Monat: Februar 2011

Das Problem einer pädagogischen Praxeologie ist also auch das von unbewußten, inneren Formeln, die von einem bestimmten Zeitpunkt an die gesamte pädagogische Szene zu regieren beginnen. Sie bleiben unbewußt, d. h. sie sind in der Situation des Handelns auch gar nicht bewußtseinsfähig. Lediglich die spätere Bereitschaft, das zunächst fremde, irritierende „Gesetz“ der Szene zu verstehen, kann, nachdem ein innerer Widerstand überwunden wird, die wichtige Einsicht ans Licht fördern. Wenn also Praxeologie dem technischen Verständnis von Handlungswissen ganz sicher nicht
Falldarstellung Perikles, der große athenische Politiker, war das Thema des Geschichtsunterrichts in einer 7. Klasse. Die Vorgeschichte war besprochen, analysiert und erzählt worden. Und nun sollte der „Fall Perikles“ zur Diskussion gestellt werden. Das Interesse der 13-Jährigen für vorbildhafte, große Persönlichkeiten ist bekannt. Es hat viel zu tun mit der Suche nach einem neuen Ich-Ideal, das jenseits der Familie Orientierung bieten kann. Die guten und die schlechten Seiten des Politikers Perikles standen als „Pro und Contra“ an der Tafel
Nicole war ein Mädchen mit einem hübschen, aber etwas maskenhaft wirkenden Gesicht. Sie trug langes schwarzes Haar, mit dem sie im Unterricht gerne spielte. Nicole war erst 16 Jahre alt und lebte doch bereits von ihren Eltern getrennt. Seit einem halben Jahr war sie mit ihrem Freund zusammen. – Alle Mitschüler waren mit Nicoles „Geschichte“ bestens vertraut. Nicole blieb im Unterricht von der ersten Stunde des Schuljahres an konflikthafter Mittelpunkt im Ethikkurs, an dem zehn weitere Schüler und Schülerinnen
Mitte November. – Eine letztlich nicht genauer faßbare Veränderung im Lernklima des Leistungskurses SKG, den ich seit Beginn des Schuljahres unterrichte, weckt in mir den Wunsch zur Falldarstellung. Ich habe das Bedürfnis, rückblickend einige Entwicklungslinien festzuhalten, Zusammenhänge zu klären und wichtige Szenen schriftlich zu fixieren.
Das Tote war auf seltsame Weise lebendiger als das Lebendige in der 12. Klasse des Grundkurses Deutsch. Die Schüler verhielten sich von der ersten Stunde an vordergründig zwar stets sehr freundlich; bei genauerem Hinsehen aber entpuppte sich diese Form der Freundlichkeit als ein unerbittlicher Kampf um „Normalität“. Die Routine des Schüleralltags war liebevoll gehüteter Bestandteil ihres Lernens geworden.
Die pädagogische Atmosphäre der Klasse 11b wurde mir von allen drei Hauptfachlehrern, welche die Klasse im vergangenen Jahr unterrichteten, mit folgender, scheinbar widersprüchlicher Formel in den ersten Tagen des neuen Schuljahres beschrieben: Die Klasse sei „unerträglich passiv“ und „unausstehlich verratscht“, zugleich aber „durchaus leistungsstark“.
Schulform:
Methode:
Fachdidaktik:
Als forschende Teilnehmerin an Kreissituationen übertrat ich die Klassengemeinschaftsgrenzen und wurde selbst für kurze Zeit Mitglied der Kreisgemeinschaften. Ich erfuhr den Kreis als Sozialisationssituation gewissermaßen „am eigenen Leibe“. Während ich bei den Videobeobachtungen außerhalb des Kreises hinter der Kamera stand, saß ich bei den teilnehmenden Beobachtungen fast immer als fremder Gast in der Runde. Nachdem ich Platz genommen hatte, war ich meist etwas verunsichert. Mein Blick traf sich mit verschiedenen Kinderblicken. Ich nahm manchmal Interesse oder offene Neugier wahr,
Im Folgenden wird die „gelingende Beziehung“ zwischen der Klassenlehrerin Frau Weber und dem Schüler Martin (2) vorgestellt. Die Schulkultur der betreffenden Schule kann aufgrund der Felderfahrungen und erster Rekonstruktionen schulischer Dokumente (vgl. Ullrich 2004) als traditionsstiftend und -verbürgend eingeordnet werden.
Falldarstellung Im Folgenden wird ein Ausschnitt aus einem Interview mit einer Expertin dargelegt. Das Interview hat eine Studentin zum Thema ‚Organisationsentwicklung im Rahmen der geschlechterbezogenen Schulentwicklung‘ mit einer Schulleiterin eines Gymnasiums in Baden-Württemberg geführt. Die Studentin nahm teil an einer Übung zur ‚Einführung in qualitative Forschungsmethoden‘, in dem das ExpertInneninterview als eine Methode qualitativer Forschung eingeführt wurde.(1) Im Rahmen der Übung erstellten die Studierenden einen Interviewleitfaden und führten das Interview selbsttätig. Die für dieses Interview vorab formulierten Leitfragen zum