Kategorie: Publizierte Fälle

Melanie kommt zu Frau Zava und stellt ohne Umschweife ihre Frage: „Muss das so groß sein?“. Mit „das“ ist das Tonpapier gemeint, das sie in der Hand hält und vorzeigt. Das Papier soll wohl die Grundfläche ihres Plakates sein, das sie zur Ergebnissicherung und zur Präsentation der Arbeitsergebnisse herstellen soll. Die Größe des Papierbogens ist durch das bereitgestellte Tonpapier vorgegeben. Offensichtlich erscheint der Schülerin das Format als zu groß.
Autor/in:
Schulform:
Schlagworte:
Jahresarbeiten stellen für Herrn Frank eine vertiefte Beschäftigung der Schülerinnen und Schüler mit einer Fragegestellung dar, die individuelle Bedeutsamkeit hat. Herr Frank möchte zwar Fragerichtung, Prioritätensetzungen und begangene Wege prinzipiell den Schülern überlassen, gibt aber dennoch Anregungen und macht Vorschläge, wenn er es für angebracht hält, z.B. wenn der Schüler oder die Schülerin entweder wenig eigene Vorstellungen entwickeln, inhaltlich nach seinen Vorstellungen zu anspruchsarm operieren oder in Sackgassen hineingeraten sind.
Autor/in:
Schulform:
Schlagworte:
Herr Frank richtet sich, was die formale Seite betrifft, nach der Handreichung, die die Schule für die Erstellung von Jahresarbeiten entwickelt hat und die an alle Schülerinnen und Schüler zu Beginn des 12. Schuljahres ausgegeben wird. Darin sind allgemeine Tipps enthalten, wie eine solche Arbeit aufgebaut sein sollte, wie man bibliographiert, sich Leitfragen stellen kann, einen Text gliedert und ein Manuskript abfasst, außerdem Hinweise und Beispiele für richtiges Zitieren, für eine Gliederung, für Inhalts- und Literaturverzeichnis. Der folgende Ausschnitt
Schulform:
Schlagworte:
Methode:
Fachdidaktik:
In einer dritten Szene geht es um den Versuch einer Lehrerin, die Streber-Thematik pädagogisch zu bearbeiten. Das vorliegende Material ist das Gedächtnisprotokoll einer Tutorenstunde in der zweiten von uns beobachteten Schulklasse an einer reformorientierten Gesamtschule. Diese Klasse wird von den Lehrern als potentiell leistungsstark, aber besonders undiszipliniert charakterisiert.
Schulform:
Schlagworte:
Methode:
Fachdidaktik:
Die folgenden Textauszüge entstammen einer Gruppendiskussion mit fünf Mädchen derselben Klasse, in welcher die Szene mit Olga spielte. Diese Klasse gilt als leistungsstark-und das innerhalb eines sehr angesehenen Gymnasiums, das die Möglichkeit hat, sich seine Schülerschaft mittels eines eigenen Aufnahmeverfahrens auszuwählen. Bei einer insgesamt relativ ungebrochenen Leistungsorientierung in dieser Klasse werden dennoch Unterschiede gemacht und anhand des „Streber“-Etiketts verhandelt. Chrissie, Katja, Louise und Fabienne, die im folgenden das StreberThema bearbeiten, sehen sich selbst als Freundinnen-Gruppe im Rahmen der Schulklasse
Methode:
Fachdidaktik:
Die Beteiligung der Ethnographin an dieser Szene erscheint verblüffend. Wie kommt eine Forscherin dazu, eine Schülerin als „Streber“ zu titulieren? Und welchen Erkenntniswert kann eine solche Szene für sich reklamieren? Also kurz einige Anmerkungen zur methodischen Pikanterie: Der Ethnographin ist wichtig zu betonen, dass ihr „Streber-Einwurf“ keinesfalls eine kalkulierte Bemerkung war, sondern dass dieser Spruch ihrer Kontrolle und Reflexion gewissermaßen entzogen war. Er gründet in ihrer Überraschung angesichts einer derart außergewöhnlichen Leistung. Die prompte Zustimmung von Olivia sowie die
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Die folgenden Szenen stammen alle aus einem Beobachtungsprotokoll, das insbesondere auf einen Schüler fokussiert, der im Folgenden „Ralf“ genannt wird. Zum Kontext: Es handelt sich um einen Sitzkreis, bei dem die Schülerinnen und Schüler auf niedrigen Bänken oder zum Teil auf dem Boden sitzen und die Mitte frei lassen. Die Lehrerin, die Beobachterin und der Beobachter sind in den Kreis integriert. Diese Form findet im Unterricht der Laborschule Bielefeld oft Verwendung, wenn es um Einführung
Wir betrachten im folgenden das Protokoll einer weiteren Vertretungsstunde, die in mancher Hinsicht einen deutlichen Kontrast bietet zur Stunde bei Frau Unbekannt (Link Fall „Vertretungsstunde bei Frau Unbekannt“), letztlich aber in ähnlicher Weise das Insistieren der Kinder bzw. Jugendlichen auf ihrer Schülerrolle zeigt. Auch diese Stunde ist davon gekennzeichnet, dass die Lehrerin, Frau Dorfler, die Sonderbedingungen der Vertretungsstunde für etwas anderes nutzen möchte als herkömmlichen Unterricht. Frau Dorfler war drei Jahre Klassenlehrerin und hat die Klasse vor einem halben
Der gewählte Text ist ein eindrückliches ‚schülersubkulturelles Dokument’, ein Redemanuskript für einen Abi-Gag, das Schüler verfasst haben, die an der Schule als problematisch, störend, aufmüpfig, abweichend und schwierig etikettiert werden. Der Abi-Gag war am letzten Schultag im Jahre 1996 als Inszenierung einer Beerdigungszeremonie des Absolventenjahrganges im Schulpark geplant. Lassen sie sich also auf die schulische Hinterbühne einladen, die die Schüler beim Verfassen der ,Grabrede‘ antizipiert haben. Reihen sie sich gedankenexperimentell in die Trauergemeinde ein, die sich unter dem großen