Autor/in: Heinzel, Friederike

Carmen Koch war zum Zeitpunkt des Interviews 38 Jahre alt und studierte Biologie und Englisch auf Lehramt an Gymnasien im 7. Fachsemester. Ihre Mutter kommt aus Mexiko und ist spanisch-baskischer Abstammung, ihr Vater kommt aus Deutschland. Carmen ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Sie gehört somit zur 2. Migrationsgeneration. Sie hat einen Bruder. Carmen ist geschieden und hat einen Sohn. Seit dem Kindergarten hatte Carmen einen engen Kontakt zu ihrer Familie mütterlicherseits, die in Mexiko lebte: „Ich [bin] in
Dilan Celik war zum Zeitpunkt des Interviews 21 Jahre alt und studierte Sport und Mathematik auf Lehramt an Haupt- und Realschulen im 7. Semester. Als er 8 Monate alt war, flohen seine Eltern aufgrund negativer Erfahrungen im Herkunftsland, aus der Türkei nach Deutschland. Dilan wuchs mehrsprachig auf: Zu Hause sprach er Arabisch, Türkisch und Kurdisch und im Kindergarten lernte er Deutsch. Er hat zwei Schwestern. Von der Flucht nach Deutschland erzählte der Befragte Folgendes: „Mein Vater hat immer gesagt
Dana Kemal war zum Zeitpunkt des Interviews 27 Jahre alt und studierte Lehramt an Haupt- und Realschulen mit den Fächern Mathematik und Politikwissenschaften im 10. Fachsemester. Sie flüchtete mit ihren Eltern aus der Türkei nach Deutschland. Dana ist im kurdischen Teil der Türkei geboren und wuchs die ersten 6 Jahren ihres Lebens dort auf. Sie gehört somit zur 1. Migrationsgeneration. Sie hat zwei ältere und drei jüngere Geschwister. Dana Kemal ist verheiratet und hat eine Tochter. Zu Beginn des
Besime Kacanik war zum Zeitpunkt des Interviews 20 Jahre alt und studierte das Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Geschichte und Englisch im 5. Fachsemester. Sie wurde in einer Kleinstadt in Deutschland geboren und gehört zur sogenannten 2. Migrationsgeneration. Ihre Eltern flohen im Jahr 1994 aus dem Kosovo nach Deutschland. Die Eltern sprachen seit ihrer Geburt ausschließlich Albanisch mit Besime und ihren Geschwistern. Erst in der Grundschule lernte sie Deutsch: „Meine Eltern haben zu Hause eigentlich ähm nur auf
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Feldnotiz Eine Lehramtsstudentin im Praktikum stellt im Unterricht einer jahrgangsgemischten Eingangsstufe eine Frage. Fast alle Kinder melden sich. Zahlreiche Arme und Finger strecken sich ihr immer weiter entgegen. Einige Kinder beugen sich so weit nach vorn, dass sie halb über dem Tisch hängen. Mit verschiedenen Mitteln versuchen sie zusätzlich auf sich aufmerksam zu machen. Einige rufen nur ein lang gezogenes „biiitte“, andere argumentieren „ich war noch gar nicht“, weitere fordern „ein Mädchen, ein Mädchen“, andere
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Als forschende Teilnehmerin an Kreissituationen übertrat ich die Klassengemeinschaftsgrenzen und wurde selbst für kurze Zeit Mitglied der Kreisgemeinschaften. Ich erfuhr den Kreis als Sozialisationssituation gewissermaßen „am eigenen Leibe“. Während ich bei den Videobeobachtungen außerhalb des Kreises hinter der Kamera stand, saß ich bei den teilnehmenden Beobachtungen fast immer als fremder Gast in der Runde. Nachdem ich Platz genommen hatte, war ich meist etwas verunsichert. Mein Blick traf sich mit verschiedenen Kinderblicken. Ich nahm manchmal Interesse oder offene Neugier wahr,
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Falldarstellung Vorbemerkungen: Gemeinschaften können als „dramatische Handlungsfelder“ (Wulf 2001, S. 10) verstanden werden, die ein Interaktionssystem darstellen, das seine Einheit aus – durchaus auch divergierenden – Interaktionen gewinnt. Wenn Gruppen zusammenfinden, die faktisch gemeinsame Erfahrungen machen, entstehen Verflechtungen zwischen Menschen, die auf konjunktiven und kollektiv geteilten Erfahrungen beruhen. Rituale als symbolische Inszenierungen erhalten hierbei oft konstituierenden Charakter. Im Rahmen meiner Fallanalysen zeigte sich, dass Kreisgespräche als solche ritualisierten, generativ und intergenerativ verflochtenen „dramatischen Handlungsfelder“ und auch als „Übergangsräume“ im
Falldarstellung Im Folgenden möchte ich eine Erzählung von Sebastian (4. Klasse) vorstellen, in welcher er ein Märchen aufgreift, das er in einer Kinderzeitschrift gelesen hat. Die Szene wurde ausgewählt, weil hier durch die Wahl des Märchens eine Begegnung mit Wirklichkeit möglich wird, die hinter die Oberfläche des Schulalltags führt. Zudem wird das Spannungsverhältnis von Kindheit und Schule thematisiert. Sebastian hat im Kreis gerade ein kurzes Referat über Wölfe gehalten. Am Ende teilt er der Lehrerin und den Kindern mit,
Falldarstellung Konflikte mit einer anderen Klasse, besprochen im Kreis Lehrerin: Hiba, du hast das Wort. Und bitte nur ganz kurz, was war gestern? Hiba: Gestern, da haben Kinder aus Frau Müllers Klasse gesagt, ich soll mal ins Lehrerzimmer zu Frau Müller. Und da bin ich hingegangen, und da hat sie gesagt, wir sollen ihre Klasse nicht immer beschuldigen. Yilmaz: Ha, ha, ha! Hiba: Und die Kinder sagen, sie (betont) haben noch nie etwas gesagt. (Viele Kinder rufen laut und