Schlagwort: Migrationshintergrund

Das erste Fallbeispiel entstammt einer Gruppendiskussion mit Jungen eines nordrheinwestfälischen Gymnasiums, die sich auch außerhalb der Schule als fester Freundeskreisverstehen (vgl. hierzu Wiezorek u.a. 2006; Fritzsche u.a. 2006). An einer Stelle werden die sechs Jungen, von denen einer über einen Migrationsstatus verfügt, nach ihrem „Kontakt zu ausländischen Jugendlichen“ befragt.
Liest man nun das Protokoll also unter Absehung seines tatsächlichen Kontextes und seiner Sprecher als eine Aufzeichnung irgendeiner sozialen Praxis, lässt sich der hier aufgezeichnete Wortlaut als Wiedergabe eines akustischen Eindrucks verstehen. Wohlgeformt ließe sich beispielsweise an den Kontext eines turbulenten Geschehens, wie es auf einem Marktplatz üblich ist, denken. Auf einem solchen Platz könnte ein Wochenmarkt stattfinden. Es scheint geredet zu werden und sich also um den Vollzug von Sprechakten zu handeln. Das Durcheinander lässt auf eine Vielzahl
Während der Unterrichtseinheit »gesundes Frühstück« waren die Kinder damit beschäftigt, in einem Arbeitsblatt zum Thema »Nährstoffe« in die Spalten »Eiweiß«, »Fett« und Kohlehydrate« auf demselben Arbeitsblatt aufgelistete Nahrungsmittel- und Getränkenamen einzutragen. Dabei nahmen sie ein anderes Arbeitsblatt mit Abbildungen von Lebensmittelgruppen verschiedener Nährstoffe zur Hilfe. Murat und Sabri arbeiteten zusammen; in dem unten transkribierten Ausschnitt ist Sabri bei »Joghurt« angelangt:
Achmed, ein fünfzehnjähriger türkischer Junge besucht die Vorbereitungsklasse in einer deutschen Schule seit zwei Jahren. Bisher war er überzeugt, in Deutschland bleiben zu können: er wollte die neunjährige Schulpflicht erfüllen, möglichst eine Lehre beginnen, Geld verdienen und ausgeben, auch einmal eine Familie gründen, kurz: er wollte in Deutschland leben. Diese Lebensperspektive gab ihm Sinn. Sie ließ ihm die vielen in der letzten Zeit zunehmenden Unannehmlichkeiten und Demütigungen ertragen.