten . //hm// und das denk ich schafft die schule eigentlich schon weil durch die leistungsanforderungen un so . wird mer dann doch äh merkt mer dann doch schon wies dann irgendwann mal weiterjehn wird . //hm . na haste jetzt praktisch meine nächste frage vorwegjenommen (lacht) fühlst du dich an deiner schule wohl .. jut die ham mer . äh könn mer gleich zur nächsten kommen . ja . du hast bestimmt auch schon mal einiges über andre gymnasien gehört .. äh . wenn du jetzt deine schule da mal so mit den andern vergleichst . was denkst du ist jetzt typisch und
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charakteristisch für diese schule hier .// hm . naja pf typisch charakteristisch . hm .. ziemliche äh sache is zum beispiel dieses sammelsurium von schülern äh von sämtlichen ecken und das is bei . einigen gymnasien sicherlich auch so- äh gymnasien sicherlich auch so . allerdings . äh weiß ich nun daß das äh nich überall so kraß is . //hm// und dann eben auch ähm . der ernst hier äh wie an sämtliche sachen ranjejangen wird is ähm . stärker vorhanden . zum beispiel t.-gymnasium da . was weeß ich da intressierts einfach keen wenn mer da mal ne stunde fehlt oder so . fehlt mer ehmt is er is mer ehmt nich da //hm// und da sind . die anforderungen am t.-gymnasium zum beispiel nich so hoch .. dann u.-gymnasium wo eben hier . kumpels und so aus t. hinjehn .. die sachen ehmt och naja . da isses einfach nich so . un . das is allerdings och so ne positive sache unser direktor hält ja nun es zepter in der hand und er schaffts irgendwo auch .. ähm . das janze hier en bißchen in ordnung zu halten och wenn .. mer wirklich wejen jeder sinnlosen sache dann da hinmuß und . sämtliche taten hier rechtfertigen muß
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//hm// . was an andern schulen nich so is dann wird eben in der pause jemanden mal . was weeß ich . paar reinjehauen oder sowas das intressiert einfach kaum jemanden .. un . das is eigentlich schon . och ne schöne sache daß das hier so äh unter kontrolle jehalten wird . bloß eben wie jesacht in . vielen dingen . ziemlich überzogen . //hm// . tja was noch leistungsmäßig . würd ich sagen ähm . licht die schule hier im . oberen mittelfeld nehm ich mal so unjefähr an . also es jibt dann doch noch irgendwo elitegymnasien in h. die dann doch äh höhere leistungsanforderungen ham . es jibt aber ehmt och viele wo die anforderungen nich janz so hoch sind beziehungsweise wesentlich niedriger . //hm .. ja .. ne frage ganz aktuell für dich .. möchtest du an deiner schule bleiben oder würdest du lieber die schule wechseln// . hm da haste natürlich wieder was jehört nehm ich an na haste ja och jesacht . //hm// un . naja . ähm ansich an der schule bleiben .. würd ich in . eigentlich schon . wenns ähh . nich möglich is daß ich dann doch meine äh richtung die ich später mal .. einschlagen möchte .. daß ich
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die nich schon irgendwie wählen kann . und da besteht eben die möglichkeit daß ich of en wirtschaftsgymnasium wechsle . //hm// und da das wirklich das is was mich intressiert .. würd ich das schon vorziehen weil das (lauter knall) wern ehmt bei was weeß ich in irgendwelchen . ähm fachjebieten was weeß ich . bankwirtschaft oder (lautes stimmengewirr) irjendwelche kaufmännischen jebiete . wird dann doch jemand eher jenommen der en fachabitur in wirtschaft hat . als jemand im . alljemeinen abitur und insofern .. wärs nicht schlecht und . is allerdings die frage ob das . äh nun klappt . //hm// weils . es ähm . arbeitsamt beziehungsweise eben de berufsberatung meldet sich nich . //hm// obwohl äh ich .. desöfteren anrufe aber scheinbar hat doch niemand intresse dafür .. tja und die andre frage is natürlich och ob ich da ofjenommen were ich sach janz ehrlich also meine leistungen sind im moment nich so . die besten und . dann sind doch . also zwei vieren of m . halbjahreszeugnis jewesen meine sicherlich das is für jemand anders der sacht ehmt na jut zwee vieren . sind eigentlich och
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nich so die wichtjen fächer also das is sozialkunde und .. was wars noch chemie also is auch nich das unbedingt was nun im wirtschaftlichen bereich intressiert na jut sozialkunde vielleicht doch n bißchen . //hm// aber ähm . chemie intressiert ja eigentlich wenig . wenn ich dann irgendwelche . äh in irgend ner bank arbeite .. na und . is eben die frage ob ich dann jenommen werden würde . //hm// ((2)) .. //hm … ja . und das is jetzt eigentlich ne frage .. äh wo ich dich mal einfach so . of en experiment . äh . hinführen will daß de dir einfach mal irgendwas vorstellst son ideal vielleicht . und zwar .. beschreibe einmal genauer . wie eine schule wäre . die du jetzt wirklich . richig toll fändest und . wo du ehmt absolut gerne hingehen würdest// .. hm .. kurz überlegen .. naja das wär ne schule .. die die schule eigentlich äh schon fast sein könnte . mit n paar ausnahmen .. und zwar einmal ähm . daß wir äh keine lehrer ham die alle über vierzig oder . fünfzig sind und . damit überhaupt nich mehr im leben stehen . //hm// . also irgen- also of jeden fall jüngere lehrer die dann
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. sich och irgendwo ähm . sich mit den problemen der schüler irgendwo assoziieren können und dann ehmt och sehen . naja das is so und das kenn ich noch aus meiner zeit oder so . //hm// un . ich kann mir nich vorstellen daß irgendjemand der dann irgend was weeß ich . in der weimarer republik dann zur schule jejangen is . sich äh vorstellen kann wie das äh für mich jetzt is hier äh was lernen zu müssen weil dann doch andre äh bedingungen da warn . naja und dann eben . die lehrer n bißchen lockrer nich so verkrampft und . jede äh . kleinigkeit dann . eben einfach äh . was weeß ich . als grobe verletzung . der schulordnung sehen was weeß ich mal übern gang rennen oder mal ne sch- tür knallen oder irgend sowas //hm// oder einfach . wie jesacht mit m basecap dann in der schule rumloofen . was wirklich blödsinnig is .. so daß das janze äh . sollte noch n bißchen freundlicher jestaltet wern och so vom . outfit her . daß eben paar mo- bißchen moderner was weeß ich .. zum beispiel . kunstraum oder sowas könnte mer doch mal . irgendwie en graffitty an de wand machen oder sowas weil . dafür is es en
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kunstraum un .. ich meine jut is en gymnasium aber trotzdem kann doch sowas an der wand sein das stört doch keen und . da kann doch och keener irjendwie anstoß dran nehmen . //hm// . und
Kassettenwechsel
//jut . na// . jut ähm .. ja daß eben was weeß ich veranstaltungen nich so eng jesehen wern . daß ehmt . nich punkt zweiundzwanzig uhr wirklich alle lichter ausjehn daß dann doch mal ne halbe stunde länger jemacht wird und ich schätze da würde sich och es kultusministerium nich derartig drüber ofregen . wenn das ne halbe stunde länger jeht . //hm// un .. eben wie jesacht daß dann äh ne raucherecke is und daß ehmt in der pause noch en paar möglichkeiten sind für schüler .. wie ja das jeplant is mit dem schülercafe das find ich wirklich ne coole idee . //hm//äh da is och mal was wo mer sich mal hinsetzten kann oder so un . was weeß ich e kaffee trinken oder en tee trinken . jeder ehmt wie er da lust hat un .. bloß dann is ehmt wieder die sache . daß im schülercafe garantiert wieder 53
es rauchen verboten sein wird . //hm// . was mir natürlich nich so jefällt . ich meene sicherlich äh . jibts en großen anteil nichtraucher an der schule . aber dann könn ses doch wenigstens so machen daß se dann separate ecke machen wo dann ehmt die leute sich hinsetzen können und ihre zijarette rauchen . können . wenn sie wirklich wollen müssen oder was auch immer //hm// . un . dürfte eigentlich kaum jemanden störn da ja so ziemlich alle schulen .. irgendwo ne raucherecke ham un pff . da doch niemand sich drüber aufregt . //hm// .. naja was sollte noch verbessert werden .. hm . zufrieden bin ich eigentlich mit der technischen ausstattung hier an den schulen also is schon nich schlecht also . in wichtigen . fächern was weeß ich jetzt irgendwelchen naturwissenschaftlichen fächern . //hm// daß da ehmt fernseher und videorecorder vorhanden is und daß dann ehmt . polylux überall vorhanden is . un . so ne sachen is schon nich schlecht das . macht sich schon janz günstig … naja . vielleicht noch äh . sportmöglichkeiten . könnten noch verbessert werden an so ner idealen schule //hm// daß eben dann
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im . wirklich die materialien zur verfügung stehen . und daß dann eben nicht jede sportstunde hockey jespielt wird wie das zur zeit üblich is weil wir von eem von irjend em sponsor son hockeyspiel da äh . jekricht //lacht// ham . wird ehmt jede sportstunde hockey jespielt . und ich meine ich hab nischt jejen hockey aber //lacht// mit der zeit wirds etwas langweilig .. tja . un so ne sachen und . daß ehmt zum beispiel drüm in dem äh neuen jebäude isses ehmt verboten dann plakate oder sowas anzubringen .. was ich en bißchen blödsinnig finde weil en . klassenraum das könnte mer ruhig en bißchen schülerfreundlicher jestalten . wie das hier versucht wurde so einjermaßen . was auch immer das sein soll .. ähm daß dann ehmt weeß ich . irgendwelche poster dranjemacht wern das müssen nun nich unbedingt poster ausm playboy sein oder so was natürlich och nich schlecht wäre . aber . weeß ich irgendwelche . musikgruppen oder irgendsowas einfach was das janze e bißchen lockrer macht un daß mer sich eben da nich vorkommt . wie in irgend som keimfreien raum wo dann wirklich alles in .
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irgendwelcher lernstoff in einen reinjedrückt wird . //hm// . ne ideale schule sicherlich noch das is ziemlich alljemein jetzt . daß eben die lehrpläne entscheidend verbessert werden in der hinsicht . daß mehr aktuelle sachen reinkommen un . daß ehm äh . vom . von doch viele lehrer aus lehrersicht unwichtje sachen eben da jestrichen wern . was weeß ich daß ehmt .. jeschichtlich nich äh janz so viel da direkt behandelt wird . wer dann . ich meine sicherlich isses schon kann mer schon mal wissen wer da irgendwann mal könig war oder kaiser oder was auch immer . aber mich intressiert dann ehm nich was seine tochter dann an dem und dem tach um die uhrzeit jemacht hat oder so //hm// weil is einfach sinnlos . un . s dann ehmt irgendwelche zum beispiel in englisch oder so . das der stoff dann n bißchen moderner jemacht wird daß mer dann eben och mal was weeß ich .. äh . über new york oder sowas paar moderne sachen hört ich meine jut mer . liest dann irgendwas über chicago . dann hört mer irgendwas von alcapone in chicago und sowas und das ist dann doch en paar jährchen her und
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intressiert eigentlich en fuchs und . //hm// insofern könnte was weeß ich dann irgendwelche kriminalität in new york oder sowas oder ehmt über irgend ne . sprüher oder skater in new york oder irgend sowas . was dann och wirklich mal jemanden intressieren könnte . //hm// .. na und das war ein- wär eigentlich das was mich da .. tja . ideale schule im grunde kann mer eigentlich sagen jibts nich weil . ideal für jeden schüler denk ich sind eigentlich ferien . //hm// und ich gloobe eigentlich nich daß ich da die große ausnahme bin daß ich ehmt schule liebe oder so .. aber es jibt och en paar sachen die mer da verbessern kann //hm// wie ehm jesacht //hm na .. äh das hattste och schon ma vorhin im gespräch son bißchen drinne .. was hältst du so von eurem schulleiter// .. hm . naja .. naja schulleiter jut er . hat . meiner meinung nach zu altmodische ansichten .. jeht das janze en bißchen zu streng an .. un äh kommt sich meiner meinung nach son bißchen vor wie der große herrscher in . seinem eigenen reich oder sowas also daß er ehmt da . denkt er kann da schalten und walten wie er will //hm//
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und teilweise hat mer ehmt och en eindruck daß ihm der schülerrat da ziemlich im weg is äh daß er dann ehmt doch . von irgendwo . ne kleine maßregelung oder zumindest vorschläge bekommt . was ihm da nich so paßt und . es is dann och so wenn mer dann . da was weeß ich durchs schulhaus jeht oder so und dann kommt dann der . herr a. dann lang . dann stellt mer sich wirklich brav hin grüßt freundlich und ist dann widder froh wenn er weg is . weil er wirklich an . irgendwelchen dingen anstoß nimmt der hat zum beispiel schon schüler zu sich jebeten . weil äh die kleidung ihm nich paßte was weeß ich weil s war ihm zu ausjeflippt oder was äh es entsprach ehmt nich dem stil eines gymnasiums . //hm// un meiner meinung nach ham wir aber äh keine regelung daß irgendwelche schuluniformen jetragen wern müssen wie das in england der fall is . //hm// . un ich meine jut irgendwo . kann mer sagen äh es sin hn jehörts zum juten verhalten daß mer eben im . in dem gebäude oder so seine mütze abnimmt . aber wenn ich dann von einem raum zum andern haste dann intressiert mich einlich nich ob ich dann noch meine mütze
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irgendwie abnehme oder ob ich die of m kopf lasse . //hm// weils die pausen sind so so schon ziemlich knapp bemessen denk ich mal . dadurch daß ehmt . die . raumänderung .. andres thema aber das sach ich jetzt mal trotzdem //hm hm// mit den raumänderungen .. s ziemlich blöd jemacht das hab ich ehmt hab ich ehmt in der ersten stunde hab ich janz unten in der zweiten stunde dann janz oben . und in der dritten stunde in der zweiten etage //lacht// und ich bin eigentlich nur am hin und herrennen und das is n bißchen blöd jemacht würd //hm// ich sagen . jut schulleiter . naja wie jesacht eben . er hat eben das zepter in der hand und der nutzt das also voll aus . er sieht viele sachen zu krass . was weiß ich da wurde im . von irgendjemandem mal im bus ne federmappe rumjeschmissen von irgendjemandem . un nur weil ich da dabei war wurd ich da eben … putzfrau //hm// wurd ich da eben ä hinjerufen und mußte mich dann . als zeuge da hinstellen und sagen was da jenau passiert war obwohl ich da überhaupt keen plan hatte . und dann hat er mich noch verwarnt daß ich es nächste mal da jefälligst
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eingreifen soll und die ordnung da im bus aufrechterhalten soll . was mich einlich nischt anjeht sach ich mal so wies is . un . sin och zu viele sachen . die jetzt irgendwie außerschulisch passieren was weeß ich . n wenn er dann irgendwo was weeß ich n . er hat mich dann mal irgendwann abends of m marcht jesehn . n ich war da . etwas nich mehr janz nüchtern um das mal so auszudrücken .. und da hat er dann och äh . jesacht das das nich sein muß und so un für einen schüler des gymnasiums jehört sich das nich und das is meiner meinung nach blödsinn weil ich kann in meiner freizeit machen was ich will . //hm// wenn mich da jemand irgendwie äh . bevormundet dann sind das meine eltern und of keen fall mein schullehrer . //hm// äh schulleiter //hm// .. (lautes stimmengewirr) //so warte mal is … an … ja . war fertch war . schulleiter// ja //soweit . äh . dann hab ich jetzt son paar fragen zu lehrern . äh vielleicht erstmal allgemein was hältst du so von deinen lehrern// . hm die meisten zu alt und zu knurrig ((oder: knochig)) . äh zu äh . aristokratisch einjestellt also . was weeß ich ehmt alles muß
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seine ordnung ham un un das muß alles mit disziplin vonstatten jehn . un . der lehrer der . hat ehmt das recht sich da maßlos ofzurejen . wenn jemand in der ersten stunde dasitzt un noch nich janz bei der sache is weil er eben noch irgendwie von seinem . bett träumt oder sowas . //hm// was eigentlich ziemlich üblich is wenn ich früh halb achte in der schule bin da bin ich nich munter . un das sehn die meisten lehrer nich ein . daß die een dann sachen du hast munter zu sein du hast jetzt zuzuhören und dann machste das jefälligst och .. und ich muß allerdings sagen daß dann doch en paar lehrer jibt die äh wirklich . absolut . cool sin sach ich mal wies is . also da kann mer wirklich mal . seinen spaß mit denen machen ich meine sicherlich muß mer wissen wo die grenzen sind aber . is eijentlich nich schwer sowas rauszufinden wenn mer das eenmal weeß dann . kann mer eigentlich da wenig . mitje- mit irgendwelchen lehrern zusammenstoßen . //hm// sind ehmt .. weeß nich kann ich ruhig mal nennen herr d. zum beispiel en superlehrer frau e. super lehrerin also das war mal meine
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klassenlehrerin . bis zur . achten klasse . //hm// . un noch n paar andre herr f. zum beispiel frau g. is nich schlecht un . obwohl . frau g. und herr f. doch etwas . älter sind sach ich mal . ar trotzdem ham se irgendwo noch nich äh den sinn für die jugend verloren . wobei zum beispiel ähm . frau h. . die ne enge freundin meiner oma is . //hm// . aber is ja ejal . äh frau h. .. doch äh . das janze ziemlich äh eng sieht und dann doch sacht daß wir in .. mitarbeiten müssen . und sie siehts ehm och nich ein wenn jemand mal abschaltet oder so . was meiner meinung nach völlig normal is in der se- sechsten stunde dann bin ich nich immer voll da und in der ersten stunde och nich . un .. dann akzeptiert se ehmt nich wenn da mal drei schüler nich mitarbeiten . isses für die ne für sie natürlich gleich de halbe klasse die nich mitarbeitet . //hm// und dann is das n wahnsinniges verbrechen an der menschheit für sie … //hm// das is eigentlich zu lehrern so alles //hm hm .. ja . und wie siehst du jetzt einlich so das verhältnis . äh zwischen lehrern und schülern in deiner schule// . na größtenteils janz
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in ordnung . würd ich sagen .. so pf . meisten lehrern kann mer einlich janz jut aus mer grüßt sich ehmt of . der treppe un . halt mit m . ä de meisten lehrer grüß ich och wenn ich se of m marcht sehe oder sowas //hm// un . is einlich nich schlechtes dabei würd ich sagen also . sin . groß . größtenteils sin se in ordnung bloß ehmt . so die älteren lehrer das is nich so mein fall . //hm// und die meisten schüler verstehn sich einlich och janz jut mit den . s jibt ehmt son paar lehrer dies immer jibt wo mer ehmt sacht na . jetzt haich widder bei dem . na der dödel der ä kann mir doch jestohlen bleim oder sowas . aber pff is eigentlich . normale sache da sind daß nun nich jeder jeden lehrer leiden kann un umjedreht isses sicherlich och so daß nich jeder lehrer jeden schüler leiden kann //hm// .. ar . jeht eigentlich kann mer ertragen //hm (lacht) na das is schön (lacht) . äh ja pf . was denkst du einlich jetzt so von dem unterricht . den du täglich so hast// . langweilig . stinklangweilig .. muß ich mal so sagen wies is weil wie jesacht lehrpläne un so . äh ziemlich veraltet äh alles
