Autor: Madleene Knoke

P., T. und K. besuchen die erste Klasse und sind in Deutsch leistungsstark. Sie bekommen bei der Lesezeit zusätzliche Texte zum Lesen, damit keine Wartezeiten entstehen. Danach wird ab und zu reihum laut vorgelesen: Jedes Kind liest einen Satz vor. Die leistungsstarken Kinder haben keine Schwierigkeiten, wohingegen Z., ein sehr langsamer Schüler, Unterstützung von der Lehrerin bekommt. Sie sagt ihm schwere Wörter vor, damit Z. beim lauten Vorlesen nicht unter Druck steht. (Studentin D_2, Pos. 21-27)
Die Kinder haben heute Morgen einen Deutschtest geschrieben. Zur Vorbereitung sollten sie gestern in Gruppen Arbeitsblätter bearbeiten. Alle Kinder bekamen dieselben Arbeitsblätter, so auch die Förder- und Inklusionskinder. Meine Mentorin schickte mich mit zwei Förderkindern (ein Inklusionskind) in den hinteren Teil des Klassenraums, um dort die Arbeitsblätter gemeinsam mit ihnen zu bearbeiten. Ich versuchte also den beiden Schülerinnen mit Mimik und Gestik den Arbeitsauftrag verständlich zu machen, leider vergeblich. Letztlich lief es darauf hinaus, dass ich den beiden in
Am Montag hatten die Füchse in der 5. und 6. Stunde Sachunterricht. Gegen Ende gerieten E. und M. in einen handfesten Streit der ziemlich stark eskalierte. Allgemein war die Klasse sehr unruhig und immer wieder sind Kinder durch die Klasse gelaufen, haben sich unterhalten, gestritten oder sonstige Klassenregeln missachtet. E. und M. saßen in einer Reihe hintereinander. Zwischen beiden stand noch der Tisch von L.. M. provozierte E. in seiner Muttersprache uns sagte immer wieder „Komm doch“. Nach kurzer
B. beendet ihren Buchvortrag. Sie ist das letzte Kind, welches ihr Buch vorstellen soll. Frau K. will mit ihrem Unterricht weiter machen. Plötzlich meldet sich B. Frau K. und fragt, ob sie noch eine Frage hat. „Frau K. was ist eigentlich mit G.? Sie hat ihr Buch noch nicht vorgestellt.“, antwortet ihr B. Es wird unruhig in der Klasse. Frau K. wendet sich an G. und fragt: „G. hast du eine Buchvorstellung vorbereitet?“ G. wird rot und schüttelt schnell
K., ein Schüler aus meiner Klasse, kommt gebürtig aus Polen und lebt erst seit einem Jahr in Deutschland. Er hat noch große Probleme mit der deutschen Sprache und kann kaum lesen und schreiben. In einer Deutschstunde sollten die Schüler/innen Aufgaben im Arbeitsheft erledigen. Meine Mentorin bat mich, K. dabei zu unterstützen. Er war sichtlich dankbar über mein Hilfsangebot. Schnell merkte ich jedoch, dass K. die Aufgaben auch nach mehrfacher Erklärung nicht verstand. Ich habe sehr geduldig versucht, ihm zu
Situation: Mein erster Unterrichtsbesuch; Anwesend: 2 Lehrerinnen, Kommilitonin, Professorin, Klasse, ich; Deutschunterricht; die Kinder sitzen im Halbkreis („Kinositz“); Thema: Elfchen Die Kinder sitzen im Kinositz vor der Tafel. Meine Kommilitonin C. und ich haben für unseren Unterrichtsversuch das Thema „Elfchen“ geplant. (Eine Art Gedicht, bei dem man genau 11 Wörter benötigt). Als Beispiel wollen wir zunächst mit den Kindern an der Tafel gemeinsam ein Elfchen schreiben. Dafür sammelten wir Wörter zum Thema Schulhof. Einige Kinder hatten sich bereits zu
Die Szene ereignete sich in meiner ersten Woche als Vertretungslehrer an einer Gesamtschule. Nach dem ersten Klingeln machte ich mich auf den Weg zu der Klasse, bei welcher ich Unterricht hatte. Der Weg führte über den Schulhof, wo ich Zeuge davon wurde, wie zwei Jungs einen Jungen festhielten, während ein dritter ihm in den Bauch schlug. Es handelte sich hier um vier Flüchtlingskinder zwischen 11 und 13 Jahren, welche noch große Probleme mit der deutschen Sprache hatten. Ich konnte
Donnerstag. 2. Stunde in einer ersten Stufe der Friedrich-Wöhler-Schule in Kassel. Die Schüler arbeiten in der individuellen Arbeitszeit an ihren Wochenplänen. A. meldet sich und hat scheinbar eine Frage. An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass A. eine Leserechtschreibschwäche hat und aufgrund dieser ein Jahr länger in der ersten Stufe verweilt. Das Flex-System, welches an der Schule praktiziert wird, macht dies möglich. Ich gehe zu ihm und er fragt mich, ob ich ihm helfen kann. Ohne A.
I. kommt aus Griechenland und spricht kaum Deutsch. An manchen Tagen muss er nach der Pause in die Intensivklasse, wo speziell an den Deutschkenntnissen gearbeitet wird. Dort möchte er aber nicht hin. Er ist sehr clever, aber auch ziemlich dickköpfig. Er weiß, dass ich oftmals Mitleid mit ihm habe, weil er kaum Deutsch versteht. In die Intensivklasse möchte er nicht allein gehen und fragt immer, ob ich ihn begleiten könne. Zu Beginn bin ich mitgegangen, weil es mich interessierte.
Heute sollten die Schüler im Mathematikunterricht Aufgaben aus dem Mathebuch in ihr Aufgabenheft übertragen und lösen. Dabei ging es nicht nur darum, diese zu lösen, sondern auch darum Heftführung zu üben. Fast alle Kinder waren konzentriert und arbeiteten die Aufgaben ab. M. konnte sich jedoch nicht konzentrieren. Das lag zum einen daran, dass es in der Klasse nicht ganz still war, da die Kinder untereinander geflüstert haben und meiner Kommilitonin und mir Fragen gestellt haben, und zum anderen daran,