Autor: Madleene Knoke

Nach der Frühstückspause machte die gesamte Klasse einen ziemlich aufgeregten Eindruck. Zwei Kinder weinten, drei weitere diskutierten lautstark über etwas, was ich noch nicht ganz durchschauen konnte. Als unsere Gruppenleiterin in den Raum trat, schaute sie sich kurz irritiert um, beobachtete das Spektakel und sagte dann mit zerknautschtem Blick in meine Richtung: „Das wird doch heute wieder nichts mit unserem Matheunterricht.“ Kurz darauf brachte sie die aufgebrachte Meute mithilfe des Leisegongs zur Ruhe und bat die Kinder einen Sitzkreis
Seit zwei Tagen hat die Klasse 2e eine neue Sitzordnung. Die Tische sind jetzt nicht mehr in Gruppen angeordnet, sondern in der Form eines L. Heute fand im Mathematikunterricht eine Gruppenarbeit statt. Die Kinder sollten mit ihrem Tischnachbarn zusammenarbeiten. Da einige Kinder aber zwei Sitznachbarn haben, kam es dazu, dass die Kinder einfach mit demjenigen Sitznachbarn gearbeitet haben, den sie am Liebsten mochten. So kam es, dass Kind P. nach der Hälfte der Zeit zur Lehrerin ging und traurig
Mittlerweile hatte ich die ersten zwei Wochen in der Schule überstanden und die meisten Schüler haben mich schon längst als Lehrperson akzeptiert. Mit einem Schüler, sozusagen dem „coolsten Typen der Klasse“, hatte ich aber trotzdem oft Probleme. Egal, ob ich sagte, dass er an seinen Aufgaben arbeiten, oder in die Pause gehen soll, immer schenkte er mir ein Lachen und sagte „nö“ oder „neeein“. Leider konnte ich mich nicht so recht durchsetzen. Eines Morgens nach der Pause bin ich
Am Schnuppertag von meinem Praktikum durfte ich eine Schulstunde in meiner zukünftigen Praktikumsklasse anschauen. Als ich zur Tür reingekommen bin, bemerkte ich sofort die vorherrschende angespannte Stimmung. Die Lehrerin war gerade dabei, sich bei der Klasse zu beschweren. Sie wandte sich dabei schließlich einem Jungen zu, welcher an seinem Mäppchen kaute und fragte ihn: „Na, schmeckts?“ Der Junge entgegnete daraufhin: „Ja, sehr lecker. Irgendwie nach Gummi.“ Nun schien die Geduld der Lehrerin am Ende zu sein und sie forderte
Die Partnerklasse meiner Praktikumsklasse hatte aufgrund des Erziehungsurlaubes der Klassenlehrerin für ein Schuljahr eine andere Klassenlehrerin. Innerhalb dieses Jahres wurde sehr stark auf anweisungsorientierten Unterricht gesetzt, welche vornehmlich frontal ablief und mit der Bearbeitung von klar strukturierten Aufgaben einherging. Nachdem der Erziehungsurlaub beendet war, kam die eigentliche Klassenlehrerin wieder und versuchte mit den Kindern einen Unterricht der Offenheit, Emergenz und Kreativität, in welchem die Kinder frei arbeiten und sich innerhalb eines Wochenplanes und einer Indi-Zeit ihr Pensum frei einteilen
S. besucht die Vorschulklasse. Bereits zu Beginn der Stunde fällt auf, dass er nur schwer zur Ruhe kommt – und dass obwohl sich außer ihm nur drei weitere Kinder im Raum befinden, die wie er an der Förderstunde teilnehmen. Im kleinen Sitzkreis gelingt es ihm kaum den Worten der Vertretungslehrerin zu folgen – er spricht ohne Meldung und ohne Zusammenhang zum aktuellen Geschehen dazwischen. Sein Verhalten wirkt etwas albern – S. scheint sich in der Rolle des „Clowns“ eingefunden
Jahrgangsstufe: 3 Am ersten Tag nach den Osterferien war Methodentag in meiner Schule. In den ersten beiden Stunden hospitierte ich regulär in meiner Kernklasse, übernahm aber auf Bitten meiner Mentorin in der 3. Stunde den Unterricht der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aus dieser Klasse. Diese wurden bereits separat von einer anderen Lehrkraft im Nebenraum unterrichtet. Insgesamt gibt es in meiner Kernklasse fünf Kinder mit Migrationshintergrund, wobei ich drei davon noch nicht kannte, da sie erst seit dem letzten
Neulich im Lehrerzimmer bekam ich ein Gespräch zwischen drei Kolleginnen mit. Zwei davon sind die Klassenleitung der ersten Klasse (Klassenlehrerin und Referendarin) und die andere die Klassenleitung der Vierten. Gleichzeitig nimmt sie auch etwas die Position der Schulleitung des Standortes ein, da die eigentliche Schulleitung sich fast nur am anderen Standort aufhält. Da nun die Zeugniskonferenzen anstehen, ging es um die Versetzung der Schüler in die zweite Klasse. Es stellte sich nun die Frage, ob gewisse Schüler die Klasse
In der Kernklasse meines Praktikums befindet sich ein Zweitklässler, Z., bei dem lange unsicher war, ob er im nächsten Schuljahr in die nächste Klassenstufe darf. Er ist oft in Konflikte verwickelt, neigt zu aggressivem Verhalten und ist in Gruppenarbeiten fast gar nicht zur Kooperation fähig. Er sammelt auf dem Schulweg oft Müll, mit dem er dann spielt. Wenn er von seinem Wochenende erzählt, war er meistens nur Zuhause und hat nichts unternommen außer Fernsehen und Computer spielen. Seine Eltern
R. ist in der 2. Klasse und hat eine für das Fach Mathematik diagnostizierte Lernschwäche. Sie nimmt aufgrund ihres aktuellen Kompetenzstandes derzeit am Matheunterricht der 1. Klasse teil. Dies erfordert, dass die Mathestunden ihrer eigentlichen Klasse immer parallel zu denen der 1. Klasse stattfinden. An einem Schultag wird der Stundenplan kurzfristig geändert, da die Klasse im Sachunterricht eine Experimentierstunde durchführt. Nachdem R. darum bittet, darf sie an dieser Sachunterrichtsstunde teilnehmen und den Matheunterricht in der 1. Klasse „schwänzen“. Dies