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ziemlich einjestaubt un so . //hm// paar sachen sind dann schon .. die mich da intressiern ich mache da ehrlich jesacht den fehler . ich jehe ehmt danach was mich intressiert was in der schule wirklich grundfalsch is mer sollte . wirklich überall mitarbeiten aber . ich mache ehmt hauptsächlich das mit was mich intressiert un was mir och spaß macht . //hm// und dadurch ehmt teilweise schlechte noten .. un naja … weeß nich kommt ehmt immer of n lehrer an die wie der den unterricht jestaltet also . manche lehrer verstehns ehm . jut äh irgendwelchen stinklangweiligen stoff dann jut rüberzubringen noch einjermaßen daß mer doch noch mit eem ohr wenichstens hinhört . //hm//un andre lehrer den . scheint das irgendwo vollkomm ejal zu sein die bla . bla bla und dann ihr stoff is fertig und das wars dann für sie und die intressiert dann och nich . ob die schüler nun da mitjekomm sind oder nich und . naja . //hm// und ehm son . is ehmt klar in der zehnten klasse isses nich mehr so einfach wie in der fünften klasse und . da muß mer sich doch dahinterknien .. wers nich macht is selber schuld . //hm … ja
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vielleicht kannste noch mal irgendwie .. äh bißchen ausführlicher erzählen . wie lehrer und schüler jetzt im unterricht eigentlich mitenander umgehen .// . tja lehrer und schüler im unterricht äh es is en . en paar lehrer jibts ehmt die dann äh ab und zu mal ausrasten also wo dann wirklich vollkommen sinnlose dinge jeschehn äh wie zum beispiel in musik da war ehm eene schülerin die sacht normalerweise im halben jahr sacht die dann ä zu ihrer banknachbarin eenma was . und das war wahrscheinlich der falsche tach den se da erwischt hat und sie wurde dann prompt von der musiklehrerin vor de tür befördert un rausjeschmissen . //hm// die wußte überhaupt nich wie ihr jeschah dann in dem moment weil .. das is normalerweise absolut ruhjes mädchen sacht nischt großartig . meene vielleicht bißchen schüchtern und so aber . pf . arbeitet normal och einjermaßen jut mit im unterricht und wurde ehmt dann für eenma quatschen gleich ausm unterricht rausbefördert .. naja un ansonsten .. spezielle lehrer äh frau j. is zum beispiel referendarin verstehts ehmt noch nich janz so jut of
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äh schüler einzujehn . die ähm . peilt dann noch irjendwo noch nich wos langjeht würd ich mal einfach so sagen wies is .. sie was weeß ich sie versucht dann ehmt .. mit allen mitteln ihren stoff durchzuziehen .. versucht dann och krampfhaft witzig zu sein und sowas . //hm// um ehmt die herzen der schüler für sich zu jewinnen ich meine versteh ich sicherlich och is nich einfach als referendarin .. //hm// aber . sie hat dann meistens och ungünstige zeitpunkte zum beispiel die eene lateinstunde is ehmt dann . die achte stunde am freitag . und am freitag in der achten stunde da hat einfach keener mehr bock //hm// of irgendwelches latein . latein is ne tote sprache begrabt sie endlich und es war für mich och der größte fehler daß ich latein jewählt habe .. irgendwann mal .. aber das is jetzt sowieso zu spät .. naja ansonsten . die meisten lehrer die verlangen ehmt dann viel und die denken ehmt . ähm . sin ehmt lehrer und sie können ehmt von den schülern alles verlangen sie sehn ehmt nich ein . wenn da jemand viel zu tun hat schon zu hause was weeß ich ich hab dann n kurzvortrag fürn nächsten tag
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muß ne arbeit vorzubereiten . und dann wird ehmt da trotzdem ne kurzkontrolle jeschriem also die intressiert das schicksal einzelner äh ziemlich wenig . //hm// un . naja jehn da wenig drof ein dann einje lehrer verstehns blendend . zum beispiel frau h. die unterrichtet ehmt deutsch un jeschichte . beide fächer äh ehm in unsrer klasse . und sie verstehts blendend diese fächer äh mitenander äh derartig zu vermischen daß da keener mehr durchblickt . zum beispiel hat ses schon jeschafft in ner jeschichtskurzkontrolle äh de rechtschreibung zu bewerten un lauter so ne dinger un . //hm// weeß nich vielleicht isse doch schon bißchen zu alt un senil oder sowas . aber .. irgendwie es macht dann keen spaß wenn mer dann .. in jeschichte drof hinjewiesen wird wie was jeschriem wird un wenn mer dann äh . in deutsch irgend . stoff behandelt . daß sie dann erzählt was zu der zeit dann grade modern war un welcher kaiser da jeherrscht hat das intressiert mich einlich nich wenn ich irjend ne kurzjeschichte lese . //hm// . das sind eigentlich so die sachen wo mer da mal n bißchen was ändern
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könnte och aber . //hm hm .// lehrereigenheiten … //ja . ähm auch ne sache wo de dir vielleicht en beispiel . so überlegen kannst . äh beschreibe einmal . wie lehrer . äh an der schule hier mit vorschlägen oder mit kritik . von seiten der schüler umgehen// .. na das kommt natürlich widder of de lehrer an //hm// . da is zum beispiel hier ähm . frau e. . ähm unsre ehemalje klassenlehrerin .. äh die hat sich da wirklich äh total dahinterjekniet wenn da jemand was jesacht hat was ihm nich jepaßt hat und . wenns ernst jemeint war dann hat se da wirklich is se der sache och nachjejang . //hm// un . hat sich dann ehmt och beim direktor wenn da irgendwann mal was vorjefallen is was ehmt wo der direktor dachte na das is en verbrechen . dann is se ehmt och hinjejang hat jesacht der schüler der is im unterricht normalerweise so un der is da überhaupt nich so die art das war vielleicht mal irgendwas was mal vorjefallen is . un sie macht das einlich janz jut .. in der beziehung sie äh redet dann och mit schülern wenn da mal irgendwas nich is also . die hat da irgendwie och so äh e
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siemten sinn dafür . //hm// daß se merkt wenn . jemand da oder irjendwas nich in ordnung is irjendwie zu hause oder sowas . und dann unterhält se sich da mit ihm das find ich eben echt top . wobei unsre jetzige klassenlehrerin frau k. der is das irgendwo ziemlich ejal was wir da zu hause erleben oder och nich .. un . weeß nich die . scheint das nich so richtig zu intressieren . was weeß ich zum beispiel klassenfahrt oder sowas . meine jut ich finds in ordnung wenn se uns selber entscheiden läßt aber se sollte sich doch en bißchen mehr drum kümmern . //hm// das ham einlich die lehrer ich weeß nich ob de das mitjekricht hattest dieses jahr alljemein versäumt für sämtliche klassenfahrten . äh . ins ausland muß normalerweise n antrach jestellt wern was weeß ich bei irjend . ministerium oder sowas . //hm// und da ham sich ehmt die lehrer keen plan jemacht ham das nich jemacht das muß normalerweise e vierteljahr vorher jemacht wern . //hm// un jetzt sind ehmt sämtliche klassenfahrten die da irgendwo ins ausland jingen in frage jestellt . weil die das jetzt erst nachjereicht ham un
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jetzt äh is zur zeit da keener da intressiert das keen . un is ehmt dann die frache ob wir dann doch nach h. noch fahrn könn wie mers einlich vorhatten . //hm// oder nich un . find ich eigentlich ne . ziemlich äh . sauerei daß die sich da nich drum kümmern wir solln uns och um unsern schulstoff immer kümmern . und wenn da jemand de hausaufjam verjessen hat dann wird dem och halb der kopf abjerissen . un sie entschuldigt äh sich da so bißchen förmlich und sacht dann naja pf tut uns leid un so daß mer uns da nich jekümmert ham aber das wird schon irjendwie klappen . //hm// un wenn nich fahrn mer nach d. //hm// .. irjendsowas //ja das is bitter (?) (lacht kurz)// naja .. vor allem d. ha //(lacht) hm .. ja .. äh ne ähnliche frage eigentlich . da gibts wahrscheinlich auch unterschiede . ä zwischen verschiedenen lehrern aber .. äh vielleicht kannste ja och ja vielleicht so zwei beispiele mal raussuchen die sich n bißchen gegenüberstehen . erzähle einmal ruhig genauer wie lehrer an eurer schule mit den wünschen . äh oder sorgen oder problemen von jugendlichen umgehen// .. hm ja als äh negatives
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beispiel . herr .. or wie heißt er .. hm hm b. .. den namen . verjißt mer eigentlich nich aber irgendwie (?) //(lacht)// .. äh chemielehrer .. fünfundsechzig jahre er jeht dies jahr in rente nehm ich an … ‚und‘ (gedehnt gesprochen) naja das is ehmt jemand von der alten schule der achtet ehmt . total of disziplin im unterricht da wird ehmt am anfang ofjestanden und . begrüßt und ehmt sachen . zentimeterjenau of m tisch . und am ende wird noch mal ofjestanden und verabschiedet und nich mit m klingelzeichen sondern der lehrer beendet das janze //hm// und da muß wirklich nach der pfeife jetanzt wern . und den intressiert das nich ob da (knallen) schüler äh . was weeß ich mal ne schlechte note kricht oder sowas . un .. hm pf . och was weeß ich wenn mer dann ehmt sacht naja so un so . ähm ich bewerbe mich jetzt mit dem zeugnis da hatt ich en beispiel . ä namen brauch ich ja da jetzt nich nennen is ja //hm// och ejal un .. da hat er ehmt jesacht na was intressierten mich das sie ham die leistung nich jebracht un sie stehen kippe un ich bin der meinung sie äh . sollten die schlechtere note kriegen also
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kriegen sie die schlechtere note . jut dem war das dann ejal ob der dann derjenje dann sich da mit dem zeugnis bewerben mußte . //hm// un mit der note besser vielleicht was weeß ich im endeffekt hat derjenje dann doch das äh . jekricht das jing hier um . umweltschutztechnischen assistenten im äh so ner fach- . schule . //hm// fachhochschule . was weeß ich was das da is . //hm// un . naja und dann . als jutes beispiel kann ich eigentlich nur widder frau e. sagen also . die intressiert das wirklich wie ich dann vorhin schon anjeführt habe .. ob da jemand sorgen hat oder so un .. wie jesacht se merkt das dann och un . jeht da nicht da steht da nich vor der klasse un sacht na was isn mit dir los oder sowas . sondern sie sacht wirklich nach m unterricht eh warte doch mal wasn los un so un . //hm// jeht das eigentlich och wesentlich besser //hm// . und das war zum beispiel of der klassenfahrt mit frau e. zum . pf . sie hat dann äh irgendwie kam dann ihr .. freund oder sowas dahin un wir ham dann unsre witzchen da drüber jemacht weil sie war zu der zeit verheiratet aber is ja och ejal is ja ihre .
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privatanjelegenheit //(lacht)// .. und sie hat das dann och akzeptiert und pf . naja jut die hat dann ehmt ihre witzchen über uns jemacht daß wir ehmt im mädchenzimmer erwusch- erwischt wurden und lauter sowas und .. n war dann och irgendwie von . die eene war dann krank oder so un . da hat se dann sich dann och jekümmert daß dann . die eltern da sich keene sorjen machen oder sowas //hm// und hat sich dann och jekümmert daß die dann jesund un so nach hause kommt un so . wo .. äh eigentlich viele andre lehrer jesacht hätten naja das wird sich schon irjendwie rejeln die eltern komm her holn die ab und fertig . //hm// aber sie hat sich dann ehmt wirklich dahinterjeklemmt un so //hm// . und och bei vielen andern sachen . das is irgendwelche äh hm projekte sind wie fasching oder sowas . da sind eigentlich son paar lehrer was weeß ich frau l. und . eben frau e. und herr f. und so . die dann wirklich sich dann . mit dahinstellen und eijne sachen dann och of de beene stellen was weeß ich jetzt n . letzten fasching hatten se da so ne tanzshow hinjelecht . un . fand ich echt jut
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un (lacht kurz) war nich schlecht . un . das sin und och die die dann naja mit helfen das auszustaffieren . und n paar andre lehrer die sachen ehmt na du du und du ihr helft da mit den fasching vorzubereiten und fertig //hm// und die stelln sich aber dann ehmt selber hin sagen ehmt na das könnt mer so machen un akzeptiern aber och . wenn n schüler sacht na das könn mer aber och so machen da wird das ehmt so jemacht oder so . je nach dem wie dann jeder findet daß es besser is . hm . das is eijentlich nich schlecht jeregelt hier bei manchen lehrern . //hm .. ja un was meinst du jetzt äh// (räuspert sich) //worauf legen die lehrer an dieser schule besonderen wert// .. ordnung und disziplin . sin eigentlich so die sachen . //hm// ähm ordnung . in der beziehung daß ehmt immer sämtliche matrialien da sein müssen zum beispiel in musik . wenn mer da nur es buch verjessen hat da muß mer ehmt am anfang der stunde stehenbleim wenn sich alle in andern hinsetzen . muß ehmt sagen tja . tut mir leid frau m. ich hab mein buch verjessen oder ich hab meine hausaufjam verjessen . un wirklich mittelalterliche methoden
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das mer s dann stehnbleim muß das doch . dumm . mer kann doch och . vor der stunde hinjehn sagen so un so ich hab meine hausaufjam verjessen . oder sich denn mal melden wenn se fracht oder so . //hm// aber da vor der stunde stehnzubleim da vor der janzen klasse oder so das is doch . blödsinn . weil we un dann akzeptiern die meisten och ehmt keene entschuldijung . da kann ehmt was weeß ich . krass jesacht wirklich de oma jestorm sein oder sowas intressiert nich die hausaufjam //hm// ham dazusein . //hm hm// und disziplin ehmt wie jesacht in der beziehung am anfang . äh aufstehen un so . is wie jesacht nich bei allen lehrern so das also . ähm . wie ich dir das schon . im park jesacht hatte . sin eigentlich so das hier die lehrer ziemlich zusammjestückelt sin und daß da eigentlich so zwei fronten sich jebildet ham einmal //hm// die jüngeren lehrer //hm// die dann ihre ansichten vertreten . was weeß ich herr n. frau e. äh herr f. . eintlich älter aber doch mit zu den jüngeren jehörend . frau l. un was weeß ich nich un so und dann die älteren lehrer was weeß ich frau h. frau o. . un .. direktor als rückendeckung
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un so . die dann versuchen die alte ordnung da irgendwo aufrechtzubewahren . was blödsinn is //hm// irgendwo weil . wir sin nich mehr in . zwanzjer jahren oder so und . wir . leben in neunzjern beziehungsweise . //hm// bald im jahr zweitausend un so . un da kann mer doch schon ma n paar sachen eher durchjehen lassen .. //hm … ja und wie wichtig ist leistung . äh für eure lehrer// . sehr wichtig also . wie jesacht also herr a. hat äh die schule selber mal als en elitegymnasium bezeichnet . und die lehrer versuchen also . viele lehrer versuchen das och kräftig da . äh irgendwo zum ausdruck zu bringen daß das en elitegymnasium is . //hm// un . ähm wern ehmt viele hausaufjam umfangreiche hausaufjam aufjejem viele vorträge wern ofjejem . daß ehmt wirklich jeder äh . sich dahinterklemmt und . dann . hm .. sacht naja jut un macht das un macht da . dies mach jenes . //hm// in arbeiten muß wirklich jelernt wern also das is nich mehr so daß . weeß ich hier wie früher of der schule wo ich war . da war ehmt ne arbeit jut das hat mer sich abends noch mal kurz anjeguckt un damit war jut also da muß wirklich jelernt
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wern . //hm// un in . vielen fächern vor allem in der elften merk ich das hab ich ja och . kumpels un so . die sachen ehmt da is echt eijeninitiative jefracht die lehrer die schneiden dann n thema an . sachen das kommt in der arbeit dran und da muß wirklich dann . noch in . zusätzlichen büchern zusätzlicher literatur nachjeschlagen wern . //hm// un . das . fängt och schon in der neunten zehnten klasse an bei kurzvorträgen oder so . da reichts ehmt nich wenn mer den text da der im lehrbuch steht dann abschreibt oder so . sondern da soll mer wirklich noch mindestens zwee lexikas und dann noch . was weeß ich in geographie oder so . zum beispiel in jeschichte en vortrag ham mer jemacht übern vietnamkriech . //hm// das war dann derartig umfangreich . da hab ich dann äh . wurde nur anjefangen mit der jeschichte vietnam . und . äh jing dann geographische lage un so . dann der sämtliche äh verlauf des krieges sowohl in usa wie dort die bevölkerung reagierte mit äh . sämtlichen sämtlichen strategien die dann von amerikanern einjebracht wurden und weitere äh sachen die dann passierten . zusätzlich
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sollt mer noch n video zusammschneiden so aus irgendwelchen bekannten kriegsfilmen äh . die dann wirklich das . realistisch vermittelt ham . um dem janzen noch en letzten schliff zu jeben ich meine jut wir ham das och jemacht wir ham im endeffekt och beede ne eins drof jekricht .. aber im endeffekt ist das äh sowas is ne größere a . äh leistung die eigentlich erbracht wird als für ne arbeit zu lernen un so . und dann zählt ne arbeit im endeffekt doch mehr und das find ich irgendwo . bißchen //hm// (?) jut wir ham uns da wirklich vier wochen oder so . ehrlich jes- dahinterjeklemmt wirklich hart jearbeitet . und da kricht mer da ehmt ne mündliche note eins na . schön das kann ich och in ner kurzkontrolle kriegen wo mal kurz en paar fakten abjefracht wern . //hm .. hm …. na warte . nu muß ich noch mal kurz gucken hier . äh .. ja . beschreibe einmal . und äh . vielleicht kannste da och noch mal dich of bestimmte beispiele beziehen .. wie lehrer eigentlich darauf reagieren wenn schüler jetzt irgendwas nich wissen . wenn sie da . äh häufig bestimmte sachen nich können oder wenn sie oft ehmt
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schlechte zensuren kriegen// . naja die äh . lehrer machen sich da eigentlich nich so den plan also zum beispiel äh . klassenbeispiel sabine ähm .. echt .. dufte kumpel und so un .. mit der kann mer och mal was weeß ich blödsinn machen oder so . und die peilt das ehmt nich in englisch sie . kricht das einfach nich in de reihe un . schreibt da schlechte zensuren . un . frau o. sacht dann ehmt nur .. naja dann müssen se mal mehr lern da müssen se noch mehr lern da müssen sich mal richtig hinsetzten da müssen se öfter de hausaufjam machen oder so . un dann . is das für die lehrer erledigt also die intressiert das da ziemlich wenig ob //hm// ‚denn‘ (gedehnt gesprochen) hier sabine in der nächsten arbeit widder ne fünf schreibt oder sowas .. und och wie jesacht dann war zum beispiel äh hier . halbjahreszeuchnis ähm stand ich zwischen zwei und drei in englisch .. also ziemlich jenau zwei komma fünf . un hab dann och jesacht na das is möglich daß ich das zeugnis brauche ehmt um mich of dem wirtschaftsgymnasium zu bewerben naja is ejal . ich jeb ihn erstmal die schlechtere
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note .. ((andere person: ham sie noch unterricht hier drin)) //ja wir ham hier noch en gespräch drinne .. ja … danke// . alles klar . //hm// un . da hat . un das hat sie ehmt och nich intressiert un . hat sich ehmt für die schlechtere note entschieden un hat ehmt jesacht na wenn de bis zum halb- äh bis zum endjahr so weitermachst kriste deine bessere note un ich sollte mich dann ehmt darüber noch freuen oder so .. un . weeß nich das fand se unheimlich witzig . hatt ich den eindruck . //hm// ich fands wenjer witzig naja och so ähm .. frau k. jut unsre klassenlehrerin muß ich mal ehrlich sagen . och wenn se sich in . der sache mit der klassenfahrt nich so arrangiert hat . bei zensuren da kümmert se sich dann doch schon bißchen wieder wie zum beispiel sabine hat se dann wirklich mit der mutter jeredet und so un . is da och hinjefahrn un so un hat dann . das da versucht zu klären .. //hm// und . da son bißchen eigeninitiative mit reinjebracht . was mer aber äh . garantiert nich von allen lehrern sagen kann . //hm .. hm .. ja .. äh auch mal so aus deiner schicht . äh schicht (lacht kurz) sicht .
