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Ursula Ullmann, Jahrgang 1946, ist eine der Schulleiterinnen, die mit ihrem Lebensentwurf nicht nur dem gegenwärtig vorherrschenden Modell weiblicher Lebensführung entspricht, sondern der es offensichtlich gelungen ist, Familie und Karriere miteinander zu verbinden: Seit dem Beginn des Referendariats im Jahre 1971 arbeitet sie kontinuierlich im Schuldienst und hat die sich ihr bietenden Möglichkeiten des beruflichen Aufstiegs genutzt. Dennoch lässt sie es in ihrer Selbstdarstellung so erscheinen, als sei ihr die Karriere, die für sie insgesamt zu klein geraten ist,
Lieselotte Tenbruck und ihr Zwillingsbruder kommen 1916 in einer hessischen Kleinstadt als die beiden jüngsten von insgesamt vier Kindern zur Welt. Der Vater, Buchdrucker von Beruf, führt eine kleine Buchdruckerei mit mehreren Angestellten, die schon seit Generationen in der Hand seiner Herkunftsfamilie liegt, während drei seiner Brüder eine akademische Laufbahn einschlagen. Vor dem Hintergrund der familialen beruflichen Tradition bildet er eine ausgeprägte Identifikation mit dem Buchdruckerstand aus. Zudem verfügt er über ein hohes soziales Ansehen im Ort, an dem
Liest man nun das Protokoll also unter Absehung seines tatsächlichen Kontextes und seiner Sprecher als eine Aufzeichnung irgendeiner sozialen Praxis, lässt sich der hier aufgezeichnete Wortlaut als Wiedergabe eines akustischen Eindrucks verstehen. Wohlgeformt ließe sich beispielsweise an den Kontext eines turbulenten Geschehens, wie es auf einem Marktplatz üblich ist, denken. Auf einem solchen Platz könnte ein Wochenmarkt stattfinden. Es scheint geredet zu werden und sich also um den Vollzug von Sprechakten zu handeln. Das Durcheinander lässt auf eine Vielzahl
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Zwei Studentinnen begannen sich im Seminar dafür zu interessieren, in welcher Weise sich die Beziehungen, die zwischen Lehrern und ihren guten Schülern bestehen, von jenen Beziehungen unterscheiden, die zwischen Lehrern und ihren schlechten Schülern auszumachen sind. Ihre Forschungsfrage präzisierten sie folgendermaßen:
In der Schule wird das Kind zum Schüler, so könnte man sehr verkürzt sagen, und in den Kinderbüchern spielt das Klassenkollektiv, das aus Mitschülern und Lehrern besteht, eine signifikante Rolle. So werden in „Ich bin die Nele“ und in „Den Wolken ein Stück näher“ Klassen dargestellt, die stark zusammenhalten und in denen es für neue Schüler schwierig ist, sich in die vorhandenen Strukturen, um nicht zu sagen Hierarchien, einzuleben:
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Falldarstellung [zitiert nach Clyne, M.B. (1969): Schulkrank? Schulverweigern als Folge psychischer Störungen. Stuttgart] Lilian WA, 6 Jahre alt. Frau WA suchte mich mit ihrer Tochter Lilian auf und sagte, Lilian habe über Leibschmerzen geklagt, weigere sich zu essen und weine in letzter Zeit viel (an dieser Stelle fing Lilian zu weinen an). Frau WA fügte hinzu, der Hauptgrund, warum sie Lilian zu mir bringe, sei der, daß Lilian nicht zur Schule gehen wolle. Lilian war mit einer kleinen Freundin
Achmed, ein fünfzehnjähriger türkischer Junge besucht die Vorbereitungsklasse in einer deutschen Schule seit zwei Jahren. Bisher war er überzeugt, in Deutschland bleiben zu können: er wollte die neunjährige Schulpflicht erfüllen, möglichst eine Lehre beginnen, Geld verdienen und ausgeben, auch einmal eine Familie gründen, kurz: er wollte in Deutschland leben. Diese Lebensperspektive gab ihm Sinn. Sie ließ ihm die vielen in der letzten Zeit zunehmenden Unannehmlichkeiten und Demütigungen ertragen.
Falldarstellung Dieses Beispiel ist zwar aus der Elternsicht geschrieben, kann aber dem Lehrer bzw. dem Erzieher Hinweise über Beziehungszusammenhänge und über die Vielschichtigkeit der Lebens­situation von Schülern geben. Die Familie sitzt beim Abendessen zusammen. Der siebenjährige Arno ist bedrückt. Nach einer Weile wendet er sich an die Mutter: „Mama, stell Dir vor, wie gemein der Karsten ist. Er möchte meinen Stuhl haben. Ich will ihm aber den Stuhl nicht geben, weil er so bequem ist. Was soll ich denn
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Bei dieser Szene handelt es sich um den Ausschnitt eines Gespräches zwischen zwei 13 jährigen Freundinnen, Helena und Fabienne. Helena schwärmt für einen Popsänger namens Faiz, der seit Neuestem eine Freundin hat. Im Kern dieser Unterhaltung geht es um einen „Liebeskummer“ und ihre Fantasie, auf einem Konzert der Gruppe zu sein. Erst als Fabienne sich an ein drittes Mädchen namens Chrissi wendet, für einen Moment die gemeinsame Situation mit Helena verlässt und die bis dahin bestehende Exklusivität des Gespräches
Auch mit dem letzten Beispiel möchte ich noch einmal zeigen, in welcher Form sich die Widersprüchlichkeit schulischer Handlungsmuster manifestieren kann und wie Schüler damit umgehen. Dem folgenden Transkriptionsausschnitt geht ein Gespräch über einzelne Unterrichtsfächer und die damit verbundenen Probleme des Aktanten voraus. In diesem Kontext kommt der Schüler Hans auf das Fach Kunst zu sprechen. In den Tagen vor dem Interview hatte er sich über seine Kunstlehrerin aufgeregt, weil er sich von ihr ungerecht zensiert fühlte.