Schlagwort: Lehramtsstudierende beobachten

Ein Kind meiner Klasse hatte Geburtstag und dieser wird dann in der Schule im Geburtstagskreis gefeiert. Nach der üblichen Zeremonie darf sich das Geburtstagskind aussuchen, ob in der Klasse zusammen gesungen wird oder ein Spiel gespielt wird. Das Mädchen entschied sich für ein Spiel, welches „Schuhsalat“ genannt wird. Bei dem Spiel werden alle Hausschuhe der Kinder unter einer Decke vermischt. Nach und nach werden die Schuhe ihren Besitzern zugeordnet. Die Kinder waren sehr gut in diesem Spiel und fast
K. ist ein Schüler der ersten Klasse. Sein IQ liegt nahe an der Grenze zur geistigen Behinderung, auf Wunsch der Eltern wurde er allerdings normal eingeschult. Dadurch bekommt er keine Schulbegleitung oder Ähnliches, die Förderpädagogin der Schule ist nur wenige Stunden mit in der Klasse, um K. und zwei weitere Kinder zu unterstützen. Es fällt K. schwer, selbst einfache Arbeitsaufträge zu verstehen und umzusetzen und er ist vor allem beim Lesen- und Schreibenlernen nicht annähernd auf dem Stand der
Seit mittlerweile einem Monat haben wir einen neuen vietnamesischen Schüler R. in der 1. Klasse (meiner Kernklasse). Er ist mit 5 Jahren zu uns gekommen, hatte seitdem aber Geburtstag. Dennoch ist er eigentlich zu jung für die Schule und nur bei uns, weil er keinen Kindergartenplatz bekommen hat. R. versteht kein Wort Deutsch, muss allerdings die Buchstaben und deren zugehörige Laute nachholen, sodass das wirkliche Erlernen unserer Sprache im Hintergrund steht. Er lernt zwar in einem sehr hohen Arbeitstempo,
In meinem Deutschseminar, welches die Mehrsprachigkeit von Kindern thematisiert, sollen wir ein Interview durchführen und den Sprachstand eines Kindes feststellen. Hauptsächlich geht es in dem Seminar um Kinder, die die deutsche Sprache als Zweitsprache erlernen (z.B. aktuell viele Flüchtlingskinder oder Kinder mit Migrationshintergrund). Es geht dort um verschiedene Prozesse und Stufen, die beschreiben wie die Zweitsprache erlernt wird und das Seminar thematisiert auch die Beschulung dieser Kinder. Aufgabe dieses Seminars ist es, sich ein Kind mit diesen Voraussetzungen zu
Während des Vorlaufkurses im Morgenkreis wird jedes Kind gefragt, wie es ihm geht und ob es etwas zu erzählen hat. Angekommen bei einem indischen Jungen, 5 Jahre, fragt ihn das daneben sitzende Kind die zuvor genannten Fragen. Ihm gehe es gut und er habe auch etwas zu sagen. Er erzählt von seiner in der vergangenen Woche stattgefundenen Beschneidung. Er nannte alle Komplikationen, beschrieb, wie es ihm dabei ging, was er in dem Moment fühlte und sagte abschließend: „Wartet!“ Er
Als ich mein Praktikum in der Klasse beendet habe, bekam ich ein Buch geschenkt. Dort hat mir jedes Kind einen Brief geschrieben. Alle Briefe wurden dann zusammengeheftet. Während meiner Zeit in der Schule gab es einen Jungen, der durchgängig sehr frech war und immer einen Spruch auf Lager hatte. Manchmal fühlte ich mich, als würde er mir auf der Nase herumtanzen und mich provozieren wollen. In seinem Brief stand „Liebe Frau Z. Ich werde dich sehr vermissen. Ich hab
Die Lehrerin liest langsam einen neuen Text aus dem Lehrwerk vor. Die Kinder sollen sich bei unbekannten Wörtern melden, sodass sie sie dann erklären kann. LK: „… ein Fuchs Milchzahn…“ U. meldet sich bei „Milchzahn“. Die Klasse reagiert mit Unverständnis. Klasse: „Hä?! Du weißt nicht, was das ist? Das weiß man doch!“ U., sichtlich verunsichert, zieht währenddessen ihren Arm langsam wieder runter. Die Lehrerin unterbricht die Zwischenrufe der Kinder und sagt: „Ich finde es gut, dass du dich ehrlich
E. geht zu Frau L., um ihr mitzuteilen, dass er Bauchschmerzen hat. Da er kein Deutsch spricht, zeigt er es durch Pantomime und B. hilft bei der Übersetzung. B.: Er hat Bauchschmerzen (.) ihm ist schlecht, weil er nichts gegessen hat. E. fastet auch, hat er gesagt. Lehrerin: Was du hast nichts gegessen? Du darfst nicht? Das machen doch nur Erwachsene und keine Kinder? Das geht doch nicht. Das versteh ich jetzt echt gar nicht. (..) Da muss ich
P. fiel mir bereits zu Beginn meines Praktikums durch ihre charakterliche Besonderheit auf. Sie ist oft unausgeschlafen, hat in der Klasse eine Außenseiterrolle, keine Freunde an der Schule und fällt dadurch auf, dass sie verträumt ist und in ihrer eigenen Fantasiewelt zu leben scheint. Da P. bei alltäglichen Dingen sehr langsam ist und beispielsweise fürs Ausziehen der Jacke deutlich länger braucht als ihre Mitschüler, kommt sie des Öfteren als Letzte in den Sitzkreis am Morgen. Häufig kommt sie auch