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schicht mach mer grade hier . äh .. was meinst du weswegen entstehen so meistens ausenandersetzungen . zwischen lehrern und schülern . an deiner schule hier// . naja direkt ausenandersetzungen würd ich erstmal äh wenjer sagen weil . die meisten traun sich irgendwie nich en lehrer zu widersprechen . is einfach so un . //hm// weil dann . die meisten lehrer doch . zum direktor rennen und sachen na .. ‚der‘ (betont gesprochen) hat das und das jemacht und vorm direktor ham de meisten eigentlich alle jesacht richtigjehend angst also das is nich mehr respekt was eigentlich ne jesunde sache wär . //hm// äh respekt sollte mer doch ham . sondern das is schon wirklich angst weil . die sachen sind blödsinn was der macht ehrlich . //hm// sacht .. un naja konfliktsituationen eben . was weeß ich . aus . teilweise wie jetzt hier das beispiel war aus .. kleenen schwatzereien oder sowas . daß dann die lehrer das zu kraß sehen und daß oder daß sie selber schlechte laune ham und dann sagen . na hier un so du könntest ruhig mal n bißchen mehr mitarbeiten . un . dann . is das ehmt für sie gleich was
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anstößiges un s wird dann gleich zum klassenlehrer äh da jetratscht oder sowas . //hm// .. echt wejen jeder kleen sache un . äh frau h. zum beispiel is dann .. zig mal zum beispiel zum klassenlehrer jerannt . weil ihre meinung damals in der achten klasse war unsre klasse irgendwie jespalten ihrer meinung nach . un . das da warn ehmt grüppchen jebildet und das is janz schädlich und da wurden warn welche außenstehende un außenseiter . un das is aber irgendwo normal wenn sich leute nich einbinden un nich äh . dann mitmachen wolln und in ruhe jelassen wern wolln . dann wern die in ruhe jelassen und das is och klar . daß ich . mich ehmt . für die leute mehr intressiere als für die andern weil ich einfach andre intressen habe .. un . dann . isses klar daß da irgendwo ne jewisse grüppchenbildung . zustande kommt und vor allem . wars ehmt so was sie so anstößig fand . daß eben die jungen ne gruppe bilden und die mädchen ne gruppe bilden na //hm// das is ja wohl es normalste von der welt daß sich äh daß da da nich son totales jemisch entsteht . es is vielleicht möglich daß das in irjend ner
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klasse mal . der fall is oder so . aber das is eigentlich in seltensten fällen . //hm// daß da wirklich äh . hundertprozentige einigkeit in ner klasse herrscht das jeht nich . //hm// dafür sin wir hier individuum . un da kann mer nich sagen ((1)) bildet jetzt ehmt ne gruppe sind hier nich in der ddr und das is keene pionierorganisation oder sowas . un wir sin o nich ‚in nazizeiten‘ (lachend gesprochen) und das is och keene hj wo hier jeder dann . sagen muß na . sie ham recht und klar und wir sin ne einigkeit und wir stehn dazu //hm .. hm ….. hm . ja vielleicht kannste dich trotzdem mal so an äh . irgendwie .. ein ereignis erinnern was noch e bißchen so herausragt wo also wirklich en n . einlich größerer konflikt vielleicht . äh bestand zwischen lehrern und schülern oder auch zwischen einem lehrer und nur einem schüler . un äh da mal einfach darstellen wie eigentlich dieser konflikt entstanden is und wie der so weiter verlaufen is// . naja pf is einlich so die größte sache was so unsre klasse betrifft war eigentlich das .. mit dem äh . mit der grüppchenbildung weil . war
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eigentlich frau h. war eben die gegenpartei die hat ehm jesacht na das is nich in ordnung das kann nich so weiterjehn . //hm// und wir standen dann ehmt of der andern seite und die is dann och damit zum direktor un . hat dann da de sinnlosesten . maßnahmen ergriffen . um das janze zu unterbinden das war irjendwann och ne janze zeit lang äh is se dann ehmt zu frau e. jerannt unsrer klassenleiterin un hat da jedesmal ihr leid da erzählt und anjefang zu heulen oder sowas . und das problem war sie hat dann allerdings ne rückendeckung jekricht von irgendwelchen andern lehrern . //hm// un . die das ehm jenauso jesehn ham und da hat sich das janze wirklich ziemlich ofjespalten . daß ehmt n paar lehrer jesacht ham ja die klasse is die schlimmste da is alles jespalten un da entsteht is keene einigkeit un so . //hm// un die andern lehrer die ham dann ehmt . die modernere ansicht jehabt da daß das völlig normal is daß da nich jeder es selbe sacht wie der andre . //hm// . tja das war einlich der konflikt //hm// unsre klasse hatte da im endeffekt hatten ham das die lehrer unter sich ausjetragen also
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unsre klasse hatten dann überhaupt nischt mehr zu sagen . das war dann mehr oder wenjer ne diskussion zwischen lehrern die dann eigentlich um grundsatz- äh . prinzipien ging . //hm// wo äh wir eigentlich keene rolle mehr jespielt ham am anfang jings ehmt dadrum .. daß ehmt ein bestimmter schüler war ehm außenseiter . //hm// . un . pff . meiner meinung nach war das en spinner der hat nur unsinn jelabert un . weeß nich .. n frau h. hat ehmt verlangt . daß wir äh ihn trotzdem einbinden . //hm// un . das is aber nich wenns nich mein intresse is mit jemandem befreundet zu sein dann kann mich niemand zwingen mit demjem- . äh je- weiligen menschen da befreundet zu sein . und das äh funktioniert in ner klassenjemeinschaft nich un . woanders //hm// funktionierts erst recht nich . //hm// un . insofern hab ich mich hab ich dann och weiter abstand jehalten zu dem hm eigentlich die meisten och . das war nich so daß wir den nach der schule äh jemeinschaftlich verprügelt hätten oder sowas .. der war ehmt einfach außenseiter un . un hat das aber irgendwie och nich weiter jestört er wollte ehmt für sich sein
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. hat seine ruhe jehabt und . //hm// hat ab und zu mal n scherz jemacht jut keener hat jelacht aber das war was andres //hm// . un . ansonsten naja hat er denn ehmt . in h. der hat och in h . jewohnt seine freunde jehabt aus der alten schule noch un . pff . er hat da och nich irjendwie jeheult oder sowas deswejen . daß er hier keene freunde hatte un frau h. hat das . eben total kraß jesehen . sie hat dann eben jesacht naja der hat nur angst daß wenn er jetzt jejen euch spricht ä daß er dann überhaupt nich mehr akzeptiert wird . un hat dann eben de sinnlosesten vermutungen und schlußfoljerungen da äh anjestellt un .. dann kam das ehmt wie jesacht zun lehrern un . //hm// dann hatte frau h. mit ä frau e. debattiert un dann jings ehmt um dieses äh altmodisch oder modern un . im endeffekt hat sich is das im sand verlaufen und das kam allerdings jetzt in der . zehnten klasse noch mal . daß ehmt frau h. diesmal zur frau k. unsrer jetzigen klassenlehrerin jejang is . un ehmt jesacht hat ä daß es noch schlimmer mit der gruppenbildung ich weeß nich das hat se ja gloobe och bei der //hm// klassenkonferenz hatte da hatte
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se das ja och jesacht //hm// . also für sie scheint das irgendwie son hobby zu sein da irgendwelche fehler in . irgendwelchen klassen zu suchen . //hm// un . allerdings sinnloserweise also //hm// großartige . //hm// großartig wirklich äh schlimme ereignisse warn hier an der schule eigentlich noch nich un . es is .. nich so daß hier dauernd jemand zusammjeschlagen wird wie an irgend ner real oder hauptschule un . da kann mer eigentlich och als schüler der schule hier ziemlich stolz drof sein daß das nich passiert . //hm// natürlich paar kleene reibereien un . das is dann immer das wo sich der . direktor dran hochzieht daß eben . da ma ene prüjelei war . aber is irjendwo janz klar daß unter jugendlichen das da mal was weeß ich wejen . ener freundin oder was och immer daß dann irgendwann mal . //hm// kricht dann ehmt och eener eene jescheuert oder so . //hm// un hier an der schule wurde meines wissens nach noch keener krankenhausreif jeschlagen was in andern schulen . äh beinahe wöchentlich der fall is . //hm .. hm . nur mal intressehalber der . äh schüler
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der jetzt hier so diese außenseiterrolle hatte .// hm //is der noch da . bei euch in der klasse oder is der// nee der is dann äh ofgrund von schulischen leistungen is dann äh of de realschule jewechselt und . weeßte der hat da jetzt och seine freunde un pff //hm// . der weint uns keene träne nach un umjekehrt sicherlich jenauso nich un .. es is nich so daß da was fehlen würde jetzt in der klasse oder so //hm// wie jesacht ehmt . war außenseiter .. ich hatte och nich den eindruck daß er da was andres wollte un .. wenn er j- in ruhe jelassen wern un ich och keen intresse da . von ihm an ihm da habe dann //na .. na// zumindest wars dann rein schulisch daß er dann jewechselt ((1)) die leistungen nich mehr jebracht . //hm .. äh .. ja wenn de dir jetzt mal so .. ich weiß nich ob das der fall is ob sowas vorkommt hier . äh wenn de dir vorstellst en lehrer macht jetzt irgendwie druck .. äh is irgendwie . besonders ungerecht vielleicht of einen einzelnen schüler hat den irjendwie of m kieker . äh wie gehst dann du oder deine klasse damit um// . tja hn . sicherlich kommts immer drof an . was das
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für n schüler is wenn . ich den persönlich och nich leiden könnte warum sollte ich mir dann n plan machen ob der lehrer dann druck of den ausübt . allerdings isses dann so was weeß ich das war zum beispiel ne zeitlang in chemie so im . vorjen jahr äh als mer noch bei herrn b. hatten . der hat dann hat dann ähm . eben eine schülerin dann besonders . äh nich leiden können und . manche schüler hat er ehmt besonders jut leiden können . aus welchen gründen och immer er is en bißchen senil . //hm// . oder sowas oder . un naja es war ehmt keen . keene große möglichkeit da besonders mit umzujehn wir sin ähm . nach ner weile äh zu frau k. jejang ham ihr ehmt jesacht daß das . äh da läuft . un . muß allerdings och jesacht wern daß der herr b. hier ne ziemlich jehobene ähm . stellung hat also daß ehmt . äh viele lehrer da zu ihm aufblicken un so . //hm// und das so ne art idol is und . hat ehmt frau k. die ihn persönlich och nich äh . scheinbar och nich so jut leiden kann ich kann das jetzt nich . jenau sagen weil das ja un sie hat uns nich jesacht ob sie ihn leiden kann oder nich . sie hat ehmt einfach
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jesacht naja da müßt ihr ehmt noch warten das is noch jetzt en halbes jahr un . ob sich das bessert oder nich da kann ich im o im endeffekt o nischt //hm// machen . weil . mer kann ja och nischt machen mer kann ja dann . selbst als klassenlehrer kann mer nich hinjehn zu dem lehrer na hörn se mal zu das könn se nich machen der kann ja alles abstreiten der kann ja sagen na . der- . jenje is wirklich schlecht oder der is wirklich //hm// jut //hm// . un da läßt sich im grunde och nischt weiter machen un wenn wir da hinjehn dann . bringts im endeffekt och nischt weil das janze dann meiner meinung nach höchstens noch verschärft wird . //hm .. hm .. äh . aus welchen anlässen isses eigentlich in letzter zeit .. an dieser schule zu härteren strafen . gegenüber . schülern gekommen .. ja . war n bißchen blöd jetzt .. also . erinnre dich einfach so an bestimmte anlässe . wos zu härteren schulstrafen kam// . tja die letzte äh . harte sch- schulstrafe war einfach der grund daß ne schülerin äh eine stunde lang bei herrn b. . unentschuldigt jefehlt hat und . äh scheinbar wars eene der schüler äh . die
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er da of m kieker hatte . //hm// un da is er dann zum direktor un da wurde dann . entsprechend gleich en schulverweis ausjesprochen . //mhm// . tja dann .. war noch in meiner vergangenheit ich hab och schon n schulverweis jekricht . das war dann eben . äh irgendwie ich war da mal of m äh nachhausewech äh s . in der siemten klasse oder so . hatt mer dann irgend . jemanden so irjend son kleen jungen oder so der ä also och aus der schule weeß nich war eene klasse jünger oder so . //hm// der hat uns da irjendwie blöd anjemacht un . zu e kumpel un mir jesacht eh was seid ihr für idioten oder irjend so . was weiß ich weiß das o nich mehr so jenau wies war .. un da ham wir je- eh meise oder was ham eme jefeuert un so . un das kam dann ehmt zum direktor un ach naja dann ehm jesacht naja so un so das . is nich in ordnung . un ihr habt jetzt die unterste stufe der äh . kriminellen leiter er- . klommen oder irjend son blödsinn hat er dann ehm rausjehauen . //hm// un dafür ham mer ehmt en schulverweis einheitlich jekricht weil mer ehmt den jungen da . //hm// so derartig stark mißhandelt
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hatten //hm// . naja un naja weitere schulstrafen pf .. mor so ne kleinen sachen eben .. äh großartige sachen äh strafen spricht der . äh herr a. ja nich aus . is einfach so daß er dann ehmt das schafft ss äh denjenigen vor . den lehrern irgendwie bloßzustellen .. daß er dann sämtliche mittel ergreift daß er ehmt die eltern anruft in die schule bestellt zu ner jemeinsamen aussprache wegen irjendwelchen sachen die vollkommen nichtig sind . //hm// . un das is . zum beispiel war is da so ne sache . daß eben ne zeitlang hat also der herr a. hatte ja och irjendwie mal n herzanfall oder irgend sowas in der art . un da warer ehmt ne zeitlang nich da und da hat ihn .. herr p. vertreten als direktor .. un ich muß sagen so .. wenn wir den als be- direktor behalten hätten wär ich wesentlich glücklicher jewesen weil der mann is echt sympathisch . //hm// der hat wirklich ne beziehung zu seinen schülern . und irgendwie wars seltsam daß in den . vier oder fünf wochen . äh nich einer zum direktor mußte wegen irjend ner sache weil .. für . vielleicht lags dadran daß die sich ehm
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jedacht ham na der is okay bei dem mach mer ma nischt . ar ich schätze es lach einfach dadran daß der sich nich wejen jeder kleinigkeit da irgendwie ofjespielt hat oder so .. //hm// un bei herrn a. is eijentlich so daß alle zwee wochen irjendwie jemand dahin muß . wejen sonstwas für sinnlosen sachen zum beispiel jetzt hier der eene äh aus der neunten weil er ehmt raucht . hatte eben die äh el- hatte ehmt die //hm// klassenlehrerin die eltern anjerufen . un jesacht ja der raucht un außerdem hat er ne glatze das bestimmt en nazi und . äh dann mußte der ehmt och zum direktor un . s ehmt pf sinnlose sachen wie jesacht . //hm// un da kann mer eijentlich nich sagen also große schulstrafen wurden meiner meinung nach och noch nich verhangen . und //hm// von der schule jeschmissen wurde meiner meinung nach och noch keener direkt . vielleicht irgendwie hintenrum bißchen rausjeekelt oder so daß er dann doch of de realschule jewechselt hat oder of e andres gymnasium . ar direkt rausjeschmissen wurde noch keener . //hm … äh . auch noch ma ne frage (krach) äh// (räuspert sich) .. //äh
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beschreibe einmal . ruhig ausführlicher jetzt . wieder die zwei pole mal n lehrer vielleicht .. den du hier einlich äh . gut annimmst an der schule und einen lehrer den de eigentlich mehr so .. äh . am meisten ablehnst// .. noch ausführlicher .. //ich wundre mich och grade . das hatt mer eigentlich och schon mal da oben ja …. jut is quatsch laß mer die weg// . alles klar (lacht kurz) //hm . aber was de noch mal erzählen kannst is äh . wenn du dir jetzt n ideallehrer erträumen könntest .// hm //einfach mal zu beschreiben wie würde der jetzt eigentlich so in deinen augen sein// . also weiblich äh un so war das erstmal klar .. naja ‚eben‘ (gedehnt gesprochen) . jute beziehung zun schülern ähm . möglichst jung noch also das och (räuspert sich) nich jetzt zu jung wie die referendarin ehmt daß die dann ehmt noch keen plan hat wos langjeht . //hm// sondern och n bißchen . autorität sollte schon dahinterstecken also . mer muß och wissen wer der lehrer is un . wer der schüler is . //hm// und dann . aber of jeden fall daß dann ehmt außerschulisch mal n bißchen was unternommen wird daß der lehrer sich ehmt kümmert .
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was weeß ich daß ma irjend ne theatervorstellung is oder so da muß nich jeder hinjehn wer ehmt keen intresse hat jeht ehmt nich hin . aber daß ehmt der lehrer sacht na hier is was un so ich könnte da karten organisiern könn mer doch ma hinjehn . //hm// un ich schätze da wern och de wenichsten abjeneigt dajejen . //hm// und daß ehmt . was weeß ich daß ehmt of klassenfahrten das äh nich wie schule behandelt wird . daß dann wirklich absolutes rauchverbot und kein alkohol und so ich meine . äh . wir sin sechzehn un . laut jesetz dürf mer unser bierchen trinken . un solange sich keener sinnlos besäuft un dann irgendwo in de ecke reihert das is dann . das is nich mehr schön aber . ehmt isses isses nich so daß es äh dann . irgendwie tragisch wäre wenn dann eener da en bier trinkt oder so //hm// und das sollte son lehrer eigentlich och akzeptiern .. un . ehmt . och freundlich sein ich meene jut mer kann nich erwarten daß en lehrer immer jute laune hat weil das . kann von mir keener erwarten also kann ich das och von keem andern dann erwarten . //hm// aber er sollte doch schon ähm .. verstehen
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die ähm . was weeß ich privaten probleme . dann doch irgendwo zu hause zu lassen dafür is er lehrer . um dann doch ähm bißchen of die schüler einzugehn . is klar jibt nich immer hat jeder sein juten tach aber . //hm// hm . n lehrer solltes doch trennen sein privates von der schule dann . irgendwie .. //na . und dann eben noch die frage gibst so jemand .. son ideallehrer// naja das wäre eigentlich wie jesacht frau e. schon ziemlich nah dran . //hm// also //hm// . sicherlich perfekt is niemand un ohne fehler is och niemand un . ar sie is doch schon ziemlich nah dran an der sache . //hm .. un bloß ma zeichen jemacht zu der frage vorhin// ja //weil das irjendwie .// (räuspert sich) //ha ich mich jetzt selber och jewundert warum die hier noch ma kommt . ja . na n paar sinds noch .. äh .. jetzt son// (hustes) //äh wo de auch schon bißchen etwas zu jesacht hast wie . schüler mitenander umgehen so .. äh vielleicht kannste da mal darstellen . was du eigentlich jetzt gut findest . daran oder was dich stört . wie eben schüler an deiner schule mitenander so .// hm //umgehen// na was ich in
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letzter zeit äh ziemlich cool finde daß es ehmt . diese akzeptanz von . äh anderen . politischen meinungen . äh //hm// das is wirklich . ä ziemlich astrein . sicherlich im . frühjahr wurd ich äh . was weeß ich als nazi bezeichnet oder sowas ar das is war eigentlich mehr oder wenjer ziemlich scherzhaft also das hat mir keener deshalb äh eene reinjehaun oder sowas . //hm// und das find ich also top daß hier äh keener deswegen . irgendwie beleidigt oder belastet wird . un ich jehe .. mittlerweile hab ich och e paar kumpels hier an der schule die . bißchen so mit meiner meinung übereinstimmen . //hm// un deshalb jeh ich da aber nich zu irjendjemanden hin der dann hier links is un sache eh scheiß zecke oder sowas . //hm// und weil ich das ehmt blödsinn finde . und das find ich eben okay daß das akzeptiert wird von allen seiten . //hm// und daß mer ehmt och kumpels ham . kann die ehmt ne andre politische meinung ham . weiterhin okay find ich alljemein daß hier äh . nich so so ne jewalt herrscht oder sowas . wie mer immer hört von irgendwelchen andern schulen was weeß ich
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schutzgelderpressung un dauernd schläjerein oder sowas . //hm// das findet hier ja überhaupt nich statt oder . wirklich nur im sehr jeringen maße und schutzjelderpressung da hab ich o noch nischt von jehört .. und das find ich eben . top also .. kann mer eijentlich nischt sagen . //hm .. un was stört dich jetzt so gibts da was// tja . stören .. naja von meiner politischen meinung her stört mich das irgendwie schon also es kratzt mich schon irgendwie daß dann äh de meisten dann hier im . also daß dann viele mit m iro rumrennen oder sowas . //hm// oder ehmt lange haare ham oder so aber . das is . ne private meinung un . pf da kann . kann ich mich eijentlich nich drüber ofrejen . //hm// n bißchen stört mich daß hier äh so drogen un so ziemlich kraß bei manchen sin aber . das is jeden seine sache ich habs och schon probiert un . s hat mir nich jefalln un wenns jemanden jefällt soll er machen aber ich finds eben bißchen kraß in letzter zeit . //hm hm . äh da muß ich hm glei mal nachfragen was für drogen// ‚war klar‘ (lachend gesprochen) //was denkstn was da so .// tja was heeßt denken //worums da
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geht// äh pf . großteil weiß ichs also hm . es nenn ich äh . am besten ma keene namen weil das //hm// is dann doch jedem seine sache . //hm// eben . als ziemlich äh bei vielen jetzt schon vor drei jahren oder so anjefangen ehm haschisch rauchen un sowas .. jut pf . haschisch rauchen wird sowieso bald legalisiert wie das aussieht un . mer kanns in . jedem jeschäft koofen so unjefähr . //hm// un . so krass isses nich mir persönlich hat selbst das nich jefalln also ich hatte da n ziemlichen blackout von . un . deshalb hat mich nischt weiter anjetörnt oder so daß ich dann sache ach das mach ich das is cool . un ich würd mich o nich hinstellen un deshalb irjendwie . haschisch rauchen . //hm// bloß das problem is daß ehmt bei vielen hn . ä oder bei . naja bei .. mindestens zehn schülern wo ich jetzt och namen sagen könnte . das och in letzter zeit so härtere sachen dazukommen . das jing ehmt los mit ecstasy irgendwelche chemischen sachen die da äh irgendwie reinjezogen wurden .. //hm// n paar leute ham ehmt schon koks jeschnüffelt un so ne sachen . da ich meine in der zeitung liest mer da
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nischt drüber aber mer hört dann doch äh . von allen seiten daß es doch schon so weit is . //hm// un . mir hat och schon jemand anjeboten hier von der schule eh willste nich ma mitkommen un so koksparty un . ich hab keen bock drof und . //hm// das jefällt mir einfach nich . //hm// un . ich weeß nich heroin spritzen oder so haich bis jetzt noch nischt jehört un . weeß nich .. es jibt n paar leute wo den ichs zutrauen würde daß ses irjendwie ma probieren würden aber meines wissens nach hats noch keener jemacht also . //hm// wär schon nich schlecht wenns dabei bleibt . //hm// aber koks is doch schon . ne janze spur zu hart //na hm// und ecstasy och . //na also das . verblüfft mich jetzt an der stelle auch n bißchen weil ich das .// hm //noch nich so mitbekommen// naja das äh //also mit diesen haschisch . un so . das könnt ich mir och gut vorstellen bei einigen leuten aber// hm //das// na es wird es wird ziemlich //hm// unter also es wird ne nich . groß äh jesacht //ja// es war mal so . sojar mal ne zeitlang so daß hier ähm . eener en an der schule ehmt hasch je- dealt hatte un so . //hm// un och
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en paar äh pillen so unter de leute jebracht hat .. un . is nich in ordnung //hm// . kann mer sagen was mer will . //hm// . un . das is ehmt so ne sache . wo der direktor mal n bißchen mehr da hinterher sein sollte als zwischen äh als irjendwelcher schlägereien zwischen fünftkläßlern . //hm hm// was ja wirklich nich so kraß is . //hm … ja .. äh versuche mal vielleicht zu beschreiben . so hast ja jetzt auch schon also grad von dieser politischen ausrichtung hastes jemacht ar vielleich jibts ja da noch äh . andere spielarten . äh versuche mal genauer zu beschreiben welche unterschiedlichen gruppen von jugendlichen . du jetzt hier an dieser schule wahrnimmst// . hm naja das . äh muß ich sagen das is eigentlich äh so ziemlich aus sämtlichen äh politischen freizeitlich aktiviert äh aktiven leuten . so ziemlich alles dabei is licht warscheinlich dadran daß eben aus allen teilen von h. und umgebung //hm// sojar aus m umkreis teilweise leute hier sin . also wir ham hier äh linksautonome linksradikale wir ham äh . rechtsjerichtete wir ham teilweise och rechtsradikale hier . wir ham äh . sprüher un . skater äh
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rapper hip-hopper . dann . viele sportlich äh . versierte le- leute kumpel von mir was weeß ich hier basketball un so wird hier ziemlich groß jeschriem . //hm// volleyball och un . paar die fußball spieln ehmt . hn so ziemlich aus allen richtungen un och n paar computerfreaks un so äh //hm// . weeß nich das is so son paar richtungen ich kann mich eigentlich zum beispiel in drei richtungen also computer intressiert mich janz cool äh dolle un . was weeß ich dann äh hip hop un so hör ich mir jerne an . hn klamottenmäßig sieht mers wahrscheinlich och en bißchen . un dann ehmt noch diese äh rechtsjerichtete meinung aber . da sieht mer dann zum beispiel och widder daß das nich so kraß is bei mir weil . //hm// normalerweise äh jeder äh richtje nazi . sach ich mal der en hip hopper sieht der klatscht den weg und . das is wirklich blödsinn und . deshalb //hm// hör ich och hip hop weil mir die musik jefällt //hm .. also is bunt jemischt ja// bunt jemischt //na// un . //hm// ehmt das is ehmt das coole daß hier keener deshalb paar ofs maul kricht weil er hip hopper is oder so . //hm … ja . äh vielleicht gibts das ja
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be- bei euch jetzt irgendwie versuch mal zu beschreiben . vielleicht einen schüler oder eine schülerin . äh die also beim . recht großen teil . von . den andern mitschülern so anerkannt wird un akzeptiert is// . naja das is eigentlich . weeß nich das is so äh . wenn de so rausguckst in der pause die leute die da rauchen . //hm// sin eigentlich so die äh . zu der gruppe zähl ich mich och . //hm// weil . das is widder irgendwie die raucher das is so ne eigene gruppe das is zwar dann och aus den andern bereichen so jemischt . //hm// aber die ähm . ham teilweise nich so viel mit den andern am hut was weeß ich aus welchen gründen aber irgendwie hat sich das son bißchen rauskristallisiert . weil die in jeder pause draußen sind die andern machen hier drinne ihr ding in der pause un wir sin ehmt draußen un rochen //hm// und dadurch sind eben . äh wir dort draußen und da würd ich aber nich sagen daß da eener mehr oder wenjer anerkannt is . //hm// was weeß ich es jibt hier son paar schillernde persönlichkeiten sach ich mal wie zum beispiel äh . guido . tom jenannt x. . ähm darauf läßt sich zurückfügen äh
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zurückführen y. y. un . das is eben auch einer dieser jenigen welchen . //hm// äh aber so richtig jetzt hier . eener mehr oder wenjer anerkannt jut äh zum beispiel .. z. ähm ein- . z. jenannt heißt hans müller oder sowas . äh . jemand der desöfteren mal n bißchen so dumm jemacht wird oder so . //hm// aber och nich jetzt so kraß daß der jetzt deswegen heulend nach hause rennt oder sowas . //hm// sondern einfach mal so hm paar spitzen dem jejenüber weil er is halt n bißchen komisch rum . //hm// den haste bestimmt schon jesehen son langer son dunkelgrüner ähm . mantel so gummiartiger stoff . und haare sind nach hinten und son zopf nach hinten . //hm// so bißchen breiter a ich gloob . müßteste eijentlich schon jesehn ham //hm bestimmt . hm … aber da könntste jetzt nich also . so bestimmte merkmale aufzählen warum jetzt jemand praktisch so von ner größeren schicht anjenommen wurden oder warum jemand abgelehnt wird .// naja . einfach das merkmal daß äh jemand .. besser reden kann besser mit äh irgendwelchen andern leuten umjehn kann .. weil pf ich seh das bei mir ich hab jetzt im ..
