Schlagwort: Unterrichtsbeginn

allen erstmal einen guten MorgenEr begrüßt die Schüler/innen, so wie er es in jeder Religionsstunde machen würde. Er markiert damit einen Übergang vom informellen Gespräch zum formellen Unterricht. Lediglich das „erstmal“ ist auffällig. Bemüht er sich, die Unsicherheit, Gespanntheit und Verkrampfung zu überspielen, indem er auf eine Formel, ein Ritual zurückgreift, das neutral und unverfänglich ist und Gewöhnlichkeit signalisiert? Oder ist es ein Ausweichen, ein Zurückgehen, die Rettung aus der Peinlichkeit der Situation in die Unverfänglichkeit des Grußes? Er
Mittwoch. 4. Stunde in der Klasse 10c des Gymnasiums einer Kleinstadt. Der Geschichtslehrer betritt das Klassenzimmer. Die Stunde beginnt wie immer mit dem Abfragen der Schüler. Der Lehrer braucht mündliche Noten. Daran schließt sich die Erarbeitung des neuen Stoffes an. Das geschieht auf die folgende, stets gleichbleibende Weise: Der Lehrer steht am Pult, vor ihm das aufgeschlagene Schulbuch. Daraus liest er den Schülern bis zum Ende der Stunde vor, hin und wieder interpretiert er eine Textstelle. Während dieser Lehrervorlesung