S. besucht die Vorschulklasse. Bereits zu Beginn der Stunde fällt auf, dass er nur schwer zur Ruhe kommt – und dass obwohl sich außer ihm nur drei weitere Kinder im Raum befinden, die wie er an der Förderstunde teilnehmen. Im kleinen Sitzkreis gelingt es ihm kaum den Worten der Vertretungslehrerin zu folgen – er spricht ohne Meldung und ohne Zusammenhang zum aktuellen Geschehen dazwischen. Sein Verhalten wirkt etwas albern – S. scheint sich in der Rolle des „Clowns“ eingefunden zu haben. Auf das anschließende Bearbeiten des Aufgabenblattes (einfache geometrische Figuren sollten mit jeweils einer Farbe gekennzeichnet werden) kann sich S. kaum konzentrieren und hinkt schnell hinter den anderen Kindern hinterher. Es scheint ihm schwer zu fallen, sich nicht von den anderen Kindern ablenken zu lassen – wiederholt hört und schaut er ihnen zu. Auch träumt er des Öfteren vor sich hin. Ständig fragt er nach, wann endlich die Frühstückspause beginne. Immer wieder versuche ich ihn „zurückzuholen“ und zu motivieren, was nur möglich ist, da ich mich in dieser Stunde ausschließlich mit ihm befasse.
S. hat Schwierigkeiten die geometrischen Figuren mithilfe der Buntstifte auszumalen – möglicherweise fehlt es ihm an entsprechender Übung oder generell noch an feinmotorischem Geschick.
Die letzte Stunde verbringt die Klasse gemeinsam auf der Spielwiese. Auch S. kletterte begeistert auf den Spielgeräten herum. Bald aber entdecke ich ihn dabei, wie in an einer Hausecke, ein Stück entfernt von der Gruppe, ganz allein dem Hausmeister zur Hand geht. Dies tut er sichtlich ruhig und ausdauernd.
(Studentin L_4, Pos. 30-41)