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n kleinen kreis von leuten wo ich sage das sind beste freunde von mir . //hm// und dann aber hn .. ziemlich riesengroßen kreis von leuten wo ich sage das einfach nur kumpels . //hm// das komme eenerseits dadurch eben durch ferienlager dadurch daß ich mal hier äh in h. bin mal of m dorf draußen un . dann ehmt hier in der schule und dadurch widder kumpels und . //hm// . das is eigentlich riesengroß und die leute . ich weeß nich d- ich würde jetzt deshalb nich sagen daß ich dann . (lautes klappern) daß ich das . daß ich zum beispiel deshalb .. dolle anerkannt werde oder so .. aber . ich würde schon sagen .. jetzt nich irgendwie eigenlob aber ich bin eigentlich schon ziemlich akzeptiert un . aber eigentlich zum beispiel kerstin is ziemlich akzeptiert äh kerry aus meiner klasse is ziemlich akzeptiert . //hm// un noch .. drei
Kassettenwechsel
//ja … gut un wenn das jetzt praktisch äh doch mal äh zu . konflikten oder problemen kommt . in der schülerschaft äh// hm //wie geht ihr dann da mitenander um//.. naja pf äh . es hört
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sich jetzt ‚vielleicht n bißchen‘ (lachend gesprochen) äh äh klischeehaft an aber das wird einfach ausdiskutiert . also da wird ehmt gesacht eh hn . machst machst hier scheiße oder sowas muß nich sein un so un halt dich mal n bißchen zurück oder sowas . //hm// un is eigentlich o noch nich so daß jemand da irgendwie dolle negativ ofjefallen wäre oder sowas .. eben . höchstens hier eben .. dodo eben mit seim hasch oder so . da wird ehmt jesacht eh . laß doch mal die kacke oder so hier an der schule muß nich sein aber de meisten pf . die sagen ehmt naja . soll er machen is doch sein ding un .. s äh teilweise äh isses ne jute mischung aus ähm . neutralität jejenüber andern sachen und teilweise och wo mer wo mer mal mitredet . //hm// eben daß eigene sachen private sachen wirklich akzeptiert werden . weil . wie jesacht das sind unternander äh nich beste freunde sondern einfach nur kumpels un unter kumpels da kann mer nich sagen na du hast jetzt das zu machen oder du hast das zu machen .. sondern da kann mer wensten ma sagen naja findch nich in ordnung aber mach ruhig oder so . //hm// un . da hat
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ehmt jeder zu entscheiden seine meinung und . das is einlich das was ich hier och so okay finde . //hm …. wenn de jetzt mal so an äh möglichkeiten vielleicht denkst .. äh . wo für die schule bestimmte entscheidungen getroffen werden jetzt vielleicht . schülercafe als beispiel// . hm //äh wie siehst du das eigentlich gibts da oder wie siehst du so die möglichkeiten .. daß schüler an dieser schule einfluß auf solche entscheidungen nehmen können// .. jar nich und zwar licht das daran begründet äh daß . daß es hier en sehr großes desintresse an solchen dingen herrscht . //hm// also .. (andere person: ich hab mal ne frage könnten sie vielleicht neman hin) //nebenan . äh ..// (gerät wird abgeschaltet) ja äh wie jesacht das große desintresse hier un .. es gibt schon die möglichkeit daß da was jemacht wird an der schule .. ähm der schülerrat hat sich da schon dahinterjeklemmt der hat dann ehmt jesacht naja hier so un so die ham ja dann drüm en briefk- briefkasten einjerichtet wo wir ehmt vorschläje äh //hm// sojar anonym da . reinbringen konnte . //hm// also mer mußte da nich ma hintreten . aber .
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ich gloobe da wird hn hm in dem eem monat wo der hängt wurde äh eene janze ä meldung da drinne jefunden un die war och gloobe sojar noch bißchen stumpfsinnig oder sowas . naja .. als schülerrrat selber ähm . is da schon intressiert un .. paar so leute jibts dann schon die dann hinjehn zu ihrm klassenleiter un äh klassen- . sprecher . //hm// un ehmt sagen naja das könn mer doch so un so machen . un . wern dann meistens och die vorschläge vorjebracht . und der schülerrat muß ich sagen so . wie er im moment besteht die äh .. machen da schon äh janze sachen also .. is schon nich schlecht was die machen bloß . is ehmt wie jesacht von den . was weeß ich knapp tausend schülern oder was wir hier ham . //hm// ähm die meisten .. wenig intressiert an dem was hier passiert also . //hm// die ziehn ihrn stoff durch und sind froh wenn se nach hause kommen also . die intressiert das dazwischendurch oder so was danach is relativ wenig . //hm .. hm …// (räuspert sich) //ja . un da haste jetzt praktisch schon mit angefangen aber vielleicht kannste ruhig noch mal . äh da noch n bißchen mehr zu sagen
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wie du eigentlich so die arbeit der schülervertreter .. äh siehst// .. naja erstmal .. ziemlich wichtje arbeit weil wenn die andern keen intresse ham da was zu machen dann sollten wenichstens die leute die dann och . bißchen was zu sagen ham . //hm// och äh . ihre möglichkeiten wahrnehmen .. un . machen se äh großteils nich schlecht wird natürlich ä viele sachen . werden dann im endeffekt vom von n lehrern oder vom direktor oder so jesacht was wie das dann im endeffekt jemacht wird . aber es hat sich in letzter zeit schon jebessert daß dann ehmt doch äh der schülerrat n bißchen mehr zu sagen hatte . //hm// wenn de das zum beispiel mit dem schülercafe daß das durchjedrückt wurde un so .. das is schon nich schlecht da . äh wurde schon seit ewigen zeiten wird da schon drüber diskutiert ob das nun kommt oder nich . //hm// aber scheinbar siehts jetzt so aus als obs dann doch endlich durch is . //hm// . weil wir ham schon mittlerweile schon leute jesucht die da . hm dran mitarbeiten wolln un so .. un . das is zum beispiel eene entscheidung die da janz günstig da jetroffen wurde . dann noch
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son paar andre sachen so mit klassenfahrten un . klausurregelungen un so da ham se dann och . nich unbedingt das letzte wort aber dann doch schon bißchen da mit //hm// äh vorschlagss- . ähm . vorschlagsanteil . die sich da reinbringen können //hm .. hm .. ja und dann äh könnte man sich ja .. grad . ähm . wir wissen das ja alle noch von andern zeiten wo also (es knallt) schülervertretungen nich so . großjeschrieben waren . äh vielleicht kannste da mal sagen was de eigentlich überhaupt so von der einrichtung .. von schülervertretung so hältst// . naja pf wie jesacht das ne . coole sache . weil . is so ziemlich ne de einzje möglichkeit da wirklich was zu machen weil wenn da n einzelner zum klassenlehrer jeht . un sacht na . könn se das nich so machen der denkt naja pf der eenzelne der //hm// will dann will da hat da mal ne meise der will dann mal das un das . intressiert keen . aber so ne schülervertretung das ä sieht dann doch n . äh so aus daß dann doch n äh paar mehr leute dahinterstehen . un das sin meistens dann och äh sachen die irgendwo wichtig sind oder wo wirklich en echtes
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intresse dafür besteht . //hm// und das is eigentlich ne jute möglichkeit sowas rüberzubringen . //hm// ich meine so ne art schülervertretung war ja in der ddr och bloß daß da ehmt keener was zu sagen hatte //hm// sondern daß da vorschläje von . andern seiten dann ehmt anjenommen wurden einfach mal . //hm// .. (stimmengewirr im hintergrund) insofern is das schon .. jute sache //hm … ja wie schätzt du so . das freizeitangebot an eurer schule ein// .. doch . würd ich schon sagen is nich schlecht . //hm// äh hat sich schon . ziemlich verbessert also . was sich dann so ergeben hat also vor allem so in sportlicher richtung ehmt basketball volleyball fußball gloobe och noch oder wird is noch im äh gange das einzurichten . //hm// dann eben äh . astronomie daß da n kurs besteht wo mer dann ehm och mal sterne beobachten kann wer da unbedingt lust dazu hat . //hm// un äh . computerkabinett steht ehmt dann äh . offen daß mer dann .. nach anmeldung oder ehmt in der äh . arbeitsjemeinschaft dann ehmt sacht . naja mach mer ehmt das und das .. un hauptsächlich aber ehmt sport es jibt dann ehmt
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noch hier die . theater-ag die dann . schon seit ner janzen weile besteht . //hm// die dann eigentlich och schon paar janz jute sachen rausjebracht ham würd ich sagen .. ja zum dann gibts ehmt noch äh musikmäßig jibts da noch was da jibts ehmt n . jazzchor .. jazz blues ach irjend ne musik weeß ich nich . zumindesten n irgendwelche äh .. chöre chore //hm .. chöre ja// chöre es is okay un un ehmt so ne sachen //hm// da sin . es kommt ä nur immer drof an wo sich . wo och äh lehrer da sind die das machen . //hm// die dann och intresse an sowas ham das is zum beispiel in astronomie äh herr q. . der sich dann dafür intressiert un das deshalb och ofjemacht hat . //hm// weil es is nich so daß die . schulleitung oder so grundsätzlich dagegen wäre daß sowas besteht .. das is ehmt nur immer ne sache ob dann die lehrer wirklich intresse ham sowas dann durchzuziehn . //hm// un bei vielen lehrern besteht dann eben der fall und zum beispiel die volleyball-ag . die wird dann von nem . äh ehemaligen schüler dieser schule jeleitet der is mittlerweile .. sechzig .. sechzig also die schule besteht doch schon ne
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weile wie ich das so //hm hm// jemerkt habe //hm// . un der leitet das eben und da könn mer ehmt oben in die turnhalle rein und . basketball eben von herrn b. un . herrn r. . //hm// . und sind ehmt doch viele lehrer die sich außerschulisch dann doch noch irgendwo intressiern . och wenn se innerschulisch äh wenig intresse an ihrer schule zu sch- äh ham schein //hm hm .. ja und äh .. gibts da och so möglichkeiten daß ihr als schüler selbst bestimmte . sachen organisiert jetzt freizeitangebote hier an der schule oder .// hmm //wie siehts damit aus// na sicherlich äh irgendwo . besteht die möglichkeit schon es hat se wahrscheinlich nur noch keener wahrjenomm . äh es is ehmt so daß ehmt bei . den janzen arbeitsjemeinschaften doch e großes mitbestimmungsrecht besteht . //hm// also eben . daß eben .. es is wie jesacht das is freizeit und es soll nich sein wie schule daß ehmt der lehrer oder . ag-leiter oder wer och immer . dann sacht na jetzt wird das jemacht jetzt wird das jemacht . sondern daß ehmt wirklich die leute dann entscheiden können . //hm// is klar daß bei irgend ner sportart der trainer dann
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doch zu //hm// sagen hat was jemacht wird soll und es kommt nischt invo- sinnvolles dabei raus . //hm// ar daß zum beispiel in der theater-ag daß dann einije vorschläge jemacht wern daß dann äh . leute ankomm un sachen ja hier . das stück jefällt mir könn mer das hier nich ma machen oder so . daß eben da von der theater-ag aufführungen äh jemacht wern . die dann . wie ich das so mitjekricht habe nich unbedingt von frau h. ausjehn die das leitet . //hm// sondern doch äh auch von den schülern die dann sagen na wir könnten doch zu dem und dem äh . was weeß ich die veran- zu der und der veranstaltung //hm// oder so was weeß ich tach der offnen tür oder so . könnt mer doch ruhig ma was machen . //hm// und ehmt daß eben hier bein wenn fasching is oder sowas . daß dann doch och n intresse der schüler besteht daß dann äh was weeß ich irjendwelche mädels aus der elften daß die da dann äh äh . gymnastischen tanz da oder sowas machen was weeß ich was das war . //hm// sah of jeden fall nich schlecht aus //hm// . und äh . daß dann da jemand irgendwelche würstchen grillt oder so . un daß da och wirklich intresse
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besteht un . och die schülerzeitung zum beispiel daß . was macht schülerzeitung wa ich weeß ja nich großartig isse jetzt nich mehr nur das was nur in der schulleitung is . //hm// daß dann och äh in der . von schülern mit artikel äh rausjejeben werden . un .. das och wirklich äh die schüler da intresse zeigen un och wirklich welche machen . ich meene jut ich hab noch keene artikel jemacht . //hm// un ich hab keen intresse aber wenn jemanden wirklich mal . was nich jefällt un . das ehmt ne möglichkeit is dann . wird die och schon jenutzt //hm . hm … ja . vielleicht kannste noch mal von deinen eltern erzählen wie wichtig is eigentlich so deinen eltern die schule// .. hm das is en bißchen ähm . unterschiedlich widder also meine mutter sacht ehmt . naja es is dein leben du bist irgendwo alt jenuch es is nich so daß se ehmt desintresse hat aber sie sacht ehmt . du mußt .. mehr oder wenjer irgendwann och selber lernen . äh was da zu tun ist . //hm// sie sacht dann . äh sicherlich äh fällt se mir nich um hals oder sowas wenn ich da mit ner vier oder sowas nach hause komme . //hm//
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aber . sie äh . meckert och nich en janzen ahmd drof rum . wo mein vater widder das äh . absolute gegenstück is er sacht dann ehmt hm das darfste nich machen das kannste nich machen da mußte dich verbessern . //hm// irgendwo äh . wenn ich nur . was weeß ich wenn jetzt nur meine mutter alleine was sa- . was sagen würde wenn mein vater nich wäre würde och meine mutter nich wäre umjedreht //hm hm// dann würde das zwar irgendwo in ne falsche richtung jehn aber das gleicht sich dann irgendwo aus un da äh find ich dann dadurch irgendwo n richtjen mittelweg also is schon nich schlecht wie das so is //hm// . ehmt daß ehmt mein vater sacht du mußt dich wirklich dahinter knien und meine mutter sacht naja . mach das mal locker du krichst das schon irjendwie hin //hm// ehmt . meine mutter die äh . schafft das dann irgendwie mich . irgendwie selber wieder ofzubauen also das sich daß die mich da widder selber n bißchen optimistischer macht . //hm// un mein vater äh sacht dann eben den macht dann eben den teil wo . wirklich die leistung erforderlich is . //hm … ja und das is eigentlich äh die
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frage och noch mal die sich da anschließt . äh erzähle einmal wie deine eltern dann reagieren eben wenn du wirklich äh . mit schlechten noten da nach hause kommst// .. naja ähm . gott sei dank isses ja so daß ich nun nich jede woche mit ner fünf oder ner sechs nach hause komme . un deshalb jeht das eigentlich och so . ähm . tja zu meinem eigenen schutz zeig ich nun fünfen . nich unbedingt meim vater . weil muß ja nich sein reicht ja wenn meine mutter unterschreibt oder das sieht . //hm// un . es is . (lautes stimmengewirr im hintergrund) was weeß ich in ner kurzkontrolle oder so kommt das schonma vor ausrutscher pech kann passieren un . is och nich so daß ich nun dadurch absolut schlecht stehe un .. viel äh paar fächer hab ich mittlerweile von der drei och schon of de zwei un so . un vors jahr in latein ne vier of ne drei runterjearbeitet un . //hm// die drei scheine ich ja och zu halten .. un . meine mutter schafft das dann ehmt noch zu sehen daß ich ehm äh die sieht dann den zusammenhang mein vater sacht fünf oh gott is das schlecht . //hm// un meine mutter sacht ehm naja vergleiche ma dann die
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andern noten da haste da janz schlecht normal äh . äh nich janz so schlecht und dann wars ma e ausrutscher . //hm// kann passieren //hm// . unterschreibt se dann och ma siehts meistens locker un dann roch mer zusamm eene un (lacht) dann is das janze jeritzt . //na das is ja cool (lacht) ja .. was meinst du sollten sich äh . eltern eigentlich stark für schule intressiern un och so am schulleben beteiligen . oder fändest du das eher nicht so gut// . hmmm na krasse frage weil es is . mer hört ja immer wieder beispiele das äh schüler . zu dollen leistungsdruck und dann was weeß ich laut //hm// bildzeitung erhäng se sich dann wahrscheinlich oder sowas . //hm// ich meine sicherlich kommt vor . un das is of jeden fall falsch also .. mer soll die eltern sollten dann schon sagen . komm . knie dich dahinter aber . //hm// eben of ne art un weise daß se eben den- . jenjen dann nich an schreibtisch prüjeln und dann dem das buch vor de nase un jetzt lerne . sondern daß se ehmt versuchen das janze bißchen äh . ehmt wie meine mutter das macht so en bißchen . optimistischer //hm// dann zu äh aussehen
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zu lassen daß se ehmt sagen naja .. kann passieren ne schlechte note mach doch mal n bißchen was un . versuchs doch wirklich ma . //hm// nich un aber was dann och falsch is daß dann son son . son nach dem motto na mach ma du krichst das schon hin . das is och blödsinn weil dann denkt der schüler naja meinen eltern is das sowieso ejal . ich selber ich wer das schon irjendwie hinkriegen . ich kann das schon un . pech . //hm// die äh giebts ja an der schule hier och paar beispiele . paar ehmt die . wo die eltern dann ehmt sagen naja . mach mal ruhig ma bißchen mehr un paar sagen dann ehmt . du mußt jetzt du mußt das jetzt lernen und . andre ham dann ihre ehmt überhaupt keen intresse un das sieht mer dann aber och in beeden richtungen führt das irgendwohin aber zum gegenteil . //hm// wo die . oder ehmt wo die eltern keen intresse ham das wird dann .. fällt dann irgendwann ziemlich schlecht äh . runter und dann is natürlich is jeschrei von den eltern her groß . //hm// . und dann wo ehmt zu doller druck is dann eben durch die nervosität ofrejung was weeß ich . wo dann der leistungsabfall dadurch
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stattfindet . //hm// . also muß wie jesacht son . mittelding da jefunden wern . //hm … ja un was erwarten deine eltern von dir// .. in welcher beziehung (lacht kurz) .. meinst du jetzt . //ja . überhaupt also gibts bestimmte erwartungen die deine eltern irnwie an dich mal so// . naja meine eltern //herantragen// . erwarten äh of jeden fall . daß ich en lieber junge bin .. un nee daß ehmt . das ich .. äh hauptsächlich erstmal daß ich in der öffentlichkeit keenen . irgendwie terror mache oder so . was weeß ich äh . zu irgendwelchen demonstrationen jehe und bullen mit steinen beschmeiße oder sowas . //hm// muß nich sein un . wer ich och nich machen . un .. eben . schulisch erwarten se . daß ich meine leistungen bringe daß ich es bestmögliche aus mir raushole aber mich och nich überarbeite daß ich eben och nich dann . en janzen tach nur dasitze . sie wollen irgendwo och daß ich irgendwie am jesellschaftlichen leben doch irgendwo teilhabe . //hm// weil vor allem meine mutter sacht dann . eben paß of du bist . ä bist nur eenma jung und dann nutze deine jugend wesent-
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wesentlich äh aus solange es ehmt noch jeht . //hm// un .. mein vater hat dann zwar die ansicht .. das was äh so jut wie de jetzt lernst desto wenjer brauchst du später arbeiten aber das is och blödsinn im endeffekt arbeitet jeder irgendwo jenausoviel wenn er arbeitet //hm// . un dann denk ich sollt ich wenichstens meine zeit jetzt noch nutzen .. und das sehen meine eltern größtenteils och ein . //hm// … naja dann erwarten se vor allem noch irgendwo n familienbewußtsein . das muß ehmt da sein . //hm// .. verständlicherweise . //hm// . also . is nich bei allen so aber .. bei allen familien aber meine eltern sagen dann ehmt naja äh guck doch mal wieder zu oma un so un .. die freut sich och wenn se dich sieht un .. äh . guck ma bißchen nach deim bruder un . hm was weeß ich unterhalt mer uns ehmt mal ne runde manchmal is e bißchen sinnlos . sitzt ehmt mein vater am ahm- äh am ahmbrotstisch un . versucht ehmt krampfhaft ne unterhaltung da zustande zu bringen . //hm// wo ich fertig bin vom tach den ich dann so habe un eigentlich keen bock habe mit mein eltern dann noch zu
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reden welche probleme ich in der schule habe . ar das block ich dann meistens irjendwie ab . //hm .. hmm .. ja . wenn de jetzt noch mal einfach .. bißchen so an das denkst was de jetzt alles so erzählt hast äh .. kannste dann vielleicht mal zusammenfassend sagen . wie wichtig is eigentlich die schule für dich// … hm .. tja . wie wichtig ist die schule … of jeden fall äh in .. bezug of beruf un späteres leben un geld un so of äh .. vom logischen standpunkt her sehr wichtig . //hm// äh allerdings von meinem eijenen schweinehund her und vom äh . faulen standpunkt her .. hm wenjer wichtig ehmt es . jeht ehmt äh . dann doch äh . freundschaft und . was weeß ich disco oder sowas jeht dann doch vor . un . irgendwo muß ichs schaffen da .. widder den den einklang dazu finden daß ich ehmt da zwischen den zwee sachen da son weg finde //hm// daß ich of keenen fall mich äh hier irgendwie fertigmache und dann . übelster streber bin oder sowas . weil sowas licht mir nich un . wer ich nich machen . un . daß ich aber och nich äh .. zu sehr äh dann im desintresse verfalle und dann einfach sache ach das jeht schon
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seinen jang . //hm// .. also is doch schon .. in dem lebensabschnitt . ne . jehobene stellung also an //hm// wichtigkeit . //also das is dann praktisch äh . das abitur ja was die .// das is of jeden fall . ejal äh . obs jetzt fachabitur das wird äh wenn ich of das wirtschaftsgymnasium //hm// jehe oder en alljemeines abitur . aber of jeden fall is erstmal das ziel wo ich hinarbeite //hm hm .. ja na dann noch mal eigentlich so die frage . äh was du so für vorstellungen hast wies dann in deinem leben weitergehen wird// .. tja äh .. naja . was ich eigentlich hoffe daß ich nich äh irgend son . schreibtischhengst da were der da n janzen tach hinterm schreibtisch sitzt sowas licht mir nich . //hm// un . mein traum wäre eigentlich irgendwas . was weeß ich äh so bißchen durch de welt ziehen oder sowas irgendwo was weeß ich .. äh ideale wäre von irgend m reichen onkel in amerika . n was weeß ich ne million erben und dann erstmal durch de weltjeschichte das wär erstmal das was mich am meisten reizen würde .. weil . trotz äh nationalbewußtsein äh hab ich doch nicht das intresse
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an andern ländern verloren un . //hm// . wär ja och blödsinn . es jibt och überall äh of der welt schöne plätze un . deshalb muß kann mer sich das würd ich mir . alles . jerne ma angucken was weeß ich hier . irgendwelche pyramieden oder sowas oder . //hm// südamerika ma n dschungel oder sowas wär schon nich schlecht . //hm// fehlt ehmt das nötige kleinjeld un . ich hoffe irgendwie daß ich das schaffe jetzt mit m abitur .. un dann . hn lehre äh machen oder ne ausbildung . un nachdem ich dann meine ausbildung fertig habe dann . irgendwie vielleicht ma n jahr nach amerika oder irgend sowas daß wenigstens der ansatz da ist . wenn s jeld vorhanden is //hm hm// un so ne sachen //hm .. und so dann äh . vielleicht noch im familiären bereich// naja familiär . ich denke eigentlich schon daß ich ne familie gründen möchte . //hm// mer weeß nie was passiert aber . s doch so äh . das was ich machen will . //hm// hmm welcher art jetzt un . wieviele kinder und was jenau das weeß ich noch nich un . ich weeß och noch nich wo ich dann später ma wohnen werde sicherlich äh in deutschland in . ha dem land möcht ich
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eigentlich bleiben . //hm// aber äh ob ich jetzt nun unbedingt noch in h. wohne oder äh durch berufliche bedingungen irgendwie was weeß ich wohin ziehe //hm hm// . weil einfach dort bessre möglichkeiten sind weeß ich echt noch nich //hm . na . jut das war meine letzte frage jetzt ham mers jeschafft .. äh viellei kannste noch ma einfach kurz so . hm erzählen wie de jetzt insgesamt die situation . praktisch . das jespräch jetzt hier so empfunden hast .. // hm na of jeden fall ziemlich locker un so .. fands nich schlecht äh . och so mit dem lebenslauf ich meine das jibt n intressanten einstieg of jeden fall //hm// . kommt natürlich äh von of jeden drof an //hm// wie er äh wie sein lebenslauf bis jetzt war .. und naja . die fragen jut äh . muß ich ehrlich sagen teilweise en bißchen . zu sehr wiederholung . //hm// vielleicht lichts och an mir daß ich nich zu äh konkret of die fragen einjejangen bin sondern is so ne art von mir da son bißchen auszuschweifen und dann äh . //hm// . ziemlich //nee is einlich// andre andre sachen noch mit einzubeziehen . //is ja eijentlich schön wenn man das och en
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bißchen komplex sieht ja// hm //un nich bloß so// naja //na// weil ich find finds en bißchen sinnlos dann of jede frage dann drei sätze fertig das //hm hm// licht mir nich mach ich nich //na . und hier so mit dem jerät un so hatts de da irjendwie .// hm na am anfang . schon bißchen komisch aber . //hm// . da ich jemanden habe dem ich in de augen gucken kann beim erzähln //na// da jeht das eijentlich //na .. na schön freut mich . jut . ich denk och is janz jut jelaufen also .// na //na// dann jehts doch //na schöne sache . jut dann könn wirs ausmachen war// . alles klar //stop//
Interpretation
I: ich hatte dir ja erz-
Betrachten wir den Beginn dieses Protokolls, so kann zunächst festgestellt werden, dass hier offensichtlich eine laufende Interaktionssituation vorliegt. Diese wäre in einer Variante als Interaktion zwischen zwei oder mehr Interaktionsbeteiligten vorstellbar. In einer anderen Variante könnte aber auch davon ausgegangen werden, dass hier eine Art Selbst-Kommunikation protokolliert ist (z.B. in Form eines Selbstgespräches), bei der quasi der Charakter einer Interaktion zwischen mehreren Interaktionsbeteiligten simuliert wird. [1]
Neben dem Hinweis auf eine (faktische oder simulierte) Kommunikationssituation fällt weiter auf, dass hier mit dem Beginn (‚ich‘) eine Person zentral positioniert wird, deren ‚Selbst‘ quasi thematisiert und zur Disposition gestellt ist. Hier lassen sich vor dem Hintergrund der ersten Differenzierung folgende Varianten entwerfen. Für die Variante der direkten Interaktion kann festgestellt werden, dass mit dem ‚ich‘ mehr oder weniger das Selbst einer Person Gegenstand der Kommunikation ist. Dabei lassen sich folgende Varianten ausdifferenzieren:
- Als sehr starke Form der Selbstthematisierung könnte nun die umfassende biographische oder gar tiefentherapeutische Präsentation des Selbst folgen (z.B. ‚ich wurde dann … geboren und habe immer meine große Schwester beneidet, weil diese …‘). In dieser Variante – in der sehr umfassend das Selbst einer Person thematisiert wird – wäre zugleich von spezifischen Interaktionsrahmungen auszugehen, die als quasi therapeutisch bestimmt werden können. Das heißt, es muss eine spezifische geschützte Situation da sein, damit das Selbst eine solche Präsentation vollziehen kann. Zugleich wäre aber auch von einer Präsentationsnotwendigkeit auszugehen, die entweder auf der Seite des ‚Ichs‘ oder des Interaktionspartners ein zentrales Leiden impliziert, dass über diese Thematisierung geheilt werden soll.
