Methode: Interaktionsanalyse

Falldarstellung Die hier vorzustellende Szene ist einer Unterrichtsstunde aus der ersten Klasse entnommen. In dieser Stunde wird die additive Zerlegung zweistelliger Zahlen im natürlichzahligen Intervall 11 bis 20 behandelt. Die Episode Dreizehn Perlen beginnt folgendermaßen: 01 L: jaha/so \. ich . bin mal gespannt was die Kinder sagen \ [hält eine Rechenkette in die Höhe:]  02 Marina : ach so 03 Franzi : Dreizehn 04 [Marina, Franzi, Jarek und Wayne melden sich; einige Kinder zählen flüsternd.] 05 L flüsternd
Allgemein läßt sich die Szene beschreiben als der Versuch eines Schülers, eine Aufgabe zu lösen. Yussuf spricht dabei zunächst eher vor sich hin, dann wendet er sich ausdrücklich an seine Tischnachbarin Franzi. Er muß allerdings mehrmals ansetzen, bevor sie ihm hilft.
Bei den Untersuchungsgruppen handelt es sich um eine erste Klasse und eine die Jahrgangsstufen 1 bis 3 übergreifende Lerngruppe aus zwei Berliner Grundschulen. Als Grundlage für die Rekonstruktion dienen Transkripte, die anhand von Videos und ergänzenden Feldnotizen angefertigt wurden. Die Transkripte werden zunächst in Anlehnung an die ethnomethodologische Konversationsanalyse interaktionsanalytisch untersucht (s. z.B. Vollmer/Krummheuer 1997); anschließend werden die Interpretationen vergleichend analysiert. Die Darstellung der folgenden Analysen ist stark gekürzt.
Markus erzählt hier ein Erlebnis zum Thema „Strafe“. Der vorhergehende Gesprächsverlauf lässt eine Situation entstehen, in der es beinahe schon prestigeträchtig ist, eine Strafarbeit bekommen zu haben. (,Paul: Und da un dann ham wir wieder den Ärger jetzt gekriegt“, 570; „Tobias: Hä wegen denen hab ich schon drei Strafarbeiten gekriegt wegen den Mädchen.“, 575; „Tobias: Dann hab ich die Strafarbeit gekriegt“, 581). Während es zuvor jedoch immer um ungerechtfertigt erhaltene Strafen geht, erzählt Markus eine Geschichte, in der er
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Die Erzählungen der Kinder, die vielen Geschichten über Erlebnisse mit Gleichaltrigen, bestätigen die große Bedeutung von peers.(1) Ihre dominante Stellung innerhalb der Gruppendiskussion könnte jedoch auch mit dem Setting (2) zusammenhängen: Die Jungen sprechen hier in einer sozialen Situation in der Schule miteinander. Es liegt nahe, gemeinsame Themen anzusprechen und so auch Schule als soziales Beziehungssystem zu artikulieren. Dennoch überrascht im Verlauf der Gruppendiskussion zunächst, dass die Jungen immer wieder auf Mädchen Bezug nehmen. Dies wird aber teilweise auch
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Hinweis – der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: Jungen sprechen miteinander über Schule I Jungen sprechen miteinander über Schule III Jungen sprechen miteinander über Schule IV Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Vergleich in der Gruppe Der soziale Kontakt in der Schule ist, wie sich auch im weiteren Gesprächsverlauf zeigt, für die Kinder zentral. Vor allem der Kontakt zu Gleichaltrigen steht immer wieder im Mittelpunkt der Erzählungen. Ausführlich wird geschildert, welchen Pausenaktivitäten die Jungen nachgehen und wer oder was sie
Der nachfolgende Gesprächsausschnitt stammt aus einer ca. 45-minütigen Diskussion mit vier Jungen der Jahrgangsstufe drei. Er befindet sich etwa in der Mitte des Gesprächs. Vorangegangen ist ein Gespräch über eine vorgelesene Geschichte, in der ein fremdes Wesen auf die Erde kommt und sich von Kindern erklären lassen möchte, was Menschen sind. Die vorbereiteten Gesprächsimpulse (Karteikarten) liegen neben dem Interviewer auf dem Boden. Er sitzt mit den Jungen im Kreis.
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Im Folgenden werden zwei Episoden einer Schülergruppe behandelt, in der die Schüler versuchen eine vorgegebene Aufgabe zu lösen. Hierbei lässt sich eine Strukturierung der Mensch-Computer Interaktion rekonstruieren, die sich durch eine total Computer-bezogene Bearbeitungsweise auszeichnet. Dies soll heißen, dass die Schüler sich untereinander verständigen auf 1. einen schnellen und spontanen Zugriff auf den Computer und 2. eine einhellige Abweisung von alternativen Zugängen, wie z.B. der vorherigen Klärung relevant erachteter mathematischer Begriffe oder Programmschritte. Es folgen
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Zur größeren Ansicht bitte die Abbildung anklicken. Die Schülergruppe Daniel, Slawa und Stanislaw aus einer dritten Klasse wird in der Darstellung von Trikot-Rückennummern mit den ersten vier Gliedern zweier Zahlenfolgen konfrontiert und soll jeweils das fünfte Element bestimmen. Die Zahlenfolgen lauten: A: {3 – 8 – 15 – 24 – ? } und B: {3 – 2 – 4 – 3 – ? }. Der Bearbeitungsprozess zu beiden Aufgabenteilen ist videoaufgezeichnet und dauert ca. 12