Einführende Bemerkungen Ich möchte im folgenden Beitrag ein Beobachtungsprotokoll diskutieren, das zwei etwa achtjährige Schülerinnen bei der Arbeit beschreibt. Dieses Protokoll ist im Rahmen eines aktuellen DFG-Projektes entstanden, das sich der derzeit prominenten Individualisierung des Grundschulunterrichts widmet und in ethnographischen Analysen nach dem Zusammenhang zwischen der neuen Selbstständigkeit von Schülerinnen und Schülern und neuen Formen der Kontrolle und Selbstkontrolle fragt.[1] Das Protokoll, das im Folgenden in mehreren Abschnitten zitiert wird, soll hier nicht in allen Details interpretiert werden, sondern
Einführende Bemerkungen In unserer Fallstudie haben wir acht Fokuskinder einer 5. Klasse aus dem Agglomerationsraum Bern im Rahmen des Natur-Mensch-Mitwelt-Unterrichts untersucht. Unterrichtsthema war „Geografie des Nahraums“, die zu fördernden Kompetenzen waren „Beobachten und Beschreiben“. Im Vorfeld der Studie wurden die Kinder aufgefordert, den Blick aus ihrem Fenster zuhause zu zeichnen und zu beschreiben. Anhand dieser Dokumente wurden die Fokuskinder ausgewählt. Kriterium für die Auswahl war eine möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Wahrnehmungs-und Darstellungsstrategien. In der Hauptuntersuchung wurden die Kinder
Hinweis – Der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: „Bildungsambitionen in Elterngesprächen – Anjas Eltern setzen sich durch“ Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Im Gespräch mit Alexandras Eltern geht es darum, dass die Schülerin im Unterricht oft abzuschweifen scheint. Die Lehrerin bezeichnet sie daher als Träumerin Die Mutter reagiert auf die Kategorisierung ihrer Tochter mit einem „aber ehm“, stimmt dann aber der Interpretation der Lehrerin zu („sehr“). Im weiteren Gesprächsverlauf stellt sich heraus, dass sich auch der Vater bei der
Hinweis – Der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: „Bildungsambitionen in Elterngesprächen – Alexandras Eltern übernehmen das Lehrerurteil“ Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Was Anja betrifft, ist schon vor dem Gespräch allen Beteiligten klar, dass sie eine A-Schülerin ist; doch scheint sie bezüglich der Rechtschreibung unachtsam zu sein. Da „Sorgfalt“ im Rahmen der Selbstkompetenz ein Beurteilungskriterium ist, fragen sich der Lehrer und die Lehrerin, ob im Zeugnis unter dem Selbstkompetenzbereich „Sorgfalt“ das Kreuzchen bei „zu verbessern“ gesetzt werden sollte. Die
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Dokumentation einer Fallarbeit – Carolin (1) Die zehnjährige Carolin ist ein aktives Kind, sie lässt sich begeistern und hat Lust auf die Mathematikaufgaben, die ich ihr für das Lerntraining mitbringe. Sie malt und bastelt gern und ist ausgesprochen fantasievoll. Worin bestehen ihre Lernprobleme, warum fällt ihr Rechnen so schwer? Ausgangssituation Carolin konnte zu Beginn des Lerntrainings im Zahlenraum bis Zehn fehlerfrei addieren und subtrahieren, sowohl beim Kopfrechnen als auch bei schriftlichen Verfahren. Beim Zehnerübertrag im
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Zusätzliches Material, das als Begleitmaterial bereitgestellt wird und das für die Analyse verwendet wurde, stellt u.a. die Abbildung des in dieser Stunde verwendeten Tafelbildes dar (URL: https://www.uni-muenster.de/Koviu/filme/index.html, Stand 24.02.2014) sowie die ebenfalls im Begleitmaterial enthaltenen Arbeitsblätter einiger Kinder (URL: https://www.uni-muenster.de/Koviu/filme/index.html, Stand 24.02.2014). Analyse Analysiert wird im Folgenden die Anfangssequenz der vorgefundenen Umsetzung. Im Anschluss wird kurz dargestellt, wie sich der weitere Verlauf der Themenvermittlung im Unterricht darstellte. Transkript und Analyse werden im Wechsel dargestellt; Begleitmaterial