- Als eher schwächere Form der Ich-Thematisierung und Ich-Präsentation kann man sich den protokollierten Ausschnitt als Bestandteil einer Alltagsinteraktion bzw. Alltagshandlung vorstellen (‚ich hol mal eben die Milch aus der Kammer, damit …‘). Das heißt, hier steht weniger das Selbst direkt im Zentrum der Thematisierung, sondern es ist mehr konstitutiver Bestandteil von Aushandlungsprozessen im Alltag – also Interaktion im weitesten Sinn. Bezogen auf die Interaktionssituation wäre hier deshalb eher von einer Protokollierung alltäglicher Aushandlungsprozesse auszugehen, in denen das ‚Ich‘ nicht direkt thematisiert wird, jedoch über die Alltagshandlung selbst sich positioniert und konturiert. Die Situation lässt sich schließlich bisher wenig eingrenzen. So sind sehr vielfältige Interaktionssituationen denkbar, die zwischen gleichrangigen und hierarchischen Beziehungsstrukturen aufgespannt sein können.
- Für die Variante einer monologischen Interaktion – also der Protokollierung eines Selbstgespräches – kann unter Bezug auf die ausdifferenzierten Pole der ‚Selbstthematisierung‘ konstatiert werden, dass hier tendenziell eher von einer ‚therapeutischen‘ Interaktion auszugehen ist, insofern im Selbstgespräch immer auch das Selbst thematisiert und reflektiert wird. Allerdings wäre auch noch die Form einer alltäglichen Aushandlung vorstellbar, wenn sich das Selbstgespräch z.B. auf die Frage richtet, ob man gleich zwei oder nur eine Flasche Milch in den Einkaufskorb stellt. Jedoch wäre in dieser Form schon fast von einer pathologischen Variante auszugehen, weil man quasi von einem Ersatz fehlender Alltagskommunikation ausgehen könnte.
Im weiteren Fortgang der protokollierten Sequenz zeigt sich nun zweierlei.
- weist die Formulierung ‚ich hatte dir ja erz-(ählt)‘ [2] auf alltägliche Austausch- bzw. Aushandlungsprozesse hin, die weniger die direkte Präsentation des Selbst erwarten lassen, als deren implizite Mit-Konstitution im Rahmen alltäglicher Handlungsfolgen. Gleichwohl kann eine solche direkte Thematisierung und Präsentation des Selbst noch folgen, wenn hier zunächst nur der Rahmen für dessen Thematisierung eröffnet wird. Dann wäre es allerdings erforderlich, dass die spezifische und dazu erforderliche Interaktionssituation hergestellt wird, was wiederum im weiteren Protokoll deutlich werden müsste. Zunächst gehen wir hier jedoch von alltäglichen Handlungsabläufen aus, in denen ein Interaktionspartner einem anderen mit Verweis auf eine frühere Gesprächssituation etwas mitteilen möchte.
- zeigt sich, dass diese Ausführung eines Interaktionspartners abgebrochen wird. Damit wird deutlich, dass die Relevanz dieser Ausführung selbst hinter anderen Faktoren der Interaktionssituation zurücksteht. Das heißt, dass wir hiermit von einer anderen Priorität als der thematisierten ausgehen können, gleichwohl wir diese nicht kennen. Die thematisierte, zeitlich vorgelagerte Gesprächssituation ist also im aktuellen Geschehen zumindest zeitweise und situativ durch andere Relevanzen überlagert, gleichwohl jedoch scheinbar an diese Vorgespräche angeknüpft werden soll. Was den Abbruch motiviert hat, und was damit im aktuellen Geschehen dominant ist, muss sich im weiteren Anschluss zeigen. Bisher können wir nur eine zwar nicht unbedeutende, jedoch im aktuellen Geschehen dominierte Vorgesprächssituation konstatieren.
Was heißt das nun für die Interaktionssituation? Überlegen wir uns dazu anhand von Beispielen, wann ein solcher Rückgriff auf Vorgespräche stimmig ist.
‚Ich hatte Dir ja erzählt, dass ich heute noch arbeiten muss. Sei also nicht böse, wenn ich jetzt gehe.‘ ‚Ich …, dass wir Dich abholen kommen. Also …‘ ‚Ich …, dass ich ohne Deine Hilfe das niemals schaffe, also …‘
Betrachten wir die aufgeführten Beispiele, dann wird deutlich, dass mit dem Verweis auf ein Vorgespräch nicht nur auf einen ‚status quo‘ innerhalb der Interaktionsbeziehung angespielt wird, sondern dass dieser Verweis selbst Bestandteil einer Argumentationskette ist, mit der aktuelle Handlungsvollzüge begründet und legitimiert werden sollen. Dabei sind die Möglichkeiten der Handlungen selbst noch sehr offen. Sie können in einem Spektrum zwischen konflikthaften Konfrontationen und harmonischen Konsensbildungen liegen. Das heißt, es ist im Weiteren sowohl denkbar, dass der Sprecher hier eine ‚abweichende‘ Handlung einführt und begründet (vgl. vorzeitiger Abschied von einer Familienfeier), als auch, dass im Weiteren eine nahe und affektive Bindung zum Ausdruck gebracht wird. Zentral ist jedoch dabei, dass eine argumentative und legitimierende Struktur zum Ausdruck kommt, die sich für die antizipierte Konfrontation stringent denken lässt, insofern man die Auseinandersetzung abzufedern versucht. Bezogen auf die andere Variante als Gegenpol – die Herstellung eines harmonischen Konsens – muss jedoch ebenfalls von einer Legitimations- und Begründungsnotwendigkeit der aktuellen Handlung ausgegangen werden, die nur stimmig ist, wenn eine harmonische Beziehung nicht ohne Weiteres vorausgesetzt werden kann. Dies würde jedoch wiederum auf Brüche in der harmonischen Beziehung hinweisen, die entweder dadurch begründet sind, dass die harmonische Beziehung erst entsteht und noch in der Generierungsphase – also nicht in der Reproduktionsphase – ist, oder die zwischenzeitliche faktische Harmoniebrüche zu bearbeiten versucht.
Vor dem Hintergrund der hier abgeleiteten Legitimations- bzw. Begründungsnotwendigkeit ist auch die Frage des Abbruchs noch einmal anders virulent. So kann der Abbruch einerseits das Scheitern des Legitimationsversuches implizieren oder – je nach Anschluss – auch gerade Ausdruck der erfolgreichen Charismatisierung dieser Begründung sein, wenn deutlich wird, dass eine weitere Begründung nicht mehr notwendig ist. Insofern kann an dieser Stelle von einem neuralgischen Punkt der Interaktionssituation gesprochen werden, die auf der Kippe zwischen umfassender Legitimation eines begründungsbedürftigen Vorhabens und deren Scheitern steht. Sehen wir uns dazu nun den Anschluss an.
I: . super .
Die Formulierung ‚Super‘ steht für eine gesteigerte Form einer Zustimmung und einer positiven Bilanz. Damit wäre stringent davon auszugehen, dass die Legitimationsproblematik entweder nicht durch den Abbruch direkt betroffen ist – was jedoch ausgeschlossen werden kann, weil der Abbruch material auf den Legitimationsansatz bezogen bleibt – oder gar sich die Legitimationsproblematik durch eine neue Interaktionsrahmung, die hier nicht protokolliert ist, aufgelöst hat. Im ersten Fall wäre zu vermuten, dass der Sprecher den abgebrochenen Begründungsversuch noch einmal aufnimmt und fortsetzt. Jedoch ergibt sich für diese Variante eine neue Fragestellung. So ist verwunderlich, dass der Abbruch der notwendigen Begründung und Legitimation, der ja faktisch die Gefahr des Scheiterns zum Ausdruck bringt, dennoch so positiv euphorisch begrüßt wird. Dies ist nur dann stimmig, wenn hier eine parallele Rahmung der Interaktion besteht, der deutlich mehr Priorität zugesprochen wird. Damit wird jedoch die versuchte Charismatisierung der argumentativen Legitimation konterkariert und ausgehöhlt. Das Scheitern bleibt somit als potentielle Krise virulent. Im zweiten Fall wäre stringent die Umsetzung einer begründungsbedürftigen nun aber nicht mehr zu begründenden aktuellen (sprachlichen) Handlung zu erwarten.
I: so ich hab jetzt ’ne uhr mit datum heute ist der fünfundzwanzigste . dritte neunzehnhundert- sechsundneunzig
Der Beginn dieser Sequenz setzt zunächst eine Zäsur (‚so‘). Diese Zäsur könnte nun einerseits den Wiederanschluss an die Begründungsfigur einleiten, insofern die Unterbrechung mit der Zäsur abgekoppelt wird. Inkonsistent bliebe jedoch die Interaktionssituation, weil die scheinbar zurückgewiesene Bedeutsamkeit der Unterbrechung der positiv bilanzierten Bedeutsamkeit nicht entspricht. Stimmig wäre dagegen, wenn sich die Zäsur auf die neue (positiv bilanzierte) Rahmung bezieht, insofern nun die Legitimationsfrage aufgelöst ist und die Umsetzung der Handlung beginnt.
Im weiteren Verlauf der Sequenz zeigt sich dann auch, dass hier die zweite Variante realisiert ist – also nicht an die Begründungsfigur angeschlossen wird, sondern die neue positiv-euphorisch bilanzierte Interaktionsrahmung markiert und mit einer Anschlusshandlung angeschlossen wird. Als zentrale und euphorisch begrüßte neue Rahmung der Interaktion verweist der Sprecher auf die Verfügbarkeit einer Uhr mit Datumsangabe. Diese Uhr, die offensichtlich plötzlich zur Verfügung steht [3], erhält ihre zentrale Bedeutung dadurch, dass mit ihr die Bestimmung des aktuellen Datums möglich ist. Damit können nun folgende Ableitungen gezogen werden:
Wir können mit den protokollierten und bisher zitierten Sequenzen von einer gewissermaßen doppelten und vielleicht auch gegenläufigen Rahmung einer Interaktionssituation ausgehen. Einerseits wird bezogen auf den Inhalt der Interaktionssituation eine Thematik angesteuert, die zwar bisher noch unbekannt ist, sich jedoch als begründungs- und legitimationsbedürftige Thematik herausarbeiten ließ. Das heißt, wir haben es hier mit einer irgendwie auch ‚brisanten‘ Interaktionsthematik zu tun, die durch den Bezug auf bereits stattgefundene Vorgespräche eingeführt wird.
Andererseits wird der genannte inhaltliche Aspekt in den zitierten Sequenzen deutlich überlagert und sogar abgebrochen, durch eine eher objektive zeitliche Rahmung der Interaktion. Der Abbruch der Argumentationsfigur und die euphorische Begrüßung der Möglichkeit der genauen Datumsangabe deuten darauf hin, dass die Interaktionssituation primär durch ihre zeitliche Einordnung in ihrer Qualität bestimmt wird. Damit wird aber zugleich ein Qualitätskriterium an die Interaktion (von außen) herangetragen, das aus einer übergreifenden universalen und globalen Ordnung entstammt und die Interaktion tendenziell in diese Ordnung einbettet.
Im Zitat zeigt sich diese Einbettung der Interaktionssituation durch den Charakter der Protokollierung des folgenden Interaktionsgeschehens. Damit kann jedoch weiterführend der Charakter der Interaktionssituation bestimmt werden. So ist festzuhalten, dass die Bedeutsamkeit der zeitlichen Einordnung hier in eine Markierung des aktuellen Datums ausläuft, die Protokollierungszwecke hatte und damit das weitere Geschehen unabhängig vom zeitlichen Verlauf (quasi objektiviert) zeitlich zugeordnet hat. Das Folgende ist damit tendenziell dem zeitlichen Verlauf und dem ‚Verfall‘ enthoben. Fragt man sich nun, wann ein solches Vorgehen sinnvoll und stimmig anzutreffen ist, dann fallen einem Situationen ein, die ihrerseits Beweisfunktionen haben. Dies trifft z.B. für ein naturwissenschaftliches Experiment wie für eine Gerichtsverhandlung gleichermaßen zu. Die Protokollierung des Geschehens und die damit verbundene zeitliche Einordnung sollen die Objektivität und die Beweiskraft garantieren. Dies bedingt jedoch auch, dass eine irgendwie geartete Aufzeichnung des Protokolls erfolgen muss (z.B. handschriftlich oder als Aufzeichnung).
In Bezug auf unsere Formulierungen scheinen beide Varianten jedoch nicht ganz stimmig zu sein. So ist es bei einem Experiment wie bei einer Gerichtsverhandlung eher ungewöhnlich, dass eine solche Eröffnung gemacht wird. Dies deshalb, weil in unseren Zitaten eine stärker informelle Qualität zum Ausdruck kommt. Wir können daher festhalten, dass in unserem Fall stärker informelle Interaktionsqualitäten feststellbar sind, die jedoch zugleich durch objektivierende und protokollierende Tendenzen konterkariert werden. Hier ist aber fraglich, wann und warum eine informelle Interaktion protokolliert und damit mit Beweisfunktion verbunden wird. Somit kommen wir an dieser Stelle unweigerlich auf eine besondere Interaktionsrahmung, die nach ihrem Inhalt informell strukturiert ist, nach ihrer formalen Rahmung aber gerade dieser inhaltlichen Ausrichtung entgegensteht. Damit wird aber auch deutlich, dass hier tendenziell brisante Themen aufgeworfen werden sollen, die einerseits einer informellen Rahmung und damit eines gewissen Schutzraumes bedürfen, andererseits jedoch tendenziell unter Beweisinteressen gesammelt, analysiert und publiziert werden sollen. Solche Interaktionssituationen lassen sich wiederum eher in einem therapeutischen oder sozialwissenschaftlichen Setting finden. Die in diesem Setting grundlegend bestehende widersprüchliche Strukturierung lässt sich nunmehr auch für die zitierte Situation konstatieren.
I: .. und im folgenden ist aufgezeichnet ein schülerinterview mit einem schüler der . zehnten klasse ..
Mit dieser Sequenz setzt sich der Modus der Protokollierung fort, wobei nun der zeitlichen eine inhaltlich etikettierende Einordnung folgt. Gerade die verwendete Formulierung verdeutlicht im Akt der Protokollierung eine gewisse Ferne zu (dem) Interaktionsbeteiligten, gleichwohl dieser als Schüler angesprochen und damit eine Rollenidentität zugewiesen und aktualisiert wird. Naheliegend ist für den Anschluss also ein (irgendwie am Interview orientiertes) Gespräch zwischen dem Sprecher und einem Schüler (offensichtlich männlichen Geschlechts), wobei hier jedoch zentral ist, dass der Schüler zugleich als Interaktionspartner angekündigt wird, mit dem ein Gespräch über eine brisante – weil legitimationsbedürftige – Thematik stattfinden soll, aber dieser im Akt der Protokollierung nicht als direkte Interaktionsperson in Erscheinung treten kann, sondern merkwürdig außen vor und an den Rand gedrängt bleibt. Damit zeigt sich eine weitere Grundspannung der Interaktionsrahmung, die neben den verschieden dominanten Orientierungsordnungen (Thema vs. Protokoll) nun auch zwischen einer zentralen Bedeutsamkeit des anwesenden Interviewpartners und dessen rollenförmiger Reduktion sowie der bisher tendenziellen Zurücksetzung besteht.
I: . ja so wir können uns duzen schätz‘ ich mal ja// freilich na //dirk heißt du ich heiß‘ hans .. äh .
