Schlagwort: Lehramtsstudierende beobachten

Als Disziplinierungsmaßnahme für unangebrachtes Verhalten im Unterricht hat Herr L. das System des roten Kastens in der Klasse eingeführt. Wird es der Lehrkraft während des Unterrichts zu unruhig, so wird ein rotes Rechteck an die Tafel gezeichnet. Dies ist für die Schüler das Signal, dass es nicht so weitergehen kann. Fällt ein Schüler negativ auf, so wird dieser außerhalb des Kastens notiert. Dieser Schritt dient lediglich als Ermahnung. Fällt dieser Schüler erneut auf, so wird er von der Tafel
Bisher gab es in der Klasse als „Bestrafungssystem“ das Zählen von „eins“ bis „drei“. Bei „drei“ wird das Kind für den Rest der Stunde in eine andere Klasse geschickt. Nun haben die SchülerInnen im Klassenrat eingebracht, dass sie dieses System nicht mögen. Herr I. hat sich darauf eingelassen und Vorschläge für eine neue Methode sammeln lassen. Für mich war dabei interessant, dass der Vorschlag von Herrn I., „Bestrafung“ abzuschaffen, von der Klasse abgelehnt wurde. Letztendlich hat die Klasse im
Sitzen die Kinder einer ersten und zweiten Klasse im Sitzkreis und es wird eine Frage gestellt, springen sehr viele Kinder mit erhobenen Zeigefinder auf, rufen „ich, ich, iiiiich!“ oder „biiiiitte!“. Die Lautstärke steigt hierbei immer weiter an und auch wenn die Lehrperson versucht, ruhige Kinder zu loben, zeigt dies wenig Wirkung. Vereinzelte Kinder versuchen allerdings, durch besonders vorbildliches Meldeverhalten (ruhig und deutlich) die Aufmerksamkeit der Lehrperson auf sich zu lenken. Wurde einem Kind das Wort erteilt, zeigen viele Kinder
Die Klasse 2c führt seit Beginn ihrer Schulzeit ein Klassentagebuch. Dieses bekommt jeden Tag ein anderes Kind mit nach Hause, welches dann zwei (oder drei) Sätze über den Tag schreibt. Am nächsten Tag, zu Beginn der ersten Stunde mit der Klassenlehrerin, wird das Kind nach vorne gebeten, um das Tagebuch vorzulesen. Währenddessen schaut die Lehrerin nach Fehlern (Rechtschreibung) im Text und lässt sie ggf. danach korrigieren. Eigentlich sollen die Kinder aber Zuhause von den Eltern etc. kontrollieren lassen, damit
Viele Kinder in der 2. Klasse sind oft sehr unruhig, wenn sie sich auf eine Frage melden. Sie rufen rein, schnipsen, beugen sich vor, stehen auf oder hauen mit dem Federmäppchen auf den Tisch. Sie alle wollen ihr Können zeigen, da sie wissen, dass es auch auf die mündliche Mitarbeit eine Note gibt. Oft sind die Kinder enttäuscht, wenn sie nicht aufgerufen werden und beschweren sich. Es wird zwar immer wieder auf die Klassenregel „wir melden uns leise“ hingewiesen.
Im Musiktheater sollen für eine Aufführung verschiedene Rollen besetzt werden. Die Kinder haben zuvor alle Charaktere kennen gelernt und haben nun zu Beginn der Stunde die Möglichkeit, sich auf Zetteln für die einzelnen Rollen einzutragen. Jedes Kind darf sich bei zwei Rollen eintragen und dann soll die Gruppe nach einem kurzen Vorspielen entscheiden, wer besser für die Rolle geeignet zu sein scheint. Die Kinder sollen dies dann mit Handzeichen und geschlossenen Augen abstimmen. Die Kinder, die zur Wahl stehen,
Morgens stellen sich die Kinder immer an einer Säule an, bis Frau K. sie zur ersten Stunde abholt. Sie stellt sich dazu an die Tür zum Treppenhaus und ruft die Kinder herein. Die Kinder gehen dann hoch und ziehen sich ihre Jacken aus und Hausschuhe an. Danach gehen sie in den Klassenraum und stellen ihre Stühle runter, räumen ihre Mappen aus und setzen sich an ihren Platz. Wenn die Stunde beginnt, stellt sich Frau K. vor die Klasse und
Während des Vorlaufkurses im Morgenkreis wird jedes Kind gefragt, wie es ihm geht und ob es etwas zu erzählen hat. Angekommen bei einem indischen Jungen, 5 Jahre, fragt ihn das daneben sitzende Kind die zuvor genannten Fragen. Ihm gehe es gut und er habe auch etwas zu sagen. Er erzählt von seiner in der vergangenen Woche stattgefundenen Beschneidung. Er nannte alle Komplikationen, beschrieb, wie es ihm dabei ging, was er in dem Moment fühlte und sagte abschließend: „Wartet!“ Er
In der Klasse 2 wurde im Laufe des Schuljahres das Ampelsystem als Disziplinierungspraktik eingeführt. Alle Schülerinnen und Schüler haben eine Wäscheklammer, auf der ihr Name steht. Alle Wäscheklammern hängen auf Grün. Wenn ein Schüler/ eine Schülerin auffällig ist, wird er/ sie ermahnt. Wenn er/ sie weiterhin auffällig ist, wird er/ sie nochmals ermahnt. Wenn er/ sie dann nicht still ist, wird er/sie wortlos auf Orange gesetzt. Das bedeutet, dass die Klammer mit dem Namen nun auf Orange steht. Wenn
Ein Junge, welcher zwischen der Realität und dem Spiel schlecht unterscheiden kann, zeigt häufiger auffällige Verhaltensweisen. So weigert er sich manchmal, nach der Pause in die Klasse zurückzukehren. Versucht man ihm zu erklären, warum alle Kinder nun in die Klasse müssen, hat man das Gefühl, dass er dies nicht aufnehmen kann. Schließlich geht er nur mit Widerstand in die Klasse, indem man den Jungen in die Klasse schiebt. Dabei leckt er häufig die Lehrkraft an der Hand an. Während