Fachdidaktik: keine Angabe

Das Wort „Kontext“ fordert angesichts seiner ungenauen Bestimmung und seiner umstrittenen Bedeutung in Verfahren hermeneutisch-rekonstruierender Sozialforschung, etwa bei Bohnsack und Oevermann, geradezu dazu heraus, über methodologische bzw. methodische Fragen der Erzeugung von „Protokollen“, wie Oevermann (Oevermann 1995) sagen würde, von Interviews, von Transkriptionen und der Interpretationsverfahren zu sprechen. Ich werde das jetzt aber nicht tun und statt dessen kurz anführen, woher der Text stammt und in welchem – schulpädagogischen – Diskurs er eingebettet sein könnte.
Zwei Hospitationsberichte werden wiedergegeben und theoriegeleitet interpretiert anhand der Kategorien Egalität, Heterogenität und Hierarchie im Generationenverhältnis und in der Peergroup (vgl. Prengel, Annedore: Anerkennung von Anfang an – Egalität, Heterogenität und Hierarchie im Anfangsunterricht und darüber hinaus .
Björn kommt im Dezember des ersten Schuljahres mit etwas über acht Jahren in unsere Klasse. Er ist kurz zuvor in eine betreute Wohngruppe im Ort eingewiesen worden, um zum Halbjahreswechsel seiner Schulpflicht in der Schule für Erziehungshilfe nachzukommen.
Der folgende Vorfall wurde von der Studentin M.F. beschrieben: In einer großen Pause, in der sich die Schüler und Schülerinnen der Grundschule auf dem Schulhof befinden, führt die Lehrerin Frau A. Aufsicht. Sie beobachtet, wie sich einige Mädchen und Jungen ihrer 4. Klasse in stiller Absprache zum Fangspiel „Mädchen fangen“ auf einem bestimmten Platz auf dem Pausenhof zusammenfinden.
Anlaß für meine kritischen Überlegungen ist ein Text aus dem Buch des Erziehungswissenschaftlers Arno Combe mit der Kapitelüberschrift: “Schulanfang 1990: Zur Erinnerung an Th. W. Adornos “Tabus über dem Lehrerberuf”. Die Normenfalle pädagogischen Handelns. Stellvertretende Deutung und Empathie als progressive Attidüde.” (Combe 1992, 169-176) (…)
Frau Bertrams wohnt in einer Altbauwohnung in der Nähe des Stadtzentrums in guter Wohnlage. Die Wohnung ist individuell und künstlerisch eingerichtet. Die Interviewerin vermutet, daß Frau Bertrams dort allein lebt. Sie macht den Eindruck einer „höflichen, sanften, eher ruhigen und tiefsinnigen Frau, ca. Ende 40″, Sie macht Tee und bietet der Interviewerin dazu „Apfelkuchen mit Vollkornteig“ an. Nach kurzen Informationsfragen zum Forschungsprojekt und den Tätigkeiten der Interviewerin reagiert sie auf die Aussage, „nach dem Referendariat habe ich zunächst was
Frau Cypri lebt nach einer langjährigen, gescheiterten Freundschaft allein mit Hund und Katze in einem abgelegenen Wochenendhaus am Waldrand. „Mir war es dort nicht geheuer“ (stud. Int.). Frau Cypri verdeutlicht im Interview ihre konfliktreiche Lebenssituation; ihre immer wieder betonte Liebe zu Tieren und Schutzbedürftigen war irgendwie merkwürdig und scheint mir vielleicht ein Ausdruck versagter Fürsorge zu sein, eine Verschiebung der eigenen Rufe nach Liebe und Geborgenheit auf „Menschen und Tiere, die sonst keiner will“ (stud. Int.).