Im stringenten Anschluss und übereinstimmend mit den Vermutungen zu spannungsvollen Figuren der Interaktionsrahmung wird nun durch den Sprecher der zu Interviewende direkt angesprochen und auf der Ebene informeller und naher Beziehungen verortet. Damit wird faktisch die primäre Rahmung der Interaktion, nämlich die objektivistische und beweisanalytische Ausrichtung des Gesprächs entthematisiert und verdrängt. Wie in einer Kippfigur wird nun ein informelles Setting arrangiert, das die protokollierende Aufzeichnung negiert. Als paradox anmutende Ausdrucksgestalt zeigt sich der Widerspruch in dem schnell nachgeholten informellen Begrüßungszeremoniell, in welchem die Vornamen ausgetauscht werden, dabei jedoch eigentümlich mit Normalformen gebrochen wird, indem hier zuerst der Fremdname genannt wird. Das heißt, das informelle Zeremoniell folgt gerade nicht den Regeln informeller Eröffnungen, sondern formalen Höflichkeitsregeln, die auf Distanz verweisen, und bleibt damit formelhaft gebrochen. Dabei deutet sich aber an, dass auch der Gesprächspartner dieser Logik folgt, insofern er bereitwillig die ‚verordnete‘ Informalität aufgreift. Im Anschluss kann deshalb erwartet werden, dass die Grundspannungen der Interaktion darüber ‚aufgelöst‘ werden, dass sie entthematisiert und negiert werden, insofern also das Gespräch unter Bedingungen einer ‚künstlichen Natürlichkeit‘ stattfindet, gleichwohl die Interaktionsrahmung eher einer unnatürlichen Künstlichkeit vergleichbar ist.
I: ich hatte dir ja beim letzten mal erzählt .. dass wir uns also auch so für lebensgeschichten von schülern interessieren// . hm . //und ich würde dich jetzt einmal bitten . dass du mal so versuchst dich zurückzuerinnern . an die zeit als du ganz klein warst .. und einmal von da an ruhig ausführlich erzählst wie das war . und wie dein leben bis heute so verlaufen ist .// . hm //und ich werd‘ jetzt erstmal ruhig sein und dir zuhören//
Betrachten wir nun die abschließenden Sequenzen der Eröffnung der Interaktionssituation durch den Sprecher. Zunächst wird die eingangs zitierte und unterbrochene Begründungsfigur mit dem legitimierenden Verweis auf ein Vorgespräch hier noch einmal aufgenommen und auch zu Ende geführt. Zentral ist dabei, dass die Relevanz dieses Verweises und seiner Legitimationsfunktion noch einmal in seiner Reproduktion bestätigt werden kann. Einerseits scheint dieser Verweis erforderlich, um in die Thematisierung einer scheinbar brisanten Thematik einzuführen. Andererseits ist seine Bedeutsamkeit jedoch deutlich hinter die primäre Rahmung einer analytischen Beweisführung und der informellen Verschleierung derselben zurückgestellt.
Die Thematik wird dann mit dem Ausweis des Interesses an Lebensgeschichten von Schülern konkretisiert. Dabei finden sich erneut Formulierungen, die auf eine primäre Rahmung im Sinne eines analytischen Beweises verweisen und die zugleich auch ein Interessenungleichgewicht zwischen den Interaktionsbeteiligten fundamentieren. So steht dem Schüler ein ‚Forscherteam‘ gegenüber, das selbst in eine ‚science community‘ eingeordnet ist. Dies ist insofern für die Gesprächssituation zentral, weil die Thematik eigentlich eine höchst intime und gerade nicht öffentliche bzw. zu analysierende Sache ist. Unter der Hand wird der Interviewte dabei auf die Erfüllung der Erwartungen an eine lebensgeschichtliche Präsentation gedrängt, die mit Vorabsprachen aber auch einem Machtungleichgewicht legitimiert und erhärtet wird. Als weitere Spannung bzw. als Konkretion der bereits formulierten Spannungen kann hier konstatiert werden, dass die (intime) Lebensgeschichte – die eigentlich nur unter informellen und partnerschaftlichen Kommunikationsbedingungen präsentiert werden kann – hier mit Macht eingefordert wird, wobei zugleich diese ‚Macht‘ verschleiert und entthematisiert wird.
In der weiteren Formulierung wird dann durch den Interviewer eine in Höflichkeitsformeln verpackte Erinnerungs- und Erzählaufforderung expliziert, die unter der Hand zu erfüllende Handlungsanweisungen enthält. So soll der interviewte Schüler sich seinem Lebensverlauf erinnernd annähern und ausführlich – also unter hohen Detaillierungsanforderungen – aus einer eher distanzierten (quasi sozialwissenschaftlichen) Perspektive darstellen, womit sich als weiteres Spannungsmoment eine gleichzeitige Nähe und Distanz zum Thema ergibt. Schließlich wird der Interviewte auch durch die – ebenfalls höflich verpackte – Zurücknahme und Verweigerung von Strukturierungshilfen damit konfrontiert, die Darstellung und damit den Prozess der tendenziell affektiv nahen Erinnerung und deren Transformation in eine detaillierte analytische Darstellung selbst zu vollbringen. Damit kann also nun als weitere Interaktionsspannung konstatiert werden, dass in der Figur einer verordneten und dominant gesetzten Selbststrukturierung der Darstellung gerade diese Eigenstrukturierung nur in Gang kommen kann, wenn die faktischen Dominanzverhältnisse negiert werden.
Abschließend wäre also mit dieser Eröffnung zu resümieren, dass der Interviewte hier durch legitimierende Verweise auf Vorabsprachen sowie auf Machtungleichgewichte aufgefordert ist, in einer gleichzeitig affektiv nahen sowie analytisch distanzierten Sicht seinen Lebensverlauf darzustellen, und dabei die ungünstigen Strukturrahmungen zu entthematisieren. Aus der bisherigen Rekonstruktion lassen sich folgende Spannungsmomente ausdifferenzieren:
- Ein erstes Spannungsmoment bezieht sich auf die rekonstruierten parallelen Relevanzsysteme, die einander konterkarieren und brechen. So weist der Beginn einerseits mit der legitimierenden und argumentativen Eröffnung der Erzählaufforderung auf notwendige Rahmungen, um die Thematisierung brisanter biographischer Ereignisse anzuregen. Zugleich wird jedoch diese Relevanzordnung gebrochen durch die primäre Bedeutsamkeit der Objektivitätsansprüche und der Beweisfunktionen der Initiierung, Aufzeichnung und späteren Analyse des Thematisierten. (Legitimation und Schutzraum vs. objektivistischer Überlegenheitsgestus und Beweisfunktion)
- Ein zweites Spannungsmoment, zugleich eine konkrete Ausformung des primären Spannungsverhältnisses, zeigt sich in der einerseits fundamentalen Bedeutsamkeit des Interaktionspartners, dessen Thematisierung und Darstellung zentrales Merkmal des Gelingens des Interviewvorhabens ist, und andererseits im Ausschluss bzw. der verweigerten Partizipation an den zentralen Aushandlungen des Interviewverlaufes zum Anfang des Gespräches. (Zentrale Bedeutung des Interviewten vs. tendenzielle Zurücksetzung)
- Als drittes Spannungsmoment resultiert daraus für die protokollierte Interviewsituation die widersprüchliche Interaktionsfigur einer einseitig verordneten Informalität. Ein informelles Gesprächs-Setting wird hier quasi dogmatisch angestrebt und über Entthematisierungen und Verschleierung inszenatorisch umgesetzt. (Informalität als konstitutive Notwendigkeit und strukturelle Negation)
- Schließlich wird der Interviewte auch mit Handlungsanweisungen konfrontiert, die ein faktisches Ungleichgewicht zwischen den Interaktionsbeteiligten zum Ausdruck bringen, das zugleich aber verschleiert werden muss, wenn es das Gelingen des Interviews nicht gefährden soll. So wird z.B. die Eigenstrukturierung verordnend eingefordert, obwohl diese konstitutionslogisch nur in Gang kommen kann, wenn man sich von Fremdstrukturierungen und damit von Verordnungen löst.
- Als letzte Grundspannung der Interaktion zeigt sich auf inhaltlicher Ebene, dass mit der Erinnerungs- und Erzählaufforderung zwei zugleich widerstreitende Perspektiven auf das gelebte Leben angezielt und aktiviert werden. (affektive Nähe vs. analytische Distanz zum eigenen Lebensverlauf)
In der spezifisch ausgeformten Strukturvariante der Interaktion, die hier als fallspezifische Ausformung grundlegender Spannungen des sozialwissenschaftlichen Analyseinstrumentes biographischer Interviews verstanden wird, zeigt sich eine dominante Qualität in der entthematisierenden und verschleiernden Ausblendung dieser Spannungen. Wie schließt nun der Interviewte an diese Eingangsformulierung an?
D: gut .
Betrachten wir zunächst, wo uns diese Formulierung als Eröffnung einer anschließenden Interaktionssequenz begegnet.
‚Gehst du nachher einkaufen? Gut. Mach ich.‘
‚Ich bleibe heute Abend doch zuhause. Gut. Dann können wir zusammen fernsehen.‘
‚Ich bin heute zum Aufsichtsratschef berufen worden. Gut das ich noch eine Flasche kalt gelegt habe.‘
‚Ich werde deine Tasche doch wegnehmen müssen, wenn du mir nicht sagen kannst, wo sich der Schlüssel befindet. Gut. Wenn es so sein soll.‘
Die zugegeben etwas holprigen Beispiele machen doch insgesamt deutlich, dass der Anschluss mit ‚gut‘ zunächst in einer ungebrochenen Variante positive Zustimmung und Einverständnis signalisiert, welche sich auf die vorherige Thematisierung einer Handlung bzw. eines Faktes beziehen. In der ungebrochenen Variante kann somit von einer Übereinstimmung in aktuell tangierten Orientierungen ausgegangen werden. Mit der positiven Zustimmung wird damit nicht nur die in Rede bzw. zur Disposition stehende Orientierung gestärkt, sondern auch eine fiktive und punktuelle Gemeinsamkeit erzeugt. Diese Gemeinsamkeit kann sich mit der positiven Bilanz einerseits auf eine gemeinsame Freude und ein gemeinsames Hochgefühl beziehen. Sie kann andererseits aber auch nur die Abstimmung über weitere Handlungsketten implizieren. Jedoch wäre auch hier die Zustimmung nicht wertneutral, sondern würde sich ihre positive Komponente auf den kontinuierlichen Handlungsverlauf beziehen.
Wenn bisher von einer ungebrochenen Variante einer authentisch positiven Zustimmung ausgegangen wurde, muss doch gerade mit dem letzten Beispiel auch über die Möglichkeit einer ironisch verkehrten Verwendung nachgedacht werden. Gehen wir von einer solchen Verkehrung aus, dann würde sich hier in der formal zum Ausdruck kommenden Zustimmung ein hohes Maß an Distanzierung ausdrücken. Zu fragen wäre allerdings dann, warum eine faktische Distanz – ja vielleicht sogar eine Ablehnung – dennoch in eine solche Zustimmung überführt wird. Gerade diese Frage führt uns direkt auf die Machtbalance der Interaktionsbeteiligten, weil eine ironische Verkehrung nur dann sinnvoll ist, wenn eine distanzierte und ablehnende Haltung nicht offen formuliert und zum Ausdruck gebracht werden kann. Man könnte deshalb eine ungleiche Machtbalance vermuten, bei der Ablehnung nur über ironisch verkehrte Zustimmung zum Ausdruck kommen kann, wenn sich die Variante einer ironischen Brechung nachweisen lässt.
Abschließend kann nach den bisherigen Überlegungen formuliert werden, dass der Interviewte hier positiv zustimmend auf die Erinnerungs- und Erzählaufforderung reagiert, damit das Anliegen des Interviewers bestätigt und eine gemeinsame Interaktionsbasis herstellt. Der Interviewte wäre hier nicht nur formal, sondern umfassend bereit, die Interaktionsaufgabe zu erfüllen. Gebrochen wird diese Interpretation erst dadurch, dass man auch von einem distanzierten und ironischen Gebrauch einer solchen Zustimmung ausgehen kann, die gerade das Gegenteil von einer umfassenden Bereitschaft, nämlich Distanzierung und Ablehnung der Interaktionsanforderung, impliziert. Eine solche ironische Verwendungsweise müsste jedoch als Brechung der Normalform im weiteren Text deutlich werden.
D: alles klar . .
Mit diesem Anschluss wird die positive Zustimmung erneuert und wiederholt, sowie zugleich qualitativ spezifiziert. Was heißt das?
Mit der Formulierung ‚alles klar‘ – die von ihrem Sinngehalt eine umfassende Gewissheit zum Ausdruck bringt – wird in der hier protokollierten Sequenzfolge und im Anschluss an die Zustimmung (‚gut‘) deutlich, dass hier im Sinne eines Aushandlungs- und Verständigungsprozesses auf die Interaktionsrahmung und die Interviewaufforderung reagiert wird. Die Reaktion ist die einer Zustimmung, die jedoch hier konkretisiert werden kann als eher formale Zustimmung, die signalisiert, dass dem Interviewten die Anforderungen verständlich sind. Mit anderen Worten, der Interviewte weiß, was von ihm erwartet wird, aber es wird nicht deutlich, ob er die Erwartung selbst positiv bewertet. Während sich also der Interviewte scheinbar positiv auf die Interviewaufforderung bezieht, bleibt doch noch unklar, wie er diesem Vorhaben gegenübersteht. Hier schwingt noch immer die Möglichkeit einer Distanzierung und auch der Ablehnung mit, z.B. wenn im Weiteren deutlich wird, dass der Interviewte nun weiß, was erwartet wird, aber diese Erwartungen bewusst bricht.
Noch deutlicher wird die Ambivalenz durch die in der Gewissheit mittransportierte Offenheit und Ungewissheit dadurch, dass die Formulierung ‚alles klar‘ auf der einen Seite umfassende Gewissheit suggeriert, die auf der anderen Seite jedoch als Verkennung – als Suggestion – ebenfalls evident ist. Denn wann und wem sollte schon alles klar sein? Man kann also davon ausgehen, dass die hier formulierte Gewissheit immer auch ein Moment der Selbst- oder Fremdtäuschung enthält. Dieser Aspekt wird umso deutlicher, als in der Rekonstruktion der Interviewaufforderung vielfältige Spannungsmomente herausgearbeitet werden konnten. Vor diesem Hintergrund muss die Evidenz verbürgende Reaktion des Interviewten als spannungsglättende Charismatisierung verstanden werden.
Damit kann für den Interviewten folgende Ableitung vorgenommen werden. Einerseits scheint der Interviewte prinzipiell auf Anforderungen einzugehen, hier sich auch Momenten der durchaus legitimationsbedürftigen Machtungleichgewichte zu beugen, indem Widersprüche und brisante Aufgaben hingenommen werden. Andererseits deutet sich jedoch ein kreativer Umgang mit diesen Anforderungen und den dort implizierten Spannungen an, indem diese charismatisch überbrückt und in Klarheit und Gewissheit überführt werden. Man kann an dieser ersten Reaktion des Interviewten eine durchaus besser gelungene Charismatisierung des Interviewvorhabens nachzeichnen, als dies beim Interviewer der Fall ist. Und hier lässt sich auch ein zentrales Moment von Gemeinsamkeit finden, die charismatische Behauptung und Verbürgung von Gewissheit und Klarheit der gemeinsamen weiteren Handlungspraxis. Damit aber kann riskant geschlossen werden, dass der Interviewte entweder selbst sehr anfällig für charismatische Klarheiten ist und/oder selbst in seiner Lebenslage charismatische Positionen einnimmt. Betrachten wir dazu die weiteren Formulierungen.
D: tja .
Mit diesem Anschluss wird nun zunächst in scheinbarem Widerspruch die Evidenz gebrochen und relativiert. Das ‚tja‘ steht für eine Formulierung, die gerade nicht die klar ersichtliche Zustimmung transportiert, sondern die eher als verhaltene und skeptische Positionierung zu verstehen ist. Dies kann man an folgenden Beispielen verdeutlichen:
‚Tja ich denke, …‘ ‚tja vielleicht ist es …‘ ‚tja nun, dann muss eben …‘
Wie die Beispiele zeigen, ist die Verwendung der Formulierung dann gebräuchlich, wenn es darum geht, die eigene Position bzw. Positionierung trotz Unsicherheit und bestehender Zweifel darzustellen. So kann z.B. im ersten Beispiel eine noch unsichere Meinung formuliert, im zweiten Beispiel eine unsichere Erklärung abgegeben und im dritten Beispiel ein noch nicht charismatisch verbürgter Lösungsvorschlag entworfen werden.
Bezogen auf den hier zitierten Verwendungszusammenhang ist nun zentral, dass sich hier faktische Unsicherheiten und ein offener Umgang mit den Spannungen der Erzählaufforderung manifestieren, die man zunächst mit der anfänglichen Zustimmung und der verbürgten Klarheit und Spannungsnegation nicht vermutet hätte. So kann sich der weitere Anschluss nur auf eine relativierte und unsichere Form der Umsetzung der Erzählaufforderung beziehen. Jedoch ist diese Manifestation von Unsicherheit nur scheinbar ein Widerspruch, da die verkennende Dimension der ersten zustimmenden Positionierung bereits herausgearbeitet werden konnte. Mit diesem Anschluss kann daher die Interpretation bestätigt werden, wonach ein Evidenz charismatisch verbürgender Umgang mit Spannungen vermutet wurde. Dabei zeigt sich aber auch, dass faktisch die charismatische Verbürgung erst vorliegen muss, um auf deren Grund die handlungspraktische Umsetzung des Vorhabens vollziehen zu können. Man könnte hier riskant vermuten, dass der Interviewte die charismatisch verbürgte Evidenz und Nivellierung von Spannungen als Voraussetzung von Handlungsfähigkeit bedarf, gleichwohl damit nur imaginär die Spannungen und Unsicherheiten getilgt sind. Betrachten wir nun, wie der Text anschließt.
D: fang mer mal janz klein an
Vor dem Hintergrund des bisher Herausgearbeiteten lässt sich mit diesem Anschluss Folgendes festhalten. Offensichtlich geht es in dieser Sequenz um die Thematisierung eines Anfangs. In diesem Fall kann der Anfang durch die Zustimmung auf die Erzählaufforderung im weitesten Sinn als Anfang einer lebensgeschichtlichen Präsentation konkretisiert werden. Soweit die Klarheit, denn es wird auch deutlich, dass die Frage nach dem Beginn einer erzählenden Präsentation allgemein und einer biographischen Erzählung im Besonderen zugleich auch die Frage nach der Strukturierung – nach dem Inhalt und Aufbau – implizit enthält. Vor diesem Hintergrund ist also die Unsicherheit verständlich und dies umso mehr, als die ambivalenten Anforderungen der Erzählaufforderung mit bedacht werden. Wie wird nun der Anfang thematisiert und welche Ableitungen lassen sich für die Strukturierung und darüber hinaus für den Interviewten ziehen?
Aus der Sequenz lassen sich für die Fragen zwei zentrale Positionen beziehen. Erstens wird deutlich, dass der Interviewte in der Formulierung einen gemeinsamen Beginn signalisiert. Damit wird einerseits das Darstellungsvorhaben – durchaus passend zum Interviewprojekt – als gemeinsam zu bewältigende Aufgabe ausgewiesen und die Brisanz und alleinige Gelingensverantwortung verringert. Andererseits wird damit jedoch umfassend der Zugriff auf das Thema Biographie und letztlich in aller Konsequenz auf das gelebte Leben ermöglicht und auch gefordert. Das heißt, man kann an dieser Stelle bereits ableiten, dass für den Interviewten das Leben keine eingegrenzte Privatsache ist, sondern dieser Bereich entgrenzt wird, wenn darüber Unsicherheiten und Spannungen bearbeitet – also in Sicherheit und Klarheit überführt – werden können.
Zweitens weist der Interviewte hier den ‚gemeinsamen‘ Anfang qualitativ aus, wobei die Vorgabe des Erzählstimulus aufgegriffen wird. Damit zeigt sich jedoch, dass in der Bearbeitung der Unsicherheiten und Offenheiten des Vorhabens neben der Charismatisierungsstrategie auch die Orientierung an den Vorgaben genutzt wird. Man kann deshalb für die weitere Darstellung vermuten, dass der Interviewte die Anforderungen zu erfüllen versucht, wobei Unklarheiten und Offenheiten charismatisch überbrückt werden.
Als weitere Variante – neben der, dass hier die Lebenszeitvorgabe des Stimulus aufgegriffen wird – kann man formulieren, dass hier ein Strukturierungsplan bzw. -schema entworfen und expliziert ist, mit dem die weitere Darstellung geordnet werden soll. In dieser Variante hätte dieser Beginn weniger inhaltlich konkrete Bezüge, sondern würde Darstellungsstücke ausweisen, die zunächst klein und später größer sind. So könnte hier die biographische Präsentation zunächst kleine Abschnitte enthalten und später größere Zusammenhänge thematisieren.
In beiden Varianten bleibt jedoch die Thematisierung des Anfangs dem eigentlichen Beginn der lebensgeschichtlichen Darstellung vorgelagert, so dass auch für die zweite Variante die rekonstruierte Bearbeitung der Unsicherheit zutreffend ist. Im Weiteren ist dann der Beginn der Präsentation selbst zu erwarten. Betrachten wir deshalb nun den weiteren Text.
D: jeborn wurd ich in . (stadtname)
Mit dieser Sequenz beginnt der Interviewte die biographische Präsentation, indem er den Ort der Geburt ausweist. In dieser Eröffnung zeigt sich ein eher formales und tradiertes Muster lebensgeschichtlicher Präsentationen, das hier auch ohne direkte Aufforderung im Stimulus wirksam wird. So ist es besonders in den formalen Lebenslaufdarstellungen üblich, mit der eigenen Geburt zu beginnen. Aus diesem Beginn können somit folgende Ableitungen geschlossen werden. Erstens zeigt sich mit Bezug auf den Stimulus, dass der Interviewte gerade nicht die Aufforderung im engen Sinn umsetzt, insofern nicht mit den ersten Erinnerungen an das eigene Leben begonnen wird. Dabei zeigt sich, dass gerade mit dem Rückgriff auf außerhalb der Situation tradierte Darstellungsmuster Sicherheit in der offenen und spannungsvollen Interaktionssituation generiert werden kann. So kann die Reaktion (‚alles klar‘) auf die Darstellungsaufforderung mit diesem Anschluss auch so gedeutet werden, dass schemenhaft die Anforderung realisiert und ein entsprechendes Schubkasten- und Registerwissen aktiviert wurde, welches sich nun in der Umsetzung formaler Lebenslaufdarstellungen zeigt. Dabei ist auch klar, dass diese Darstellungsform selbst nur wenig für stark individualisierte Lebensverläufe geeignet ist und von daher sich diesen auch als Darstellungsform weitestgehend verbietet. Das heißt, man kann hier sehr riskant auf eine eher tradierte Form des Lebensverlaufs schließen.
