Fachdidaktik: Kunstunterricht

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Falldarstellung (…) Eine Aufgabe ästhetischer Erziehung ist somit, die kompensatorischen Anteile, die in ästhetischer Praxis bereits enthalten sind, pädagogisch gezielt einzusetzen und zu nutzen. (…) im Folgenden geht es darum, ganz konkret eine Kunstunterrichtseinheit, die kompensatorisch wirken soll, u.a. anhand eines Fallbeispiels daraufhin empirisch zu untersuchen, ob sie wirklich kompensatorisch wirkt und welche kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Defizite hier ausgeglichen werden. (…) Mit einer Digitalkamera wurden von den insgesamt ca. 40 Schülerinnen und Schülern aus zwei integrativen 6. Klassen
Falldarstellung Mit einer Digitalkamera wurden von den Schülerinnen und Schülern aus zwei integrativen 6. Klassen einer Gesamtschule Nahaufnahmen im Außenbereich ihrer Schule gemacht, vor allem von Flecken, u. a. auf dem Boden, an Wänden und Bäumen. (Abb. 1a u. 1b) Diese Unterrichtssequenz fand in Kleingruppen von ca. vier bis fünf Kindern mit je einer Lehrerin bzw. einer Betreuerin statt. In den isoliert gesehenen Formen sollten die Heranwachsenden Fantasiegestalten frei assoziieren. In der nächsten Unterrichtsstunde erhielten die Kinder hellgraue A4-Ausdrucke
Die Präferenz der Jungen für den Lehrer ist deutlich. Zwar kritisieren sie an ihm, dass er häufig nicht alles unter Kontrolle hat und einige Kinder sogar seine mangelnde Strenge ausnutzen. Doch schätzen sie genauso seine Geduld und seinen Langmut. Einerseits fehlt ihnen Strenge und Disziplin, andererseits empfinden sie es als sehr angenehm, dass sie mit dem Lehrer besser reden können. Kritisiert wird, dass der Lehrer manche Schüler lieber habe; doch halten die Jungen ihm zugute, dass er im Unterschied
Die Jungen nennen mehrere Aspekte, durch die sich nach Ihrer Auffassung das Lernen im Kunstunterricht von dem in anderen Fächern unterscheidet. Für besonders wichtig halten sie, dass sie nicht von einander abgucken können. Diese Aussage gibt die Erfahrung der Kinder wider: Beim Kunstunterricht gibt es kein richtig oder falsch und wie bei vielen anderen Aufgaben nicht nur eine Lösung, die möglichst alle Kinder finden sollen, wenn sie eine gute Note erhalten wollen, sondern im Gegenteil: Es ist gerade das
Leitfaden-Interview mit den Schülerinnen Mayowa (M.) und Zaneta (Z.), 6. Klasse (integrative Klasse), Integrierte Gesamtschule, Großstadt in Hessen, zum Thema „Kreativitätsförderung: Kompensatorische Aspekte“, am 22.03.2003 (im Rahmen der wissenschaftlich begleitenden Evaluation des Modellprojekts „Multisensueller Kunstunterricht unter Einbeziehung der Computertechnologie“)
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Es geht in der folgenden Szene um eine Neuorganisation der Verteilung von Klassendiensten (wie „Tafeldienst“, „Blumengießen“ u.ä.) in einer Gruppe der 4. Jahrgangsstufe an der Laborschule Bielefeld. Die Neuregelung ist nötig geworden, weil die bestehende Regelung, bei der sich die „Schnellsten“ immer für den leichtesten Dienst melden und eintragen lassen, allgemein als ungerecht empfunden wird.
Auch mit dem letzten Beispiel möchte ich noch einmal zeigen, in welcher Form sich die Widersprüchlichkeit schulischer Handlungsmuster manifestieren kann und wie Schüler damit umgehen. Dem folgenden Transkriptionsausschnitt geht ein Gespräch über einzelne Unterrichtsfächer und die damit verbundenen Probleme des Aktanten voraus. In diesem Kontext kommt der Schüler Hans auf das Fach Kunst zu sprechen. In den Tagen vor dem Interview hatte er sich über seine Kunstlehrerin aufgeregt, weil er sich von ihr ungerecht zensiert fühlte.