Schlagwort: SchülerInneninterview

Einleitende Bemerkungen Die Gruppendiskussion fand grundsätzlich in einem Nebenraum, in Kleingruppen (drei bis maximal fünf Kinder) parallel zum Unterricht statt. Wir traten dabei den Kindern bei der Information über das Projekt als „Forscher bzw. Forscherinnen“ gegenüber, die sie als „Experten über ihre Welt“ befragen wollten. Die Kinder wurden vorab von den Lehrerinnen und Lehrern informiert, dabei wurde neben „Befragung“ auch der den Kindern geläufigere Terminus „Interview“ verwendet. Dadurch entstand offensichtlich die Erwartungshaltung einer Interviewsituation, wie sie die Kinder wohl
Hinweis – Der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: „Bülent: „Ich kann mich für Dinge interessieren, für die sich jugendliche Deutsche auch interessieren.“ Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Farhad ist in Teheran im Iran geboren. Als er ein Jahr alt ist, flüchten seine Eltern unmittelbar nach der iranischen Revolution aus Angst vor Verfolgung nach Deutschland. Der Vater war für die Schah-Regierung tätig, die Mutter arbeitete als Geschichtslehrerin. Die Eltern Farhads sind heute geschieden. Die Mutter lebt seit neun Jahren mit
Hinweis – Der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit:  „Farhad[1]: Mit der Geschichte des Nationalsozialismus zusammengewachsen“ Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Bülent ist der einzige Jugendliche aus seiner Klasse, der an einer Gedenkstättenfahrt nach Theresienstadt teilnimmt, die während der Schulferien stattfindet. Ich lerne ihn vermittelt durch die Veranstalter der Gedenkstättenfahrt kennen. Er ist zum Zeitpunkt des Interviews 16 Jahre alt und besucht die 10. Realschulklasse. Die Mutter ist türkischer Herkunft, aber bereits in Deutschland geboren. Der Vater ist Türke und
Einleitende Bemerkungen […] In diesem Abschnitt soll das Problem des Personseins im Unterricht am Beispiel einer Sequenz aus Interviews einer Forscherin mit einer Schülerin zu einer Unterrichtsstunde im Fächerverbund Geschichte und Sozialkunde herangezogen werden.[1] Dabei möchte ich nicht den Anspruch einer vollständigen Interpretation einlösen, sondern die Diskussion für die Frage nach der pädagogischen Bedeutsamkeit des Personseins für Schüler(innen) im Unterricht eröffnen. In der Interviewsituation wird die Schülerin in ihrer Rolle als Schülerin interviewt. Sie wurde direkt im Anschluss an
Hinweis – Der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: „Die Praxis der Wochenarbeit an einer Freien Schule – Fallbeispiel Max“ Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Lina, Viertklässlerin, besucht seit der ersten Klasse die Freie Schule und ist von daher vertraut mit der Wochenplanarbeit, weil diese in der beschriebenen Form bereits ab der ersten Klasse stattfindet. Lina wirkt beim Vorbereiten ihres Planes sehr routiniert und scheint nach konkreten Mustern vorzugehen. Im Interview erklärt sie: „… also erst mach ich das Lineal
Hinweis – Der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: „Die Praxis der Wochenarbeit an einer Freien Schule – Fallbeispiel Lina“ Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Der Drittklässler Max, zum Zeitpunkt der Beobachtungen das erste Jahr an der Frei­en Schule, besuchte zuvor eine reguläre staatliche Schule. Die Gründe für seinen Schulwechsel benennt er im Interview selbst: „Na, (…) Mama hat gedacht, ich kann in der Schule hier besser lernen, weil in der an­deren, da mussten wir alle gleich machen und hier
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Um den Zusammenhang von Peermilieus und Schule zu untersuchen, wurden Gruppendiskussionen (vgl. Loos/Schäfer 2001) und ethnographische Beobachtungen (vgl. Vogd 2005) an einer als problematisch geltenden Berliner Hauptschule [1] durchgeführt und mit der dokumentarischen Methode (vgl. Bohnsack 2003) interpretiert.[2] Die dokumentarische Methode findet ihre Wurzeln in den wissenssoziologischen Arbeiten Karl Mannheims (vgl. 1964, 1980) und ist maßgeblich von Ralf Bohnsack und dessen Forschungsumkreis ausgearbeitet und weiterentwickelt worden (vgl. Bohnsack/Nentwig-Gesemann/Nohl 2001, Bohnsack/Schäffer/Przyborski 2006). Im Zentrum der dokumentarischen
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Demokratie, so hat es Adorno einst formuliert, sei schlechterdings nur als eine Gesellschaft von Mündigen vorstellbar.[1] So muss sich eine Erziehung zur Demokratie in besonderem Maße auf die klassische pädagogische Denk­form besinnen, nach der Erziehung von Beginn an auf die Mündigkeit des Edukanden gerichtet ist. Eine Erziehung zur Mündigkeit als der Anleitung zum unangeleiteten Denken erscheint an sich schon paradox. Sie kann nicht am Gängelband erfolgen, vielmehr muss der Erzieher den Heranwachsenden kontrafaktisch als einen
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten „Fred“: „Die Koze“; Darstellung und Verarbeitung von Aggression und Vulgärem Beim zwölfjährigen Schüler Fred wurden seit früher Kindheit autistische Züge festgestellt. Nach unterschiedlichen Therapieansätzen befindet er sich seit der 5. Klassenstufe in dieser nun 6. integrativen Klasse als Erziehungshilfeschüler. Fred wird lernzielgleich unterrichtet. Eine Integrationshelferin ist an seiner Seite, um ihm die alltäglichen Mechanismen besser bewältigen zu helfen. Sein einziger, auch privater Freund ist Christian (11 Jahre), Regelschüler und seit Beginn der 6. Klasse Klassensprecher.
Die Fallstudien der Schüler Legolas und Fritz fassen die fallspezifischen Rekonstruktionsergebnisse zusammen. In diesem Kapitel wird es darum gehen, beide Schüler gegenüber zu stellen und die Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten der Verläufe der Schulkarrieren, der individuellen Orientierungsrahmen und des Verhältnisses von Orientierungsrahmen und Schulkarriere herauszuarbeiten. Durch diese Kontrastierung sollen so die einzelfallspezifischen Erkenntnisse erweitert und konkretisiert und erste Ableitungen für typologische Bestimmungen getroffen werden.