Zweitens wird jedoch auch deutlich, dass mit dem hier zitierten Beginn eine spezifische Variante und gerade nicht die Standardformulierung gewählt ist. Einerseits fällt die sehr umgangssprachliche Formulierung auf und andererseits bleibt bisher die Verortung des Ausgangspunktes des eigenen Lebens noch unvollständig, weil die Zeitangabe fehlt. Zwar kann diese noch im weiteren Text folgen, jedoch zeigt sich bereits jetzt, dass der räumlichen Kontextualisierung der primäre Bezug zukommt. Diese primäre Bedeutsamkeit des Geburtsortes kann auf einen besonders ausgeprägten Raumbezug und hier wiederum auf vielleicht problematische Raumveränderungen hinweisen. Welcher Art und Qualität jedoch dieser Raumbezug ist, bleibt bisher offen und muss im solchen Fall im weiteren Text deutlich zum Ausdruck gebracht werden.
Fassen wir die Überlegungen zu dieser Sequenz zusammen, dann lassen sich zwei Lesarten festhalten. In einer ersten Lesart wäre zu vermuten, dass der Interviewte sich hier in der Interviewsituation an sehr tradierten Lebenslaufdarstellungen orientiert und nicht auf die Potentiale der Interviewaufforderung eingeht, die eine stark individualisierte biographische Darstellung anbieten. In dieser Lesart könnte weiter riskant davon ausgegangen werden, dass der Lebensverlauf selbst stark in tradierten Mustern erlebt und verortet wird. In der zweiten Lesart kann zwar die Orientierung an tradierten Mustern der Lebenslaufdarstellung nicht negiert werden. Jedoch würde für den Fall, dass keine zeitliche Konkretion des Beginns der Lebensgeschichte folgt, eine sehr starke Gewichtung der räumlichen Einbettung ablesbar sein, die hier als grundlegende Rahmung des lebensgeschichtlichen Verlaufs herausgestellt wird. Offen bliebe aber bisher, worin diese Bedeutsamkeit gründet und welcher Qualität diese ist.
D: am achtzehnten zehnten . neunsiebzich . //hm// . .
Betrachten wir nun diese Sequenz, dann ist klar, dass der Interviewte die begonnene Verortung des lebensgeschichtlichen Beginns weiter fortsetzt und damit die noch ausstehenden zeitlichen Bezüge nachreicht. Wir können damit die Überlegungen zur vorhergehenden Sequenz konkretisieren. Es wird deutlich, dass mit dieser Eröffnung der lebensgeschichtlichen Präsentation – nach der Thematisierung des Anfangs und der damit implizit zum Ausdruck gebrachten Unsicherheit über den Beginn und die Struktur der Präsentation – eine eher standardisierte formale Variante der Lebenslaufdarstellung verwendet wird, die als traditionelle Form biographischer Präsentation gelten kann. Vor diesem Hintergrund können die Vermutungen über die Verwendung tradierter Muster in der lebensgeschichtlichen Präsentation bestätigt werden. Zugleich kann weiterführend einerseits die Bearbeitung von Unsicherheit und Kontingenz – die ja für biographische Präsentationen potentiell veranschlagt werden können – über den Rückgriff auf tradierte Muster abgeleitet werden. Andererseits – jedoch noch riskant – kann damit auch auf eine traditionelle oder auch traditionsorientierte Form des Lebensverlaufs geschlossen werden, insofern sich die hier gewählte Präsentationsform gegenüber hochindividualisierten und enttraditionalisierten Lebensverläufen sperrt. Eine solche hochindividualisierte Form der Biographie kann nur dann noch vermutet werden, wenn sich der Interviewte im weiteren Verlauf deutlich von der gewählten Darstellungsform distanziert und diese nicht weiter zur Strukturierung der Präsentation nutzt (etwa: ‚aber damit ist auch schon das Maß des ‚Normalen‘ in meinen Leben erschöpft, denn mit eins habe ich…‘).
Aber auch die zweite Lesart lässt sich noch – und zwar in einer synthetisierten Form mit der ersten Lesart – aufrecht erhalten, wenn wir bedenken, dass trotz des traditionellen Musters zu Beginn der biographischen Präsentation doch auch hier ein Ungleichgewicht in der räumlichen und zeitlichen Verankerung des Lebensverlaufs angelegt ist, das sich in der Erstnennung des Ortes manifestiert. Auch wenn diese Gewichtung ebenfalls durch tradierte Präsentationsformen angelegt ist, kann doch davon ausgegangen werden, dass diese Form nur dann ungebrochen umgesetzt werden kann, wenn die subjektiv erfahrene Gewichtung dieser tradierten Form nicht grundlegend widerspricht. Hier ist also eine leichte Priorität des räumlichen Bezuges vor der zeitlichen Verankerung festzuhalten. Was lässt sich nun aber inhaltlich über diese Verankerung aussagen.
Beziehen wir uns zunächst auf den Ort. Mit der räumlichen Verankerung wird auf spezifische sozialräumliche und sozialstrukturelle Bedingungen des Aufwachsens verwiesen. So kann z.B. ein kleiner ländlicher Ort als besonders sozialer Lebensraum erfahren werden, in dem man einerseits Stützeffekte beim Aufwachsen erfährt, andererseits aber auch mit einem hohen Maß an sozialer Kontrolle konfrontiert sein kann (‚jeder kennt jeden‘). Ein eher großstädtisches Sozialmilieu könnte dagegen eher für Offenheiten, Anonymität aber auch verstärkte Ungewissheiten und die Notwendigkeit der Selbstkontrolle stehen. Hier könnte also statt des kontrollierenden und schützenden Umfeldes auch ein Individualität und Selbstkontrolle förderndes und forderndes Sozialmilieu erfahren werden.
Zugegeben, die genannten Zuschreibungen stellen eher idealisierte Sozialzusammenhänge dar, die der Komplexität und den ambivalenten Mischformen der Sozialmilieus nicht gerecht werden. Sie verdeutlichen aber, in welche Richtung potentiell die Bedeutsamkeit der lokalen Einbettung der Lebensgeschichte laufen kann. Dazu wären jedoch im weiteren Interviewverlauf deutliche Aussagen notwendig. Jedoch kann bereits vor dem Hintergrund der idealtypisch konstruierten Milieurahmung eine These abgeleitet werden, die sich auf die subjektive Erfahrung und Relevanzzuweisung sozialer Rahmungen bezieht. So deutet die Orientierung an traditionellen Präsentationsformen und die Vermutung über die Schließung und Bearbeitung von Offenheit und Unsicherheit mit diesem Rückgriff auf eher traditionelle und Individualität hemmende Sozialrahmungen hin, die entweder in der frühen Kindheit erfahren wurden oder vor dem Hintergrund defizitär erlebter individualistischer Sozialrahmungen als alternative soziale Ordnung besonders hoch gewertet werden.
Betrachten wir im Weiteren den zeitlichen Bezug. Hier kann einerseits festgestellt werden, dass zwar der Tag der Geburt genau angegeben wird, jedoch die Jahresangabe verkürzt und sprachlich nicht korrekt erfolgt. Das könnte darauf hinweisen, dass das Tagesdatum an sich eine zentrale Bedeutung hat, weil es z.B. mit einem anderen herausgehobenen Ereignis zusammenfällt (z.B. ein biographisches Datum einer relevanten Bezugsperson oder eines Vorbildes oder ein historisches Datum von einem Ereignis, dem ebenfalls eine hohe biographische Relevanz zugewiesen wird (z.B. ein Krieg)). Demgegenüber wäre die Jahresangabe weniger wichtig, gleichwohl sie für die Markierung des Ursprungs der Lebensgeschichte nicht weggelassen wird.
Andererseits können vor dem Hintergrund der Jahresangabe Ableitungen in Bezug auf rahmende Strukturbedingungen der Lebensgeschichte getroffen werden. Etwa, dass Ende der 70er Jahre ein spezifischer Bevölkerungsspiegel vorzufinden war, bestimmte kulturelle und soziale Rahmungen bestanden und spezifische Großereignisse gerade stattfanden oder unmittelbar folgten. Dies wäre jedoch gleichbedeutend mit der Explikation von Kontextbedingungen als Strukturierungsparameter der Lebensgeschichte, die hier nicht im Zentrum der Auswertung stehen.
Abschließend kann mit der zeitlichen Bestimmung der Geburt festgestellt werden, dass der Interviewte sich hier zwar einerseits an traditionellen und entindividualisierten – weil standardisierten – Mustern der biographischen Präsentation orientiert, diese andererseits jedoch auch locker und informell handhabt und z.T. auch bricht. Damit wäre riskant ein Spannungsfeld ausgewiesen, dass zwischen traditionellen und stützenden Vorgaben einerseits und Individualisierungsbestrebungen andererseits im Orientierungshorizont des Interviewten besteht. Sollte diese Vermutung zutreffend sein, dann wäre im Weiteren zu erwarten, dass der Interviewte mit den folgenden Ausführungen gerade diese Spannung thematisiert und zum Ausdruck bringt. Das heißt, die Orientierung an traditionellen Vorgaben müsste einerseits auch weiter deutlich werden, andererseits aber subjektspezifische Brechungen und Modifikationen aufweisen. Betrachten wir also, wie der Interviewte seine Präsentation fortsetzt.
D: ja . dann bin ich da zur kinderkrippe jegang
Mit dieser Sequenz schließt der Interviewte an eher tradierte formale Muster der lebensgeschichtlichen Präsentation an, die hier in Form einer Institutionsorientierung deutlich wird. Zu erwarten wäre, dass sich das Muster harter institutioneller Lebensdaten und Markierer auch im weiteren Gespräch durchsetzt. Das heißt, nach der Kennzeichnung des Übergangs in die Kinderkrippe müssten dann sinnlogisch der Kindergarten und die Schule als thematische Ablaufmuster folgen. Mit dieser Orientierung auf formale Darstellungsmuster, die nicht aus dem Stimulus direkt ableitbar sind, und insofern als außerhalb der Interviewsituation tradiert gelten können, wäre auch hier die Spannungsreduktion und Bearbeitung von Offenheit und Ungewissheit über Sicherheit versprechende formale, geordnete und tradierte Orientierungen feststellbar.
Bisher erfolgt jedoch interessanterweise nur die ganz ‚nackte‘ und ‚fleischlose‘ Umsetzung des formalen und institutionsorientierten Darstellungsaufbaus. Das heißt, gerade in seiner entkleideten und nackten Form entfaltet sich die Formalität und die Individualität bremsende Wirkung der Darstellung am stärksten. Man könnte in einer extremen Variante davon sprechen, dass sich das Selbst und dessen Individualität zur Bearbeitung defizitär erlebter Offenheiten und Ungewissheiten fast vollständig selbst aufgibt und in formale tradierte Muster der Ordnung integriert. Relativiert werden muss diese Interpretation allerdings insofern, als bisher noch eine sehr frühe Lebenszeit thematisiert wird und gerade erst die Anfangsphase der Darstellung realisiert wird. Hier wäre es durchaus noch möglich – und das war auch Bestandteil der anderen Lesart –, dass sich im weiteren Präsentationsverlauf nach der ersten Überwindung der Offenheit und sich einstellenden Stabilisierungen auch neue Darstellungsformen durchsetzen, die mit den formalen engführenden Rahmen brechen.
Betrachten wir abschließend diese Sequenz, dann fällt noch einmal auf, dass in ein formales Darstellungsgerüst integriert hier die Lebensphase der frühen Kindheit thematisiert wird. Diese Lebensphase – die ja im Grunde sehr umfassend an die Erfahrung der familialen Bindungen gebunden ist – wird hier ausschließlich an die Institution Kinderkrippe gekoppelt. Mit Rückbezug auf das genannte Geburtsjahr kann vermutet werden, dass es sich bei einer Lebensgeschichte aus der DDR um einen typischen Sozialisationsverlauf handelt, während dies in der BRD eher untypisch und die Ausnahme wäre. Unabhängig davon, ob sich hier bereits mit dem Lebensalter der frühen Kindheit eine Normalbiographie oder aber eine abweichende Karriere mit Marginalisierungspotentialen andeutet, bleibt doch zentral festzuhalten, dass für den Interviewten hier die dominante Einbettung in die Erziehungsinstitution zum Ausdruck kommt, während die Eltern oder mögliche Geschwister/andere Verwandte bisher nicht genannt sind. Dies gilt auch für den Fall, dass solche Nennungen im weiteren Verlauf noch folgen, da die zentrale Platzierung der Kinderkrippe nicht mehr aufzuheben ist.
Mit diesen Ableitungen sind zwei weitere Überlegungen interessant. Auf der einen Seite stellt sich die Frage, wie diese starke Institutionseinbindung mit der Traditionsorientierung vereinbar ist. Auf der anderen Seite irritiert dazu die beinah aktiv formulierte und an Schützes Handlungsschema erinnernde Formulierung: ‚bin ich in die Kinderkrippe gegangen‘, obwohl der Interviewte vielleicht noch nicht einmal alleine laufen konnte. Nehmen wir zunächst die erste Überlegung auf, dann scheint es, dass eine stimmige Verbindung zwischen Institutionseinbindung und Traditionsorientierung dann möglich ist, wenn quasi die Institutionsbindung selbst Bestandteil tradierter Orientierungen ist. Hier lässt sich riskant ableiten, dass die tradierte Ordnung, an der sich der Interviewte zur Bearbeitung konstitutiver Unsicherheiten orientiert, selbst die Institutionsbindung als Bestandteil aufweist. Mit Rückbezug auf das Geburtsdatum wäre deshalb an dieser Stelle auf eine ‚DDR-Biographie‘ zu verweisen, da in der DDR diese Institutionenbindung gewissermaßen die Normalform des Aufwachsens darstellte. Zugleich ließe sich aber die Traditionsorientierung hier qualitativ konkreter bestimmen. Diese wäre dann nicht auf z.B. bürgerliche Ordnungen bezogen, was bei Traditionsorientierung oftmals gleichgesetzt wird, sondern die Tradierungen beziehen sich auf die Sicherheit spendende und durch Institutionen abgestützte DDR-Ordnung, welcher der Interviewte nahe steht und die für ihn Orientierungskraft besitzt.
Damit deutet sich aber eine zentrale lebensgeschichtliche Problematik an, die mit der Wende und der Auflösung dieser DDR-Ordnung zusammenhängt. Denn dann wird diese Transformation als Wegfall von Stützleistungen und damit verbunden als massive Verunsicherung erfahren. Dieser Wegfall führt nun aber nicht dazu, dass neue Bearbeitungskompetenzen entfaltet werden können, sondern sie scheint eher restriktiv auf eine starke Traditionsorientierung festzuzurren, mit der sich jedoch Folgeprobleme angesichts der freigesetzten und durch die Verhältnisse geforderten Individualisierungsschübe andeuten. Zu vermuten wäre damit beim Interviewten eine Grundlegung der Unsicherheit bewältigenden Traditionsorientierung, die mit der Wende krisenhaft aufbricht und restriktive Bearbeitungen mit Folgeproblemen in Form einer starren und formalen Tradierung generiert.
Als zweite Überlegung wurde auf die ‚Aktivformulierung‘ im Zusammenhang mit der Institutionseinbindung in der Kinderkrippe verwiesen. Tatsächlich ist diese Formulierung auffällig, wenn man sie mit anderen Formulierungsvarianten kontrastiert. So sind z.B. alternativ Formulierungen denkbar wie: ‚bin ich gekommen‘ oder ‚wurde ich gebracht‘. Gerade in der Kontrastierung zeigt sich deutlich eine aktive und selbstbestimmte Anbindung an die Institution der Kinderkrippe. Man kann hier riskant vermuten, dass die Einbindung gerade nicht als Übergriff oder als restriktive Begrenzung der eigenen Individualität erfahren wurde. Stattdessen kann mit der Formulierung hier von einer Stützwirkung der Institution ausgegangen werden, die erst Voraussetzung für die Erfahrung des aktiven und selbstbestimmten Selbst ist. So kann abschließend riskant vermutet werden, dass der Interviewte hier die institutionelle Einbindung als Bestandteil einer tradierten Ordnung erfährt und durch die für ihn entfaltete Stützung und Bearbeitung von Unsicherheit und Offenheit diese von ihm seinerseits tradiert wird, zugleich aber in dessen Rahmen und Stützung auch das Selbst als aktives und selbstbestimmtes erleben kann. Wir haben hier also die Variante einer eher enggeführten Individualisierungsrahmung durch eine tradierte und mit institutionellen Einbindungen versehene Ordnung, die jedoch nicht als Restriktion, sondern als Stütze erfahren wird. Diese Stützleistung verweist jedoch auf Defizite, die bislang noch nicht thematisiert sind. Jedoch ließen sich sehr riskant Bezüge zu den fehlenden familialen Bindungen herstellen, die dann durch die Institution Kinderkrippe und die Institutionseinbindung überhaupt kompensiert werden können.
D: also da erinnere ich mich nich mehr so jenau dran was da so war . .
Mit dieser Sequenz wird nun die zuvor bereits latent angelegte Spannung zwischen enggeführter und stützender Rahmung einerseits und Individualisierungsbestrebungen andererseits deutlich zum Ausdruck gebracht. Dies mag auf den ersten Blick nicht einsichtig sein, da doch vom Sinngehalt in der Sequenz gerade nicht die Individualität des Interviewten präsentiert wird. Im Gegenteil wird doch hier eine faktische Möglichkeit der Präsentation von Individualität begründet ausgeschlossen. Auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch gerade in der Kennzeichnung dieser Leerstelle, dass ein Bestreben individualistischer Präsentation besteht, hier jedoch nicht erfüllt werden kann und diese Nichterfüllung argumentativ begründet werden muss. Damit stehen aber gerade diese Leerstelle und die gekennzeichnete angestrebte Erweiterung dafür, dass individualistische Tendenzen bestehen, auch wenn diese für den hier thematisierten Lebenszeitraum noch nicht eingelöst werden können.
Schließlich zeigt sich in dieser Passage auch, dass der Interviewte zwar einerseits auf ein der Situation äußerliches, tradiertes Darstellungsmuster zurückgreift und über die institutionellen Abläufe die Frage der Offenheit und Strukturierung der Präsentation bearbeiten kann, andererseits aber auch Aspekte der Erzählaufforderung aufnimmt, indem sich hier auf den Aspekt der Erinnerung lebensgeschichtlicher Ereignisse bezogen wird. Auch hier wird die Wirksamkeit der Spannung zwischen formaler und tradierter Lebensstandardisierung und individueller Entfaltung nachweisbar. Zugleich ist jedoch die Balance der spannungsvollen Aspekte der Lebensführung und der lebensgeschichtlichen Präsentation in ein Dominanzverhältnis gestellt, in dem die standardisierende Stützung Priorität hat und erst vor dem Hintergrund deren Gewährleistung individualistische Tendenzen freigesetzt und entfaltet werden können.
Schließlich bleibt noch auf einen wichtigen Aspekt hinzuweisen. In der argumentativen Begründung des Nichteinlösens eines individualistischen Anspruches wird einerseits die Argumentationsfigur bemüht, dass man sich nicht an entsprechendes ‚Material‘ erinnern kann. Andererseits erfolgt aber auch diese Begründung in relativierter und damit gebrochener Form, denn: Ein bisschen bzw. ungenau kann man sich schon erinnern. Hier stellt sich die Frage, warum der Interviewte diese – vielleicht schwachen und unscharfen – Potentiale einer individualistischen Präsentation nicht nutzt. Hier kann man wieder zwei Lesarten aufmachen:
- Entweder ist diese Relativierung nicht durch faktische Erinnerungen abgesichert, sondern gewissermaßen ein (unbewusster) ‚Bluff‘, um das Vorhandensein individueller lebensgeschichtlicher Anteile zu präsentieren. Diese Lesart würde also stärker noch als bisher den Wunsch nach individualistischer Lebensführung und gleichzeitig dessen Brechung zum Ausdruck bringen.
- Oder diese Textstelle verweist darauf, dass der Ausweis individualistischer Aspekte der Lebensführung in dieser Lebensphase oder bei der Lebensführung insgesamt nicht so bedeutsam ist, wie bisher vermutet. So wäre hier das Dominanzverhältnis noch einmal zugunsten der stützenden und Individualität tendenziell einschränkenden tradierten Ordnung verschoben.
Beide Lesarten zielen damit im Kern auf eine leichte Modifikation des Spannungsverhältnisses zwischen tradierter Ordnung und Individualisierungsanspruch. Gerade damit wird jedoch das Spannungsfeld selbst markant zum Ausdruck gebracht. Es soll nun deshalb die nächste Sequenz betrachtet werden, um die Frage der Dominanz einer der beiden Momente des Spannungsfeldes klären zu können. Zugleich wäre darauf zu achten, ob vielleicht eine nur knappe Thematisierung der frühen Kindheit durch die zentrale Bedeutsamkeit späterer Lebensphasen bzw. -ereignisse (z.B. die Wende) bedingt ist.
D: hm kindergarten . im burgviertel . //hm//
Auch mit dieser Textpassage wird die Orientierung der lebensgeschichtlichen Darstellung an formalen und tradierten Mustern lebensgeschichtlicher Präsentation deutlich. In stringenter Folge wird nach den Themen der Geburt und der ersten außerfamilialen Sozialisationsinstitution nun die direkt anschließende Institution des Kindergartens benannt. Damit wird zunächst deutlich, dass für die Phase der frühen Kindheit – insbesondere die frühe familiale Sozialisation und die primäre Grundlegung familialer Bindungen – und die Zeit der Kinderkrippe keine weiteren Ausführungen unmittelbar anschließen können, da diese Lebenszeit mit der thematischen Einführung des Kindergartens quasi abgeschlossen ist. Damit kann weiter abschließend zu den vorhergehenden Sequenzen formuliert werden, dass gerade für diese frühen Lebensphasen mit der Standardisierung, durch Sicherheit generierende tradierte formale Strukturierungen des Lebensablaufs, der Aspekt der Individualität eher dominiert und überlagert ist. Offen wäre jedoch noch, ob und mit welchem Lebensereignis bzw. welcher Lebenszeit diese Balance transformiert und sich vielleicht eine Dominanz individualistischer Lebensführungsprinzipien durchsetzt.
Betrachten wir die Sequenz, die hier als Eröffnung der sozialisatorischen Erfahrungen im Kindergarten gelten kann, dann sind folgende Ableitungen möglich. Zunächst kann auch für diesen Lebensbereich/Lebensabschnitt von einer deutlichen Dominanz formaler Strukturierungen der Lebensführung ausgegangen werden. Die formale Rahmung dieser Lebensphase kommt sogar noch zugespitzter zum Ausdruck, als bei der Kinderkrippe, da hier die Institution selbst anfangs nur nackt benannt wird (‚Kindergarten‘). So entfällt für diese Sequenz auch die Positionierung des ‚Selbst‘ zur Sozialisationsinstanz, die ja für die Kinderkrippe noch in einer aktiven Formulierung realisiert war. Der Interviewte ist hier weder in den Kindergarten gegangen, noch wurde er in den Kindergarten gebracht. Sowohl aktive und das Selbst entfaltende als auch passive und heteronome Erfahrungen werden hier nicht zum Ausdruck gebracht. Stattdessen erscheint die Institutionslagerung als ein vollständig selbstbezügliches System, das eine Positionierung des Selbst ausschließt. Damit steht die Institution jedoch für sich und scheint einen umfassenden Raum der Lebensführung einzunehmen und dabei zugleich das Selbst zu verdrängen. Man kann hier ganz riskant ableiten, dass im Vergleich zur Kinderkrippe – bei der ja die Aktivformulierung des Selbst auch auf Individualisierungspotentiale hinweist – der Kindergarten bereits bestehende Individualisierungspotentiale aufsaugt und absorbiert. Das heißt, das Selbst wird hier weder individualistisch entfaltet noch heteronom determiniert, sondern es existiert in letzter Konsequenz nicht.
Im Anschluss an die Nennung ‚Kindergarten‘ folgt eine Spezifizierung dieser lebensgeschichtlichen Lagerung. Diese wird hier inhaltlich über die Nennung eines Wohngebietes realisiert. Da diese Spezifizierung die einzige Konkretion für diesen institutionellen Erfahrungsraum ist und insgesamt die einzige Ergänzung beinhaltet, mit der Rückschlüsse auf die lebensgeschichtliche Qualität dieser Lebensphase implizit gegeben sind, soll dieser Zusatz nun genauer betrachtet werden.
Zunächst kann ganz grundlegend dieser Zusatz als Spezifizierung und damit strukturell als distinktive Besonderung der Kindergarteneinrichtung verstanden werden. Das heißt, es wird mit diesem Zusatz auf eine Besonderheit der Kindergarteninstitution verwiesen, die sich hier deterministisch aus dem Wohnumfeld bestimmt. Damit ist die Kennzeichnung und Benennung des Wohnumfeldes des Kindergartens zugleich die Markierung seiner Besonderheit. Insofern bricht hier auch die Standardisierung der institutionellen Einbindung auf und es zeigt sich ein deutlicherer Kontrast zur vorangegangenen Kinderkrippeneinrichtung. Während also die Kinderkrippe eine Einrichtung wie (für) alle war und damit einerseits durch tradierte formale Muster zur Standardisierung des Lebensablaufes beigetragen hat – hier auch Unsicherheiten und Offenheiten der Lebensführung tilgen kann –, andererseits schließlich aber auch vor dem Hintergrund der Sicherheit spendenden Standardisierung Potentiale und Freiräume für Individualisierungen öffnet, die vom Interviewten in Form aktiver Formulierungen zum Ausdruck gebracht werden, kann für den Kindergarten in Kontrast dazu Gegenteiliges abgeleitet werden: Der Kindergarten ist gerade nicht einer wie (für) alle anderen. Er ist besonders und diese Besonderheit resultiert aus seiner Lage in einem besonderen Wohngebiet eines Ortes. Dies führt nun aber offensichtlich dazu, dass die Sicherheit generierende Standardisierung aufgehoben ist und zugleich damit auch die Räume der Selbstentfaltung und Individualisierung geschlossen werden: ja das Selbst aufhört zu existieren.
Damit kann nun riskant abgeleitet werden, dass der Interviewte stützende Rahmungen durch tradierte Standardisierungen erfährt und erst vor deren Hintergrund individualistische Tendenzen einsetzen können. Entstandardisierte Rahmungen, die gerade Individualität befördern und erfordern, führen gegenteilig dazu, dass Individualität umfassend behindert ist. Als Hypothese zur Fallstrukturgesetzlichkeit lässt sich damit riskant formulieren, dass die primäre Erfahrung von Unsicherheit und Offenheit, die mit Individuationsprozessen einhergeht, über tradierte Standardisierungen aufgefangen und bearbeitet werden kann, indem diese das Selbst einreihen und in einen tradierten Zusammenhang von Gleichen stellen. Erst vor diesem Hintergrund sind tendenziell individualistische Entfaltungen möglich, die jedoch nie gegen die standardisierten Rahmungen gerichtet sein können. Die strukturelle Rahmung des Selbst aber, die erhöhte Chancen und Anforderungen an Individualisierung bereitstellt, indem sie gerade nicht dem Prinzip der Standardisierung gehorcht, wird als Verunsicherung erfahren und führt zur tendenziellen Behinderung der Individualität.
Zum Abschluss kann mit der Bezeichnung des Wohngebietes – jedoch ebenfalls nur riskant – auf inhaltliche und qualitative Merkmale dieser verunsichernden und Individualität hemmenden Rahmung rückgeschlossen werden. So deutet sich in der Bezeichnung als ‚Burgviertel‘ ein eher altstädtisches Wohngebiet mit einer im Vergleich eher zentralen Stadtlage und vergleichsweise stärker repräsentativen Wohngebietskultur an, die tendenziell eher bildungsbürgerliche bzw. wohlhabende Milieus anzieht. Am deutlichsten wäre dieser Kontrast zu einerseits randstädtischen Wohngebieten zu vermuten, die z.B. durch eine eher unterentwickelte Neubauinfrastruktur gekennzeichnet sind, oder andererseits zu ländlichen Wohngebieten, die noch deutlicher gegenurbane Tendenzen aufweisen und eher einen anderen – nämlich im Vergleich oft defizitär markierten – Besonderheitsstatus haben. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen wäre es stimmig zu vermuten, dass der Interviewte in diesem Wohngebiet und mit diesem Besonderheitsstatus eher Abweisungsprobleme verbindet und sich stärker den Gegenkulturen (z.B. den Neustädten oder ländlichen Gebieten) verbunden fühlt.
D: da hab ich also erst jewohnt . also ostteil . der stadt .
Mit dieser Sequenz ist nun ein Sprung bzw. ein Bruch in der bisherigen Darstellungslogik feststellbar. So wird hier die bisher dominante Strukturierungslogik der lebensgeschichtlichen Präsentation entlang formaler institutioneller Markierer verlassen und in einer synchronen Bewegung die Lebensphase der Kindergartenzeit auf das eigene Wohnumfeld ausgedehnt. Dabei kann diese Ausweitung als Darstellung einer Hintergrundkonstellation mit plausibilisierenden Effekten bestimmt werden. Das heißt, der Interviewte ist in der zuvor geschilderten Transformation des Spannungsfeldes von tradierter formaler Standardisierung und Individualisierung gezwungen, diesen Wechsel plausibel zu machen und zu begründen. Die Begründung bzw. Plausibilisierung erfolgt über die Kennzeichnung des eigenen Wohnumfeldes bzw. darüber, dass der Interviewte in dem Wohnumfeld des Kindergartens (zu dieser Zeit) gewohnt habe.
Betrachten wir nun diese ‚Plausibilisierung‘ vor dem Hintergrund der vorangegangenen Ausführungen, dann fallen drei Sachverhalte auf. Erstens wird vor diesem Hintergrund deutlich, dass die über den Kindergarten als ‚Selbst‘-zerstörend erfahrene Rahmung der Besonderheit hier umfassend auf die Aufwachsbedingungen des Interviewten ausgedehnt werden muss. Das heißt, der Interviewte erfährt die Besonderheit des ‚Burgviertels‘ nicht nur über die Institution des Kindergartens – wenn auch dort vielleicht besonders intensiv –, sondern auch in jedem anderen Moment seines Alltags, weil er in diesem Burgviertel wohnt. Damit muss jedoch stringent davon ausgegangen werden, dass die Kinderkrippe nicht in dieser Beziehung erfahrbar war (vielleicht auch in einen anderen Stadtteil gelegen ist). Das heißt, die Kinderkrippe ist in dem Sinne nicht in der Bedrohlichkeit ihrer distinktiven Besonderheit in Erscheinung getreten – konnte es vielleicht vor dem Hintergrund des Lebensalters und des Entwicklungsstandes auch gar nicht. Letztlich bleibt jedoch die Bedrohlichkeit im Lebensalter des Kindergartens in der Institution und außerhalb im Wohngebiet als Sinnrahmung festzuhalten. Diese distinktive Bedrohung verweist jedoch, soll sie auch lebensgeschichtlich erfahrbar sein, auf kontrastive Erfahrungen, die der Interviewte entweder in anderen Wohnregionen gemacht oder durch signifikante Bezugspersonen vermittelt bekommen hat.
Vor diesem Hintergrund muss also die Spannung zwischen formaler Standardisierung und Individualisierung als zentrale Strukturproblematik in dieser Lebensphase herausgestellt werden. Durch kontrastive Erfahrungen oder kontrastierende (imaginäre) Bilder wird die distinktive Absetzung des Wohnumfeldes für den Interviewten zur Bedrohung, da Unsicherheiten und Ungewissheiten durch aufgelöste Standardisierungen produziert und zugleich Individualisierungen damit verhindert aber auch gefordert werden. Als imaginäre Bearbeitung deutet sich bereits in der bisherigen kurzen Intervieweröffnung der Rückgriff auf tradierte Standardisierungsmuster an.
Zweitens fällt auf, dass entgegen dem ‚Selbst‘-negierenden institutionellem Arrangement des Kindergartens, das Wohnumfeld durchaus wieder individualisierende Tendenzen freisetzt, die hier in der erneut gebrauchten Aktivformulierung durchschimmern. Damit kann die These gestärkt werden, dass die distinktive Besonderheit des Wohnviertels vor allem und gesteigert in der Institution des Kindergartens erfahrbar wurde.
Schließlich ist drittens mit dieser Sequenz ein zentraler lebensgeschichtlicher Bruch markiert, der in dem angedeuteten Wohnortwechsel mitschwingt (‚erstmal‘). Dabei verortet der Interviewte dieses Wohnviertel in einem Muster der Stadtaufteilung, das über die vier Himmelsrichtungen koordiniert scheint. So werden scheinbar die Stadteile Ost, West, Süd und Nord voneinander unterschieden und damit mit jeweils spezifischen (hier jedoch nicht explizierten) Qualitäten versehen. Insgesamt wird jedoch mit dieser Differenzierung auch die Besonderheit der einzelnen Stadtteile betont, wobei offensichtlich der bewohnte Stadtteil die ungünstigsten Rahmungen bereitstellt. Gerade der angedeutete Wechsel kann schließlich die kontrastive Rahmung des Wohngebietes für den Interviewten manifest erfahrbar machen, gleichwohl aber bereits zuvor die Kontrastfolie latent bestand.
Vor dem Hintergrund der bisherigen Rekonstruktion soll nun abschließend hypothetisch die Strukturproblematik des Interviewten formuliert werden:
Vor dem Hintergrund der Eröffnung der Interviewsituation, der Erzählaufforderung und den darin grundgelegten Spannungsmomenten der anschließenden biographischen Präsentation kann hier zunächst festgehalten werden, dass auf der einen Seite eine Unsicherheit und Offenheit generierende Interaktionsdynamik entfaltet ist, die andererseits durch eine dominante Lösungsstrategie begleitet wird, welche in der Entthematisierung und Verschleierung der Widersprüche und Spannungen besteht. Insofern liegt bereits in dieser Eröffnung ein charismatischer bzw. auratischer – weil rational nicht begründeter – Umgang mit dem Anliegen einer biographischen Präsentation nahe. Der Interviewte greift dann scheinbar auch gerade dieses ‚Angebot‘ bei der Bearbeitung der Interviewanforderungen mit der Entthematisierung der inhärenten Spannungen auf. Gleichzeitig bricht jedoch auch diese Logik sehr schnell, und es zeigt sich eine neue Bearbeitungslogik der Offenheiten und Widersprüchlichkeiten der Anforderungen der Interviewsituation. Was heißt das?
Auf der einen Seite wird deutlich, dass der Interviewte der charismatischen und Widersprüche entthematisierenden Variante der Bewältigung von Offenheit, Unsicherheit und Widersprüchen durchaus nahe steht und hier also eine entsprechende biographische Disposition vorhanden ist. Bezogen auf die Frage des Umgangs mit Offenheit und Ungewissheit kann hier bereits von einer Variante ausgegangen werden, die diese Lagerungen als Bedrohung und Defizit erfährt und darüber auch für scheinbar problemlösende charismatisierte Versprechen erreichbar ist. Auf der anderen Seite reicht jedoch diese charismatische Entthematisierung für die Überwindung der Offenheit noch nicht aus. Sie hat an sich noch keine Orientierungswirksamkeit. Diese Orientierungskraft bezieht der Interviewte – wie sich weiter zeigt – aus tradierten – mithin Stabilität verbürgenden – Ordnungen, die über Standardisierungen Sicherheit und Gewissheit transportieren.
Noch ohne inhaltliche Konkretion kann hier bereits auf einen Strukturzusammenhang verwiesen werden, wonach Handlungsfähigkeit unter Bedingungen von Kontingenz, Ungewissheit und Pluralität erschwert bis verhindert ist. Erst über die selbst- und fremdtäuschende charismatische Transformation und die Stabilität verbürgende tradierte Standardisierung wird Handlungsfähigkeit generiert und kann sich ein individualistisches Selbst entwickeln. Dieser Stellenwert der Standardisierung und Ungewissheitsbewältigung führt hierbei auch deutlich zur Öffnung autonomer Lebensbereiche für andere, Sicherheit spendende Systeme. Dies zeigt sich z.B. darüber, dass der Interviewte zunächst umfassende Evidenz bezüglich der Anforderung signalisiert, dann relativiert und die Frage nach der Strukturierung zur gemeinsamen Sache erklärt, womit jedoch auch das Selbst tendenziell entgrenzt und zur gemeinsamen Sache erklärt ist.
Mit der Eröffnung der lebensgeschichtlichen Präsentation kann festgestellt werden, dass der Interviewte als zentrale lebensgeschichtliche Lagerung auf lokale – mithin sozialräumliche und milieuspezifische – Einbindungen verweist. Dabei deutet sich ein frühes Spannungsverhältnis für den Interviewten an, welches zwischen einerseits solchen lokalen Rahmungen, die eher entstandardisiert sind und von ihren Akteuren hohe Eigenleistungen und Individualität fordern, sowie andererseits solchen lokalen Rahmungen besteht, die eher standardisiert sind und entindividualisierende Leistungen ihrer Akteure fordern. Dieses Spannungsfeld, das dem Interviewten entweder über materiale Differenzerfahrungen (z.B. einen Wohnortwechsel) oder über die vermittelte Differenz kultureller Ordnungen durch signifikante Andere erfahrbar wurde, führt bei diesem zu einer spezifischen Ausformung der Fallstruktur.
Während auf der einen Seite entstandardisierte und hochkomplexe Sozialrahmungen zwar Individualität fordern, diese aber durch die konstitutiven Anteile an Ungewissheit und Offenheit als Bedrohung erfahren werden und sich deshalb Individualität gerade dort nicht entfalten kann, werden auf der anderen Seite standardisierte Sozialrahmungen als Sicherheit und Stabilität gewährende Bedingungen erfahren, in denen trotz tendenziell zurückgedrängter Individualität dann und erst auf dieser Basis sich Individualisierung entfalten kann. Das heißt, dass Standardisierungen, die doch faktisch Individualität eher behindern, hier in der Brechung durch die biographische Fallstruktur als Grundvoraussetzung von Individualisierung erfahren werden.
Damit ist jedoch ein Spannungsfeld der Individuation markiert. Während auf der einen Seite Standardisierung gesucht und als Stütze und Bearbeitung von Kontingenz und Unsicherheit erfahren wird, sind doch andererseits die Bestrebungen einer Entfaltung von Individualität nicht aufgehoben. Im Gegenteil können individualistische Tendenzen auch in standardisierten und scheinbar entindividualisierten Rahmungen hervorbrechen und scheint die Suche nach Standardisierung und Gewissheit gerade auch durch das Streben nach Individualität motiviert. So zeigt sich in der Eröffnung der biographischen Präsentation immer wieder, dass zunächst die Orientierung an Standardisierung, Formalität und Tradierung dominiert, um dann vor diesem Hintergrund mit leichten Modifikationen und Brechungen eine Individualität zu generieren und zu wahren.
Im Lebensverlauf zeigt sich diese Spannungsproblematik einerseits bereits in der Erfahrung frühkindlicher Sozialisation in außerfamilialen Erziehungseinrichtungen und andererseits als neue und verstärkte Aktualisierung im Erleben und im Umgang mit der Wende in der DDR.
Während also familiale Bindungen und Netzwerke in der frühen Kindheit durch die Dominanz der Sozialisationsinstanzen Kinderkrippe und Kindergarten dominiert sind, zeigt sich, dass die Kinderkrippe einerseits als Standardisierungsmodus erfahren wird, der hier Stabilität durch die tradierte Zuweisung von Normalbiographien generiert. Andererseits führt jedoch die hier vermittelte Sicherheit dazu, dass eine aktive und selbstbestimmte Anbindung an diese Institution vollzogen wird, und diese nicht als Übergriff oder restriktive Begrenzung erfahren wird. Die Stützwirkung der Institution ermöglicht die Erfahrung eines aktiven und selbstbestimmten Selbst. [4]
Kontrastierend dazu erscheint der Kindergarten. Von diesem geht ein Bedrohungspotential dadurch aus, weil dieser durch den (zugewiesenen oder angestrebten) Status des Besonderen Standardisierungen aufhebt und Individualität einfordert. Vom Interviewten wird dieser Wechsel jedoch als Bedrohung erfahren, da mit den Standardisierungen und tradierten Normierungen auch die Chance einer gestützten Individualisierung wegbricht. In der entsprechenden lebensgeschichtlichen Darstellung scheint das Selbst geradezu absorbiert und weggewischt.
Damit kann nun riskant abgeleitet werden, dass der Interviewte stützende Rahmungen durch tradierte Standardisierungen erfährt und erst vor deren Hintergrund individualistische Tendenzen einsetzen können. Entstandardisierte Rahmungen, die gerade Individualität befördern und erfordern, führen gegenteilig dazu, dass Individualität umfassend behindert ist. Als Hypothese zur Fallstrukturgesetzlichkeit lässt sich damit riskant formulieren, dass die primäre Erfahrung von Unsicherheit und Offenheit, die mit Individuationsprozessen einhergeht, über tradierte Standardisierungen aufgefangen und bearbeitet werden kann, indem diese das Selbst einreihen und in einen tradierten Zusammenhang von Gleichen stellen. Erst vor diesem Hintergrund sind tendenziell individualistische Entfaltungen möglich, die jedoch nie gegen die standardisierten Rahmungen gerichtet sein können. Die strukturelle Rahmung des Selbst aber, die erhöhte Chancen und Anforderungen an Individualisierung bereitstellt, indem sie gerade nicht dem Prinzip der Standardisierung gehorcht, wird als Verunsicherung erfahren und führt zur tendenziellen Behinderung der Individualität.
Die bereits in der frühen Kindheit fallspezifisch ausgeformte Spannung zwischen Standardisierung und Individualisierung kann als zentrale Strukturproblematik dieser biographischen Fallstruktur markiert werden, die besonders mit der Wende umfassend aktualisiert wird und aufbricht. Hier wird die Transformation mit der Wende und der Auflösung der DDR-Ordnung als Wegfall von Stützleistungen und damit verbunden als massive Verunsicherung erfahren. Dieser Wegfall stützender Standardisierungen in der DDR führt nun aber nicht dazu, dass neue Bearbeitungskompetenzen entfaltet werden, sondern sie scheinen eher restriktiv auf eine starke Traditionsorientierung festzuzurren, mit der sich jedoch Folgeprobleme angesichts der freigesetzten und durch die Verhältnisse geforderten Individualisierungsschübe andeuten. Zu vermuten wäre damit beim Interviewten eine Grundlegung der Unsicherheit bewältigenden Traditionsorientierung, mit der angesichts wachsender Individualisierungsanforderungen Stabilität durch tradierte Standardisierungen erhofft und distinktive Absetzungen und Besonderungen als Bedrohung erfahren werden. Es ist also gerade nicht die Tradition des Bildungsbürgertums, die sich distinktiv abzusetzen versucht, sondern die Orientierung an tradierten Aspekten der DDR-Ordnung mit ihren Stabilität und Sicherheit versprechenden Standardisierungen, gegen distinktive Abgrenzungen und umfassende Individualisierung.
Fußnoten
[1] Die Normal- bzw. Grundform der Interaktion ist jedoch die zwischen mehreren (mindestens zwei) Interaktanten, was sich hier in der Rekonstruktion daran zeigt, dass die monologische Kommunikation eine gebrochene oder imaginierte Variante der Kommunikation zwischen mehreren Interaktanten darstellt.
[2] Wir grenzen hier die möglichen Wortbedeutungen der abgebrochenen Formulierung aus Sparsamkeitsgründen ein, da andere einfache und plausible Anschlüsse nicht gefunden werden können oder stärkerer Zusatzannahmen bedürfen.
[3] Hier ließen sich wieder verschiedene Varianten durchspielen: etwa, dass sich plötzlich doch nur die Uhr angefunden hat, von einem Dritten gebracht wird oder durch den anwesenden Interaktionspartner zur Verfügung gestellt wird. Dabei wäre gerade die letzte Variante interessant, weil dann einerseits die Charismatisierung gebrochen ist, aber zugleich der Andere partizipieren kann und anerkannt ist.
[4] Dieses Selbst ist jedoch entsprechend der entwicklungsspezifischen Brechungen des Lebensalters noch nicht umfassend und vor dem Hintergrund maximaler Autonomieansprüche eingeschränkt.
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